Freizeit
ist dafür da, endlich mal zu entspannen, den Kopf frei zu kriegen
von all den Sorgen und Problemen im Alltag. Am besten gelingt das durch Filme, Bücher und Games. Vor allem geht es ja
darum Spaß zu haben. Und doch beschleicht mich manchmal das
schlechte Gewissen: Sollte ich nicht lieber meine Freizeit sinnvoller
gestalten?
Ich
bin durch und durch ein Arbeitstier, will immer produktiv sein, etwas
Sinnvolles schaffen. Und das eben nicht nur während der Arbeit. Das
artet dann gerne mal in Freizeitstress aus. Kennt ihr das? Ihr habt
auf einmal unglaublich viel Zeit, ihr habt freie Tage oder gar
Urlaub. Und wisst einfach nicht, was ihr machen sollt. Normalerweise
fehlt ja wirklich Zeit. Es gibt immer zu viel zu tun, das Wochenende
ist zu kurz und richtig erholen kann man sich nicht.
Und
dann habt ihr doch endlich mal Zeit. Und wisst nicht, was ihr mit der
vielen freien Zeit anstellen sollt. Ich mache mir dann eine Liste mit
Dingen, die ich schon immer mal tun wollte, wenn ich die Gelegenheit
habe. Ich will die Zeit nicht sinnlos verplempern und nichts tun. Das
macht unheimlich unzufrieden. Irgendetwas sinnvolles wird sich doch
finden lassen oder?
Ich
muss gestehen, dass die Dinge, die mir am meisten Spaß machen, nicht
viel von mir verlangen. Sie machen Spaß, entspannen sehr und ich
kann damit Stunden verbringen. Am liebsten konsumiere ich
unterschiedliche Medien, am liebsten digital. Ich surfe unendlich
gerne im Internet, lese Artikel auf Blogs oder recherchiere in den
weiten des Internets. Es findet einfach kein Ende. Ich klicke mich
durch viele Webseiten durch, verschlinge Artikel regelrecht. Dann
wiederum lese ich auch super gerne Fachbücher und momentan auch
Romane. Auch da geht der Lesestoff nie zu Ende.
Eines
meiner Lieblingshobbys ist das Spielen von Videospielen – ob auf
PC, Nintendo DS oder einer anderen Konsole. Auch da gibt es viel zu
tun. Und wenn ich mal überhaupt keine Lust habe, richtig aktiv zu
werden, was ich beim Lesen und Spielen ja doch bin, lasse ich mich
gern berieseln. Nicht mit Zappen durch das Fernsehprogramm – nein,
inzwischen durch Serienportale wie Amazon Prime und Netflix. Das ist
ja gerade total in. Da gibt es sooo viele Serien und Filme, die einen
nicht mehr loslassen.
Das
klingt ja richtig spaßig, meine Freizeit, Langeweile kommt ganz
bestimmt nicht auf. Mein Problem ist aber: Ich bin bei den ganzen
Dingen nur Konsument. Und Serienschauen, im Internet surfen und
zocken machen einfach richtig süchtig. Ist ja schön und gut, dass
ich dann die Zeit und alles andere vergesse. Ich liebe es, in diesen
Flow zu kommen und Spaß muss in der Freizeit sein. Aber so richtig
sinnvoll ist es nicht. Außer Spaß und kurzweilige Unterhaltung –
was bleibt da noch?
Viele
werden sich jetzt darüber empören: „Was willst du den noch außer
Spaß in der Freizeit?!“ Gute Frage. Ich will gerne produktiv und
kreativ sein, etwas Sinnvolles machen. Aber mache ich das nicht schon
durch meinen Beruf? Und ansonsten mache ich ja auch andere Dinge im
Alltag. Ich engagiere mich im Sozialen und in der Umwelt
ehrenamtlich. Ich helfe anderen Menschen. Ich forsche und ich tue ja
auch etwas für meine Entwicklung. Und doch habe ich immer das
Gefühl: Es reicht nicht. Da ist dieser Zwang, ständig produktiv zu
sein. Faulenze ich oder vertreibe mir eben die Zeit mich Büchern,
Internet, Serien und Spielen, komme ich mir unnütz vor.
Aber
muss das denn sein? Muss man denn immer etwas Sinnvolles tun, was
einen weiterbringt? Spaß muss ja auch sein oder? Man lebt nur
einmal. Und es ist ja nicht so, als würde ich ständig nur meine
Zeit verschwenden.
