Die folgende Anleitung gibt Tipps, wie man sich sein eigenes Lebensglück und seine Zufriedenheit ordentlich verbauen kann. Natürlich mit einem Augenzwinkern zu lesen. Ich denke aber, wer auf diese Punkte pfeift und sie möglichst vermeidet, kann zufriedener werden. ;) Die Liste beruft sich nicht auf Vollständigkeit.
Verantwortung
abgeben
Am
besten einfach das Leben leben lassen und bloß nicht zu viel tun.
Immer sind die anderen Schuld, aber nicht die Schuld bei sich suchen.
Man ist ja Opfer der Umstände und braucht Hilfe. Von alleine kriegt
man nichts gebacken. Die Befehle kommen von oben. Und die gilt es
auch zu erfüllen. Für das eigene Leben ist man nicht zuständig,
Freiheiten hat man ja in diesem Land keine. Man muss sich immer
anpassen und das Leben so nehmen, wie es kommt. Selbst etwas
verändern, kommt nicht in die Tüte. Was kann man schon als
Einzelner schaffen? Der eigene Einfluss ist so gering, dass es auch
nichts macht, wenn man es sein lässt. Alles, was man anpackt, geht
sowieso nach hinten los. Also am besten gar nichts tun, dann wird man
auch nicht enttäuscht. Für sein Verhalten ist man auch nicht
verantwortlich. Liegt ja alles an den Eltern, der Erziehung und der
Gesellschaft in der man lebt. Außerdem ist man ja den eigenen Genen
und den körperlichen Umständen unterworfen. Man kann eigentlich nie
frei etwas entscheiden oder bestimmen. Man ist Opfer und Sklave der
ganzen Welt. Bloß keine Möglichkeiten sehen oder irgendwie
entscheiden.
Pessimismus
Die
Welt ist super schlecht, es gibt nur noch Schlechtes. Überall liest
man nur negative Nachrichten, daran muss ja etwas dran sein oder?
Gutes sucht man vergeblich und selbst wenn, wird auch das irgendwann
schlecht. Richtig freuen kann man sich nicht, immer auf der Hut sein
vor Negativem. Die kleinen schönen Dinge im Leben nützen ja nichts.
Die großen Katastrophen und Krisen im Leben überwiegen auf alle
Fälle. Was einmal schief läuft, wird niemals gut. Passiert einem
Schlechtes, kommt noch mehr dazu. Es kann immer schlimmer kommen. Und
meist ist das so. Man zieht das Negative eigentlich an. Lieber immer
vom Schlechten ausgehen und sich Horrorszenarieren hingeben. Sie
werden auf alle Fälle eintreten. Auf das Schlechte vorbereitet sein,
dann tut es auch weniger weh. Bloß nichts anpacken oder versuchen,
es geht sowieso immer in die Hose. Jeder will nur Böses von einem,
jeder denkt nur an sich selbst. Falls doch jemand etwas Gutes tut,
hat der bestimmt nur etwas Schlechtes im Sinn. Alles böse, alles
scheiße.
Materielles
In
der Welt zählt nur: Geld, Geld, Geld. Haben oder nicht haben, das
ist hier die Frage. Nur wer ordentlich verdient, macht etwas aus sich
und bringt es zu etwas. Immer das neueste Handy kaufen, immer die
tollsten Sachen haben. Viel, viel anhäufen und sammeln. Man weiß ja
nicht, wozu man das gebrauchen könnte. Haben oder nicht haben, eben.
Ganz viel arbeiten, und Überstunden machen. Das Geld braucht man
eben. Egal, ob ich weiß, was ich damit anfangen kann oder nicht.
Damit ist man immer auf der sicheren Seite. Ganz viel Müll kaufen,
um die eigene Leere zu füllen. Und immer die teuersten Sachen haben.
Mein Haus, mein Auto und meine Kohle. Damit lässt sich wunderbar
angeben und andere Leute eifersüchtig machen. Und immer schön auf
das Geld achten, es zählen und vermehren. Niemanden trauen, jeder
könnte es ja auf das eigene Geld absehen. Lieber Zeit verschwenden
und noch mehr Geld anhäufen.
keine
Ziele verfolgen
Wozu
Ziele im Leben haben? Es kommt ja sowieso immer anders als man denkt.
