Es ist irgendwie eine Hassliebe – das zwischen mir und meinem Körper. Es gab in den letzten Jahrzehnten so viele Höhen und Tiefen. Momente, in denen ich meinen Körper gehasst habe, aber auch Momente, wo ich so stolz auf ihn war. Egal, was passiert ist, egal, wie ich meinen Körper behandelt habe – er hat mich doch durch all diese schwierigen Zeiten gebracht. Ich sollte dankbarer sein, aber es fällt so schwer. Einfach weil es immer ein richtiger Struggle war.
Ich
habe bereits vor etwa 3 Jahren über die ganze Problematik mit meinem
Körper geschrieben.
Daher an dieser Stelle eine kleine Zusammenfassung.
Wenn etwas den Beziehungsstatus „Es ist kompliziert“ verdient hätte, dann meine Beziehung zu meinem Körper. Es war schon immer nicht einfach unser Verhältnis zueinander. Von klein auf war ich immer etwas moppelig. Der Babyspeck, der sich irgendwann mal verziehen sollte, ging nie richtig weg. Ich blieb immer ein wenig pummelig. Es wurde nicht weniger, im Gegenteil: Ich nahm bis zu meinem 15. Lebensjahr kontinuierlich zu. Ich ließ es zu. Ich fühlte mich in meiner Komfortzone wohl. Wobei: Wirklich zufrieden war ich nie, ich versuchte, mir das einzureden. Ich hasse Sport und ich mag Essen so sehr. Und wenn mich jemand nicht so mag, wie ich bin, seine Schuld! Nicht mein Problem.
Ich
bekam auch selten Rückmeldung von außen. Aber ich wusste genau: Ich
bin eigentlich zu dick und sollte abnehmen. Jedes Mal war es eine
Schmach, nach Klamotten zu schauen und mich in viel zu enge Sachen
reinzuquetschen. Es war jedes Mal ein Schlag ins Gesicht, mich selbst
im Spiegel zu betrachten. Insgeheim wünschte ich mir, so schlank und
normal wie alle anderen auszusehen. Aber die Faulheit siegte. Viel zu
viel Kraft und Disziplin brauchte es, um etwas daran zu ändern. Das
fehlte mir einfach.
Body Shaming hat etwas gutes?
Doch alles änderte sich, als ich dann meine Familie in Vietnam besuchte. Body Shaming lässt grüßen. Die Vietnamesen achten alle so sehr auf ein geringes Körpergewicht. Mir wurde unverblümt ins Gesicht geklatscht, dass ich fett sei und abnehmen müsse. Ich konnte es irgendwann nicht mehr hören. Ich war umgeben von nur schlanken Menschen. Ich schämte mich so sehr dafür und fühle mich dadurch einfach miserabel. Das war der Moment, in dem sich alles änderte. Ich wusste: Ich muss mich ändern und ich will es.
Ich
war damals schon irgendwie froh, dass man mir die Wahrheit ins
Gesicht sagte. Sonst hätte ich vermutlich nie etwas an meiner
Lebensweise geändert. Aber rückblickend weiß ich auch: Es war
einfach nur verdammt verletzend. Man wurde so auf seinen Körper und
sein Körpergewicht reduziert. Als wäre es alles, was zählt.
Nur übers Gewicht definieren
Ich habe unbewusst genau das leider auch verinnerlicht: Dass ich mich über meinen Körper und mein Gewicht definiere. Dass das so wichtig sei, wie ich aussehe. Unabhängig davon, wie ich mich damit fühle und wie gesund ich bin. Das spielte keine Rolle.
Ich fing an Sport zu machen, ernährte mich gesünder. Die Pfunde purzelten von Woche zu Woche. Innerhalb eines Jahres hatte ich 15 Kilo abgenommen und ein vollkommen neues Körpergefühl entwickelt. Ich war wirklich zum ersten Mal richtig zufrieden mit mir selbst.
Mir
war damals aber nicht bewusst, dass mein Selbstwertgefühl aufgrund
eben dieses ganzen Fat Shamings einen echten Knacks bekommen hatte.
