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Gelassener werden




Ich habe neulich über mein Leben reflektiert. Das ist so eine Art Ritual, was ich versuche, regelmäßig in mein Leben einzubauen. Doch bereits da merke, dass ich mir nicht genug Zeit nehme oder denke, dass es nicht so wichtig ist, wie einfach mal im Internet zu schauen oder etwas zu lesen. Es ist nicht so, dass ich es als eine Zeitverschwendung ansehe, aber ich habe dem bisher nie so wirklich Bedeutung zugemessen. Doch heute möchte ich mich konkret um mein Problem Nummer Eins befassen, woran ich schon seit einiger Zeit, seit Monaten arbeite, aber ohne wirklichen Erfolg. Ich frage mich, warum scheitert es so? Warum gelingt es mir nicht? Wenn man die Gründe gefunden hat, sollte man sich auch nicht zu lange damit aufhalten, sich statt auf das Problem mehr auf dessen Lösung fokussieren. Deswegen versuche ich heute über das Thema Gelassenheit zu reflektieren. Ich will definieren, was Gelassenheit konkret bedeutet. Was macht es aus? Wie zeigt es sich? Wie zeigt es sich nicht? Was sind Hindernisse? Und wie kann ich diese überwinden? Darum soll es heute gehen.

Seit einiger Zeit, ganz stark seit ich das Studium begonnen habe, spüre ich immer wieder, wie ich in Hektik gerate. Ich bin von Natur aus ein ungeduldiger Mensch, sobald ich mal nicht die Kontrolle über etwas habe, sobald mir etwas zwischen meine Pläne gerät, verliere ich meine Geduld, ich verfalle in Ungeduld und in Hektik. Das stresst mich ungemein und das Schlimme ist, dass ich nicht mal wirklich etwas dagegen unternehme. Es ist wie ein Teufelskreis. Ich lasse mich durch meine Umwelt zu sehr bestimmen und verfalle dann wieder in Panik. Ich hatte mich vor einiger Zeit bereits mit dem Gegenteil befasst mit der sogenannten „Beschleunigung“, die sich durch unsere Welt hindurchzieht und eng mit Produktivität und Leistung verbunden ist. In diesem Beitrag ist der Zusammenhang zur Beschleunigung wichtig, um zu erfahren, warum ich einfach nicht gelassen sein kann. Aber zunächst möchte ich ergründen, was der Begriff von Gelassenheit bedeutet.

Gelassenheit ist ein innerer Zustand der Balance, des Ausgeglichenseins. Man ist mit sich im Reinen, man ist vor allem innerlich ruhig und fokussiert. Man ist unabhängig von äußeren Umständen, wird nicht in einen  Strudel voller Gefühle und Stress hinein gezogen. Gelassenheit – darin steckt das Wort „lassen“ bzw. „gelassen“. Wenn wir im Alltag etwas sein lassen, klingt das eigentlich eher negativ, als ob man etwas aufgeben würde. Als ob man nicht mehr genug Kraft und Wille hätte, etwas zu verfolgen oder zu tun. Doch das Gegenteil ist hier von Bedeutung: Man kann nämlich immer zwei Seiten erkennen. Nichts ist von Grund von positiv oder negativ, alles hat zwei Seiten wie eine Medaille ebenfalls nicht nur aus einem Aspekt besteht.

Jedenfalls meint Gelassenheit im positiven Sinne, dass man etwas Negatives sein lassen kann. Man kann es loslassen, man lässt all die Bürde von sich. Man befreit sich von Ballast. Man wird frei und unabhängig. Viele glauben, dass es besser wäre, festzuhalten, es ist einfacher loszulassen, aber eigentlich ist es umgekehrt. Wir krallen uns an alle möglichen Dinge, an materielle Dinge, an die Liebe, an Anerkennung und merken nicht, dass wir uns von diesen weltlichen Dingen abhängig machen. Gelassenheit ist aber das Gegenteil: wir machen uns frei von all den Dingen, die nicht notwendig wären. Wir müssen nicht mehr etwas besitzen, wir müssen nicht unbedingt von etwas Bestimmten abhängig sein. Gelassenheit ist im Leben ein wichtiger Schlüssel zum Glücklichsein. Denn eine kontinuierliche Konstante des Lebens umfasst den Wandel, die Veränderung, das Werden und Vergehen. Wir halten aber an Menschen und Dingen fest, als ob sie niemals aufhören würden zu existieren. Und indem wir uns so fest an sie binden, kommen wir nicht mehr von ihnen los. Sie werden ein Teil von uns, ohne den wir nicht mehr leben können. Wir werden ihre Sklaven.

