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Was bedeutet es erwachsen zu sein?



Ich bin in einem Alter, in dem man eigentlich sich als erwachsen fühlen sollte beziehungsweise laut meinem biologischen Alter wäre ich eine Erwachsene. Das mag zwar stimmen, aber so richtig erwachsen fühle ich mich nicht. Das zeigt doch, dass Erwachsensein nicht allein etwas mit dem Körper zu tun hat, sondern vor allem mit dem eigenen Empfinden und den Gefühlen. Doch was bedeutet denn nun eigentlich erwachsen sein?



Eigenes Zuhause haben und Haushalt führen

Für mich war ein erster Schritt in das Erwachsenendasein, dass ich mein vertrautes Heim und meine Familie hinter mich gelassen habe. Für das Studium bin ich in eine mir fremde Stadt gezogen. Damit war nicht nur der Umzug verbunden, sondern auch sämtliche Behördengänge und Formulare, die ich ausfüllen musste. Der ganze Papierkram war für mich neu, zuvor hat meine Mutter alles für mich getan. Doch nun war ich erwachsen und musste alles selbst erledigen. Das war das eine. Aber natürlich galt es auch, mein eigenes Zuhause einzurichten. Doch damit war es nicht getan. Jetzt musste ich all die Dinge, den Haushalt, den meine Mutter früher zum Großteil übernommen hatte, selbst tun. Sprich ich musste lernen, wie man sich selbst ernährt. Ich musste selbst einkaufen, mir überlegen, was ich brauche und dann auch noch die Sachen kochen. Gekocht habe ich früher so gut wie nie, ich musste mir alles selbst beibringen. Habe im Internet und in Kochbüchern Rezepte ausgesucht und ausprobiert. Mit mehr oder weniger Erfolg. Doch daraus lernte ich auch. Dann muss ich auch die Wohnung putzen, Wäsche waschen, Geschirr spülen und eben einfach den Haushalt schmeißen. Ich glaube, das ist mit das Unangenehmste am Erwachsenendasein und macht mir bis heute nicht wirklich Spaß, aber es gehört eben dazu. Aber es gehört eben zu den Pflichten und ist ein großer Schritt in die Selbstständigkeit. Erwachsensein bedeutet, seinen Alltag selbst zu meistern und eben all die alltäglichen Aufgaben, die das eigene Zuhause betreffen, zu erledigen.

Verantwortung

Mit Erwachsensein nimmt die Anzahl an Aufgaben und Pflichten zu, die man zu erledigen hat. Man ist für viel mehr Dinge zuständig als es während der Kindheit und Jugend der Fall ist. Da konnte ich mich noch auf meine Familie verlassen. Als Kind ist es schon sehr bequem, einfach die anderen machen zu lassen. Ich hatte ein gewissen Schutz, konnte nahezu tun, was ich wollte, ohne große Folgen. Doch als Erwachsener muss man immer mit den Konsequenzen rechnen. Man muss sein Verhalten darauf abstimmen, was am Ende dabei raus kommt. Also vor allem voraussichtlich denken und schauen und sehr viel planen. Das hat auch mit Stress zu tun. Ich habe jetzt viel mehr zu tun als es früher der Fall war, was man allein schon an der Haushaltsführung zu erkennen ist. Ich kann nicht mehr die Schuld auf andere schieben, beziehungsweise meine Eltern stehen nicht mehr für alles gerade, ich muss es selbst tun und auch Bestrafungen in Kauf nehmen.

Unabhängigkeit

Gleichzeitig hat Erwachsensein auch seine Vorteile und positiven Aspekte. Ich muss zwar mehr tun, aber ich darf auch mehr tun. So kann ich Auto fahren, mir einfach so Zigaretten und Alkohol kaufen. Ich darf mir kaufen was ich will beziehungsweise ich verfüge ja selbst über mein Geld. Mit Freiheit kommt eben auch die Verantwortung. Aber ich kann selbst über mein Leben entscheiden. Es gibt niemanden, der mir sagt, was ich tun soll. Die Eltern bestimmen nicht über mein Leben, das tue ich selbst. Ich kann essen, was ich will. Kann schlafen gehen, wann ich will. Kann so viel tun, was ich will, ohne, dass mir jemand etwas verbietet oder mich einschränkt. Natürlich verfüge ich nicht über absolute Freiheit. Es gibt immer noch Regeln und Normen, an die ich mich halten muss. Aber ich habe dennoch viel mehr Freiheiten und Wahlmöglichkeiten als Erwachsener. Ich kann mein Leben so gestalten, wie ich es möchte und meine Freizeit so verbringen wie ich will. Ich kann frei entscheiden, wo und als was ich arbeite. Niemand schreibt mir mehr vor, was ich genau tun soll. Das ist das große Plus am Erwachsensein.

