Minimalismus
ist mein Motto für diesen Monat. Was bedeutet das für mich? Ich
versuche, Dinge, Tätigkeiten, alles, was mir nicht gut tut, so gut
wie es geht zu reduzieren. Es ist kein Verzicht, sondern eine
Bereicherung. Wir müssen nicht immer mehr wollen und mehr erreichen.
Der Druck nimmt ab und Entspannung stellt sich ein.
Als
angehende Journalistin und auch Perfektionistin, die möglichst viel
aus ihrer Zeit herausholen, bin ich ständig in Bewegung.
Beschäftigtsein ist sowieso das Credo unserer Zeit. Je mehr Termine
jemand hat, desto gefragter ist derjenige. Das Ganze artet meist in
Stress aus. Das nimmt schon krankhafte Züge an. „Ich habe Stress.“
Das sehen die Leute nicht mal so negativ, sondern positiv an. Das ist
gut, weil man ständig etwas tut und zu tun hat.
In
unserer hektischen Stressgesellschaft suchen wir ständig nach
Tätigkeiten, müssen immer etwas Sinnvolles sein. Keine Minute darf
ungenutzt bleiben. Sonst wäre es ja Verschwendung der Zeit. Ich
kenne das zu gut und leider bin ich immer wieder Opfer dieser
Stressfalle. Wir alle streben danach besser zu werden. Wir wollen die
begrenzte Lebenszeit vollkommen ausschöpfen. Es gibt so viel zu tun
und so viele Möglichkeiten im Leben. Ein einziges Leben reicht gar
nicht aus, um all das zu erfahren und zu erleben, was ich mir
vorgenommen habe.
Darum
streben wir ja danach in möglichst kurzer Zeit so viel wie möglich
zu schaffen. Dabei wird meist gedacht, dass man mehr erreicht, wenn
man verschiedene Dinge gleichzeitig tut. Wir verfallen in den
Glauben, Multitasking könnte alles besser machen. So ist es aber
nicht. Darunter leidet unsere Konzentration und Produktion. Wir sind
keine Maschinen, die einfach so zwischen den Aufgaben wechseln
können. Wir müssen uns jedes Mal neu einarbeiten und wechseln eben
nur dazwischen. Das braucht viel Aufmerksamkeit und Energie. Wir
fühlen uns dadurch enorm gestresst und schaffen weniger. Das muss
nicht sein. Besser wäre es, sich auf eine Sache zu konzentrieren.
Die dann auch zu Ende zu machen. Wir fühlen uns dabei auch viel
besser.
Go
with the Flow!
Wir
kommen in den sogenannten Flow-Zustand. Die Zeit spielt dann keine
Rolle mehr. Dann taucht man komplett in seine Tätigkeit ein,
verschmilzt mit ihr. Der Flow liegt genau zwischen Überforderung und
Unterforderung. Wir wissen, was zu tun ist und wir wissen, wie wir es
tun. Wir sind in unserem Element. Doch in der heutigen Gesellschaft
ist das kaum mehr möglich in diesen Flow zu kommen, weil uns ständig
etwas wieder ablenkt. Ständig prasseln innere wie äußere Reize auf
uns ein. Kollegen, die mit uns reden wollen, das Telefon, das ständig
klingelt, das Handy mit seinen ständigen Benachrichtigungen und noch
viele Ablenkungen mehr. Komplette Ruhe? Fehlanzeige? Dabei würde
uns das auch mal richtig gut tun, eine Auszeit zu nehmen.
Statt
ständig etwas zu tun und beschäftigt zu sein, einfach mal alle Vier
gerade lassen, entspannen und nichts tun. Doch wer kennt das und kann
das überhaupt noch? Mir fällt es teilweise schwer für fünf bis
zehn Minuten einfach mal nur zu sitzen, nichts zu machen und mich nur
auf meinen Atem zu fokussieren. Mein Kopf will einfach keine Ruhe
geben. Tausend Gedanken gehen mir durch den Schädel, lassen mir
keine Ruhe. Selbst wenn äußerlich alles ruhig ist, in meinem
Inneren brodelt und kocht es.
An
das Nichtstun muss man sich erst einmal gewöhnen. Die meisten haben
es verlernt. Sobald nur mal fünf Minuten frei sind, wird das Handy
gezückt, E-Mails gelesen oder Freunden in Whatsapp geschrieben oder
einfach nur Facebook abgecheckt. Bloß nicht nichts tun und die
wertvolle Zeit verstreichen lassen.
