Der Umweltschutz und Nachhaltigkeit
liegen mir sehr am Herzen. Derzeit verbrauchen wir Menschen einfach
viel zu viele natürliche Ressourcen und verschmutzen die Umwelt.
Unsere Lebensgrundlage. Wir sägen uns den Ast ab, auf dem wir
sitzen. Das muss aufhören. Jeder Einzelne kann etwas dagegen tun.
Auch ich versuche im Alltag, nachhaltiger zu leben. Das eine oder
andere gelingt mir auch schon. Doch es gibt auch einige Dinge, wo ich
Nachholbedarf habe.
Um etwas für die Umwelt zu tun, bin
ich sogar extra der Umweltschutzgruppe in meiner Stadt beigetreten.
Das war für mich der Anfang, um nachhaltiger zu leben. Seitdem ich
dort bin, versuche ich Stück für Stück mehr Umweltschutz und
Nachhaltigkeit in meinen Alltag zu bringen. Seit einigen Jahren
ernähre ich mich komplett fleischlos. Mehr oder weniger. Es gab
Momente, in denen ich schwach geworden bin. Wo ich mir doch etwas
gegönnt habe. Nicht ohne schlechtes Gewissen. Aber seit einigen
Monaten ziehe ich das durch. Die nächste Stufe war dann Veganismus –
also komplett auf Milch, Eier, Joghurt und Käse zu verzichten. Genau
zu schauen: Wo gibt es tierische Bestandteile in meinem Essen?
Außerdem bin ich extra sparsam beim
Wasserverbrauch. Das geht soweit, dass ich immer weniger dusche.
Dafür umso öfter Katzenwäsche mache. Im Sommer nicht so leicht,
wenn man sich zu Tode schwitzt. Ich wasche mir die Haare nicht mehr
mit Shampoo. Seit einem Jahr verwende ich nur Natron und eine saure
Rinse aus Essig oder Zitronensaft. Das tut meinen Haaren, meinem Geld
und mir selbst gut. Keine Chemie und Umweltverschmutzung. Ich habe
auch mal versucht, Waschmittel, Körperduschbad und Geschirrspüler
selbst zu machen. Aus ganz einfachen Sachen. Das ging mehr oder
weniger gut. Auch sonst achte ich darauf, Energie zu sparen. Wobei
ich doch sehr oft mit elektronischen Geräten zu tun habe, allein
schon wegen meines Jobs sitze ich den Großteil des Tages vor dem
Computer.
Was beim Energiesparen noch fehlt
ist der Umstieg auf Ökostrom. Den hätte ich schon längst
vollzogen, wenn nicht mein Freund wäre, der meint, es würde ja so
viel mehr kosten. Wenn wir dann beide Jobs haben, würde er dann
umsteigen. Ich halte das für unsinnig, es sind nicht unbedingt viel
mehr kosten und wir könnten und das sowieso auch locker leisten. Er
ist eben jemand, der lieber die Dinge wie gewohnt haben will. Da ich
aber nicht über seinen Kopf entscheiden kann und will, habe ich es
erst einmal dabei belassen. Aber in Zukunft werden wir auch Ökostrom
beziehen.
Ich kaufe mir auch so gut wie gar
nichts mehr. Nur wenn ich wirklich etwas brauche. Früher bin ich
öfter shoppen gegangen. Inzwischen habe ich darauf nicht mehr die
Lust. Höchstens mal Schaufenster-Shoppen, mehr nicht. Ich kaufe mir
auch selten noch Bücher, lieber leihe ich mir aus der Bibliothek
etwas aus. Die haben auch so gut wie jedes Buch, meine Leselust wird
dadurch sehr gut befriedigt. Außerdem spare ich mir auch das Geld.
Gewisse Dinge für mehr
Nachhaltigkeit laufen schon mal nicht schlecht. Aber es gibt immer
noch Reserven, mein ökologischer Fußabdruck, der mir anzeigt, wie
viel ich an natürlichen Ressourcen verbrauche ist immer noch recht
hoch. Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss. Aber ich komme immer
wieder in moralisches Dilemma: Umweltschutz versus Bequemlichkeit
beziehungsweise Notwendigkeit.
Auto fahren
Als Redakteurin brauche ich leider
ein Auto wenn ich jeden Tag erstens zu meinem Arbeitsort pendeln und
zweitens es in der Kleinstadt kaum öffentliche Verkehrsmittel gibt.