Das Abnehmen hatte zwar schon einige positive Seiten, aber eben auch
Schattenseiten, die ich erst nach und nach so wirklich realisiert
habe: eine beinahe Magersucht, Sportsucht, die der Genesung und
Gesundheit schaden kann, eine Art seltsame Körperwahrnehmung und das
Gefühl, nie so wirklich zufrieden mit sich selbst zu sein.
Wenn Body Shaming zerstörerisch sein kann
Dieses Bodyshaming hat wirklich was mit mir gemacht. Ich kann manchmal nicht mal sagen, ob ich es lieber gehabt hätte, wenn niemand etwas gesagt hätte. Einerseits bin ich dankbar dafür, weil es eben doch ein wichtiger Grund war, mein Leben zu verändern.
Andererseits hat es eben auch echt viel mit mir emotional und meinem Selbstwertgefühl gemacht, woran ich noch immer zu knabbern habe.
Bodyshaming ist nie gut. Ich bin zwar auch nicht Verfechter von Body Positivity um jeden Preis. Ich bin eher für die Mitte, dass man den Körper wertschätzt und dankbar ist, nicht unbedingt für seine Schönheit, sondern das, was er täglich für einen macht. Aber man muss seinen Körper auch nicht immer lieben und alles toll finden. Gleichzeitig soll man seinen Körper aber auch nicht schlecht behandeln und sich dafür schämen. Es geht im Grunde darum, den Körper gut zu behandeln und darum auch gesund zu leben, damit auch der Körper gesund ist.
Den Körper annehmen, wie er ist
Weder sich überfressen und immer dicker werden, noch den Körper foltern mit diversen Diäten oder anderen ungesunden Dingen, bis in die Magersucht rein. Eine gesunde Balance finden, auch zulassen, dass der Körper eben nicht „perfekt“ ist wie der eines Fitnessinfluencers. Dass man eben auch seine Unperfektheiten akzeptiert, aber nicht unbedingt lieben muss. Dass man sie auch mal scheiße finden und sich selbst hässlich. Das wäre mein Ideal. Ich weiß, ich bin davon noch weit entfernt. Momentan arbeite ich eher in Richtung Schlankheit und Fitness, was an sich ja nicht gleichzeitig toxisch sein muss. Wenn es in Maßen passiert und man sich wohl damit fühlt.
Zurück zum Fatshaming. Es ist schon nicht leicht, das Thema anzusprechen. Man will niemanden bloßstellen, weil man weiß, dass es sehr verletzen kann. Ich weiß auch nicht, wie man das machen kann. Aber ich denke mir, dass es auch einfach eine persönliche Sache ist. Wenn man jemanden dick findet, dann sollte man das auch für sich behalten. Gedanken sind frei. Aber die Meinung jemandem ungefragt zu geben, das muss nicht sein. Wenn derjenige sich offensichtlich wohl fühlt, dann lassen wir ihn. Wir können anderer Meinung sein und würden eher Abnehmen empfehlen. Aber wenn die Person nicht will, dann sollte das akzeptiert werden.
Nicht immer seine Meinung kundtun
Anders sieht es aus, wenn eine Person unzufrieden ist und gern etwas ändern will. Da kann man ja auch vorsichtig fragen, ob man einen Tipp geben und helfen kann. Es geht um eine empathische Kommunikation. Und die fehlte mir, als ich in Vietnam war. Niemandem ist damit geholfen, wenn man gesagt bekommt, wie fett man ist und dass man Sport machen sollte. Das ist jedem bewusst.
Hilfreicher wäre, wenn man der Person Unterstützung beim Sport machen und Abnehmen anbietet oder Tipps gibt. Aber bitte auch nur, wenn das gewünscht ist.
Wenn man mir damals so begegnet wäre, hätte ich vermutlich auch nicht diese recht ungesunde Körpereinstellung gewonnen. Aber im Nachhinein ist man ja immer klüger, nicht wahr? Ich will damit nur sagen, dass Fatshaming ganz offensichtlich auch sehr viel kaputt machen kann langfristig und man echt überlegen sollte, ob das lieber nicht lassen sollte. Generell Meinungen für sich behalten, wenn sie nicht gefragt sind, das wäre etwas, was sich viele mal zu Herzen nehmen sollten.