Selbstständigkeit

Ich hatte es mit den vorherigen Punkten schon erwähnt. Erwachsensein bedeutet auf eigenen Beinen zu stehen. Dazu gehört, dass ich nicht mehr bei meiner Mutter lebe, dass ich in meinem eigenen Zuhause bin. Ich kümmere mich mich um meine Alltag, mache selbst Besorgungen. Ich erfülle Aufgaben eigenständig, ohne die Hilfe anderer. Als Erwachsener wird das von einem erwartet. Es wird erwartet, dass ich mich auch um all meinen finanziellen Kram kümmere. Dass ich einen Job habe ist auch ein Merkmal des Erwachsenseins und überhaupt der Start in das erwachsene Leben. Aber ein wenig erwachsen fühlte ich mich schon, als ich eben das Studium begonnen und mein eigenes Zuhause hatte. Selbstständigkeit bedeutet, dass ich die Dinge selbst in die Hand nehme, ohne, dass mir jemand das vorschreibt oder mir Befehle erteilt. Das heißt, ich treffe auch Entscheidungen von selbst und handle auch, ohne, dass mich jemand erst dazu bringen muss. Insofern ist auch Selbstmotivation ein Kriterium für ein gelungenes Erwachsensein. Ich ziehe die Motivation aus mir selbst heraus. Wenn ich mal nicht weiterkomme, renne ich nicht gleich zu jemanden hin. Ich versuche, meine Probleme erst einmal selbst zu lösen, darüber nachzudenken und mir Strategien zu überlegen. Erst wenn gar nichts mehr geht, hole ich mir Hilfe.

Weisheit und Wissen

Als Kind dachte ich immer, Erwachsene wüssten alles. Heute weiß ich, dass das Alter darüber gar nichts sagt und niemand wirklich alles wissen kann. Als Kind stellt man noch viele Fragen, weil man vieles noch nicht weiß. Als Erwachsener habe ich das Gefühl, dass uns das fehlt. Klar wir haben viel erlebt und auch einiges gelernt. Das heißt aber nicht, dass wir nicht noch mehr dazu lernen. Uns mangelt es an Fragen stellen und Neugier. Aber wie gesagt als Erwachsener verfügt man zumindest über ein gewisses Allgemeinwissen. Schließlich war man ja lange genug in der Schule. Man hat einiges gelernt und auch an Lebenserfahrung gewonnen. Man weiß einiges an praktischen Sachen, die man andere weiter gibt. Das ist auch eine Sache der Erwachsenen. Wissen an jüngere Generationen weitergeben. Ihnen helfen, die Welt besser zu verstehen. Als Erwachsener hat man immer auch eine gewisse Lehrpflicht gegenüber jüngeren. Man erklärt ihnen die Welt. Ganz wichtig ist dabei nicht einmal das Sachwissen, sondern eben Wissen aus eigenen Erfahrungen gewonnen. Vor allem denke ich da auch an Weisheiten, Botschaften, die ich meinen Kindern mit auf den Weg geben würde, damit sie daraus lernen. Ihnen zeigen, was wirklich im Leben wichtig ist.

Gefühle regulieren

Als Kind kann man noch weinen wie man will, und lauthals lachen, doch ich habe das Gefühl, dass mit dem Erwachsensein auch die Gefühlsregungen abnehmen. Die Leute lächeln nicht mehr viel und Anzeichen von Trauer oder Angst zeigen sie so gut wie nie. Als Erwachsene lernen wir mit unseren Gefühlen umzugehen, sie zu regulieren, damit sie nicht aus uns herausplatzen. Denn es gilt, stets das Gesicht zu wahren. Das ist bei Jüngeren nicht so. Sie dürfen ihren Gefühlen freien Lauf lassen, dürfen die Kontrolliere verlieren. Doch als Erwachsener musst du immer aufpassen, was du tust und wie du es tust. Du musst dein Ansehen wahren, darfst keine Schwächen zeigen und die nicht zum Affen machen. Nur eben in bestimmten Situation. Die Erwachsenenwelt ist sehr viel grauer und langweiliger als die der Kinder. Wem es nicht gelingt, seine Tränen zu halten, der wird gleich als sentimental oder sensibel bezeichnet. Die, die keine Miene verziehen, besonders streng sind, die werden als besonders erwachsen bezeichnet.