Und das verhindert die Gelassenheit. Man lässt die Dinge so wie sie sind. Gelassenheit hat also die Komponente Akzeptanz. Sie akzeptiert, dass Dinge nicht für immer so sind wie sie sind. Sie akzeptiert, dass die Dinge nicht immer so laufen, wie wir es wollen. Sie nimmt nur wahr, sie beurteilt nicht, sie lässt innere Ruhe in uns aufsteigen. Wir werden abhängig vom Wandel und Werden und Vergehen. Wenn die Liebe mal enden sollte, nehmen wir es nicht schwer. Das ist der Lauf der Dinge. Wir werden jemand neuen finden. Wenn jemand stirbt, dann akzeptieren wir das, weil das ebenfalls zum Leben dazugehört. Das Leben ist ein Geben und Nehmen und Kommen und Gehen. Gelassenheit ist durch Abwesenheit von zu starken Emotionen gekennzeichnet. Egal was uns zustößt, ob es positiv oder negativ ist, wir verfallen nicht in blinde Euphorie, aber auch nicht in tiefe Verzweiflung. Wir nehmen die Welt so wahr wie sie ist, nehmen sie an, ohne sie zu beurteilen. Wir ruhen in uns selbst. Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an eine Geschichte, in der es um einen Mann ging, dem mal Gutes und mal Schlechtes zugestoßen ist. Während seine Außenwelt immer nur bewertete, das war gut oder das war schlecht, blieb er ruhig. Er zeigte keine Regung, nahm alles an was kam. Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass sich die Welt sehr schnell verändern kann. Gutes kann so schnell schlecht werden und andersherum. Gelassenheit zeichnet sich auch dadurch aus, dass wir uns nicht überrumpelt fühlen von den Dingen, die uns überwältigen. Wir sind sozusagen für alle Höhen und Tiefen gewappnet. Es bringt uns nicht aus der Ruhe. Wir werden davon nicht beeinflusst. Es ist also ein gewisser dauerhafter Zustand. Gelassenheit bleibt stabil, entgegen dem Wandel der Zeit und der Welt. Das birgt den Vorteil, dass wir besonders in schwierigen Zeiten und bei Schicksalsschlägen die Kontrolle über uns und unser Leben nicht verlieren.

Ich sehe Gelassenheit auch im engen Zusammenhang mit Resilienz, das wäre die Widerstandsfähigkeit des Menschen. Sie umfasst Selbstwirksamkeit, bestimmte Bewältigungsstrategien mit denen wir selbst in Krisenzeiten unser Leben in der Hand haben. ES sind sogenannte Abwehrmechanismen, die uns vor dem eigenen Zerfall schützen. Gelassenheit ist finde ich ein Aspekt der inneren Widerstandsfähigkeit und daher nicht nur einfach wichtig fürs Überleben, sondern auch für das Zurechtkommen mit Tiefschlägen im Leben. Wenn wir uns immer nur den äußeren Dingen hingeben, werden wir zu Opfern. Bleiben wir aber gelassen, dann behalten wir einen kühlen Kopf. Wir lassen uns von unseren Emotionen nicht so leiten, wir können gewissermaßen Distanz zu allem schaffen, alles überdenken, wir haben die Kontrolle und können dementsprechend Maßnahmen einleiten, um alles wieder zu richten. Gelassenheit, das kommt auch im Buddhismus, glaube ich vor. Gelassen ist der, der erleuchtet ist. Dieser jemand ist frei von Trieben, von Verlangen, er vergisst sich selbst. Er ist in Einklang mit der Natur, verschmilzt mit der Welt. Ich weiß nicht ob mir dieser Gedanke gefällt. Ich möchte doch mein Ich behalten. Andererseits erkenne ich vor allem in den Momenten, in denen ich Flow erlebe, dass ich mich selbst vergesse und mit der Aktivität, in der ich mich befinde, vollkommen verschmelze. Ist das Glückseligkeit?