Außer Kontrolle
Ich war eigentlich damals an einem Punkt, wo ich hätte aufhören können. Aber irgendwie wurde es immer mehr, immer mehr Sport, immer mehr verrückte Routinen, wie Kalorienzählen, mehr Sport machen, wenn man zu viel gegessen hatte. Und dann auch noch das zwanghafte sich im Spiegel anschauen und genau überprüfen, dass man ja nicht zu fett ist. Das sind Dinge, die mich bis heute verfolgen, Macken, die einfach nicht mehr weggehen. Oder zumindest nur schwer abzulegen sind.
Im Studium nahm ich dann plötzlich richtig krass ab, aber schleichend. Ich weiß bis heute nicht, woran es lag. Ich habe zwar mehr Sport gemacht und meine Ernährung auf vegan umgestellt, aber richtig erklären kann ich mir das trotzdem nicht. Es muss etwas anderes gewesen sein. Ich war inzwischen untergewichtig, quasi nur noch Haut und Knochen.
Das Schlimme daran: Es hat mir gefallen, mich so dünn zu sehen. Ich war stolz darauf, ein echter Hungerhaken zu sein. So lange habe ich mich danach gesehnt, so wenig Körperfett zu haben. So dünn zu sein wie all die ganzen Vietnamesen.
Als ich dann anfing, wieder mehr zuzunehmen, brach für mich eine Welt zusammen. Ich fühlte mich immer schlechter und wertete mich selbst ab. Dafür, dass ich nicht mehr untergewichtig war, sondern auf normales Gewicht zusteuerte. Damals war es für mich einfach so, ich fühlte mich unglaublich fett und war so unzufrieden, nicht mehr Untergewicht zu haben, nicht mehr so dünn zu sein.
Magersucht als Ideal
Es ist jetzt für mich unvorstellbar, dass ich damals so eine krasse Störung der Körperwahrnehmung hatte. Für mich war mein dünnes Ich genau richtig, perfekt. Doch heute weiß ich: Das war damals alles andere als perfekt, es war vor allem ungesund. Erst mit viel Abstand wird mir bewusst, dass ich damals einfach zu dünn war, das war nicht mehr gesund. So krass, wie sehr ich dem Magerwahn damals verfallen war.
Und ich schiebe es bis heute immer noch auf die Zeit, in der ich in Vietnam ständig das Body Shaming abbekommen habe. Das Absurde war ja, dass selbst diese Verwandten mir dann sagten, dass ich zu dünn wäre und lieber zunehmen sollte. Welch Ironie! Da merkt man einfach, wie schizophren auch der Umgang mit dem eigenen Körper in asiatischen Ländern ist.
Das alles hat bei mir nicht nur körperlich, sondern vor allem emotional Spuren hinterlassen. Ich habe eine regelrechte Sportsucht entwickelt. Es fällt mir total schwer, mal Sport sein zu lassen, egal, ob ich im Urlaub bin oder tatsächlich krank bin. Ich verlange von meinem Körper trotzdem zu funktionieren. Er soll trotzdem das leisten, was er immer leistet, auch wenn er geschwächt ist. Und da sehe ich selbst ein, wie irrational das ist und gerade eigentlich total verrückt, seinem Körper so etwas anzutun. Mein Umgang mit meinem Körper ist alles andere als gesund. Es ist toxisch, dass ich ihm nicht die Ruhe gebe, die er braucht. Er ist nicht nur dafür da, gut auszusehen. Wichtiger ist es, dass er Körper fit und gesund ist. Und das geht nicht, wenn ich mich zum Sport zwinge, auch wenn mein Körper das nicht leisten kann und eigentlich Regeneration braucht.
Wie verkorkst meine Beziehung zu meinem Körper ist, wird mir in dem vollen Maße erst jetzt so richtig bewusst.
Und es hört leider nicht auf.
Als
ich mit meinem Freund 2022 zusammengekommen bin, war ich noch recht
normal, normales Körpergewicht, relativ hoher Körperfettanteil.
Wobei das vermutlich auch normal war.