Was
bedeutet aber jetzt genau Nichtstun? Wenn ich einen Freund danach
frage, was er denn letztes Wochenende gemacht hat, sagt er manchmal
„Nichts“. Das kaufe ich ihm aber nicht ab. Denn eigentlich hat er
gar nicht „Nichts“ getan, sondern sehr viel. Er hat
ausgeschlafen, etwas gekocht, Haushalt gemacht, sich aufs Sofa
gelümmelt und auf Netflix Serien geschaut und einfach entspannt. Das
ist schon etwas mehr als nur „nichts“ finde ich.
Unsere
Definition von „Nichtstun“ ist eine andere als die eigentliche
oder? Wir verbinden heutzutage Nichtstun mit einfach mal entspannen,
nichts unternehmen, nicht großartig aktiv sein, rausgehen. Nichtstun
heißt Zuhause bleiben, nicht arbeiten, nicht produktiv sein.
Nichtstun hat auch eher etwas Negatives, er verhüllt ja die Dinge,
die man eigentlich tut. Wir wollen bloß nicht konkret darauf
eingehen, weil sie uns so belanglos erscheinen. Eben nicht der Rede
wert. Vielleicht denken wir, dass es einfach nicht gut ankäme, weil
es zeigt, dass wir faul sind und nichts Besonderes mit unserer
Freizeit anfangen. Nichtstun – damit sind Dinge gemeint, die eben
nicht erwähnenswert sind, die wir gut und gerne verschweigen können,
die gar nicht etwas bedeuten. Wo wir also beim Problem sind:
Nichtstun ist für uns etwas, was wir nicht zulassen wollen
beziehungsweise was wir gerne verschweigen wollen und was unbedeutend
ist.
Was
zählt zum Nichtstun?
Doch
was meint denn jetzt Nichtstun außerdem? Streng genommen meint es ja
wirklich, etwas nicht tun. Also nichts sagen, nichts machen und
eigentlich auch nichts denken. Bedeutet Nichtstun eigentlich radikal
gesagt – einfach nicht leben? Leben, also existieren ist das
überhaupt eine Handlung? Oder eher ein Seinszustand? Ich drifte
langsam in das Philosophische ab, ist aber interessant sich mal
darüber den Kopf zu zerbrechen.
Eigentlich
können wir nicht nichts tun. Unserer Körper ist immer am Arbeiten.
Aber Nichtstun bezieht sich auf uns als Person. Auf das bewusste Tun,
was wir auch beeinflussen können. Es ist also eine freiwillige oder
auch nicht freiwillige Sache. Mehr oder weniger. Manchmal werden wir
gezwungen nichts zu tun. Beispielsweise, wenn wir warten müssen.
Warten kann quälend sein, die Zeit vergeht und wir tun nichts
Besonderes. Ob auf den Bus oder die Bahn oder beim Einkaufen oder
Arzt. Wir müssen ständig warten.
Der
Mensch ist das einzige Wesen, das überhaupt so etwas wie Warten
kennt. Warten ist nicht unbedingt etwas aktives, sondern mehr passiv.
Wir sind einfach nur und lassen die Zeit verstreichen. Viele
versuchen die Wartezeit mit Beschäftigung zu überbrücken. Doch
manche Leute tun halt eben wirklich nichts. Sie sitzen oder stehen
da, starren Löcher in die Luft. Optisch gesehen tun sie nichts, aber
wie sieht es in ihrem Inneren aus? Was bewegt sie? Denken sie danach?
Erinnern sie sich an etwas? Oder tun sie wirklich nichts?
Doch
noch mal zur Ausgangsfrage: Was heißt eigentlich nichts tun? Streng
genommen schließt es alles Aktive aus, all die Tätigkeiten, die wir
sonst machen würden. Wir leben und sind nur wie beispielsweise beim
Warten. Das Einzige, was uns bleibt, ist das Denken, Träumen und
Reflektieren. Das sind rein geistige Aktivitäten, die nicht unter
richtigem Tun fallen, obwohl das wie erwähnt schwierig voneinander
abzugrenzen ist.
