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Lebensbotschaften an mein zukünftiges Kind


Wir leben in einer Welt, in der es momentan echt nicht so gut aussieht. Ich will nicht alles schlecht machen, sehr vieles konnte die Menschheit erreichen und viele Bereiche haben sich zum Guten gewendet. Und doch sehe ich zumindest eher pessimistisch, was mit unserer Welt geschieht und wie sie sich weiter entwickeln wird. Ich bin so langsam in dem Alter, in dem ich mir auch Gedanken um Kinder mache. Will ich das denn überhaupt? Kinder in so eine Welt setzen? Wenn ich das schon mache, möchte ich ihnen wenigstens einige Botschaften, Erkenntnisse und Erfahrungen mit auf den Weg geben...



Fokussiere dich auf deine Stärken

Ich möchte meinem Kind helfen, ein Selbstbewusstsein zu entwickeln und nicht ständig nur auf die eigenen Schwächen und Fehler schauen. Es soll eine gesunde Beziehung zu sich selbst finden. Am besten probiert es früh aus, was Spaß macht, Experimente sind im Kindesalter sehr wichtig. Es geht darum, vor allem eigene Stärken zu finden und sich darauf zu konzentrieren. Genau das ist es auch, was einen im Leben weiter bringt und hilft, die eigene Berufung zu finden. Dazu muss man sich natürlich erst einmal selbst besser kennen. Deswegen ist Selbstreflexion und Selbstfindung super wichtig. Mache etwas aus dem, was du hast und gut kannst und werde darin besser. Das macht einen unheimlich stolz, man feiert Erfolge und wird dadurch glücklicher.

Geh deinen Weg

So schwer es Eltern auch fällt, man muss Kinder ihren Weg gehen lassen. Natürlich ist man besorgt, will nur das Beste. Aber zu starke Kontrolle ist nicht gut. Das Kind soll sich selbst entwickeln und herausfinden, was es will und wohin es gehen will. Als Elternteil kann man unterstützend und beratend zur Seite stehen, Tipps geben wenn sie auch verlangt werdne. Aber das Kind von Anfang an in eine Richtung zu stoßen oder gar zu etwas zu zwingen finde ich nicht gut. Es sollen seinen Willen bekommen. Natürlich nur in einem sicheren Rahmen, ohne, dass es auf die schiefe Bahn gerät oder in Gefahr kommt. Ich bin kein Freund von autoritärem Erziehungsstil, will aber auch nicht alles dem Kind überlassen. Ein Mittelweg muss gefunden werden. Doch egal, wofür sich das Kind entscheidet, ich möchte es dabei unterstützen. Es muss nicht in meine Fußstapfen treten oder das tun, was alle tun oder was ich denke, wäre das Beste. Es ist nicht mein Leben, deswegen sollte das Kind auch bestimmen.

No Risk, no fun

Damit meine ich nicht, dass man sich einfach in jede Gefahr stützt. Es sollte schon gut durchdacht sein und keine wirkliche Gefahr an sich darstellen. Es geht einfach darum, dass man nicht immer nur das tun soll, was am vernünftigsten wäre oder am sichersten. Einfach mal raus aus der Komfortzone, und mal etwas ausprobieren. Auch wenn andere sagen, dass es nicht geht, einfach mal austesten. Ich mag ja dieses Sprichwort, bei dem einer etwas getan hat, obwohl alle dagegen waren und es trotzdem geklappt hat. Genau das will ich auch meinem Kind dann vermitteln. Dass vieles, eben nicht in der Komfortzone liegt. Dass man niemals sicher sein kann im Leben. Das Leben ist nicht planbar und oft genug stehen wir vor großen Entscheidungen, bei denen wir nicht sicher sind, was nun das Beste wäre. Aber nur in der Komfortzone zu bleiben, bringt einen niemals weiter. Wachstum ist immer da draußen, außerhalb dieser Zone. Und wenn wir mutig sind und Risiken eingehen, kann daraus etwas ganz tolles entstehen oder passieren. Diese Überraschungen machen das Leben ja auch so spannend.

Lebe im Augenblick

Eine Botschaft, die ich selbst leider noch nicht verinnerlicht habe, aber hoffe, dass mein Kind es eines Tages schaffen kann. Ich bin immer so verplant und dadurch so gestresst, dass mir jegliche Leichtigkeit verloren gegangen ist. Nichts mit Spontanität und Überraschungen, immer denke ich an den nächsten Schritt und die Zukunft. Das will ich meinem Kind nicht antun. Gewiss ist etwas Planung immer gut, aber es sollte versuchen so oft wie geht auch einfach nur zu leben. Denn während ich plane, zieht das Leben an mir vorbei und im Endeffekt wird eh alles wieder umgeworfen. Wie schon erwähnt, das Leben steckt voller Überraschungen. Ich möchte meinem Kind zeigen, dass es besser ist flexibel zu sein, sich an die Umstände anzupassen, so wie Wasser, was auch Hindernisse einfach so umgeht. Es bringt nichts, sich ständig um die Zukunft zu sorgen oder allzu sehr an der Vergangenheit zu hängen. Beides existiert nicht. Ich möchte meinem Kind Achtsamkeit bringen, damit es im Hier und Jetzt leben kann.

