Ich
bin in einem Alter, in dem man eigentlich sich als erwachsen fühlen
sollte beziehungsweise laut meinem biologischen Alter wäre ich eine
Erwachsene. Das mag zwar stimmen, aber so richtig erwachsen fühle
ich mich nicht. Das zeigt doch, dass Erwachsensein nicht allein etwas
mit dem Körper zu tun hat, sondern vor allem mit dem eigenen
Empfinden und den Gefühlen. Doch was bedeutet denn nun eigentlich
erwachsen sein?
Eigenes
Zuhause haben und Haushalt führen
Für
mich war ein erster Schritt in das Erwachsenendasein, dass ich mein
vertrautes Heim und meine Familie hinter mich gelassen habe. Für das
Studium bin ich in eine mir fremde Stadt gezogen. Damit war nicht nur
der Umzug verbunden, sondern auch sämtliche Behördengänge und
Formulare, die ich ausfüllen musste. Der ganze Papierkram war für
mich neu, zuvor hat meine Mutter alles für mich getan. Doch nun war
ich erwachsen und musste alles selbst erledigen. Das war das eine.
Aber natürlich galt es auch, mein eigenes Zuhause einzurichten. Doch
damit war es nicht getan. Jetzt musste ich all die Dinge, den
Haushalt, den meine Mutter früher zum Großteil übernommen hatte,
selbst tun. Sprich ich musste lernen, wie man sich selbst ernährt.
Ich musste selbst einkaufen, mir überlegen, was ich brauche und dann
auch noch die Sachen kochen. Gekocht habe ich früher so gut wie nie,
ich musste mir alles selbst beibringen. Habe im Internet und in
Kochbüchern Rezepte ausgesucht und ausprobiert. Mit mehr oder
weniger Erfolg. Doch daraus lernte ich auch. Dann muss ich auch die
Wohnung putzen, Wäsche waschen, Geschirr spülen und eben einfach
den Haushalt schmeißen. Ich glaube, das ist mit das Unangenehmste am
Erwachsenendasein und macht mir bis heute nicht wirklich Spaß, aber
es gehört eben dazu. Aber es gehört eben zu den Pflichten und ist
ein großer Schritt in die Selbstständigkeit. Erwachsensein
bedeutet, seinen Alltag selbst zu meistern und eben all die
alltäglichen Aufgaben, die das eigene Zuhause betreffen, zu
erledigen.
Verantwortung
Mit
Erwachsensein nimmt die Anzahl an Aufgaben und Pflichten zu, die man
zu erledigen hat. Man ist für viel mehr Dinge zuständig als es
während der Kindheit und Jugend der Fall ist. Da konnte ich mich
noch auf meine Familie verlassen. Als Kind ist es schon sehr bequem,
einfach die anderen machen zu lassen. Ich hatte ein gewissen Schutz,
konnte nahezu tun, was ich wollte, ohne große Folgen. Doch als
Erwachsener muss man immer mit den Konsequenzen rechnen. Man muss
sein Verhalten darauf abstimmen, was am Ende dabei raus kommt. Also
vor allem voraussichtlich denken und schauen und sehr viel planen.
Das hat auch mit Stress zu tun. Ich habe jetzt viel mehr zu tun als
es früher der Fall war, was man allein schon an der Haushaltsführung
zu erkennen ist. Ich kann nicht mehr die Schuld auf andere schieben,
beziehungsweise meine Eltern stehen nicht mehr für alles gerade, ich
muss es selbst tun und auch Bestrafungen in Kauf nehmen.
Unabhängigkeit
Gleichzeitig
hat Erwachsensein auch seine Vorteile und positiven Aspekte. Ich muss
zwar mehr tun, aber ich darf auch mehr tun. So kann ich Auto fahren,
mir einfach so Zigaretten und Alkohol kaufen. Ich darf mir kaufen was
ich will beziehungsweise ich verfüge ja selbst über mein Geld. Mit
Freiheit kommt eben auch die Verantwortung. Aber ich kann selbst über
mein Leben entscheiden. Es gibt niemanden, der mir sagt, was ich tun
soll. Die Eltern bestimmen nicht über mein Leben, das tue ich
selbst. Ich kann essen, was ich will. Kann schlafen gehen, wann ich
will. Kann so viel tun, was ich will, ohne, dass mir jemand etwas
verbietet oder mich einschränkt. Natürlich verfüge ich nicht über
absolute Freiheit. Es gibt immer noch Regeln und Normen, an die ich
mich halten muss. Aber ich habe dennoch viel mehr Freiheiten und
Wahlmöglichkeiten als Erwachsener. Ich kann mein Leben so gestalten,
wie ich es möchte und meine Freizeit so verbringen wie ich will. Ich
kann frei entscheiden, wo und als was ich arbeite. Niemand schreibt
mir mehr vor, was ich genau tun soll. Das ist das große Plus am
Erwachsensein.