Genau
von diesem nichts tun rede ich. Wann war das letzte Mal, wo ihr
wirklich gar nichts gemacht habt? Es fällt schwer, weil solche
Momente erstens selten sind und so leicht wieder vergessen sind, dass
wir uns nicht mehr daran erinnern. Nichts tun, das ist eben nichts
Besonderes, was man im Kopf behalten sollte. Außerdem versuchen wir
ja ständig zu vermeiden, ins Nichtstun zu verfallen.
Doch
nichts tun muss nicht einmal nur das bedeuten. Nichts tun kann auch
heißen, dass ich in den Tag starte und in ihn hineinlebe. Dass ich
nichts plane, keine Termine habe und einfach nur das tue, was mir
gerade in den Sinn kommt. Auch das haben wir verlernt und auch das
fällt den meisten von uns schwer. Besonders mir.
Wie
gesagt, Nichtstun ist schlimm, aber eigentlich ist das Nichtplanen,
flexibel und spontan etwas tun, für mich eine Qual. Ich liebe es,
wenn ich weiß, was auf mich zukommt. Ich will jeden Tag strukturiert
und geplant haben. Einfach nur etwas zu tun und danach zu fragen:
„Was mache ich jetzt?“ Passiert selten. Auch dass ich Langeweile
habe, weil ich immer mit etwas beschäftigt bin. Nichtstun erstreckt
sich nur über einen bestimmten Zeitraum, meist nur einige Minuten
oder paar Stunden. Aber weniger mehrere Tage. Das könnte ich
überhaupt nicht aushalten.
Aber
das Nichtwissen, was auf mich zukommt, das Nichtplanen macht mich
unsicher. Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Dafür gewinne ich
Freizeit, ich entscheide nach Lust und Laune, was ich mache. Ich
befreie mich aus dem engen Zeitkorsett, gewinne mehr
Selbstbestimmung. Lebe in den Tag hinein ohne mir Gedanken über das
Später und Morgen zu machen. Und das Beste: Ich lebe den Moment,
gehe voll in ihm auf und erlebe den Flow.
Doch
Nichtstun mag für viele von uns ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
Wir verbinden das Nichtstun mit Langeweile, mit Faulheit, mit
Unwichtigem, verschwendeter Lebenszeit. Nichtstun fasst all das
zusammen, wogegen wir ankämpfen. Wir wollen viel aus unserer Zeit
machen, wollen sie mit vielen tollen Erlebnissen und Tätigkeiten
füllen. Wollen ein reiches Leben führen. Und vergessen dabei, wie
wichtig solche Momente des Nichtstun sind. Ständig unter Stress,
Druck und Aktivität, belastet uns sehr, zerrt an unseren Nerven und
raubt uns Energie. Wir sind keine Maschinen. Wir brauchen auch Zeiten
der Ruhe, Entspannung und der Auszeit. Damit wir wieder zu neuen
Kräften kommen.
Warum
uns Nichtstun gut tut
Und
dabei wären wir auch schon bei den Vorteilen des Nichtstun.
Nichtstun kann so viel bieten. Zunächst einmal natürlich
Entspannung und Ruhe. Endlich mal herunter fahren, den Stress von
sich lassen. Paar Entspannungsübungen und ein wenig meditieren und
wir fühlen uns schon wieder besser. Nur bewusst paar Atemzüge
nehmen und wir merken, wie wir ruhiger und gelassener werden. Wir
halten inne und es fühlt sich an, als könnten wir die Zeit still
stehen lassen.
Nichtstun
bedeutet Stille und Ruhe. Wir ziehen uns zurück, raus aus der lauten
Welt, rein in das ruhige Ich. Wir kehren der Außenwelt den Rücken
zu. Schalten alle Reize aus, lassen nichts mehr an uns heran. Orte
der Stille und Ruhe gibt es leider nicht mehr so viele, aber es gibt
sie: Kirchen, Bibliotheken, Tempel, Parks, Kloster. Selbst das eigene
Zuhause kann ein Ort der Stille werden. Wir müssen es nur
einrichten, Geräusche und Musik, die wir beeinflussen können,
einfach abschalten. Mitbewohnern sagen, dass wir kurz abwesend sind.
Das Handy auf lautlos machen oder ganz ausschalten. Und dann müssen
wir uns nur selbst stumm machen. Das ist eventuell die schwerste
Herausforderung. Den eigenen Kopf auszustellen, einfach nichts zu
denken. Doch wenn wir das zu zwanghaft machen, passiert das
Gegenteil. Einfach loslassen und die Gedanken beobachten, aber nicht
an ihnen festhalten, sondern ziehen lassen. Das ist alles eine Frage
der Übung.