Jedenfalls zurück zur Gelassenheit. Ich hatte schon einige positive Aspekte behandelt. Obwohl ich jetzt weiß, was Gelassenheit meint, fällt es mir immer wieder schwer diese auch wirklich umzusetzen. Ich darf mich dafür nicht verurteilen, es liegt an der Macht der Gewohnheit und weil es Verhaltensweisen sind, die so automatisiert sind, schon jahrelang mich bestimmen, dass es Zeit und Geduld braucht, um diese abzubauen. Da wäre also ein weiterer Aspekt der Gelassenheit zu nennen. Man darf nicht zu viel und schnell etwas erwarten. Alles hat seine Zeit. Man braucht Geduld. Gelassenheit äußert sich darin, dass man sich die Zeit nimmt, die man braucht. Man lässt sich von nichts und niemandem einen Zeitdruck aufdrängen. Man macht alles in seinem Tempo. Denn was wichtig ist, das braucht auch genug Zeit. Also das Gegenteil zu unserer heutigen beschleunigten Gesellschaft.
Ein Faktor, der mich an der Gelassenheit hindert, wäre dieser Beschleunigungsgedanke und dass ich mein Leben so erfüllt wie möglich verbringen möchte. Deswegen packe ich immer zu viele Dinge in meine To-Do-Liste. Ich will viel in wenig Zeit schaffen, übernehme mich dabei, vergesse, dass gerade auch die Zeit, in der man nichts tut, wertvoll und wichtig ist. Pausen halte ich für unnötig, weil ich ein Leistungstier bin. Mein Leistungsstreben und mein Wille zum Produktivsein sind zwei wichtige Ursachen für meine innere Gehetztheit. Beide hindern mich daran gelassen zu sein. Darüber hinaus bin ich auch perfektionistisch veranlagt, ich will alles richtig und gut machen, erlaube mir keine Fehler. Es muss alles schnell gehen, auch das Gegenteil von Gelassenheit. Wer gelassen ist, kann sich nicht in Schnelligkeit verlieren. Es geht nicht mehr um die Tiefe und auch um die Qualität der Dinge, sondern nur, viel zu schaffen. Quantität vor Qualität. Deswegen versuche ich so viel zu schaffen, weil ich eben viele Dinge erleben und erfahren will, Das Leben ist nun mal begrenzt. Doch Gelassenheit lehrt uns, dass es nicht auf die Menge ankommt, sondern auf die Qualität. Sich bewusst Zeitnehmen und lassen für wichtige Dinge. Lieber wenige, statt viele, dafür dann aber richtig. Gelassenheit kommt mir nicht in den Sinn, weil ich es nicht schaffe, im Augenblick zu sein. All das ist doch auf die Zukunft ausgerichtet, meine gesamten Pläne. Dabei verpasse ich das wahre Leben. Gelassenheit jedoch meint das Gegenteil. Weder in der Verganegenheit noch in der Zukunft sein, sondern den Augenblick genießen. Außerdem bin ich immer innerlich unruhig, auch eine Folge des ständigen Stresses und der Hektik. Gelassenheit dagegen zeigt mir, dass in der Ruhe die Kraft liegt. Wenn ich ständig nur von mir fordere, werde ich irgendwann nicht mehr alles schaffen und dann zusammenbrechen. Der Körper wird früher oder später mir signalisieren, dass ich Ruhe brauche und dass ich die Gelassenheit in mein Leben lassen sollte. Gelassenheit hat also einen wichtigen gesundheitlichen Aspekt. Weniger Stress führt auch zu weniger Krankheiten und mehr zu  positivem Wohlbefinden. Ich sollte daher spätestens jetzt etwas tun, um gelassener zu werden.

Ich möchte mich also nicht zu sehr mit den Gründen für meine fehlende Gelassenheit befassen, sondern mich den Strategien für Gelassenheit widmen. Ich habe im Internet sehr viel recherchiert und mir wichtige Tipps geholt. Doch Lesen allein reicht nicht, ich muss diese direkt in Handlungsanweisungen umwandeln und auch wirklich umsetzen.


Achtsamkeit wäre ein wichtiges Stichwort. Achtsamkeit meint ähnlich wie Gelassenheit, das Ruhen in sich selbst. Man lässt das ständige Bewerten der äußeren Dinge, fokussiert sich nur auf das Wahrnehmen und Akzeptieren der Dinge. Dadurch entfernt man sich von seinen Gefühlen, man nimmt eine eher distanzierte objektive Sichtweise ein. Dadurch kommt man ebenfalls zu Ruhe und lernt, dass die Gefühle veränderbar sind. Wir sind nicht abhängig von dem außen, wir können unser Inneres selbst steuern und beeinflussen. Achtsamkeit meint auch, sich nicht ständig Sorgen machen, seinen Gedanken nachhängen, dass kann negativ werden, wenn wir aus der Gedankenspirale nicht mehr herauskommen. Nichts denken, sondern nur wahrnehmen, kann ungemein heilsam sein, das weiß ich. Wie integriere ich Achtsamkeit in den Alltag? Ich versuche Achtsamkeitsübungen einzubauen. Immer mal Pausen einzulegen, in denen ich nichts tue, einfach abschalte. Mir bewusst Zeit nehme Tätigkeiten achtsam auszuüben. Mir nur auf das konzentrieren, was ich wahrnehme und fühle. Ohne mich von Gedanken, der Zukunft oder sonst etwas ablenken zu lassen.