Aber
eben gerade, wenn ich viel Zeit habe und so über mein Leben
reflektiere, denke ich, ich könnte noch mehr tun. Doofer
Selbstoptimierungswahn. Er verfolgt mich stets und ständig. Durch
ihn kann ich meine Freizeit nicht genießen. Das Problem ist also
nicht das Äußere, sondern mein eigener Anspruch, mehr zu leisten.
Ich
finde es aber eben doch fraglich, ständig nur zu konsumieren. Sprich
also nur Bücher zu lesen, Serien und Filme zu schauen oder Spiele zu
spielen. Zumal das eben auch süchtig machen kann. Das kenne ich zu
gut. Und am Ende habe ich außer Spaß eben nichts mehr. Und dieser
Konsum kann sehr leicht in Realitätsflucht ausarten. Die
Wirklichkeit ist meist nicht so spannend. Da ist es doch aufregender
sich in romantische Bücherwelten zu verlieren. Oder eine Heldin in
einem Rollenspiel zu spielen. Oder bei Actionabenteuern in Filmen
mitzufiebern. Generell habe ich nichts gegen Realitätsflucht. Muss
ja nicht immer negativ sein, solange man es im Griff hat. Und doch
möchte ich so gerne etwas in meiner Welt auch mal erleben. Und nicht
immer nur in fiktiven Welt abhängen.
Und
wie gelingt das? Nicht etwa durch Konsum von eben diesen Produkten
wie Filmen, Büchern und Spiele. Sondern indem ich eben mein eigener
Held bin und in meiner Realität aktiv werde. Weg vom Konsum, hin zur
Kreativität. Selbst aktiv werden, das Leben in die Hand nehmen, an
mir selbst arbeiten, etwas erreichen und meine eigenen Abenteuer
erleben.
Der
Text soll jetzt nicht Konsum und eben Realitätsflucht verteufeln.
Filme, Bücher und Spiele haben ihre Daseinsberechtigung. Wir
brauchen diese Konsumprodukte im Alltag, wir brauchen Unterhaltung,
Spaß und eben auch Zerstreuung. Das ist eine enorme Entlastung und
entspannt auch. Aber ich will mich davon nicht abhängig machen. Will
eben nicht nur passiv etwas konsumieren, sondern selbst etwas
erschaffen.
Stichwort:
Kreativität! Was bedeutet das denn eigentlich? Kreativ sein bedeutet
zunächst einmal aktiv sein, etwas eigenes erschaffen. Es muss nicht
mal ein Kunstwerk und besonders originell sein. Es bedeutet einfach
nur, dass ich etwas aus mir selbst heraus erschaffe. Ich benutze
meinen Geist, Körper und meine Fähigkeiten, um etwas aus mir heraus
zu erzeugen. Das klingt hochtrabend, ist aber total simpel. Allein
schon eine kleine Kritzelei oder das Schreiben von Notizen ist schon
etwas Kreatives.
Habt
keine Angst, kreativ zu sein, es muss nicht immer irgendetwas Großes
entstehen. Man muss es ja nicht zur Schau stellen, es genügt, wenn
man für sich selbst kreativ ist. Kreativität muss ja nicht einmal
unbedingt mit Materiellem verbunden sein. Kreativität muss auch
nicht immer etwas mit Kunst zu tun haben. Sicherlich muss man kreativ
sein, um zu zeichnen, zu malen oder um handwerklich aktiv zu sein.
Aber Kreativität ist mehr als das. Es geht um das reine Erschaffen,
ob materiell oder nicht, ist egal.
Deswegen
ist für mich kreativ sein nicht nur, dass ich etwas mit meinen
Händen erschaffe. Ich kann dazu auch Hilfsmittel verwenden, wie den
Computer und digital etwas erzeugen. Kreativ sein heißt für mich
einfach nur, etwas erschaffen. Wenn ich Sport treibe, erschaffe ich
einen gesünderen Körper. Wenn ich koche, dann erschaffe ich
leckeres Essen. Mit meiner Stimme erzeuge ich Lieder mit ganz
persönlicher Note. Auch das ist kreativ sein. Kreativität bringt
auch immaterielle Dinge hervor. Indem ich etwas lese, eine neue
Sprache lerne, und über etwas nachdenke, erschaffe ich gewissermaßen
Wissen, was mich auch weiterbringt. Kreativ sein muss nicht unbedingt
heißen, dass es immer nützlich sein soll. Kunst hat ja auch nicht
immer eine Funktion, Design schon eher, aber das ist ein anderes
Thema. Auch Kreativität kann etwas mit Spaß zutun haben, muss nicht
immer ein bestimmtes Ziel verfolgen. Ich zeichne beispielsweise nicht
unbedingt, weil ich meine Werke verkaufen will, sondern tue der
Tätigkeit wegen.