Einfach
mal Nichtstun geht so leicht und braucht nicht lange. Es reichen
schon paar Minuten, einfach alles dicht machen und tief ein- und
ausatmen. Dabei die Gedanken fließen lassen. Während der Arbeit
oder auch nach dem Feierabend. Immer werden wir Zeit dafür finden.
Die Ausrede, keine Zeit zu haben, ist dämlich. Wir haben alle gleich
viel Zeit, 24 Stunden am Tag. Doch wir entscheiden, wie wir die Zeit
nutzen und welche Prioritäten wir setzen. Keine Zeit für etwas zu
haben, gibt es nicht. Es bedeutet nur, dass uns die Sache nicht so
wichtig ist, dass wir ihr Zeit geben. Doch wir sollten lernen, auch
solche Kleinigkeiten, die Großes bewirken können, für wichtig zu
erachten und zu pflegen.
Auszeit
und Nichtstun werden ja gerne mal mit Faulheit verglichen. Wer nichts
tut, hat nichts zu tun, ist unwichtig und macht nichts aus seiner
Zeit. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wer einfach mal alle
Aktivitäten sein lässt, schafft sich Raum für produktive
Tätigkeiten. Endlich haben wir Zeit über Projekte nachzudenken,
Ideen zu sammeln, zu reflektieren. Und plötzlich fallen uns für ein
Problem so viele Lösungen ein. Nichtstun macht kreativ. Wir müssen
uns nicht mehr auf Aktivitäten konzentrieren, wir kriegen den Kopf
frei für andere Dinge. Und so auch für Probleme oder eben Projekte.
Besonders Künstler und Schriftsteller profitieren vom Nichtstun.
Deren Arbeit hat ja viel mit Denken zu tun. Und beim Nichtstun können
sie ihren Gedanken freien Lauf lassen. Äußerlich mag es so
aussehen, als würden sie faulenzen, doch sie sind innerlich hoch
aktiv.
Doch
Nichtstun muss nicht unbedingt immer produktiv und kreativ machen. Es
hilft uns vor allem, endlich mal zu entspannen, uns auszuruhen und
neue Energie zu tanken. All der Stress und all der Druck fällt von
uns ab. Endlich können wir aufatmen, können einfach nur sein und
leben. Das gehört auch zum Leben dazu. Wären wir ständig nur auf
Achse, würden wir schnell daran kaputt gehen.
Außerdem
finden wir endlich Zeit, mal wirklich über uns nachzudenken. Wir
können in uns gehen, uns selbst finden. Ich stelle dann gerne Fragen
an mich selbst, die ich zu beantworten versuche. Nichtstun ermöglicht
uns, uns selbst zu erforschen und uns mit uns selbst zu befassen.
Eine Sache, vor der viele Angst haben. Wenn sie Langeweile haben und
nicht wissen, was zu tun ist, sind sie plötzlich mit sich allein
beschäftigt. Sie sehen sich mit sich selbst konfrontiert, sehen
plötzlich welche Probleme sie haben. Das versuchen sie schnell
abzuschütteln, indem sie sich mit Ablenkungen betäuben. Bloß nicht
mit sich sein und mit sich befassen, es könnte gefährlich werden!
Aber
das ist eben nicht der richtige Weg. Wir sollten uns ein Leben lang
vornehmen,uns selbst zu erforschen und herauszufinden, wer wir sind,
was wir wollen und wohin es uns im Leben verschlägt. Es gibt so viel
in unserer Seelenlandschaft zu entdecken. Unsere Vorlieben, Ängste,
Sehnsüchte, Träume, Werte, was uns ausmacht, Stärken wie
Schwächen, unsere Geschichte und unseren Lebenssinn. Nicht immer ist
das schön, was wir entdecken. Es ist nicht einfach, sich mich sich
selbst zu befassen. Aber es gehört eben dazu, so wie es im Leben Auf
und Abs gibt. Doch nur so, können wir ein gutes Leben führen und
wissen, wie wir leben sollten. Jeder findet für sich heraus, was das
Beste für ihn ist. Wir können inne halten und uns fragen, wie es
gerade im Leben läuft. Was macht mich glücklich? Bin ich es auch?