Hilfsreich kann auch Meditation sein, auch hier tue ich nichts, sondern ich fokussiere mich nur auf das Hier und Jetzt. Ich kann meine Aufmerksamkeit auf meinen Atem richten, fühle wie er ein und ausgeht. Nehme meinen Körper wahr. Ähnlich ist das auch bei Sport, Spaziergängen oder eben dem Body Scan. All diese Dinge haben gemeinsam, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren, aber unsere Gefühle und Gedanken an uns vorbeiziehen lassen. Uns nicht mit ihnen identifizieren. Abstand gewinnen und dadurch auch innerlich freier und entspannter werden.

Ich bin meist nicht gelassen, weil ich mir Sorgen mache, um die Zukunft, deswegen schweifen meine Gedanken immerzu ab. Das Gegenteil wäre, diese Sorgen einfach loszulassen, oder durch positives Denken zu ersetzen. Wenn ich weiß oder daran glaube, dass alles gut gehen wird oder Maßnahmen ergreife, kann ich mein Gewissen beruhigen und gelassener werden.

Gelassenheit kann auch dadurch erzeugt werden, indem ich einfach ein Selbstgespräch mit mir führe. Ich trete dann aus meiner normalen Sichtweise hinaus, distanziere mich und führe ja diese Meta-Kommunikation. Warum fühle ich mich nicht gelassen? Was hindert mich daran? Warum empfinde ich so. Ich trete in einen Dialog mit mir selbst, ergründe, was meine Stressfaktoren sind und überlege mir, wie ich diese langsam aber sicher abbauen kann. Es hilft vor allem in solchen Situationen, in denen wir unseren Gefühlen scheinbar ausgeliefert sind, einfach mal Abstand zu halten und über alles zu reflektieren. Dadurch gewinnen wir auch Abstand zu unseren Gefühlen und sehen plötzlich, dass man nicht zwangsläufig immer mit Wut, Angst und Trauer reagieren muss. Man kann agieren, man ist den Umständen nicht unterworfen. Nicht das Außen erzeugt ins uns Gefühle, es sind immer unsere eigenen Bewertungen und Interpretationen. Hier sehe ich die Gemeinsamkeit eben zur Meditation. Indem wir das erkennen und dann gezielt über unsere automatisierten Reaktionsweisen reflektieren, können wir daran etwas ändern. Die Gefühle bleiben vielleicht, aber die Art und Weise, wie wir damit umgehen und wie wir reagieren, das liegt dann doch in unserer Hand. Gelassenheit zeigt sich hier, indem wir Abstand von den Gefühlen nehmen, wir werden ruhig, unser Kopf wird klar und dann können wir vernünftig darüber nachdenken, wie wir als nächstes reagieren. Einfach mal Pause machen, entspannen und schon sieht alles wieder anders aus. Denn unsere Gefühle und unsere subjektive Wahrnehmung verzerren die Wirklichkeit. Jeder sieht und erlebt etwas Anderes. Die Gelassenheit erlaubt uns aber, unsere Gefühle zu dämmen, etwas zu neutralisieren, weil wir uns damit nicht mehr identifizieren. Ich bin nicht traurig, erkenne ich, sondern ich fühle Trauer, das ist ein wichtiger Unterschied. Das geht aber nur, wenn wir uns von en Gedanken und Gefühlen distanzieren, gelassener werden.

Was das Sorgenmachen betrifft sieht es ähnlich aus. Gelassenheit bewährt sich hier, indem ich loslasse. Loslassen ist ein großes Wort, wird meist mit Verzicht, Verlust und Aufgeben assoziiert, es ist nicht positiv. Aber es kommt darauf an, was wir loslassen. Ist es etwas Positives, wäre es besser daran festzuhalten. Doch in diesem Zusammenhang geht es um negative Gedanken, Sorgen, die uns das Leben erschweren, uns von der Gegenwart wegziehen uns nur belasten. Wir brauchen sie nicht, sie sind unnötig. Das zu erkennen ist eine Aufgabe der Gelassenheit. Versuchen wir gelassen zu sein, nehmen wiederum Abstand. Wir lassen es los, weil wir wissen, dass alles im Wandel ist und nichts bleibt. Gute Zeiten und schlechte Zeiten kommen und gehen. Wir haben meist auch nicht wirklich die Kontrolle über alles, wollen es aber, wodurch ebenfalls Gelassenheit blockiert wird. Stattdessen  versuchen wir die Sorgen und negativen Gedanken loszulassen. Es ist nicht einfach, das weiß ich zu sehr. Aber ich merke, wie ich mich innerlich verkrampfe und immer unruhiger werde, desto öfter ich alles vor meinem inneren Auge laufen lassen. Es tut mir nicht gut. Wenn ich aber loslasse, fällt der gesamte Ballast, all die Sorgen und Ängste von mir. Ich fühle mich freier. Eine Methode um das konkret zu erreichen wäre die STOPP-Methode, also ganz laut Stopp denken oder sagen und dann loslassen, nicht mehr daran denken. Wir werden aus dem Karussell gezogen, da wäre wieder die Distanz nehmen zu nennen.