Damit verbunden ist auch, dass wir uns natürlich nicht mehr kindisch verhalten. Witze sind erlaubt, aber man sollte schon irgendwie ernst bleiben. Überlegen, bevor man etwas sagt und etwas tut. Nicht mehr aus Impulsen heraus handeln. Ich glaube mit dem Erwachsensein nehmen wir auch Stückchen Persönliches und Authentisches weg. Wir geben uns nicht mehr so, wie wir sind. Teilweise übernehmen wir viele Rollen, die wir spielen müssen. Emotionale und persönliche Empfindlichkeiten dürfen uns nicht leiten. Immer ehrlich sein ist auch nicht angebracht.

Kontrolle haben und Ordnung halten

Neben Verantwortung müssen wir als Erwachsene auch die Kontrolle über unser Leben haben. Es wird von uns verlangt, dass wir stets den Überblick haben. Dass wir wissen, was wir tun. Dass alles eben gut läuft. Kontrolle zu haben zeigt auch, dass wir über eine gewisse Macht verfügen, die Kindern fehlt. Wir verteilen auch Aufgaben oder leiten andere an, etwas zu tun. Doch vor allem müssen wir unser eigenes Leben im Griff haben. Dafür sorgen, dass das, was wichtig ist, auch getan und behalten wird.

Stark sein

Bei den Emotionen hatte ich es schon erwähnt, Erwachsensein bedeutet auch, dass wir unsere Schwächen verbergen und immer stark sein müssen. Vor allem wenn wir eigene Kinder haben oder Jüngere dabei haben, müssen wir stark sein, dürfen uns keine Fehler und Schwächen erlauben. Denn Erwachsene, das ist ganz wichtig, haben eine Vorbildfunktion. Jüngere richten sich nach uns. Sie nehmen wahr, was wir tun und machen es auch meist nach. Sie orientieren sich an uns. Das ist auch ein Teil der Verantwortung, die Erwachsene zu tragen haben. Wir müssen darum stets kontrollieren, was wir tun und welche Wirkung es auf andere hat. Denn mit unserem Tun beeinflussen wir andere auch maßgeblich. Doch auch Erwachsene haben mal ihre schwachen Momente, jeder darf sich diesen auch mal hingeben, finde ich. Doch wir dürfen uns keine Blöße vor den Jüngeren geben, denn sonst verlieren sie ihr Vertrauen. Sie schöpfen Kraft aus uns, indem wir stark bleiben und zeigen, dass alles gut wird.

Vernünftig sein

Von Erwachsenen wird gefordert, dass sie stets mit Verstand und weniger mit Gefühl agieren und Entscheidungen treffen. Als Erwachsener lernt man beide voneinander zu trennen. Was heißt denn überhaupt vernünftig sein? Etwas tun, was sinnvoll ist, was Vorteile bringt und mir einen Nutzen erbringt, würde ich sagen. Das bedeutet, dass wir auch immer die Folgen unseres Handelns im Blick haben. Wir wägen die Folgen ab und entscheiden, ob wir etwas tun oder sein lassen. Kinder dagegen leben eher im Hier und Jetzt und machen sich wenig Gedanken um die Vergangenheit und Zukunft. Doch als Erwachsener muss man vor allem die Zukunft sehr im Blick haben. Stets wachsam sein und auch planen und organisieren. Denn je mehr Aufgaben ich habe, desto mehr muss ich alles auch so planen, dass es funktioniert. Stets habe ich die Uhr und den Kalender im Blick, habe so viele Termine zu erledigen, so viele Aufgaben.