Pläne machen ist etwas für Loser. In den Tag hinein leben und vor
sich hin vegetieren. Man stirbt ja am Ende sowieso, also was macht es
schon für einen Unterschied? Einen Lebenssinn gibt es nicht, außer
dass man am Ende sowieso krepiert. Ziele verfolgen bringt ja nichts,
es läuft sowieso alles schief. Die Hauptsache ist genug Essen zu
haben, zu schlafen und Spaß zu haben. Das ist doch viel zu
anstrengend. Sich etwas vorzunehmen, das schafft man nicht. Am Ende
lohnt es sich nicht einmal. Das ist nicht die Mühe wert. Es reicht,
dass ich atme und lebe, mehr muss nicht im Leben geschehen.
Stress
Zeit
ist Geld. Und Geld habe ich keins. Immerzu etwas leisten, ganz viel
arbeiten, von einem Termn zum nächsten hetzen. Die To-Do-Liste ist
lang und alle Punkte müssen sofort erledigt werden. Sonst geht doch
die Welt unter! Ich habe keine Zeit, die Uhr sitzt mir im Nacken, ich
höre sie erbarmungslos ticken. Die Zeit rennt mir davon. Pausen und
Entspannung brauche ich nicht. Ich muss unermüdlich weiter arbeiten,
funktionieren wie eine Maschine. Sich möglichst viele Aufgaben
vornehmen, man muss ja beschäftigt sein. Bloß nicht nichts tun und
Langeweile aufkommen lassen. Meine Zeit ist ja wertvoll, die gilt es
sinnvoll zu nutzen. Meine Lebenszeit wird ja auch nicht mehr.
Möglichst ganz viele Dinge gleichzeitig tun, das spart echt eine
Menge Zeit. Um sich dann noch mehr Dinge aufzuhalsen. Auf Arbeit gilt
strenges Zeitmanagement, möglichst viel in wenig Zeit schaffen.
Immer schön an die eigenen Grenzen gehen, bis zum totalen
Nervenzusammenbruch. Auch die eigene Freizeit total verplanen. Bloß
nicht zur Ruhe kommen. Das könnte ja tödlich sein. Möglichst viel
erleben und schaffen ist die Devise. Man lebt ja nur einmal.
Falschen
Job haben
Und
ewig dreht sich das Hamsterrad. Am besten auf die eigenen Eltern
hören und etwas Vernünftigtes lernen, womit man später auch viel
Geld verdienen kann. Egal, ob man daran Spaß hat oder nicht. Das ist
ja zweitrangig. Es geht immer nur um das große Geld machen. Das
bringt Sicherheit. Also gar nicht auf eigene Interessen hören. Und
wenn der Job zum Kotzen ist, egal, hauptsache ich verdiene damit
ordentlich Kohle. Man sehnt sich nach dem Wochenende, freut sich
riesig auf den Feierabend und wünschte, der Urlaub würde länger
gehen. Aber es nützt ja nichts. Die Arbeit muss getan werden. Der
Chef ist blöd, die Kollegen nicht meins, die Arbeit macht mich
fertig – aber wenigstens das Geld stimmt und man wird dadurch auch
anerkannt. Die Leute sind neidisch auf meinen tollen Posten. Der Job
erfüllt einen innerlich nicht so richtig, lieber würde man etwas
ganz anderes machen. Nicht mehr Informatiker, Manager oder Beamter
sein. Eigentlich lieber etwas Künstlerisches machen oder Gärtner
werden. Aber da verdient man ja nichts.
es
allen Recht machen wollen
AM
besten das Mädchen für alles sein und bei 3 auch aus dem Fenster
springen. Man sollte sich wirklich mit jedem gut stellen. Jeden
Gefallen tun und immer Ja zu allem sagen, auch wenn man darunter
leidet. Bloß nicht jemanden verstimmen und immer schön die Klappe
halten. Streitigkeiten sind Nummer 1 Killer in jeder Beziehung. Sich
immer ganz genau auf die Leute einstellen, ihnen alles von den Lippen
lesen. Möglichst schön einschleimen und in den Arsch kriechen. Dann
kommt man auch schnell voran. Sich ständig verbiegen und wer anders
sein, um anderen zu gefallen. So ist es richtig. Auch wenn es nicht
möglich ist, alles richtig zu machen. Immer zuerst an die anderen
denken. Was halten sie von mir? Stehe ich gut da? Mache ich alles
richtig? Was kann ich noch tun, um den Leuten noch mehr zu gefallen
und ihnen besser zu dienen? Ich muss meine Bedürfnisse und Wünsche
nach hinten anstellen. Ich komme zum Schluss. Erst einmal sind die
anderen dran. Ihre Bedürfnisse sind wichtiger als meine, ich muss
dafür sorgen, das es ihnen gut geht. Sind sie anderer Meinung, muss
ich still sein und immer lächelnd zustimmen. Bloß keine schlechte
Stimmung verbreiten. Wenn ich über etwas anders denke, darf ich das
nicht aussprechen. Immer den Leuten nach dem Mund reden.