Leider bin ich gezwungen Auto zu fahren. Wobei das auch nur eine
Ausrede ist. Ich hätte den Job nicht annehmen müssen. Aber es war
eine einmalige Chance, die ich bisher nicht bereue. Nur tut es mir
natürlich sehr leid, dass ich mit dem Auto doch die Umwelt
verschmutze. Als Studentin war ich darauf nicht angewiesen. Konnte
super leicht mit Bahn oder Fahrrad in der Stadt unterwegs sein. Die
Zeiten sind vorbei.
Ein weiteres Problem ist der Müll.
Ich strebe eigentlich nach „Zero Waste“, der Trend zum
vollkommenen Verzicht von Müll. Aber momentan halte ich das für
noch unwahrscheinlicher als auf das Auto zu verzichten. Allein weil
ich mit meinem Freund zusammen wohne, der einfach gerne Käse ist,
der logischerweise immer verpackt ist. Er kann auch aus hygienischen
Gründen nicht auf Plastiktüten verzichten. Außerdem brauchen wir
diese Tüten, damit wir unseren Plastikmüll irgendwo deponieren
können.
Ein Problem ist auch, dass die
meisten Sachen einfach nicht unverpackt da sind. Selbst oder vor
allem Bio-Lebensmittel müssen extra eingeschweißt sein. Ich stehe
da wirklich vor einem Dilemma. Die Lösung wäre, einfach eigene
Beutel mitzubringen oder in Unverpacktläden einzukaufen. Aber da
kommt wieder die Bequemlichkeit und Sparsamkeit zum Vorschein. Die
Ausrede: Wir haben dafür nicht Zeit und Geld. Und mein Freund würde
wieder einwenden: Wir sollten es nicht übertreiben mit der
Nachhaltigkeit. Aber ich finde, man kann damit nicht übertreiben. Je
mehr, desto besser oder?
Müll produzieren
Schon irgendwie ironisch oder? Kein
Müll produzieren, aber es doch tun, um den Müll zu lagern. Ich
weiß, es klingt ziemlich dämlich. Wie eine der vielen Ausreden,
nicht umweltbewusst zu leben. Obwohl mein Freund auf die Umwelt
achtet, verhält er sich widersprüchlich, wenn es eben darum geht,
bequem durch den Alltag zu kommen. Er würde auch nicht auf Käse
verzichten wollen, weil das ein Stück Lebensqualität ist, das
wegfallen würde. Scheiß auf die Umwelt.
Ein anderes Problem, was zwar gerade
nicht aktuell ist, aber zukünftig sein wird, ist das Reisen. Bisher
waren wir nur in Deutschland unterwegs. Fernreisen habe ich selten in
meinem Leben getan, eher auch nicht unbedingt freiwillig. Dazu
gehörten Klassenfahrten und Besuche meiner Verwandten in Vietnam.
Doch eigentlich würde ich schon gerne mal die Welt bereisen. Mehr
sehen, andere Kulturen erleben und meinen Horizont erweitern. Doch
der große Haken: Fernreisen schadet der Umwelt. Besonders wenn man
mit Schiff und Flugzeug unterwegs ist. Innerhalb von Europa kann man
zwar auch mit Bus und Bahn fahren, aber eben nicht überall auf der
Welt.
Falls es nicht anders geht, man
nicht mit Bus und Bahn voran kommt, wäre immer noch Co2-Kompensation
möglich. Man spendet einfach für den eigenen
Kohlenstoffdioxidverbrauch durch die Reise an Klimaschutzprojekte.
Aber das soll natürlich nicht dazu führen nur noch fernzureisen. Am
besten lieber in der Region, in Deutschland bleiben oder zumindest
nicht jedes Jahr ins Ausland reisen. Es ist also machbar, ohne
schlechtes Gewissen und nachhaltig zu reisen.
Bisher habe ich auch nicht so viele
Erfahrungen mit Sharing-Projekten gemacht. Beispielsweise Foodsharing
oder das Teilen und Ausleihen von Gebrauchsgegenständen. Das will
ich unbedingt nachholen. Zumindest habe ich schon mal bei
Kleidertausch mitgemacht und auch Second-Hand-Sache erworben. Das ist
schon eine feine Sache.
Klimatarier werden
Nun bin ich neulich über ein neues
Wort gestolpert: „Klimatarier“. Klima-was? Genau richtig gelesen.
