Direkt zum Hauptbereich

Was unser Lebensglück gefährdet



Was hindert uns im Leben daran, wirklich glücklich und zufrieden zu sein? Und was kann dagegen getan werden?


Es soll heute darum gehen, die Dinge herauszufinden, die uns beeinflussen und uns vorantreiben. Aber leider eben auch zum negativen beeinflussen. Wenn man erst einmal diese Gefahren und Fallstricke entdeckt hat und kennt, kann wirklich etwas gegen sie getan werden. Welche Dinge sind es, die mich daran hindern, das zu tun, was ich mag, meinen Wünschen und Träumen nachzugehen? Mein Leben zu verändern und endlich glücklicher zu sein?


Eigene Ängste

Oftmals bestimmen Ängste unser Leben. Als Mensch wollen wir möglichst schön in unserer Komfortzone sein, bloß nicht zu weit hinaus wagen. Es könnte ja gefährlich sein. Früher waren Ängste mal wirklich lebensnotwendig und haben uns vor wirklichen Gefahren geschützt. Doch die heutigen Ängste bringen uns eigentlich nicht wirklich etwas, sondern hindern uns daran, etwas zu tun, was vielleicht ganz gut für uns wäre. Sicherlich hat jede Angst ihren Grund und dahinter steckt immer auch die Sorge um einen selbst. Aber bestimmte Ängste und auch Phobien sind einfach irrational und schränken uns in unserer Lebensqualität ein.

Ich denke an meine eigenen Ängste und Sorgen, mit denen ich täglich zu tun habe. Allen voran meine soziale Angst, die vor einigen Jahren eine regelrechte Phobie gewesen ist. Ich hatte mich vor Ablehnung gefürchtet. Ständig hatte ich das Gefühl, beobachtet und bewertet zu werden, hab mich ständig in einer Außenperspektive gesehen und kontrolliert. Bloß nichts falsch machen, die anderen könnten das sehen, es würde peinlich werden und sie würden mich dafür verurteilen. Das hat mich enorm in meiner Lebensqualität eingeschränkt. Ich konnte einfach auch nicht ich selbst sein, fühlte mich nicht wohl und konnte bestimmte Dinge wie auf andere zugehen, Kontakte knüpfen, Neues ausprobieren, auf Partys gehen einfach nicht, weil ich mich einfach nicht getraut habe. Selbst so kleine Dinge, die für andere selbstverständlich sind, wie einkaufen oder shoppen gehen, sich in der Öffentlichkeit zeigen, mit dem Bus fahren, waren für mich eine Tortur. Und wenn man so dermaßen im Alltag von seinen Ängsten bestimmt wird, kann man einfach nicht glücklich sein.

Nicht jeder wird mit einer solchen sozialen Angst zu tun haben, aber viele kennen sicherlich die Angst davor, abgelehnt und einsam zu werden. Deswegen tun wir möglichst das, was andere von uns wollen und von uns fordern. Wir trauen uns Dinge nicht aus, weil andere dagegen sind und meinen, es würde sowieso nicht funktionieren. Unser Selbstwertgefühl wird von anderen bestimmt, wir wollen ihnen nämlich gefallen und leben nicht das Leben, was wir gerne hätten.

Ängste bestimmen unser Leben. Entweder führen sie dazu, dass wir bestimmte Dinge, Menschen oder Situationen meiden, ihnen aus dem Weg gehen oder einfach handlungsunfähig werden. Wir fliehen vor Dingen, die uns Angst machen. Es ist wahnsinnig unangenehm und wir fühlen uns unwohl, wenn wir uns mit unseren Ängsten befassen.

Es ist aber super wichtig, dass wir lernen uns nicht von Ängsten bestimmen zu lassen. Angst zu haben, finde ich okay, aber wir müssen diese Ängste aushalten und weiter leben können. Wahre Stärke finde ich ist, wenn wir Angst haben, aber trotzdem etwas tun. Wenn wir uns unseren Ängsten stellen. Ängste sind eine Herausforderung, denn das wovor wir Angst haben, zeigt uns, wo wir noch Defizite haben und uns weiter entwickeln können. Wir müssen lernen, unsere Ängste zu akzeptieren aber uns auch mit ihnen zu befassen. Überwinden wir Ängste, können wir selbst daran wachsen.