Darüber hinaus bringt es oftmals nichts alles zu planen, denn im Endeffekt können wir nicht in die Zukunft sehen. Es kommt meist anders als geplant. Das müssen wir akzeptieren. Wir sind durchaus intelligent, vieles steht in unserer Macht, aber wir sind nicht Gott. Wir müssen anpassen, flexibel sein und müssen auch daran glauben, dass wir die Mittel haben, um mit allem umgehen zu können. Stichwort wäre hier die Selbstwirksamkeit. Jedenfalls müssen wir die Unvorhersehbarkeit der Dinge immer berücksichtigen. Die Einstellung bewahren, dass nichts endgültig ist und alles sich so leicht ändern kann. Gut wäre also offen für Neues und Veränderung zu sein, sich nicht festkrallen an Traditionen. Weil einfach nichts gleich bleibt und sicher ist. Wir wollen diese Sicherheit haben, entwickeln Gewohnheiten und Traditionen, und sind dann total überwältigt, wenn uns etwas aus der Routine bringt. Einfach mal akzeptieren, dass die Dinge anders laufen können. Wenn man das von vornherein erkennt, dann kann man auch viel gelassener sein. Es ist okay, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es gern hätte. So ist eben das Leben.

Gut wäre auch, sich selbst nicht immer so wichtig zu nehmen. Viele sagen,d ass Leben ist nicht einfach. Das stimmt. Aber wir müssen nicht so verbissen sein. Wozu immer so viel leisten? Wozu immer die ganze Zeit verplanen? Einfach nur mal leben, die einfachsten Dinge tun und damit glücklich sein reicht.

Nicht immer das Beste anstreben, sondern sich auch mit dem Guten oder auch Durchschnittlichen zufrieden geben. Zufriedenheit und Dankbarkeit sind auch noch zwei wichtige Dinge, die mit Gelassenheit einhergehen. Wenn ich mit dem, was ich tue, bin und habe zufrieden bin, brauche ich mich nicht zu überfordern, immer nur viel von mir zu verlangen und von der Welt. Weniger Erwartungen haben, einfach alles so nehmen wie es kommt. Wenn ich dankbar und zufrieden bin, muss ich nicht mehr immer mehr wollen, ich kann dadurch auch in der Gegenwart verweilen, weil ich das wertschätze, was schon ist und nicht immer danach strebe, was noch besser sein könnte.

Genauso gehört auch Akzeptanz zur Gelassenheit. Wir sind immer so verbissen, wollen immer alles ändern. Doch zu viel Aktionismus kann schaden, vor allem bei den Dingen, die wir einfach nicht ändern können. Da hilft es sich selbst Mantras aufsagen zu lassen: Ich akzeptiere es wie es ist. Es ist okay so. Eigene Schwächen zulassen, sich nicht immer wieder für etwas peinigen, was allzu menschlich wäre. Damit ist auch Toleranz gemeint. Einfach die Dinge so nehmen wie sie sind. Nichts in der Welt ist je perfekt, auch wir nicht. Wir müssen es nicht sein. Perfektionismus ist eine Illusion, raubt uns Zeit und Nerven für die guten und wichtigen Dinge. ES reicht auch einfach gut zu sein.

Ebenfalls wichtig wäre auch die Dinge, die wir erleben und erfahren umzudeuten. Das funktioniert auch nur, wenn wir gelassen sind, wenn wir wieder Abstand von allem nehmen. Wir spüren dadurch, dass wiederum Last von uns geht. Indem wir erkennen, dass nichts einfach nur negativ ist, sondern alles seine Vorteile und seinen Sinn vor allem hat. Es kann uns helfen, uns besser zu fühlen und die Dinge leichter zu nehmen, damit besser umzugehen.

Um Hektik vorzubeugen und Gelassenheit zuzulassen, gibt es noch andere gute Strategien, wie Langsamkeit, Monotasking, Beobachten und weniger vornehmen, die ich in Erfahrung gebracht habe. Statt sich immer an Beschleunigung zu halten, kann man seinen eigenen Rhythmus finden.



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