Von der Magersucht in die Fitnesssucht
Ihm zuliebe und weil ich es mir selbst beweisen wollte, nahm ich 2023 dann radikal ab. Nicht Körpergewicht, sondern vor allem Körperfett. Ich stellte meine Ernährung um, aß sehr eiweissreich, ich trainierte hart, snackte wenig, aß wenig Süßigkeiten. Innerhalb eines Jahres habe ich echt viel Körperfett verloren. Aber es war nicht so wie damals zu Studienzeiten. Ich hatte noch Rundungen, hatte mehr Muskeln, aber eben weniger Körperfett. Ich war aber bei weitem nicht so abgemagert wie damals. Es war genau richtig. Leider habe ich das nicht halten können und nahm dann dieses Jahr zu. Ich wollte vor allem Muskeln zulegen.
Mein Freund meinte, ich müsse nicht mehr abnehmen, sondern eher Muskeln aufbauen. Gesagt gesagt. Ich nahm aber gleichzeitig auch wieder mehr an Fett zu. Ich verfiel noch mehr dem Fitnesswahn.
Fit
sein ist das neue Schlank sein. Ein Spruch, den mein Freund immer
wieder brachte und der sich so in mein Gedächtnis eingebrannt hatte.
Nie zufrieden
Und jetzt bin ich leider wieder an dem Punkt der Unzufriedenheit: Ich habe zwar deutlich mehr Muskeln, aber deutlich mehr Fett. Und ich vergleiche mich aktuell so hart mit meinem Körper 2023, dass ich so gar nicht zufrieden mit meinem Körper sein kann. Jetzt habe ich Normalgewicht, aber es ist nicht das Gewicht, was mich wurmt, sondern mein Körperfett.
Eigentlich bin ich viel fitter, muskulöser als die meisten Frauen in meinem Alter. Aber das sehe ich nicht. Ich sehe lediglich das, was mir fehlt. Immer der Fokus auf dem, was noch nicht ist, Defizite, statt auf das, was ich gewonnen habe.
Am
meisten wurmt mich die Tatsache, dass ich schon mal so schlank war,
wie ich schon immer wollte. Vor einem Jahr war mein Körperfett so
gering, ich war so schlank und doch nicht zufrieden. Dass ich es
jetzt bin, war mir früher nicht bewusst. Zu sehr sehne ich mich
danach, wieder so wenig Körperfett zu haben wie vor einem Jahr.
Gestörte Körperwahrnehmung
Ich habe an Fett stattdessen zugelegt. Habe angefangen viel Chips und Süßes zu essen, viel genascht. Dass sich das auch mal auf der Waage und im Spiegel rächt, ist klar. Aber mir ist es erst vor kurzem wirklich aufgefallen, wie „fett“ ich geworden bin. Und da sieht man: Ich habe echt ein gestörtes Körperbild. Alle anderen würden sagen, dass ich schlank bin. Von fett kann keine Rede sein. Selbst objektiv gesehen, sind meine Werte echt normal. Alles gut. Eigentlich.
Aber ich empfinde mich im Vergleich – das ist das Tückische – zu meinem Ich aus dem letzten Jahr als fetter. Ich weiß, dass ich nicht fett bin, sondern schon normal schlank. Und mehr Muskeln habe. Aber ich habe eben mehr Fett drauf als damals. Meine ganze Körperwahrnehmung ist dadurch total verschoben worden. Das wird mir erst jetzt erst bewusst.
Ich habe den Glaubenssatz verinnerlicht: „Mehr Körperfett ist schlecht, du musst weniger Körperfett haben. Dann siehst du auch echt schlank aus.“
Ich fokussiere mich gerade nur auf mein Fett und sehe dabei all das andere Positive nicht, was ich erreicht habe.
Schlechter Einfluss von Fitnessinfluencerinnen
Nicht gerade zuträglich ist, dass ich mich auch ständig mit Fitnessinfluencerinnen vergleiche. Der Vergleich ist der Anfang der Unzufriedenheit. Einerseits motiviert es mich, diese auf Instagram zu sehen. Ich will halt auch mal so aussehen.