Der Alltag und eigene Gewohnheiten

Ganz oft ist es so, dass viele in den Tag hineinleben, einfach im Autopilot-Modus bleiben und nicht einen Gedanken darum machen, ob sie glücklich sind und das Leben leben, wonach sie streben. Ich sehe das an meiner Mutter sehr gut, deren Leben eigentlich nur aus Schlafen, Essen, Arbeiten und minimale Freizeit besteht, die sie meist nur mit Fernsehen verbringt. Nicht gerade ein erfüllendes Leben. Der Alltag ist um uns herum und viel können wir nicht machen. Aber wir sind so gefangen in unseren Gewohnheiten, dass wir glauben, nichts dagegen tun zu können. Eine gewisse Unzufriedenheit zeigt sich an, aber wir tun nichts dagegen. Eigentlich wäre es objektiv gesehen besser etwas zu tun. Aber das ist anstrengend, kostet Kraft und Mühe. Sich umzugewöhnen, etwas anders zu machen, sich und das Leben zu verändern, das wollen die meisten nicht.

Menschen sind Gewohnheitstiere. Sie lieben ihren Alltag, ihre Komfortzone, dort fühlen sie sich sicher. Gewohnheiten sind ja auch per se nichts Schlechtes. Sie erleichtern unseren Alltag, sie sind effizient, wir müssen ja nicht immer vollkommen achtsam alles tun und mit größter Anstrengung. Aber Gewohnheiten verhindern eben auch Veränderungen und Entwicklung. Wer in Gewohnheiten feststeckt, steht im Leben still. Und das sollte nicht sein, Leben bedeutet Veränderung; Stillstand ist eigentlich das Ende. Ich verstehe ja, dass Leute an ihrem Alltag und ihren Routinen festhalten. Menschen verlassen sich darauf, das gibt ihnen Halt, Sicherheit und Struktur im Leben. Ohne Gewohnheiten und einen geregelten Alltag würde es auch nicht gehen.

Auch ich brauche das. Ich bin durch und durch ein Gewohnheitstier. Ich muss auch immer alles genau planen und mag es, wenn die Dinge ihren gewohnten Lauf nehmen. Sobald aber etwas nicht nach Plan läuft, muss ich mich umstellen. Das ist äußerst unangenehm und anstrengend, aber es muss sein. Und doch finde ich, muss im Alltag auch mal was Neues und Veränderungen. Vor allem wenn ich unzufrieden mit meinem Leben bin, sollte ich etwas daran ändern. Viele bleiben aber in ihren Gewohnheiten, obwohl sie wissen wie schlecht das für sie ist. Veränderungen könnten ja auch negativ sein und es ist doch sowieso viel zu mühsam sich wieder anzustrengen. Wer garantiert denn, dass sich das auch lohnt? Lieber beim Sicheren und Gewohnten bleiben, da weiß man, woran man ist und was man daran hat.

Das kann ich auch gut nachvollziehen, aber vor allem bei Unzufriedenheit im Leben ist das keine gute Einstellung. Das Leben ist eben kein Ponyhof, Anstrengung, Mühen, Umstellungen und Arbeit gehören dazu. Doch am Ende lohnt es sich. Ich will nicht an meinem Lebensende sagen, dass ich Dinge bereue, nicht getan zu haben, nur weil ich Angst vor dem Ungewissen hatte oder einfach zu faul war.

Viele Menschen können und wollen nur schlecht ihren inneren Schweinehund überwinden. Menschen streben nach Lust und vermeiden alles, was Unlust bereitet. Bloß nicht zu viel Energie aufbringen. Lieber gehen sie Anstrengungen aus dem Weg und bleiben dann eben unzufrieden. Das typische Meckern und Jammern, aber nichts tun ist eine Folge davon. Etwas zu tun ist noch mal etwas anderes. Aber wir sollten unseren Arsch mal hochkriegen und auch wirklich etwas dagegen unternehmen, wenn wir etwas nicht gut finden und verbessern wollen.


Das soziale Umfeld

Ganz oft werden wir von unseren Mitmenschen beeinflusst. Die Meinung anderer ist uns super wichtig. Und außerdem schauen wir sehr gerne, was andere machen, vergleichen uns ständig mit ihnen. Oftmals stehen die anderen in unseren Augen dann besser dar. Das schafft Unzufriedenheit und Frust. Doch statt dann zu versuchen, sich zu verbessern, bleiben wir dabei, uns weiter mit ihnen zu vergleichen und noch unzufriedener zu werden. Das verbaut uns, das eigene Glück. Wenn man sich schon vergleicht, dann wenigstens so, dass es uns voran treibt. Wir könnten es als Anreiz sehen, uns selbst zu verbessern. Ich könnte mich fragen, wie der andere das macht oder direkt auf denjenigen zugehen und es ihm gleich tun. Nachahmen ist ja nicht immer falsch.