Selbstständigkeit
Ich
hatte es mit den vorherigen Punkten schon erwähnt. Erwachsensein
bedeutet auf eigenen Beinen zu stehen. Dazu gehört, dass ich nicht
mehr bei meiner Mutter lebe, dass ich in meinem eigenen Zuhause bin.
Ich kümmere mich mich um meine Alltag, mache selbst Besorgungen. Ich
erfülle Aufgaben eigenständig, ohne die Hilfe anderer. Als
Erwachsener wird das von einem erwartet. Es wird erwartet, dass ich
mich auch um all meinen finanziellen Kram kümmere. Dass ich einen
Job habe ist auch ein Merkmal des Erwachsenseins und überhaupt der
Start in das erwachsene Leben. Aber ein wenig erwachsen fühlte ich
mich schon, als ich eben das Studium begonnen und mein eigenes
Zuhause hatte. Selbstständigkeit bedeutet, dass ich die Dinge selbst
in die Hand nehme, ohne, dass mir jemand das vorschreibt oder mir
Befehle erteilt. Das heißt, ich treffe auch Entscheidungen von
selbst und handle auch, ohne, dass mich jemand erst dazu bringen
muss. Insofern ist auch Selbstmotivation ein Kriterium für ein
gelungenes Erwachsensein. Ich ziehe die Motivation aus mir selbst
heraus. Wenn ich mal nicht weiterkomme, renne ich nicht gleich zu
jemanden hin. Ich versuche, meine Probleme erst einmal selbst zu
lösen, darüber nachzudenken und mir Strategien zu überlegen. Erst
wenn gar nichts mehr geht, hole ich mir Hilfe.
Weisheit
und Wissen
Als
Kind dachte ich immer, Erwachsene wüssten alles. Heute weiß ich,
dass das Alter darüber gar nichts sagt und niemand wirklich alles
wissen kann. Als Kind stellt man noch viele Fragen, weil man vieles
noch nicht weiß. Als Erwachsener habe ich das Gefühl, dass uns das
fehlt. Klar wir haben viel erlebt und auch einiges gelernt. Das heißt
aber nicht, dass wir nicht noch mehr dazu lernen. Uns mangelt es an
Fragen stellen und Neugier. Aber wie gesagt als Erwachsener verfügt
man zumindest über ein gewisses Allgemeinwissen. Schließlich war
man ja lange genug in der Schule. Man hat einiges gelernt und auch an
Lebenserfahrung gewonnen. Man weiß einiges an praktischen Sachen,
die man andere weiter gibt. Das ist auch eine Sache der Erwachsenen.
Wissen an jüngere Generationen weitergeben. Ihnen helfen, die Welt
besser zu verstehen. Als Erwachsener hat man immer auch eine gewisse
Lehrpflicht gegenüber jüngeren. Man erklärt ihnen die Welt. Ganz
wichtig ist dabei nicht einmal das Sachwissen, sondern eben Wissen
aus eigenen Erfahrungen gewonnen. Vor allem denke ich da auch an
Weisheiten, Botschaften, die ich meinen Kindern mit auf den Weg geben
würde, damit sie daraus lernen. Ihnen zeigen, was wirklich im Leben
wichtig ist.
Gefühle
regulieren
Als
Kind kann man noch weinen wie man will, und lauthals lachen, doch ich
habe das Gefühl, dass mit dem Erwachsensein auch die Gefühlsregungen
abnehmen. Die Leute lächeln nicht mehr viel und Anzeichen von Trauer
oder Angst zeigen sie so gut wie nie. Als Erwachsene lernen wir mit
unseren Gefühlen umzugehen, sie zu regulieren, damit sie nicht aus
uns herausplatzen. Denn es gilt, stets das Gesicht zu wahren. Das ist
bei Jüngeren nicht so. Sie dürfen ihren Gefühlen freien Lauf
lassen, dürfen die Kontrolliere verlieren. Doch als Erwachsener
musst du immer aufpassen, was du tust und wie du es tust. Du musst
dein Ansehen wahren, darfst keine Schwächen zeigen und die nicht zum
Affen machen. Nur eben in bestimmten Situation. Die Erwachsenenwelt
ist sehr viel grauer und langweiliger als die der Kinder. Wem es
nicht gelingt, seine Tränen zu halten, der wird gleich als
sentimental oder sensibel bezeichnet. Die, die keine Miene verziehen,
besonders streng sind, die werden als besonders erwachsen bezeichnet.