Aber andererseits zieht es mich hart herunter, wenn ich mich vergleiche und in den Spiegel schaue: Ich sehe einfach nicht so aus. Und ich werde vermutlich auch nie so aussehen. Weil die vielleicht auch einfach nur noch Sport als Fokus in ihrem Leben haben. Und weil sie vielleicht nicht mal wirklich so aussehen. Wir sprechen hier von Social Media, wo sowieso vieles verschönert wird.
Warum unbedingt schlank?
Die Frage ist doch: Warum will ich so aussehen wie sie? Was bringt mir das? Was will ich erreichen. Ich will noch zufriedener sein. Aber werde ich jemals so zufrieden sein, dass es reicht? Ich will noch schlanker und schöner sein. Aber um welchen Preis? Was bringt mir das? Und da sehe ich den großen Knackpunkt: Ein großer Teil meines Selbstwertgefühls zieht sich inzwischen sehr aus dem, wie ich aussehe und was ich tue. Wie der Körper aussieht, das ist doch eigentlich total oberflächlich. Wem will ich was beweisen? Vor allem der Gesellschaft, weil diese und die Medien es uns ständig unter die Nase halten, dass Schlanksein wünschenswert ist.
Ich definiere meinen Selbstwert über etwas äußeres. Und wenn ich aus welchen Gründen auch immer – Schwangerschaft oder Krankheit – wieder mal viel zunehmen würde. Was passiert dann mit mir und meinem Selbstwertgefühl? Da würde ich vermutlich nie wieder so zufrieden sein wie jetzt. Weil ich alles nur über das Aussehen definiere. Und sich das einzugestehen, ist echt hart. Dabei bin ich doch mehr als nur mein Körper, so viel mehr!
Und ja es gibt Dinge, die sind wichtiger im Leben, als schlank und fit zu sein. Weil ich mich übers Oberflächliche definiere, schreibe ich diesen Dingen auch viel zu viel Bedeutung zu. So dumm wie es klingt: Es kommt auch auf die inneren Werte an und auf all die Dinge, die mich ausmachen und einzigartig machen.
An sich ist es ja keine schlimme Sache, wenn man etwas für Aussehen und seine Fitness tut. Und für die Gesundheit ist das an sich auch besser, wenn man eben nicht zu viel Körperfett hat und auch mehr Muskeln. Und jetzt das große Aber: Wenn man dann alles nur noch darauf bezieht, wie man aussieht, macht man sich am Ende nur noch verrückt und fertig.
Fitness in Maßen, okay, aber nicht, wenn ich dadurch mich selbst schlecht mache und es mir dadurch nicht gut geht.
Fokus auf das Positive und Akzeptanz
Ich versuche gerade den Fokus wieder mehr darauf zu legen, was ich geschafft habe und dass ich doch im Vergleich zu anderen Frauen fitter bin. Ohne Vergleich geht es vermutlich nicht. Aber wenigstens ist es der Vergleich nach unten, der mich wieder hochbringt.
Es gibt Tage, da finde ich mich so unwiderstehlich und toll. Dann wieder Tage, wo ich nur auf meinen Speck schaue und mir wünschte, ich würde weniger was am Bauch haben. Es ist ein Auf und Ab. Die Beziehung zu meinem Körper bleibt immer noch kompliziert. Und vielleicht ist das auch okay so, dass die Beziehung so wie jede andere ihre Höhen und Tiefen hat. Auch das gilt es zu akzeptieren.
Es wäre schön, wenn ich meinen Körper mit all seinen Unperfektheiten irgendwann mal annehmen kann. Dass ich ihn nicht nur gut finde, wenn ich total wenig Körperfett und viele Muskeln habe. Sondern ihn auch annehme und gut finde, auch wenn das alles nicht wäre. Vielleicht wird es immer eine Utopie bleiben. Aber ich arbeite daran, dass es Stück für Stück etwas mehr Realität wird. Es wird ein langer Weg sein, bei dem ich lerne, meinen Körper anzunehmen und meinen Selbstwert nicht mehr allein über mein Aussehen ziehe.
Ich
darf mir die Zeit nehmen, so wie ich es auch in der Therapie tue.
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