Oftmals stehen uns auch Leute im Weg, die meinen, sie wüssten, was gut für uns ist. Ich denke da vor allem auch an die eigene Familie in Bezug auf Karrierewünsche. Meine Eltern sagten auch immer, ich solle mich in der Schule anstrengen, aufs Gymnasium gehen, Abitur machen, studieren und dann würde ich schon einen guten Job kriegen. Bloß eine Arbeit machen, die viel Geld und Sicherheit bringt. Die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Fähigkeiten spielen meist keine so große Rolle. Es geht immer nur darum, was vernünftig ist. Gut, bis zu einem bestimmten Maße habe ich mich von meinen Eltern beeinflussen lassen.

Doch bei der Wahl meines Studiums habe ich mal auf mich selbst gehört. Ich habe das studiert, was mir Spaß bereitet und nicht, was die besten Zukunftschancen und das meiste Geld bringt. Aber viele tun doch, was die Eltern sagen. Da ist immer auch die Angst vor Ablehnung, man will die Eltern nicht enttäuschen, man will es allen recht machen, den Anforderungen anderer erfüllen.

Aber ganz ehrlich: Es geht hier nicht um die anderen. So lobenswert das auch sein mag, und so egoistisch wie es klingt. Wir sind nur für uns selbst auf der Welt und nur für uns verantwortlich. Was andere von uns denken, das ist deren Problem. Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben. Das ist einfach mal ein Fakt. Denn wenn es mich nicht gibt, bleibt auch einfach nichts mehr. Deswegen sollten wir auch nicht das Leben der anderen umsetzen, sondern uns selbst finden und verwirklichen.

Es ist nicht unsere Aufgabe es den anderen recht zu machen. Erstens wird es niemals möglich sein, alle zufrieden zu machen. Und zweitens müssen wir das auch nicht. Ich weiß, dass sich viele ihr Selbstwertgefühl von anderen Menschen abhängig machen: Aber man sollte dieses aus sich selbst herausschöpfen. Denn auch wenn alle einen ablehnen oder hassen, solange man sich selbst treu bleibt ist alles gut.

Ich finde es wahnsinnig wichtig, sich selbst gut zu kennen und zu wissen, was man will. Nur dann kann man auch das Leben leben, was man sich auch wirklich wünscht.

Auch wenn alle sagen, dass es Unsinn ist, was wir tun, auch wenn sie uns daran hindern wollen, etwas zu tun. Man darf sich davon nicht verunsichern lassen. Nur weil alle etwas sagen, heißt es nicht, dass sie auch damit recht haben. Nicht der Masse hinterherlaufen, sondern den eigenen Weg gehen.

Deswegen ist es wichtig, herauszufinden, was einen antreibt, wonach man sich sehnt und was die eigenen Werte sind. Ich habe meine Stärken, Fähigkeiten und guten Eigenschaften entdeckt und versuche mir gegenüber mehr Liebe entgegen zu bringen. Ich möchte mich selbst wertschätzen und mich nicht mehr von der Meinung anderer beeinflussen lassen. Das klappt leider nicht immer gut, ich habe immer wieder auch Phasen, in denen ich mich dabei ertappe, es anderen recht zu machen oder ihnen zu gefallen. Doch ich erkenne das wenigstens und versuche, etwas daran zu ändern.


Glaubenssätze

Zu guter Letzt ist es auch immer die Vergangenheit, unsere Herkunft und Erziehung und eigenen Denkmuster, die uns im Weg stehen. Ich denke vor allem an die sogenannten Glaubenssätze, die uns unbewusst bestimmen. Das sind bestimmte Vorurteile, Denkweisen und Sätze, die wir für wahr und richtig halten. Wir halten an ihnen fest, für uns sind sie Wahrheiten geworden. Darum hinterfragen wir sie nicht, sondern nehmen sie für selbstverständlich hin.

Doch viele Glaubenssätze sind eigentlich nicht wahr, wir sollen sie hinterfragen, denn sie hindern uns im Leben und schränken uns ein. Sie hindern uns daran, etwas an unserem Leben zu verändern, Entscheidungen zu treffen und überhaupt etwas zu tun. Darum gilt es diese Glaubenssätze aufzuspüren, was aber viel Mühe, Zeit, Geduld und Reflexion erfordert, und sie aufzulösen. Es sind innere Blockaden, die uns in unserer Selbstbestimmung, Unabhängig, Freiheit und Lebensqualität einschränken. Um sie loszuwerden, müssen wir uns selbst im Spiegel anschauen und in unseren tiefen Abgründen kramen.

