Das
öffentliche Leben scheint still zu stehen. Stattdessen verlagert
sich unser derzeitiges Leben aufgrund der Corona-Krise immer mehr ins
Digitale. Was verändert sich dadurch? Welche Auswirkungen hat das
für unsere Gesellschaft?
Derzeit
sind wir dazu aufgefordert, mehr „social distancing“ zu
betreiben. Das bedeutet, dass wir möglichst unsere sozialen Kontakte
einschränken und auf Abstand gehen, um die Verbreitung des
Coronavirus einzudämmen. Am besten sollte man nur noch Zuhause
bleiben und nur bei triftigen Gründen rausgehen. Viele sperren sich
sozusagen selbst ein, gehen in Quarantäne, aus Angst, andere
anzustecken oder angesteckt zu werden. Inwiefern das nun wirklich
sinnvoll ist und ob es etwas bringt, wird sich in den nächsten
Wochen und Monaten noch zeigen.
Fakt
ist: Unser Leben wird komplett dadurch auf den Kopf gestellt. Nun
sind neue Formen der Kommunikation gefragt, genauso wie eine andere
Lebensweise. Wir können nicht mehr einfach so raus, das öffentliche
Leben ist auf ein Minimum reduziert. Schulen, Unis, öffentliche
Einrichtungen, Restaurants und viele Läden haben nun geschlossen.
Wie können wir mit dieser Situation umgehen? Das Internet
beziehungsweise elektronische Geräte wie das Telefon und das Handy
sind für uns in dieser Zeit die große Rettung.
Miteinander
kommunizieren
Da
wir uns jetzt nicht mehr so einfach treffen können, greifen viele
jetzt viel öfter zum Telefon oder Handy. Wir schreiben mehr
miteinander, verbringen mehr Zeit in der digitalen Welt. Ich bin sehr
froh, dass es diese Möglichkeiten gibt. Schon vor der Krise habe ich
das genutzt, um mit Freunden, vor allem denen, in Kontakt zu bleiben,
die ich nicht so oft treffe. Doch jetzt ist es vielleicht für mich
die einzige Art mit anderen zu kommunizieren, da ich sie nicht mehr
in echt treffen kann. Wenn wir also ansonsten alleine wohnen und
niemanden mehr treffen, ist das eine gute Möglichkeit, trotzdem noch
miteinander verbunden zu sein und Nähe zu schaffen.
Wir
hängen dadurch also viel mehr an unseren Smartphones als sonst auch.
Nicht gerade die beste Zeit, um digital detox zu probieren. Es kann
uns also abhängig machen, wenn wir es nicht ohnehin schon sind. Und
wenn wir nur übers Internet oder digitale Medien unser Bedürfnis
nach Sozialem befriedigen können, macht uns das eben noch anfälliger
für die Sucht als ohnehin schon. An sich sollte Social Media nicht
unser Leben bestimmen, aber derzeit kommen wir nicht drumherum, um
mit anderen im Kontakt zu bleiben. Social Media ersetzt derzeit doch
unsere wirkliche Kommunikation und unser soziales Leben. Aber es ist
eben eine besondere Situation und bleibt hoffentlich nicht zu lange.
Doch
ich denke, dass es unser soziales Verhalten nachhaltig verändern
wird. Schon ohne Corona verbringen wir zu viel Zeit in sozialen
Medien. Werden nun auch zukünftig die echten Treffen weniger werden?
Werden wir nach der Coronakrise weiterhin mehr digital miteinander
kommunizieren? Ich denke nicht, dass echte Treffen dadurch
zurückgehen werden, sie werden nach der Krise zunehmen, weil wir
danach dürsten.
Solidarität
Online
Ich
finde es bemerkenswert, wie viele Hilfsinitiativen sich jetzt
innerhalb einer kurzen Zeit gebildet haben. Und auch hier spielt
wieder das Internet eine große Rolle, um sich zu vernetzen und
miteinander auszutauschen. Eine super Sache, wie ich finde. Und da
sehe ich mal das Internet nicht als kritisch an. Ich sehe eher, dass
uns das Internet helfen kann, Verbindungen aufzubauen und das auch
ganz ohne physischen Kontakt. Es geht dabei nicht nur um die Hilfen
für Risikogruppen, sondern auch jene, die Unternehmen,
Kulturschaffende und Händler unterstützen. Es wäre wünschenswert,
wenn zukünftig weiterhin Initiativen digital vernetzen würden und
somit auch einfach mehr Leute erreichen könnten.