Und wenn nicht, was fehlt mir zu meiner Zufriedenheit? Woran kann ich
arbeiten? Was kann ich in meinem Leben verändern, damit es mir gut
geht? Ich finde solche Reflexionen sollten wir öfter und regelmäßig
tun, damit wir wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ziele
verfolgen klappt auch nur, wenn wir immer mal schauen, wo wir gerade
stehen.
Schön
finde ich es auch, in meine Vergangenheit einzutauchen und meinen
Erlebnissen hinterher zu hängen. Natürlich nur in einem gesunden
Maße. Aber es tut gut, sich auch mal in Erinnerungen zu verlieren,
den Alltag zu vergessen und sich der schönen Dinge zu erfreuen, die
man erlebt hat. Manchmal entdeckt man etwas, was man zuvor nicht
erkannt hat und denkt dann ganz anders über sein Leben nach. Genauso
ist es schön, zu tagträumen. Alltag aus – Kopfkino an. Seine
Fantasie spielen zu lassen, sich etwas vorzustellen, vor allem zu
visualisieren, wer man sein möchte und was man noch alles machen
will.
Wie
ihr seht muss Nichtstun nicht langweilig oder eine Zeitverschwendung
sein. Es kommt darauf an, was wir mit dem Nichtstun anfangen. Wir
sollten einfach mal schauen, was wir so tun und welche Dinge wir
streichen können. Ein tolles Leben muss keinen vollen Terminkalender
bedeuten. Es geht um die Qualität der Tätigkeiten. Weniger ist
mehr. Sich auf wenige Dinge konzentrieren und auch mal nichts zu tun,
das kann sehr bereichernd sein. Wann habt ihr das letzte Mal nichts
getan und wie habt ihr diese Zeit verbracht? es uns im Leben verschlägt. Es gibt so viel
in unserer Seelenlandschaft zu entdecken. Unsere Vorlieben, Ängste,
Sehnsüchte, Träume, Werte, was uns ausmacht, Stärken wie
Schwächen, unsere Geschichte und unseren Lebenssinn. Nicht immer ist
das schön, was wir entdecken. Es ist nicht einfach, sich mich sich
selbst zu befassen. Aber es gehört eben dazu, so wie es im Leben Auf
und Abs gibt. Doch nur so, können wir ein gutes Leben führen und
wissen, wie wir leben sollten. Jeder findet für sich heraus, was das
Beste für ihn ist. Wir können inne halten und uns fragen, wie es
gerade im Leben läuft. Was macht mich glücklich? Bin ich es auch?
Und wenn nicht, was fehlt mir zu meiner Zufriedenheit? Woran kann ich
arbeiten? Was kann ich in meinem Leben verändern, damit es mir gut
geht? Ich finde solche Reflexionen sollten wir öfter und regelmäßig
tun, damit wir wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ziele
verfolgen klappt auch nur, wenn wir immer mal schauen, wo wir gerade
stehen.
Schön
finde ich es auch, in meine Vergangenheit einzutauchen und meinen
Erlebnissen hinterher zu hängen. Natürlich nur in einem gesunden
Maße. Aber es tut gut, sich auch mal in Erinnerungen zu verlieren,
den Alltag zu vergessen und sich der schönen Dinge zu erfreuen, die
man erlebt hat. Manchmal entdeckt man etwas, was man zuvor nicht
erkannt hat und denkt dann ganz anders über sein Leben nach. Genauso
ist es schön, zu tagträumen. Alltag aus – Kopfkino an. Seine
Fantasie spielen zu lassen, sich etwas vorzustellen, vor allem zu
visualisieren, wer man sein möchte und was man noch alles machen
will.
Wie
ihr seht muss Nichtstun nicht langweilig oder eine Zeitverschwendung
sein. Es kommt darauf an, was wir mit dem Nichtstun anfangen. Wir
sollten einfach mal schauen, was wir so tun und welche Dinge wir
streichen können. Ein tolles Leben muss keinen vollen Terminkalender
bedeuten. Es geht um die Qualität der Tätigkeiten. Weniger ist
mehr. Sich auf wenige Dinge konzentrieren und auch mal nichts zu tun,
das kann sehr bereichernd sein. Wann habt ihr das letzte Mal nichts
getan und wie habt ihr diese Zeit verbracht?
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