Damit
verbunden ist auch, dass wir uns natürlich nicht mehr kindisch
verhalten. Witze sind erlaubt, aber man sollte schon irgendwie ernst
bleiben. Überlegen, bevor man etwas sagt und etwas tut. Nicht mehr
aus Impulsen heraus handeln. Ich glaube mit dem Erwachsensein nehmen
wir auch Stückchen Persönliches und Authentisches weg. Wir geben
uns nicht mehr so, wie wir sind. Teilweise übernehmen wir viele
Rollen, die wir spielen müssen. Emotionale und persönliche
Empfindlichkeiten dürfen uns nicht leiten. Immer ehrlich sein ist
auch nicht angebracht.
Kontrolle
haben und Ordnung halten
Neben
Verantwortung müssen wir als Erwachsene auch die Kontrolle über
unser Leben haben. Es wird von uns verlangt, dass wir stets den
Überblick haben. Dass wir wissen, was wir tun. Dass alles eben gut
läuft. Kontrolle zu haben zeigt auch, dass wir über eine gewisse
Macht verfügen, die Kindern fehlt. Wir verteilen auch Aufgaben oder
leiten andere an, etwas zu tun. Doch vor allem müssen wir unser
eigenes Leben im Griff haben. Dafür sorgen, dass das, was wichtig
ist, auch getan und behalten wird.
Stark
sein
Bei
den Emotionen hatte ich es schon erwähnt, Erwachsensein bedeutet
auch, dass wir unsere Schwächen verbergen und immer stark sein
müssen. Vor allem wenn wir eigene Kinder haben oder Jüngere dabei
haben, müssen wir stark sein, dürfen uns keine Fehler und Schwächen
erlauben. Denn Erwachsene, das ist ganz wichtig, haben eine
Vorbildfunktion. Jüngere richten sich nach uns. Sie nehmen wahr, was
wir tun und machen es auch meist nach. Sie orientieren sich an uns.
Das ist auch ein Teil der Verantwortung, die Erwachsene zu tragen
haben. Wir müssen darum stets kontrollieren, was wir tun und welche
Wirkung es auf andere hat. Denn mit unserem Tun beeinflussen wir
andere auch maßgeblich. Doch auch Erwachsene haben mal ihre
schwachen Momente, jeder darf sich diesen auch mal hingeben, finde
ich. Doch wir dürfen uns keine Blöße vor den Jüngeren geben, denn
sonst verlieren sie ihr Vertrauen. Sie schöpfen Kraft aus uns, indem
wir stark bleiben und zeigen, dass alles gut wird.
Vernünftig sein
Von
Erwachsenen wird gefordert, dass sie stets mit Verstand und weniger
mit Gefühl agieren und Entscheidungen treffen. Als Erwachsener lernt
man beide voneinander zu trennen. Was heißt denn überhaupt
vernünftig sein? Etwas tun, was sinnvoll ist, was Vorteile bringt
und mir einen Nutzen erbringt, würde ich sagen. Das bedeutet, dass
wir auch immer die Folgen unseres Handelns im Blick haben. Wir wägen
die Folgen ab und entscheiden, ob wir etwas tun oder sein lassen.
Kinder dagegen leben eher im Hier und Jetzt und machen sich wenig
Gedanken um die Vergangenheit und Zukunft. Doch als Erwachsener muss
man vor allem die Zukunft sehr im Blick haben. Stets wachsam sein und
auch planen und organisieren. Denn je mehr Aufgaben ich habe, desto
mehr muss ich alles auch so planen, dass es funktioniert. Stets habe
ich die Uhr und den Kalender im Blick, habe so viele Termine zu
erledigen, so viele Aufgaben.
Finanzielle
Unabhängigkeit
Ich
finde mit am wichtigsten ist es für sein eigenen Unterhalt zu
sorgen, indem man eben arbeiten geht. Das ist für mich Kriterium
Nummer 1 für das Erwachsenendasein. Nicht mehr die Familie sorgt
sich um mich, ich verdiene mein eigenes Geld. Von dem bezahle ich
meine Miete, Unterhaltskosten, mein Essen, Trinken, Kleidung, als die
Nutzgegenstände und alles, was ich möchte. Ich lasse mir nichts
mehr von anderen kaufen, ich kann das selbst tun. Damit ist auch
Verantwortung verbunden, denn ich muss meine Finanzen im Griff haben.