Hab keine Angst vor Fehlern und Niederlagen

Ich weiß noch, wie meine Eltern mich so erzogen haben, immer alles richtig zu machen. Sobald ich Fehler gemacht habe, wurde ich gleich ausgeschimpft und kritisiert. Ich habe eine richtige Angst vor Fehlern entwickelt, wurde dadurch krankhaft perfektionistisch. Bis heute kann ich mit Kritik und mit Fehlern nicht so gut umgehen. Ich möchte beides vermeiden, aber das setzt mich ungemein unter Druck. Dabei sind Fehler und Niederlagen so unglaublich wichtig für einen selbst und die Selbstentwicklung. Nur dadurch lernen wir etwas dazu und es ist einfach normal, dass man nicht immer alles richtig macht. Ich möchte meinem Kind das auch vermitteln, dass es absolut in Ordnung ist, Fehler zu machen und das man daraus mehr lernt, als wenn man immer alles richtig macht. Auch dass Kritik gut ist und einen weiterbringt, möchte ich weitergeben.

Geh da hin, wo die Angst ist

Den Punkt hatte ich ja bereits bei „No risk, no fun“, aber ich halte ihn so wichtig, dass ich ihn noch mal ausführlicher erklären will. Wir werden ja vor allem durch Ängste geleitet, die uns in unserem Tun und Denken beeinflussen oder gar einschränken. Meine Angst vor Menschen hat mich lange Zeit arg im Griff gehabt. Ich habe aber gelernt, dass es okay ist Angst zu haben. Solange man diese akzeptiert und auch an ihr Arbeit. Mein Motto ist mittlerweile, dass ich gerade das tun will, was mir Angst macht und wovor ich mich fürchte. Denn sobald ich dieses Unbehagen spüre, weiß ich, dass da auf alle Fälle viel Entwicklungspotenzial steckt. Angstfrei ist niemand, aber jeder kann entscheiden, wie er damit umgeht. Ich möchte meinem Kind zeigen, dass es gerade mutig ist, etwas zu tun, obwohl man sich davor ängstigt. Das ist wahrer Mut und wahre Stärke. So unangenehm das ist, ich weiß, jeder Mensch will eigentlich so etwas vermeiden, aber immer in der Komfortzone bleiben bedeutet Stillstand und damit das Ende. Umso schöner ist es dann, wenn man sich seiner Angst gestellt hat. Das stärkt das Selbstbewusstsein, man lernt dazu, gewinnt mehr Erfahrungen und wird innerlich stärker.

Love, leave it, change it

Wenn einem etwas nicht passt, man unzufrieden und unglücklich mit etwas ist, gibt es drei Möglichkeiten damit umzugehen. Man kann die Sache einfach ändern, sofern es in der eigenen Macht steht. Das kostet aber eine Menge Anstrengung und Überwindung und ist eine der schwersten Umgangsweisen. Ich finde aber, dass gar nicht geht, nur zu meckern und zu jammern und dann nichts daran ändern zu wollen, Man kann es wenigstens versuchen und wenn es nicht klappt, hat man wenigstens sein Bestes getan. Mit viel Glück und Energie gelingt es einem doch, die Situation zu ändern und das Leben wird besser. Sollte das aber nicht möglich sein, kann man auch versuchen es einfach loszulassen, sofern es geht. Ein Beispiel wäre von Menschen, die einem nicht gut tun, einfach Abschied zu nehmen oder den Job zu kündigen, wenn man damit unzufrieden ist. Sollte das aber alles nicht möglich sein, bleibt nichts anderes übrig, als damit zu leben. Wenn Veränderung nicht funktioniert, dann kann man wenigstens etwas an seiner Einstellung verändern und so versuchen, damit zu leben. Es gibt also immer Möglichkeiten, das eigene Leben zu verbessern.

Lebe umweltbewusst und nachhaltig

Gerade jetzt wird es wichtiger, sich mehr um die Natur zu kümmern und sich über den eigenen Konsum und dem Lebensstil Gedanken zu machen. Ich möchte das unbedingt meinem Kind weitergeben und von Anfang an darauf erziehen, die Umwelt mehr zu schätzen. Wenn schon die Schule nichts an Umweltbildung macht, dann will ich das wenigstens privat machen und meinem Kind beibringen, nachhaltig zu leben. Und auch zu vermitteln, wie wichtig das ist, wie es momentan um unsere Welt steht und was jeder Einzelne tun kann.

Kümmere dich um dich selbst

An erster Stelle steht, egal wie egoistisch das klingt, man selbst. Es jedem Recht zu machen, bringt nichts und geht auch einfach nicht. Ich finde, jeder sollte sich um sich selbst kümmern und wenn jeder an sich denkt, ist auch an jeden gedacht. Wie soll man für andere da sein, wenn es einem schlecht geht? Deswegen möchte ich meinem Kind auch vermitteln, dass es immer zuerst an sich denkt und sich Zeit für sich nimmt und sich um das eigene Wohlbefinden kümmert. Natürlich soll es nicht zu einem Egoisten und Narzisten werden, aber eine gesunde Selbstliebe soll es schon entwickeln.