Jemand
anderes sein
Am
besten nur so sein, wie die anderen es wollen. Nicht authentisch
sein, keine Macken und Fehler zeigen. Am besten jemanden nachmachen,
den man toll findet. Ihn haar genau kopieren. Alles tun, damit man
ein toller Mensch ist, bloß nicht man selbst. Ich bin ja selbst nur
eine arme Wurst, wer würde mich schon mögen. Nein, lieber
schauspielern und so tun als ob. Das kaufen einem die Leute ab. Immer
viele Masken tragen, je nach Person oder Situation. Am Ende weiß man
nicht mehr, wer man eigentlich ist. Aber das spielt ja keine Rolle.
Das Leben ist ein Theater, da hat jeder verschiedene Rollen zu
spielen. Es gibt kein wahres Ich, was es zu entwickeln gilt. Man muss
sich eben immer anpassen. Sein eigenes Ich aufgeben und ganz in
seinen Rollen aufgehen. Weil man es den anderen ja auch immer Recht
machen muss. Bloß nicht zu individuell sein und auffallen, immer
schön anpassen und es so wie die anderen machen. Man darf nicht
seinen eigenen Weg gehen. Das ist zu gefährlich. Lieber es so
machen, wie alle anderen.
Immer
nur nach dem Glück streben
Traurig
sein und negative Gefühle zeigen geht gar nicht. Damit verstimmt man
auch die anderen. Negative Gefühle ziehen einen runter. Die behält
man lieber für sich. Immer gute Miene zum bösen Spiel machen. Alles
in sich hineinfressen. Immer lächeln und das Positive sehen. Immer
auf der Jagd nach dem großen Glück, die kleinen Sachen zählen ja
nicht. Sobald mal schlechte Laune aufkommt, Witze reißen und zum
Lachen zwingen. Alles andere einfach herunter schlucken, ignorieren
und vergessen. Solange bis es eben irgendwann knallt. Heutzutage muss
jeder glücklich sein und wenn ich es nicht bin, bin ich selbst
Schuld. Ich bin ja meines Glücks Schmied. Ich bin dafür
verantwortlich. Jeder kann einfach glücklich sein, und zwar die
ganze Zeit. Negative Dinge kommen mir nicht in die Tüte.
auf
Äußerlichkeiten wert legen
Es
kommt immer nur auf das Äußere an, immer das Schein vor dem Sein.
Ist der Charakter doof, macht das auch nichts solange die Hülle
schön ist. Immer die tollsten Sachen haben, damit schön angeben,
nur aufs Äußere wert legen. Das Innere ist ja egal, das kümmert
einen nicht. Inneres wird ja immer überbewertet.
Falsche
Freunde
Am
besten sucht man sich Freunde, die nicht zu einem passen. Die einen
richtig ausnutzen, die brauchen einen ja. Freunde, die einen gerne
ändern möchte. Freunde, die mir viel Energie und Zeit stehlen. Da
fühle ich mich richtig gebraucht. Freunde, die es nur auf mein Geld
abgesehen haben. Freunde, die mich ständig kritisieren, bringen mich
weiter. Freunde, die mir mein Glück nicht gönnen. Die sind eben
einfach nur neidisch. Ach wer braucht schon Freunde, wenn er auch
gute Feinde haben kann. Freunde, die über einen herziehen sind ja
auch nur neidisch. Freunde, die nicht für mich da sind, wenn ich sie
brauche, auf die man sich nicht verlassen kann. Am Ende zählt man
eben nur selbst und jeder ist sich selbst überlassen. Die haben ja
bestimmt auch genug mit sich zu tun. Freunde, die sich nur für sich
interessieren, immer nur von sich erzählen und sich selbst gern
zuhören. Die nur kommen, wenn sie etwas brauchen, aber selbst nichts
für einen tun.