Wenn man einen Beruf ausübt, verdient man sein eigenes Geld und kann
für sich sorgen. Das müssen nicht mehr die Eltern machen. Für mich
gehört auch dazu, dass ich weiß, wie ich das Geld dann auch
verwalte und sinnvoll ausgebe. Ich muss zusehen, dass ich alles das
kaufen und bezahlen kann, was ich zum Leben brauche. Ich muss mich
auch darum kümmern, dass ich keine Schulden mache. Im besten Falle
führe ich also Buch über meien Finanzen und behalte so den
Überblick. Außerdem lege ich mir auch Geld zur Seite. Das ist für
die Zukunft gedacht. Ich spare mir Geld für größere Investitionen,
und vermehre meine Ersparnisse nach un nach. Außerdem investiere ich
Geld auch in Versicherungen. An diese habe ich vor Eintritt in das
Berufsleben noch gar nicht gedacht. Doch auch diese sind Dinge, die
mir für die Zukunft nützen sollen. Sie bewahren mich vor Schäden
und Gefahren. Als Erwachsener weiß man wie man mit Geld umzugehen
hat. Dass man eben nicht mehr ausgibt als notwendig und nicht mehr
als man hat. Und dass man sich auch überlegt, wofür man es ausgibt.
Anders als Jugendliche, weiß man, wie schwer es ist, sein eigenes
Geld zu verdienen und wie lange es dauert. Man beginnt bewusster
damit umzugehen. Sich bei jedem Kauf von neuen Sachen zu fragen,
inwiefern man es braucht und inwiefern es auch nützlich ist.
Familie
gründen
Ein
weiteres Merkmal, was echtes Erwachsenendasein ausmacht nicht nur die
Unabhängigkeit zu gewinnen und sich aus dem Elternhaus zu entfernen,
sondern eine eigene Familie zu gründen. Damit übernimmt man eine
sehr große Verantwortung, indem man für ein anderen Menschen
verantwortlich ist. Als Erwachsener beginnt man damit sich etwas
Eigenständiges aufzubauen und es ist für viele auch ein
Lebensinhalt, gibt ihrem Leben erst Sinn. Man sorgt für seinen
eigenen Nachwuchs. Mit der Gründung der Familie setzt man neues
Leben in die Welt, man verewigt sich sozusagen. Doch man muss wie
erwähnt auch Verantwortung zeigen. Es gehört mehr dazu als nur ein
Kind zu machen und es zur Welt zu bringen. Sobald es da ist, hat man
für sein ganzes Leben dafür zu sorgen, egal wie schwer es wird. Man
kann nicht nur an sich selbst denken. Kinder dagegen sind in erster
Linie egoistisch, denken nur an sich und brauchen Zeit, bis sie
überhaupt sich in andere hinein versetzen. Doch als Erwachsener ist
es deine Pflicht, dass du dich unterordnest, dass du auch mal deine
Bedürfnisse zurückstecken kannst. Besonders in den ersten Jahren
dreht sich das ganze Leben nur um das Kind, das einen total für sich
beansprucht. Erwachsensein bedeutet für mich, sein Leben vollkommen
dem eigenen Kind zu widmen, dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht,
es ihm an nichts fehlt. Man stellt sich selbst hinten an und tut
alles damit das Kind gut aufwächst. Dazu gehört, dass man genug
Geld verdient. Dass man das Kind gut ernährt, und all seine
Bedürfnisse stillt. Dass man dem Kind all seine Liebe gibt. Genug
Zeit damit verbringt. Dafür sorgt, dass das Kind sich gut
entwickelt. Das Kind auf seinen Lebensweg begleitet, ihm all das
beibringt, was es zu wissen braucht.
im
Berufsleben Fuß fassen
Eng
verbunden mit der finanziellen Sicherheit ist für mich natürlich
der Einstieg in das Berufsleben. Es unterscheidet sich deutlich von
dem Schulleben. Man muss selbstständig werden, seine Aufgaben selbst
finden und all das, was man gelernt hat und an Fähigkeiten erworben
hat, auch anwenden. Im Berufsleben geht es hart zu, es wird keine
Rücksicht mehr genommen. Man muss Eigeninitiative zeigen. Es gibt
nicht mehr so viel Freizeit wie zu Schulzeiten, man arbeitet von früh
bis abends. Im Beruf selbst muss man sich erst einmal einen eigenen
Platz erarbeiten, die Hierarchien erkennen, sich gut ins Unternehmen
integrieren. Für mich bedeutet Erwachsensein auch, dass man mit dem
Beruf etwas gefunden hat, was man als sinnvoll erachtet. Arbeiten ist
nicht nur eine Geldquelle, sondern die Möglichkeit sich
weiterzuentwickeln und das zu tun, was einen erfüllt. Der Beruf ist
die Chance, sich selbst zu entfalten.