Aber
meist ist es doch so, dass wir damit einen bestimmten Zweck und Sinn
verfolgen. Bei den reinen Konsumtätigkeiten wie Lesen, Fernsehen und
Spielen geht es nur um die Tätigkeit an sich. Es macht einfach Spaß.
Auch Kreativität kann nur Spaß machen. Aber es geht eben auch mehr.
Kreativität
kann Freude bereiten, aber es kann vor allem nicht nur kurzweilig
Spaß machen, sondern richtig zufrieden sein. Der Mensch ist daraus
aus, selbst etwas zu erleben und zu tun. Er strebt nach
Sinnhaftigkeit im Leben. Etwas zu erschaffen, kann Sinn stiften. Wir
sind alle sterblich und wollen gerne etwas in der Welt hinterlassen.
Etwas zu erschaffen, kreativ zu sein, ist eine Möglichkeit. Wir
können ein Haus bauen, etwas künstlerisches machen, ein Buch
schreiben und auch Kinder zeugen. All das, hat was mit Erschaffen zu
tun. In der Tätigkeit selbst finden wir Sinn.
Wir
verwenden unseren Körper, Geist, unser Innenleben, all unsere
Fähigkeiten, wenn wir aktiv werden und etwas erzeugen. Damit können
wir uns selbst weiter entwickeln, unsere Persönlichkeit entfalteten.
Etwas eigenes zu erschaffen heißt auch sich selbst Ausdruck zu
verleihen. Denn nur wir können das tun, was wir tun. Aktiv sein und
etwas erschaffen macht glücklich, weil wir auch etwas erreichen. Wir
setzen uns das Ziel, ein Buch zu schreiben, Leckeres zu kochen, eine
Mütze zu häkeln, einen Marathon zu laufen oder eben eine neue
Sprache zu lernen. Erreichen wir diese Ziele, feiern wir Erfolge, das
stärkt unser Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Wir glauben an
uns selbst und dass wir durchaus etwas erreichen können.
Eigenes
zu erschaffen bedeutet das Leben in die Hand zu nehmen, aktiv zu
werden und unser Leben zu gestalten. Indem wir Wissen und Materielles
erschaffen, entwickeln wir unsere Fähigkeiten weiter, lernen mehr
dazu. Es gibt also so viele positive Aspekte der Kreativität.
Kreativität
fördert auch das Bewusstsein sich mit dem Leben auseinander
zusetzen. Wir reflektieren über unser Leben, setzen uns mit
Problemen auseinander und entwickeln Lösungen und Strategien.
Manchmal denken wir uns auch etwas aus, was es bisher noch nicht
gegeben hat. Dann sind wir die großen Erfinder und setzen eine tolle
Idee um. Kreativität steht am Anfang eines Projektes, das wir
umsetzen. Kreativität ist wichtig in so vielen Lebenslagen, vor
allem auch im Beruf, aber auch im Alltag, wenn wir nicht
weiterkommen. Dabei meine ich vor allem eben geistige Kreativität.
Wege finden, um ein Problem zu bewältigen. Kreativität bringt uns
weiter, bedeutet immer Fortschritt.
Es
gibt eine Vielzahl an möglichen Tätigkeiten, mit denen wir
Kreativität ausleben können. Die klassischen Hobbys sind solche,
bei denen wir künstlerisch und handwerklich tätig sein.
Ich
habe früher beispielsweise sehr gerne gezeichnet und als Kind auch
gerne gebastelt. DIY ist auch gerade voll im Trend. Nicht mehr Dinge
einfach nur kaufen, sondern selbst machen. Selbstversorgung wäre
auch kreativ, weil ich mein eigenes Essen erschaffe, indem ich es
anbaue, ernte und auch zubereite. Kochen ist kreativ, besonders wenn
es neue Rezepte umzusetzen gilt. Wir müssen auch mal
experimentieren, wenn wir nicht genau nach Rezept kochen. In meinem
Beruf und in meiner Freizeit gehe ich gerne in die Natur und
fotografiere. Damit versuche ich mir mein eigenes Bild von der
Wirklichkeit zu machen. Sehr gerne befasse ich mich auch mit Musik,
ich singe viel, verleihe Liedern einen individuellen Touch und spiele
auch Klavier.