Angst
haben und nichts riskieren
Immer
auf Sicherheit gehen. Sich seinen Ängsten hingeben und sich davon
blockieren lassen. Bloß nichts wagen, man könnte ja auf die
Schnauze fallen. Und das tut ja schon echt weh. Nein, es ist zu
gefährlich, lieber in der Komfortzone bleiben. Da fühlt es sich
sicher und gut an. Sich Ängsten stellen ist nur etwas für ganz
Mutige, aber nicht für mich. Ängste bleiben so, man kann sie nicht
bekämpfen. Lieber flüchten und Strategien entwickeln, ihnen zu
entkommen. Immer schön beschützen und sich nicht verletzlich
machen. Das führt ja zu Schmerz und Unbehagen. Alles beim alten
belassen. Man könnte ja auch etwas verlieren, wenn man sich so
offenbart.
Nichts
im Leben und an sich verändern
Immer
im Autopiloten unterwegs sein. Gewohnheiten sind ja richtig toll, sie
erleichtern das Leben ungemein. Routine muss sein, auch wenn es mal
langweilig ist. Dafür kann ich mir sicher sein, was auf mich
zukommt. Bloß keine neuen Situationen, das bringt ja mein ganzes
Leben durcheinander. Wie soll ich denn darauf reagieren? Keine Lust
auf Veränderungen, die sind so anstrengend. Da muss ich mich ja
wieder umgewöhnen. Was für eine Last. Lieber das Leben so leben,
wie es ist. Das ist doch viel angenehmer. Wozu etwas verändern, ist
doch alles gut wie es ist. Okay, manchmal ist da so eine
Unzufriedenheit, aber dagegen etwas zu machen, bringt ja auch nichts.
Wer weiß, ob es dadurch besser wird? Bloß nicht über das Leben
nachdenken, dann wird einem ja bewusst, wie unglücklich man ist.
Lieber jeden Tag vor sich hinleben und nicht über das Glück
nachdenken.
ständig
vergleichen
Immer
sind die anderen besser. Die haben ein besseres Leben. Warum die, und
warum nicht ich? Ich will auch so glücklich und schön sein, auch so
viel Geld haben! Das ist so ungerecht. Wie machen die denn das? Da
ist doch irgendetwas Faules dabei. Ich bin richtig neidisch auf die.
Ich wünschte, ich hätte das. Denen wird noch das Lachen vergehen,
die werden bestimmt mal alles verlieren und dann werde ich über sie
lachen. Die Welt ist ungerecht. Es sind immer die anderen, die es
besser haben als ich. Ich kann tun, was ich will, immer bin ich
diejenige, die Nachteile hat. Alle anderen haben es viel besser als
ich. Aber selbst etwas tun, das bringt ja sowieso nichts. Gibt ja
immer Leute, die es dann besser haben.
viel
meckern und jammern
Immer
viel Negatives verbreiten. Viel meckern und jammern, das können die
Deutschen ja gut. Früher ja alles besser. Und es geht mir ja so
schlecht. Jammern verbindet ja. Man findet immer jemanden, der dann
mitmacht. Das fühlt sich gut an. Den ganzen Frust und die
Enttäuschung einfach rauslassen. Aber bloß nichts tun, nur darüber
reden. Es würde sich ja sowieso nichts ändern. Die Welt ist ja so
schlecht, und ich bin richtig schlecht dran. Mir ist nicht mehr zu
helfen. Es passiert so viel Schlechtes und ausgerechnet immer mir.
Den anderen geht es besser.
sich
selbst kritisieren
Man
ist ja sein eigener größter Kritiker. Wenn man so drüber
nachdenkt, fallen einem nur schlechte Dinge ein. Und man denkt immer
nur an das, was andere an einem kritisieren. Eigentlich besteht jeder
nur aus Fehlern und Schwächen. Aber Stärken und Gutes findet man
vergeblich an sich selbst. Der Mensch ist eben abgrundtief böse und
schlecht. Und Fehler machen, das tut jeder. Eigentlich sollte das
nicht passieren. Also immer schön auf einen selbst herumhacken, wie
scheiße man ist. Ich bin eben doch ein großer Versager, der nichts
schafft. Das wird immer so sein.
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