Geht in euch hinein und horcht, welche Erkenntnisse und Aussagen immer wieder eurer Handeln, Denken und Fühlen bestimmt. Das könnten folgende Sätze sein:
„Nur wenn ich etwas leiste, bin ich etwas wert.“
„Geld regiert die Welt.“
„Ich bin nicht liebenswert, keiner mag mich.“
„Es funktioniert sowieso nicht, egal was ich tue.“
„Du darfst niemandem vertrauen, nur dir selbst.“
„Ich darf nicht nein sagen, sonst lehnen mich alle ab.“
„Ich darf meine Meinung nicht sagen, sonst mache ich mich unbeliebt.“
„Die wahre Liebe gibt es sowieso nicht.“
„Alles was ich tue, geht ja doch schief.“
„Geld macht glücklich. Ich muss also viel Geld verdienen.“
„Ich muss so sein wie die anderen, um glücklich zu sein.“
„Ich bin so unattraktiv, mich will sowieso keiner.“
„Immer geht alles schief.“

Das sind einige Beispiele, denen ihr eventuell zustimmen könnt. Diese Glaubenssätze zu erkennen ist der erste Schritt. Dann gilt es, diese angeblichen Wahrheiten zu hinterfragen und zwar richtig kritisch. Klar, das erfordert viel Mut und vor allem Ehrlichkeit. Ich weiß, wie schwer es ist, sich solche unangenehmen Wahrheiten einzugestehen. Aber wir dürfen die Augen nicht davor verschließen. Es wird unangenehm und anstrengend. Es können Abgründe und Emotionen aufkommen. Aber das gehört alles dazu.

Und wenn wir diese Glaubenssätze kritisch hinterfragen, heißt das auch, dass wir wirklich darüber nachdenken, wie viel Wahrheit in ihnen steckt. Stimmt das wirklich? Ist da was dran? Wir kramen in unseren Erinnerungen, Erlebnissen und Erfahrungen und finden womöglich mehr Hinweise, dass sie doch nicht stimmt. Auch das kostet Überwindung, denn es könnte unser ganzes Weltbild umkrempeln. Doch wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen.

Und dann müssen wir die Glaubenssätze loslassen, indem wir sie durch neue, positive Glaubenssätze ersetzen. Statt zu denken, dass wir unattraktiv sind, sollten wir Dinge an uns finden, die wir attraktiv finden. Wir müssen unser Denken natürlich komplett dabei wenden. Das geht nicht von heute auf morgen. Aber genauso wie negative Glaubenssätze irgendwann Wahrheiten werden, können das auch positive. Wir müssen nur Argumente und Belege dafür finden und wirklich an diese Sätze glauben. Dann werden sie auch wahr.

Es geht aber nicht darum, sich zu belügen. Man muss nicht komplett alles um 180 Grad drehen. Sondern einfach die Glaubenssätze einfach differenzierter betrachten. Mag sein, dass es einiges stimmt, aber längst nicht alles. Ich muss mich jetzt nicht unbedingt wie ein Star fühlen und loben. Aber ich kann akzeptieren, dass es nicht so schöne Dinge an mir gibt, aber eben auch Seiten an mir, die mich attraktiv machen. Und die gilt es hervorzuheben und zu stärken. Dann wird aus dem Glaubenssatz „Ich bin so unattraktiv, mich will sowieso keiner.“ „Ich habe auch attraktive Seiten und die vielleicht nicht jedem gefallen werden, aber es wird jemanden geben, der sie erkennen wird.“ Und so verändern wir Stück für Stück unsere eigene Weltsicht, indem wir uns von den negativen Glaubenssätzen lossagen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Von der Seele geschrieben: Ich will mehr Sex als mein Partner

Eigentlich ist es ja meist so: Man(n) will immer mehr als die Frau. Doch viel häufiger als man denkt, ist das Gegenteil der Fall. So wie bei mir und meinem Freund. Dass das auch für mich als Frau nicht leicht ist, glauben die wenigsten. Doch was steckt dahinter?

Was würde ich tun, wenn ich unsichtbar wäre?

Gedankenexperimente sind echt interessant. Ich mag solche Gedankenspiele nach dem Muster „Was wäre wenn,...?“ Das fördert die Kreativität und bereitet Laune. Dieses Mal frage ich mich, was ich machen würde, wenn ich einen Ring bekäme, der mich unsichtbar macht. Würde ich dann jegliche Moral vergessen und Dinge tun, die ich nicht tun würde und die eigentlich auch nicht gut sind?

In Erinnerungen versunken – wie mich die Nostalgie immer wieder fesselt

Es passiert nicht oft, aber immer mal wieder: Meine Gedanken driften in die Vergangenheit ab. Für nur einige Momente scheint die Welt still zu stehen. Mein Körper in der Gegenwart existent, aber meine Gedanken befinden sich auf Zeitreise mit meinen Gefühlen. Es sind Momente, in denen ich aus der Gegenwart flüchten kann, in jene Zeiten, nach denen ich mich manchmal sehne. Obwohl ich weiß, dass es nicht unbedingt bessere Zeiten waren. Warum nur?