Online-Shopping
Wenn
jetzt viele Läden geschlossen haben, kaufen die Menschen viel mehr
online ein. Das wiederum sehe ich kritisch. Während kleine Händler
dicht machen müssen, wachsen die Online-Shopping-Riesen wie Amazon
immer mehr und bauen ihr Imperium weiter aus. Natürlich ist es jetzt
super praktisch, dass wir immer noch und jederzeit Sachen schnell
kaufen können und dafür nicht mal unser Haus verlassen müssen.
Aber vielleicht fördert das bei vielen eben die Bequemlichkeit und
nach der Krise werden sie ihr Verhalten nicht ändern, sondern
weiterhin online kaufen. Online-Shopping hat so einige Tücken, die
Verlockungen sind sehr groß, mehr zu kaufen als man braucht.
Außerdem fördert das auch den Ausstoß von Abgasen, weil ja viel
mehr Lieferwagen unterwegs sind.
Homeoffice
Es
ist der Arbeitsalltag, der wahrscheinlich bei den meisten stark
umgekrempelt wird. Viele Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter, wenn
auch möglich, ins Homeoffice. Schon komisch: Auf der einen Seite
haben sich davor viele Unternehmen gesträubt, das zu tun, weil zu
aufwendig, Probleme mit der Technik und was auch immer. Aber auf der
anderen Seite zeigt sich: Es geht ja doch, wenn es sein muss.
Natürlich ist es eine außergewöhnliche Situation, die eben
außergewöhnliche Maßnahmen erfordert. Wir können bereits jetzt
nachhaltige und zukünftige Arbeitsweisen erproben und schauen, ob
sie funktionieren und welche Probleme es gibt.
Ich
durfte jetzt auch eine Woche lang mal Homeoffice machen und fand es
sehr entspannend. Die Vorteile überwiegen: Keine Arbeitswege mehr,
kein Pendeln, mehr Zeit für sich selbst haben, mehr Zeit für die
Familie, Flexibilität, Freiraum und Selbstbestimmung und mehr
Produktivität aufgrund fehlender Ablenkungen. Aber natürlich gibt
es auch einige Nachteile wie beispielsweise, dass die Kollegen fehlen
und auch so die interne Kommunikation nicht so ganz super läuft, es
fehlt an Gruppendynamik, aus der heraus auch mal gute Ideen
rausspringen.
Ich
denke, dass die momentane Situation wohl auch das Arbeitsleben
zukünftig beeinflussen wird. Nach der Krise wird man vielleicht noch
einmal umdenken und vielleicht doch Homeoffice-Tage zugestehen. Aber
das kommt eben darauf an, ob sich dadurch auch etwas verändert und
verbessert hat. Das wird sich also noch zeigen.
E-Learning
an Schulen und Universitäten
Ähnlich
sieht es auch bei Schulen und Universitäten aus. So etwas wie
E-Learning steckt scheinbar noch in den Kinderschuhen. Viele Schulen
und Universitäten waren noch nicht auf solch ein Szenario
vorbereitet, müssen sich aber dennoch an die Umstände anpassen und
das Beste daraus machen. Auch hier ist es eine große
Herausforderung, bei der man sehen kann, ob solche Online-Konzepte
auch im Schul- und Unialltag funktionieren. Hausaufgaben und Aufgaben
werden online verteilt, es gibt Klassenchats, bei denen Fragen
gestellt werden können. Vorlesungen werden aufgenommen und online
gestellt. Plötzlich müssen auch Schüler so etwas wie Selbststudium
lernen, sich ihren Stoff selbst erarbeiten, müssen selbstständiger
werden.
So
wie ich das mitbekommen habe, scheint es einigermaßen zu
funktionieren, auch wenn es nicht optimal ist. Auch hier scheint es
den Schülern und Studenten doch an etwas wie dem Sozialem und dem
Lernumfeld zu fehlen. Viele werden wohl froh sein, wenn sie also doch
wieder zurück in ihren Alltag kommen.