Nicht
zu vergessen schreibe ich sehr gerne Texte, deswegen bin ich auch von
Beruf aus Journalistin. Ich verleihe meinen Gedanken damit Ausdruck,
setze mich mit dem Schreiben mit meiner äußeren und inneren Welt
auseinander. Es ist auch meine Art, mich mit Problemen und wichtigen
Themen zu befassen. Gleichermaßen überlege ich mir immer wieder
neue Ideen und Themen, über die ich gerne schreibe. Auch das ist
eine Form von Kreativität, Ideen und Inspirationen sammeln.
Kreativ
sein bedeutet ja auch Nichtmaterielles erschaffen, wie schon vorhin
erwähnt. Dazu gehörtt für mich auch, eine gesunde Ernährung und
Lebensweise erlangen. Ich treibe viel Sport, ernähre mich vollwertig
und abwechslungsreich, um einen gesunden Körper und Geist zu
erschaffen. Ein gesunder Geist wird auch möglich, indem ich mir
Entspannung und Ruhe gönne. Ich lese unglaublich viel und bilde mich
sehr gerne weiter. Vor allem auch in Themen, mit denen ich nicht so
vertraut bin. Damit erschaffe ich neues Wissen, erlange neue
Erkenntnisse und erweitere meinen eigenen Horizont.
Ich
lerne auch gerne neue Dinge, ob nun ein neues Instrument oder eine
neue Sprache. Auch das fördert die Kreativität, das eigene Gehirn
und Gedächtnis. Weiterhin löse ich sehr gerne Rätsel und befasse
mich mit Bürgerwissenschaft. Ich will die Welt noch besser verstehen
und forsche daher gerne auf eigene Faust. Auch dadurch gewinne ich
neues Wissen und strenge meine grauen Gehirnzellen an.
Wie
vorhin schon erwähnt erschaffe ich nicht nur Materielles, sondern
auch viel Nichtmaterielles. Dazu gehören für mich auch Erlebnisse,
Erinnerungen und Emotionen dazu. Ich will möglichst viel von der
Welt sehen, viele Erlebnisse sammeln und bin deswegen immer
unterwegs. Durch meinen Job als Journalistin bin ich glücklicherweise
viel unterwegs, komme mit vielen Menschen zusammen, erschaffe dadurch
Kontakte aber eben auch Erlebnisse. Denn ich bin bei vielen
Aktivitäten, Veranstaltungen und Ereignissen dabei. Das bedeutet für
mich, dass ich viele Erfahrungen und Erlebnisse gewinne und
erschaffe. Erfahrungen sammle ich auch dadurch, dass ich stets aus
meiner Komfortzone gehe, viel Neues erlebe. Reisen ist auch eine
tolle Möglichkeit, um neues Wissen und neue Erfahrungen zu gewinnen.
Weiterhin
bin ich sehr gerne mit meinen liebsten Menschen zusammen, lerne aber
auch sehr gerne neue Leute kennen. Auch dadurch kann ich meinen
Horizont erweitern und neue Erfahrungen generieren. Durch das
Miteinander erschaffe ich für mich und für andere auch positive
Emotionen. Es stärkt den Zusammenhalt, das soziale Miteinander,
Freude, Glück und Zufriedenheit gehen einher.
Wir
ihr also seht, bedeutet kreativ sein mehr als nur irgendetwas mit
Kunst machen. Ich habe einen sehr weites Verständnis von kreativ
sein und etwas erschaffen. Fakt ist aber, dass kreativ sein wirklich
gut tun kann. So oft wie es geht, möchte ich etwas eigenes
erschaffen und aktiv sein. Und trotzdem gehört für mich auch Konsum
zum Leben dazu. Ich möchte es nicht verteufeln, es hat seinen
Stellenwert. Wichtig ist, eine gesunde Balance zwischen Kreativität
und Konsum zu haben. Die gesunde Mitte ist mal wieder entscheidend.
Was
meint ihr? Wie steht ihr zu Konsum und Kreativität? Wie verbringt
ihr am liebsten eure Zeit? Und was versteht ihr unter Kreativität
und etwas eigenes schaffen?
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