Es gibt nicht nur Vegetarier oder Frutarier, sondern auch
Klimatarier. Man muss nicht lange überlegen, um den Sinn des Wortes
zu verstehen. Klimatarier setzen sich für den Umweltschutz ein, sie
ernähren sich vor allem nachhaltig. Sie gehen noch ein Stück weiter
als Vegetarier. Sie achten nicht nur darauf wenig oder kein Fleisch
zu sich zu nehmen. Auch bei pflanzlichen Lebensmitteln sind sie
umweltbewusst.
Was zeichnet Klimatarier aus? Für
sie ist der Co2-Verbrauch ihres Konsums und Essens wichtig als
Orientierung. Mit einem CO2-Rechner kann man leicht herausfinden, wie
viel Kohlenstoffdioxid wir durch unsere Ernährung freisetzen und der
Umwelt schaden. Es gibt sogar eine eigene Webseite
https://www.klimatarier.com/de/index für Klimatarier mit einem
integrierten Co2-Rechner. Ihr könnt genau bestimmen, wie viel Co2
hinter jedem Gericht steckt, was ihr zu euch nehmt.
https://www.klimatarier.com/de/CO2_Rechner
Das Ganze erinnert mich ein wenig an
Kalorien zählen, nur dass es diesmal nicht um die eigene Gesundheit,
sondern den Umweltschutz geht. An sich eine lobenswerte Sache, aber
ganz ehrlich, wie Kalorienzählen wäre mir das auf Dauer einfach zu
stressig. Jedes Mal die Zutaten zu notieren und dann zu schauen, wie
viel Co2 damit freigesetzt wird. Das ist nicht alltagstauglich und
setzt mich zu sehr unter Druck. Man muss es nicht genau machen. Wenn
man wie ich finde folgende Tipps einhält, kommt man automatisch auf
einen niedrigen Co2-Wert.
Wie schon erwähnt, ist eine gute
Grundlage auf tierische Produkte vor allem Fleisch zu verzichten.
Denn die Fleischproduktion verursacht einen sehr großen
Co2-Verbrauch. Das mag für einige abschreckend sein, können sie
nicht auf Fleisch verzichten. Aber es muss nicht sofort geschehen.
Langsam herantasten ist die Lösung. Einmal die Woche einen Veggi-Tag
einlegen. Dann langsam steigern. Erst mal nur vegetarisch ernähren,
und irgendwann nur vegan. Aber es ist schon umweltfreundlich, wenn
man überhaupt die Menge an Fleisch und tierischen Produkten
reduziert.
Außerdem sollte man bei allen
Lebensmitteln auf Bio-Qualität achten, das bedeutet auch weniger
Umweltverschmutzung und Co2-Verbrauch. Zu betonen ist auch beim
Einkaufen auf regionale und saisonale Produkte zurückzugreifen.
Regionale Lebensmittel haben einen kürzeren Transportweg. Wenn man
also auf bio, saisonal und regional umsteigt, tut man der Umwelt
schon sehr viel Gutes.
Regional, saisonal und bio
Ich tue mich da leider noch etwas
schwer. In diesem Monat versuche ich möglichst regional und saisonal
einzukaufen und wenn beides nicht funktioniert, dann wenigstens in
Bio-Qualität. Das klappt bisher mehr oder weniger gut, weil der
August auch einer der Monate ist, in denen es Gemüse und Obst in
reicher Vielfalt gibt. Schwer wird es dann in den Wintermonaten, da
ist das Angebot schon deutlich geringer. Man muss sich daran
gewöhnen, dass es eben nicht immer das gibt, was man haben will.
Dann muss man eben auf seine Beeren verzichten, weiß aber, dass sie
dann während ihrer Saison umso besser schmecken und das auch
klimaschonender ist.
In Deutschland wird einfach auch zu
viel Essen weggeworfen und verschwendet. Dabei ist vieles noch sehr
gut. Dabei können wir als Verbraucher schon viel tun. Schon während
des Einkaufen nur das Kaufen, was man wirklich braucht. Darum ist
eine Wochenplanung und eine Einkaufsliste sehr sinnvoll. Nur so viel
kaufen, wie man auch wirklich verwenden kann. Falls dann doch etwas
übrig bleibt, nicht wegwerfen, sondern etwas Schönes daraus kochen.
Oder eben mit anderen Menschen, Freunden und Bekannten teilen. Man
kann für mehr Leute kochen oder Essen, was noch gut ist, in
sogenannte Foodsharing-Kühlschränke stellen. Dann kann sich jemand
anderes bedienen, der das Essen besser gebrauchen kann.