Finanzielle Unabhängigkeit

Ich finde mit am wichtigsten ist es für sein eigenen Unterhalt zu sorgen, indem man eben arbeiten geht. Das ist für mich Kriterium Nummer 1 für das Erwachsenendasein. Nicht mehr die Familie sorgt sich um mich, ich verdiene mein eigenes Geld. Von dem bezahle ich meine Miete, Unterhaltskosten, mein Essen, Trinken, Kleidung, als die Nutzgegenstände und alles, was ich möchte. Ich lasse mir nichts mehr von anderen kaufen, ich kann das selbst tun. Damit ist auch Verantwortung verbunden, denn ich muss meine Finanzen im Griff haben. Wenn man einen Beruf ausübt, verdient man sein eigenes Geld und kann für sich sorgen. Das müssen nicht mehr die Eltern machen. Für mich gehört auch dazu, dass ich weiß, wie ich das Geld dann auch verwalte und sinnvoll ausgebe. Ich muss zusehen, dass ich alles das kaufen und bezahlen kann, was ich zum Leben brauche. Ich muss mich auch darum kümmern, dass ich keine Schulden mache. Im besten Falle führe ich also Buch über meien Finanzen und behalte so den Überblick. Außerdem lege ich mir auch Geld zur Seite. Das ist für die Zukunft gedacht. Ich spare mir Geld für größere Investitionen, und vermehre meine Ersparnisse nach un nach. Außerdem investiere ich Geld auch in Versicherungen. An diese habe ich vor Eintritt in das Berufsleben noch gar nicht gedacht. Doch auch diese sind Dinge, die mir für die Zukunft nützen sollen. Sie bewahren mich vor Schäden und Gefahren. Als Erwachsener weiß man wie man mit Geld umzugehen hat. Dass man eben nicht mehr ausgibt als notwendig und nicht mehr als man hat. Und dass man sich auch überlegt, wofür man es ausgibt. Anders als Jugendliche, weiß man, wie schwer es ist, sein eigenes Geld zu verdienen und wie lange es dauert. Man beginnt bewusster damit umzugehen. Sich bei jedem Kauf von neuen Sachen zu fragen, inwiefern man es braucht und inwiefern es auch nützlich ist.

Familie gründen

Ein weiteres Merkmal, was echtes Erwachsenendasein ausmacht nicht nur die Unabhängigkeit zu gewinnen und sich aus dem Elternhaus zu entfernen, sondern eine eigene Familie zu gründen. Damit übernimmt man eine sehr große Verantwortung, indem man für ein anderen Menschen verantwortlich ist. Als Erwachsener beginnt man damit sich etwas Eigenständiges aufzubauen und es ist für viele auch ein Lebensinhalt, gibt ihrem Leben erst Sinn. Man sorgt für seinen eigenen Nachwuchs. Mit der Gründung der Familie setzt man neues Leben in die Welt, man verewigt sich sozusagen. Doch man muss wie erwähnt auch Verantwortung zeigen. Es gehört mehr dazu als nur ein Kind zu machen und es zur Welt zu bringen. Sobald es da ist, hat man für sein ganzes Leben dafür zu sorgen, egal wie schwer es wird. Man kann nicht nur an sich selbst denken. Kinder dagegen sind in erster Linie egoistisch, denken nur an sich und brauchen Zeit, bis sie überhaupt sich in andere hinein versetzen. Doch als Erwachsener ist es deine Pflicht, dass du dich unterordnest, dass du auch mal deine Bedürfnisse zurückstecken kannst. Besonders in den ersten Jahren dreht sich das ganze Leben nur um das Kind, das einen total für sich beansprucht. Erwachsensein bedeutet für mich, sein Leben vollkommen dem eigenen Kind zu widmen, dafür zu sorgen, dass es ihm gut geht, es ihm an nichts fehlt. Man stellt sich selbst hinten an und tut alles damit das Kind gut aufwächst. Dazu gehört, dass man genug Geld verdient. Dass man das Kind gut ernährt, und all seine Bedürfnisse stillt. Dass man dem Kind all seine Liebe gibt. Genug Zeit damit verbringt. Dafür sorgt, dass das Kind sich gut entwickelt. Das Kind auf seinen Lebensweg begleitet, ihm all das beibringt, was es zu wissen braucht.

im Berufsleben Fuß fassen

Eng verbunden mit der finanziellen Sicherheit ist für mich natürlich der Einstieg in das Berufsleben. Es unterscheidet sich deutlich von dem Schulleben. Man muss selbstständig werden, seine Aufgaben selbst finden und all das, was man gelernt hat und an Fähigkeiten erworben hat, auch anwenden. Im Berufsleben geht es hart zu, es wird keine Rücksicht mehr genommen. Man muss Eigeninitiative zeigen. Es gibt nicht mehr so viel Freizeit wie zu Schulzeiten, man arbeitet von früh bis abends. Im Beruf selbst muss man sich erst einmal einen eigenen Platz erarbeiten, die Hierarchien erkennen, sich gut ins Unternehmen integrieren. Für mich bedeutet Erwachsensein auch, dass man mit dem Beruf etwas gefunden hat, was man als sinnvoll erachtet. Arbeiten ist nicht nur eine Geldquelle, sondern die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und das zu tun, was einen erfüllt. Der Beruf ist die Chance, sich selbst zu entfalten.