Medienkonsum
Die
Zeit Zuhause verleitet natürlich auch dazu, vermehrt digitale Medien
zu konsumieren. Solche Streaming-Plattformen wie Netflix, Amazon,
Prime und wie sie alle heißen, boomen natürlich gerade richtig. Wir
haben alle Zeit der Welt, um jede Menge Serien und Filme zu schauen.
Auch das kann wiederum zu großer Bequemlichkeit führen und
vielleicht auch zum Abdriften in andere Welten.
Doch
derzeit ist eben nicht viel los mit Rausgehen und etwas in der echten
Welt unternehmen. Stattdessen kommen nun Konzerte, Theater, Lesungen
und Kunst in das eigene Wohnzimmer. Es gibt viele Webseiten, auf
denen wir Kunst und Kultur erleben können. Sogar digitale Führungen
durch Museen sind jetzt möglich. Das ist gut, eine Alternative, aber
eben auf Dauer auch nicht so befriedigend wie eben das Original. Wenn
also wieder alles normal sein wird, werden die Menschen sicherlich
wieder nach draußen gehen, um dort etwas zu erleben. Es ist eben
immer noch etwas anderes, wenn man live dabei ist als das Ganze eben
nur digital zu erleben.
Richtig
praktisch finde ich, dass man nach wie vor auch noch Bücher lesen
kann und dazu nicht einmal in die Bibliothek gehen muss. Die Auswahl
mag zwar nicht den gleichen Umfang haben, aber für die
vorübergehende Zeit ist das schon eine echte Alternative.
Jetzt
werden die Menschen vermehrt online unterwegs sein und werden dadurch
bestimmt auch viel mehr mit allerlei Nachrichten zugeschüttet. Bei
der Masse an neuen Informationen, kann man schon mal überwältigt
werden. Darum denke ich, ist eine entsprechende Medienkompetenz
wichtig, um zu selektieren oder auch mal Grenzen beim
Nachrichtenkonsum zu setzen.
Mein
Fazit:
Abschließend
lässt sich sagen, dass ich die derzeitige Lage und die
Digitalisierung unserer Gesellschaft sowohl positiv als auch negativ
betrachte. Das Internet und Digitale bringt große Chancen, wir
können daran wachsen und uns weiter entwickeln. Es kann das Leben
einfacher gestalten, vieles optimieren. Wir können uns auf diese Art
und Weise besser vernetzen, können Arbeitsprozesse auch erleichtern.
Aber
das Internet und die digitalen Medien können niemals mit echten
Erlebnissen und sozialen Begegnungen konkurrieren. Ich werde nach wie
vor richtige Treffen, persönliche Gespräche und das Besuchen von
kulturellen Veranstaltungen bevorzugen. Das Internet und die
digitalen Medien sind hilfreich, aber sollen eben auch nichts
ersetzen. Sie können eine sinnvolle Ergänzung und Erweiterung
unserer Gesellschaft und unseres Lebens sein.
Darum
finde ich, gehört auch eine gesunde Medienkompetenz im Umgang mit
dem Digitalen dazu. Wie so oft sollten wir eine gesunden Mittelweg
finden, um nicht komplett ins Digitale abzudriften. Das heißt auch,
dass wir maßvoll online unterwegs sein sollten, maßvoll Medien
konsumieren. Internet schön und gut, aber wir können auch genug
anderen Beschäftigungen im echten Leben nachgehen, die sind ja nicht
verboten. Beispielsweise können wir ein paar sinnvolle Dinge Zuhause
machen, wie uns kreativ betätigen, anderen nicht digitalen Hobbys
nachgehen, spazieren und wandern gehen. Unsere Umwelt erkunden,
gärtnern, draußen Sport machen. Einfach mal ein Buch lesen. Zuhause
mit der Familie oder WG Brettspiele spielen, zusammen kochen, essen,
Musik hören, Musik machen. Es gibt viele Möglichkeiten, unseren
derzeitigen Alltag auch ohne Digitales zu gestalten.
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