Selbstsorge
Eigentlich
dürfte es selbstverständlich sein, aber ich erwähne es trotzdem.
Als Erwachsener ist man ja selbstständig und unabhängig. Das
bedeutet gleichermaßen, dass man sein eigenes Leben im Griff hat.
Das muss nicht heißen, dass man keine Probleme mehr zu lösen hat.
Aber man ist für sich selbst verantwortlich. Man rennt nicht vor
Problemen weg, sondern stellt sich ihnen. Man konfrontiert sich auch
mit unangenehmen Dingen. Man arbeitet an sich selbst und versucht
sich ständig zu verbessern. Kritik bedeutet keine Abwertung, man
nimmt sie dankend an und als Anreiz sich selbst weiterzuentwickeln.
Man weiß, sich selbst zu motivieren. Man achtet aber auch auf seine
eigenen Bedürfnisse und stillt sie auch. Man gönnt sich auch mal
etwas, pflegt sich und kümmert sich darum, dass man zufrieden und
glücklich ist.
Sich
durchsetzen und das tun, was man will
Es
mag widersprüchlich klingen, aber ich finde, man sollte nicht immer
das tun, was andere sagen. Klar in einem gewissen Rahmen müssen wir
uns an andere orientieren. Aber wir müssen uns nicht unterwerfen.
Wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen, dürfen und können wir das
auch zeigen. Ich finde, dass jeder auch seine eigenen Grenzen kennen
sollte und die nach außen artikulieren sollte. Das setzt aber eben
voraus, dass man weiß, was man will und das sollte man dann auch als
Erwachsener. Wir müssen nicht unbedingt allen gefallen und es allen
recht machen. Wir müssen auch nicht das tun, was andere uns sagen.
Wir sind erwachsen, wir können selbst entscheiden und können unsere
Entscheidungen auch durchsetzen. Es geht nicht immer nur danach, was
andere wollen. Wir sollten so viel Mut haben, dass wir auch mal damit
leben können, gegen den Strom zu schwimmen. Wir sind nicht abhängig
von der Meinung anderer. Es kann uns egal sein, was andere von uns
denken und halten. Wir leben unser Leben.
Sich
selbst kennen
Eigentlich
ist man ja immer auf der Suche nach der eigenen Identität, aber ganz
hart ist das natürlich in der Jugend. Man findet erst heraus, was
man eigentlich will. Man probiert viel aus, macht viele Erfahrungen.
Doch dann wenn man erwachsen ist, sollte man wissen, wohin es einem
im Leben zieht. Man sollte zumindest seine Werte kennen, also das,
was einem wichtig ist. Man sollte sich auch schon bewusst Ziele
setzen und nach ihnen streben. Als Erwachsener nehme ich an, hat man
schon so etwas wie eine feste Identität, wobei sich natürlich auch
viel durch Krisen und Schicksalsschläge ändern kann, das weiß ich
zu gut. Man weiß, wer man ist und was einen ausmacht. Ich bin mir
meiner Eigenschaften, Stärken und Schwächen bewusst. Ich weiß, wie
ich zu der Person geworden bin, die ich bin. Und ich weiß auch,
wohin es mich im Leben zieht. Ich habe große Ziele und bin auf der
Suche nach dem Lebenssinn. Ich strebe nach der großen Lebensaufgabe
und will etwas Sinnvolles schaffen, was mich überdauert. Da ich über
meine Schwächen und Fehler Bescheid weiß, kann ich auch bewusst an
ihnen arbeiten.