Industriell verarbeitete
Lebensmittel, Fast Food und auch Fertigerichte sind nicht gut für
die Umwelt und außerdem nicht so schön für die eigene Gesundheit.
Lieber die Lust am Selbstkochen wieder für sich entdecken. Dann weiß
man, welche guten Zutaten drin stecken, woher es kommt und es
schmeckt gleich viel besser. Heutzutage haben viele das Kochen
verlernt. Auf Arbeit sehe ich kaum jemanden, der mal eigenes Essen
mitbringt. Immer geht es zum Imbiss, Dönermann oder irgendeinem
anderen Restaurant. Mich nervt es besonders, wenn die Leute durch
mitgebrachtes Fertigessen auch noch mehr Müll verursachen.
Muss das echt sein? Ich kann darüber
nur den Kopf schütteln. Selbst kochen kann jeder, der es wirklich
ausprobiert und übt. Ich würde von mir nicht behaupten gut kochen
zu können, aber es macht mir Spaß und ich weiß, wie gut es auch
für mich und die Umwelt ist. Ich liebe es einfach, Rezepte
auszusuchen und sie umzusetzen. Mit Essen zu experimentieren.
Minimalismus beim Essen
Wir sind es heutzutage gewöhnt,
dass es alles an Essen ausreichend gibt. Wir müssen keinen Hunger
leiden und haben so viel Auswahl bei all der Vielfalt an
Lebensmitteln. Doch das führt wie gesagt eher zur Verschwendung von
Essen, was echt schade ist. Wenn wir aber wirklich nur regionale und
saisonale Lebensmittel kaufen, dann lernen wir wieder das Essen zu
schätzen. Dann essen wir nicht mehr alles, was da ist, sondern nur
das, was uns die Natur auch zu einem bestimmten Zeitpunkt gegeben
hat. Beziehungsweise, was auch wirklich bei uns wächst und nicht aus
der ganzen Welt transportiert wird. Man muss auch nicht 100 Zutaten
haben, um daraus leckere Gerichte zu zaubern. Schon wenige Zutaten
können etwas Leckeres ergeben. Man muss eben einfach das Wenige
schätzen und kreativ sein. Kochen muss nicht anstrengend sein und
lange dauert. Gerade wenn man nur wenigen Zutaten kocht, verringert
sich auch die Kochzeit.
Als Klimatarier muss man beim
Einkaufen auch darauf achten, möglichst wenig Verpackung
mitzunehmen. Denn auch das ist nicht gerade klimafreundlich. Das
fällt mir wie gesagt noch immer sehr schwer. Überhaupt auch auf
Einwegprodukte zu verzichten und stattdessen Mehrwegsachen zu nehmen.
Ich benutze zumindest die Plastiktüten und Beutel so oft wie es
geht, wenn sie schon mal da sind. Dann sind sie wenigstens
langlebiger. Ansonsten verwende ich auch meine Brotdosen aus Plastik
so lange wie es geht. Ich habe mir immerhin schon eine
Edelstahlflasche gekauft. Außerdem verzichte ich auf Wasser aus der
Plastikflasche, trinke lieber direkt aus dem Wasserhahn. Das ist
billiger, bequemer und außerdem hat das Wasser eine bessere Qualität
und man braucht keine Plastikflaschen mehr.
Das sind so einige Tipps, wie man
überhaupt auch klimafreundlicher leben kann. Ich selbst merke, dass
einige Dinger leichter umzusetzen sind als andere. Einige Dinge mache
ich schon gut, bei anderen muss ich unbedingt mehr tun. Klimatarier
zu werden ist schon einmal ein guter Ansatz, den ich Zukunft auch
verfolgen werden. Aber ich merke, dass immer wieder Hindernisse
auftauchen. Sei es aufgrund der Kosten oder Zeitersparnis oder weil
man eben geliebte Gewohnheiten nicht aufgeben will. Auch das eigene
Umfeld beeinflusst einen sehr. Ich kriege das von Freunden und
Familie immer zu hören. Sie halten meine Ernährung für bedenklich,
tun es alles als Ökoquatsch ab. Ihnen fehlt das Umweltbewusstsein.
Ich würde sie gerne eines Besseren belehren, will aber auch nicht
wie ein Oberlehrer mit dem Finger herumfuchteln und etwas predigen.
Doch es ist schon mal ein Anfang, wenn man selbst kleine
Veränderungen vornimmt. Ich finde, jeder kann etwas bewirken, wenn
er denn auch anfängt.
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