Renne nicht dem Glück hinterher, sondern finde deinen Lebenssinn

Ich bin eigentlich die falsche Person, die das meinem Kind vermitteln sollte. Jeder rennt ja irgendwie dem Glück hinterher, macht sich davon abhängig und will am liebsten nie mehr schlechte Gefühle empfinden. Dabei gehört das zum Leben dazu, auch die negativen Emotionen sind nützlich und wichtig. Ich will, dass mein Kind diesen Reichtum an Emotionen wertschätzt und einsieht, dass es das Leben bunter macht. Viel wichtiger ist aber, statt dem Glück zu folgen, eher einen Lebenssinn zu finden. Wer diesen Sinn hat, kann auch alles ertragen. Selbst die schwersten Situationen und Krisen kann man so überstehen, wenn man weiß, warum. Auch in Tiefpunkten und Schicksalsschlägen etwas Positives herausziehen und einen Sinn finden, das will ich meinem Kind lehren.

Werde der, der du sein willst und akzeptiere dich trotzdem so wie du bist

Ich möchte, dass mein Kind seine eigenen Werte findet und diese lebt und sich Gedanken macht, wohin es möchte und was für eine Person es werden will. Ich möchte es dabei unterstützen, sich zu entwickeln und die eigenen Potenziale zu entfalten. Trotzdem will ich gleichermaßen auch, dass es lernt sich selbst zu akzeptieren und mit sich zufrieden zu sein.

Denke positiv

Mein Kind soll lernen, die positiven kleinen Dinge im Leben zu sehen und immer nach Lösungen zu streben und sich nicht auf Probleme zu fixieren. Das bringt nicht weiter. Und auch wenn eben unschöne Dinge passieren, immer versuchen, das Positive darin zu sehen. Was könnte mir das nützen? Wozu ist das gut? Was soll mir das lehren?

Mache, das, was du liebst und nicht das, was vernünftig wäre oder viel Geld bringt

Folge deinem Herzen und das, was dir wichtig ist und nicht das, was eben auch alle tun. Ich möchte, dass mein Kind das tut, was es gut kann und was auch bereichernd ist. Wir haben nur ein Leben und das ist kürzer als man denkt. Deswegen soll es ein schönes Leben haben, seinen Leidenschaften nachgehen, das tun, was es erfüllt. Geld spielt keine Rolle und auch nicht, ob es super sicher ist oder nicht. Das ist alles zweitrangig.

Strebe nicht nach Besitz, Reichtum sondern nach innerem Reichtum

Wo wir beim nächsten Punkt wären. Besitz und Reichtum macht nicht glücklich, im Gegenteil man muss es pflegen, hegen und sich gut darum kümmern. Es macht unsicher, je mehr man besitzt und je reicher man wird. Außerdem ist es einfach nicht das Maß aller Dinge. Es sind die nicht materiellen Sachen, die wichtig sind. So viele Erfahrungen wie möglich sammeln. Viel lernen und erfahren. Mit vielen Menschen zusammen kommen, sich austauschen, tiefe Beziehungen pflegen. Den eigenen Leidenschaften nachgehen. Innerlich wachsen und sich vollkommen entfalten. Sinn finden, Sinn stiften und die eigenen Werte leben. Glück empfinden, Gutes in der Welt tun, der eigenen Berufung nachgehen. Liebe geben und Liebe empfangen. Es gibt noch so viel mehr, aber all die Dinge haben nichts mit Materiellem zu tun, sie werden mehr, wenn man sie teilt. Das alles macht auch viel glücklicher. Mit Geld sind die Dinge nicht zu kaufen.

Sei zufrieden mit dem, was du hast und dankbar

Ich habe mich früher mit anderen sehr oft verglichen, das war das Ende jeder Zufriedenheit. Ich möchte mein Kind so erziehen, dass es das nicht tut und wenn dann richtig. Nicht neidisch auf andere schauen, sondern es als Ansporn für die eigene Entwicklung sehen. Und wenn dann nur mit sich selbst vergleichen, alles andere würde nichts bringen. Auch hier steht wieder das eigene Ich im Fokus, um das sich alles dreht. Ich möchte, dass mein Kind lernt auch zu verzichten und mit dem glücklich und zufrieden zu sein was ist. Nicht immer mehr zu wollen und nach mehr zu streben, weil man sonst nie glücklich wird. So kann man mit allem glücklich sein, egal was einem passiert.

Verbringe so viel Zeit wie möglich mit den Menschen die du magst, liebst und die dir wichtig sind

Das Leben ist zu kurz und ich finde, man sollte diese kurze Zeit auch mit Menschen, die man liebt verbringen. Das ist für mich auch die schönste Zeit, es geht darum sich auszutauschen, zueniunander zu finden, Spaß zu haben, füreinander da zu sein und viele positive Gefühle zu empfinden, sich gegenseitig zu geben und wieder etwas zu nehmen.

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