Selbstsorge

Eigentlich dürfte es selbstverständlich sein, aber ich erwähne es trotzdem. Als Erwachsener ist man ja selbstständig und unabhängig. Das bedeutet gleichermaßen, dass man sein eigenes Leben im Griff hat. Das muss nicht heißen, dass man keine Probleme mehr zu lösen hat. Aber man ist für sich selbst verantwortlich. Man rennt nicht vor Problemen weg, sondern stellt sich ihnen. Man konfrontiert sich auch mit unangenehmen Dingen. Man arbeitet an sich selbst und versucht sich ständig zu verbessern. Kritik bedeutet keine Abwertung, man nimmt sie dankend an und als Anreiz sich selbst weiterzuentwickeln. Man weiß, sich selbst zu motivieren. Man achtet aber auch auf seine eigenen Bedürfnisse und stillt sie auch. Man gönnt sich auch mal etwas, pflegt sich und kümmert sich darum, dass man zufrieden und glücklich ist.

Sich durchsetzen und das tun, was man will

Es mag widersprüchlich klingen, aber ich finde, man sollte nicht immer das tun, was andere sagen. Klar in einem gewissen Rahmen müssen wir uns an andere orientieren. Aber wir müssen uns nicht unterwerfen. Wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen, dürfen und können wir das auch zeigen. Ich finde, dass jeder auch seine eigenen Grenzen kennen sollte und die nach außen artikulieren sollte. Das setzt aber eben voraus, dass man weiß, was man will und das sollte man dann auch als Erwachsener. Wir müssen nicht unbedingt allen gefallen und es allen recht machen. Wir müssen auch nicht das tun, was andere uns sagen. Wir sind erwachsen, wir können selbst entscheiden und können unsere Entscheidungen auch durchsetzen. Es geht nicht immer nur danach, was andere wollen. Wir sollten so viel Mut haben, dass wir auch mal damit leben können, gegen den Strom zu schwimmen. Wir sind nicht abhängig von der Meinung anderer. Es kann uns egal sein, was andere von uns denken und halten. Wir leben unser Leben.

Sich selbst kennen

Eigentlich ist man ja immer auf der Suche nach der eigenen Identität, aber ganz hart ist das natürlich in der Jugend. Man findet erst heraus, was man eigentlich will. Man probiert viel aus, macht viele Erfahrungen. Doch dann wenn man erwachsen ist, sollte man wissen, wohin es einem im Leben zieht. Man sollte zumindest seine Werte kennen, also das, was einem wichtig ist. Man sollte sich auch schon bewusst Ziele setzen und nach ihnen streben. Als Erwachsener nehme ich an, hat man schon so etwas wie eine feste Identität, wobei sich natürlich auch viel durch Krisen und Schicksalsschläge ändern kann, das weiß ich zu gut. Man weiß, wer man ist und was einen ausmacht. Ich bin mir meiner Eigenschaften, Stärken und Schwächen bewusst. Ich weiß, wie ich zu der Person geworden bin, die ich bin. Und ich weiß auch, wohin es mich im Leben zieht. Ich habe große Ziele und bin auf der Suche nach dem Lebenssinn. Ich strebe nach der großen Lebensaufgabe und will etwas Sinnvolles schaffen, was mich überdauert. Da ich über meine Schwächen und Fehler Bescheid weiß, kann ich auch bewusst an ihnen arbeiten.