Lebenssinn
haben
Als
Erwachsener wäre es gut, wenn man weiß, wofür man lebt. Als Kind
und Jugendlicher hat man noch mit anderen Sorgen zu kämpfen, denn
dann muss man sich erst einmal selbst entfalten und sein ich
festigen. Doch dann im Erwachsenenalter muss man sich damit meist
nicht mehr plagen. Dann kann man sich überlegen, was man überhaupt
vom Leben will. Was für einen Zweck hat mein Dasein? Wozu bin ich
auf der Welt? Für viele ist dann die Antwort, um dann Kinder in die
Welt zu setzen um eine Familie zu gründen. Für andere ist es das
große Geld zu verdienen, reich zu werden. Wieder andere wollen sich
selbst entfalten und den perfekten Job dazu finden. Andere wollen
einfach nur Karriere machen. Es geht um eine Aufgabe, die wir unser
gesamtes Leben lang anstreben und ausüben, die nie zu einem Ende
kommt.
Entscheidungen
treffen
Sicherlich
treffen wir auch schon früher Entscheidungen, doch jene mit denen
man als Erwachsener zu tun hat, sind doch ein wenig anders und
schwerwiegender. Das fängt schon mit dem Beruf an: Zu welchem
Unternehmen gehe ich? Kann die Arbeit dort meinen Unterhalt sichern
und mir die finanzielle Grundlage für all das, was ich noch vorhabe?
Erfüllt mich der Job? Es geht weiter mit den Beziehungen. Ziehe ich
mit meinem Freund zusammen? Ist es die Liebe des Lebens? Wollen wir
heiraten? Wollen wir eine Familie gründen? Wenn ja wann und wie? Wie
soll das spätere Familienleben aussehen? Welche Vorstellungen haben
wir? Wie will ich leben? Wo will ich leben? Bleibe ich an diesem Ort
oder ziehe ich um? Kaufe ich mir ein Haus oder ziehe ich in eine
Wohnung? Was will ich überhaupt mit meinem Geld anstellen? Was will
ich alles noch im Leben erreichen? Das sind alles Fragen, mit denen
beschäftigt man sich erst, wenn man erwachsen ist oder kurz davor
steht. Es sind wichtige Fragen, deren Antworten dann bestimmen, wo es
im Leben lang geht.
Feste
Partnerschaft
Erwachsen
sein bedeutet auch, ernsthafte Partnerschaften einzugehen.
Beziehungen, die nicht nur wenige Monate gehen, sondern Jahre.
Beziehungen von Bestand. Die Zeit des Experimentieren ist vorbei und
die ständigen Verliebtheitsphasen. Es geht tiefer in den
Beziehungen. Wir sehnen uns dann meist nach einem Menschen, mit dem
wir lange zusammen bleiben können. Es wird anspruchsvoller, wir
suchen gezielter nach solchen, die uns ähneln, mit denen wir im
Einklang sind. Am besten jemand, mit dem wir später auch eine
Familie gründen können. Doch der vorherige Schritt ist das
Zusammenziehen. Da muss alles passen, schließlich lebt man mit der
Person in wilder Ehe zusammen. Man muss sich noch mehr aufeinander
abstimmen. Es geht um richtige Liebe. Hat man in der Jugend nach
jedem kleinen Streit Schluss gemacht, ist es so nicht mehr. Man
findet heraus, welche Probleme es gibt. Man diskutiert miteinander,
klärt alles. Man versucht daran zu arbeiten. Hauptsache nicht zu
schnell aufgeben. Konflikte und Probleme gehören nun mal dazu.Auch
wird es wichtiger, was der andere über die Zukunft denkt. Das war in
der Jugend nicht so der Fall. Doch in reiferen Beziehungen redet man
auch darüber, was der andere vom Leben erwartet. Ob er eine Familie
gründen möchte und wie es mit der Karriere aussieht.
Objektiv
und sachlich sein
Ich
finde es auch ganz wichtig als Erwachsener, dass man sich nicht von
seinen Gefühlen lenkt, sondern rational an die Sachen geht, eben wie
ein Wissenschaftler. Man versucht Probleme aus einer objektiven Sicht
zu betrachten. Darf sich nicht von Empfindungen und Störungen
ablenken lassen. Dinge aus einer gewissen Distanz betrachten und
beurteilen.
Das
sind sicherlich noch nicht alle Dinge gewesen, die einen Erwachsenen
auszeichnen, aber ich denke, dass damit viele Aspekte abgedeckt sind.
Meiner Meinung nach sind die wichtigsten äußeren Aspekte die
finanzielle Unabhängigkeit, dass wir mit einem Beruf Geld verdienen
und eine Familie gründen. Zu den inneren Dingen gehört eben
Verantwortung übernehmen, selbstständig und unabhängig sein und
handeln und auch mit einer gewissen Weisheit und Rationalität an
Dinge heranzugehen.
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