Lebenssinn haben

Als Erwachsener wäre es gut, wenn man weiß, wofür man lebt. Als Kind und Jugendlicher hat man noch mit anderen Sorgen zu kämpfen, denn dann muss man sich erst einmal selbst entfalten und sein ich festigen. Doch dann im Erwachsenenalter muss man sich damit meist nicht mehr plagen. Dann kann man sich überlegen, was man überhaupt vom Leben will. Was für einen Zweck hat mein Dasein? Wozu bin ich auf der Welt? Für viele ist dann die Antwort, um dann Kinder in die Welt zu setzen um eine Familie zu gründen. Für andere ist es das große Geld zu verdienen, reich zu werden. Wieder andere wollen sich selbst entfalten und den perfekten Job dazu finden. Andere wollen einfach nur Karriere machen. Es geht um eine Aufgabe, die wir unser gesamtes Leben lang anstreben und ausüben, die nie zu einem Ende kommt.

Entscheidungen treffen

Sicherlich treffen wir auch schon früher Entscheidungen, doch jene mit denen man als Erwachsener zu tun hat, sind doch ein wenig anders und schwerwiegender. Das fängt schon mit dem Beruf an: Zu welchem Unternehmen gehe ich? Kann die Arbeit dort meinen Unterhalt sichern und mir die finanzielle Grundlage für all das, was ich noch vorhabe? Erfüllt mich der Job? Es geht weiter mit den Beziehungen. Ziehe ich mit meinem Freund zusammen? Ist es die Liebe des Lebens? Wollen wir heiraten? Wollen wir eine Familie gründen? Wenn ja wann und wie? Wie soll das spätere Familienleben aussehen? Welche Vorstellungen haben wir? Wie will ich leben? Wo will ich leben? Bleibe ich an diesem Ort oder ziehe ich um? Kaufe ich mir ein Haus oder ziehe ich in eine Wohnung? Was will ich überhaupt mit meinem Geld anstellen? Was will ich alles noch im Leben erreichen? Das sind alles Fragen, mit denen beschäftigt man sich erst, wenn man erwachsen ist oder kurz davor steht. Es sind wichtige Fragen, deren Antworten dann bestimmen, wo es im Leben lang geht.

Feste Partnerschaft

Erwachsen sein bedeutet auch, ernsthafte Partnerschaften einzugehen. Beziehungen, die nicht nur wenige Monate gehen, sondern Jahre. Beziehungen von Bestand. Die Zeit des Experimentieren ist vorbei und die ständigen Verliebtheitsphasen. Es geht tiefer in den Beziehungen. Wir sehnen uns dann meist nach einem Menschen, mit dem wir lange zusammen bleiben können. Es wird anspruchsvoller, wir suchen gezielter nach solchen, die uns ähneln, mit denen wir im Einklang sind. Am besten jemand, mit dem wir später auch eine Familie gründen können. Doch der vorherige Schritt ist das Zusammenziehen. Da muss alles passen, schließlich lebt man mit der Person in wilder Ehe zusammen. Man muss sich noch mehr aufeinander abstimmen. Es geht um richtige Liebe. Hat man in der Jugend nach jedem kleinen Streit Schluss gemacht, ist es so nicht mehr. Man findet heraus, welche Probleme es gibt. Man diskutiert miteinander, klärt alles. Man versucht daran zu arbeiten. Hauptsache nicht zu schnell aufgeben. Konflikte und Probleme gehören nun mal dazu.Auch wird es wichtiger, was der andere über die Zukunft denkt. Das war in der Jugend nicht so der Fall. Doch in reiferen Beziehungen redet man auch darüber, was der andere vom Leben erwartet. Ob er eine Familie gründen möchte und wie es mit der Karriere aussieht.

Objektiv und sachlich sein

Ich finde es auch ganz wichtig als Erwachsener, dass man sich nicht von seinen Gefühlen lenkt, sondern rational an die Sachen geht, eben wie ein Wissenschaftler. Man versucht Probleme aus einer objektiven Sicht zu betrachten. Darf sich nicht von Empfindungen und Störungen ablenken lassen. Dinge aus einer gewissen Distanz betrachten und beurteilen.



Das sind sicherlich noch nicht alle Dinge gewesen, die einen Erwachsenen auszeichnen, aber ich denke, dass damit viele Aspekte abgedeckt sind. Meiner Meinung nach sind die wichtigsten äußeren Aspekte die finanzielle Unabhängigkeit, dass wir mit einem Beruf Geld verdienen und eine Familie gründen. Zu den inneren Dingen gehört eben Verantwortung übernehmen, selbstständig und unabhängig sein und handeln und auch mit einer gewissen Weisheit und Rationalität an Dinge heranzugehen. 

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