Heute
gibt es mal wieder einen Beitrag von mir zur aktuellen
Blogparade #schicksalistzufall Die
liebe Sabine vom Blog musendland hat zu der Blogparade aufgerufen und sehr gern möchte ich auch zu
diesem spannenden Thema etwas beitragen.
Was
ist das Leitthema Deines Blogs?
Mein
Blog befasst sich mit unglaublich vielen Themen. Es ist eigentlich
sehr schwer für mich, wirklich zu sagen, worum es eigentlich geht.
Generell will ich mit dem Blog zu Gedankenanstößen und zu Reflexion
anregen. Am liebsten schreibe ich über wichtige Themen im Leben wie
Persönlichkeitsentwicklung, positive Psychologie, gute
Lebensgestaltung und alles, was mich persönlich aktuell bewegt. Es
sind aber vor allem Themen aus dem Bereich der Philosophie und
Psychologie, aber immer auf den Alltagsbereich heruntergebrochen.
Was
verbindet Ihr mit den Begriffen Schicksal und Zufall?
Für
mich ist Schicksal etwas Vorherbestimmtes. Der Begriff impliziert,
dass es einen Lebensplan für jeden gibt und daran auch nichts zu
rütteln ist. Schicksal ist wie ein vorgeschriebenes Drehbuch, was
egal, was passiert, sich immer wieder durchsetzt. Schicksal klingt
für mich auch wie eine göttliche Fügung, als ob eine höhere Macht
über mein Leben bestimmen würde. Deswegen hat der Begriff für mich
auch so eine religiöse Konnotation. Wir können von diesem
festgelegten Lebensweg nicht weichen. Das suggeriert auch, dass wir
unser Leben nicht selbst in die Hand nehmen, wir können es nicht
beeinflussen, nicht verändern, es nimmt einfach seinen Lauf, ob wir
wollen oder nicht. Wir sind gezwungen, das Schicksal anzunehmen und
damit zu leben. Es macht den Menschen zu etwas Passivem.
Außerdem
verbinde ich mit dem Begriffe auch eine Verkettung an zufälligen
Ereignissen, die sich irgendwie doch zu etwas Größerem und
Sinnvollem zusammenfügen. Manchmal hat man solche Momente und denkt
sich, dass es doch kein Zufall sein kann. Dahinter steckt ein höherer
Sinn, eine höhere Macht, die das alles arrangiert hat. Mir
persönlich gefällt diese Vorstellung nicht, ich habe ein anderes
Weltbild, bei dem wir selbst unser Leben in die Hand nehmen können.
Ich glaube also persönlich nicht an Schicksal.
Wobei
das ja nur eine mögliche Ansicht zu Schicksal sein kann. Es gibt
auch die Möglichkeit, das Schicksal anzuerkennen und es trotzdem
beeinflussen zu können. „Ich nehme mein Schicksal in die Hand“
oder „ich meistere das Schicksal“. Es wird anerkannt, dass es
höhere Mächte gibt, die das eigene Leben beeinflussen, aber man
selbst kann etwas dagegen tun und anders handeln, dagegen ankämpfen.
An
den Zufall glaube ich aber schon eher. Denn es sind vor allem
Zufälle, die unser Leben bestimmen und immer wieder für
Überraschungen sorgen. Zufall ist für mich alles, was nicht geplant
und vorhergesehen ist, alles, was ebenso außerhalb meiner Reichweite
liegt. Der Begriff stellt für mich das Gegenteil zum Schicksal dar.
Während Schicksal etwas mit Sinn und Bedeutung zu tun hat, da die
Ereignisse zusammen etwas bewirken sollen und können, hat Zufall
keine Bedeutung. Zufall geschieht einfach, genauso wenig können wir
etwas daran ändern. Doch im Gegensatz zum Schicksal, können wir
nach Eintritt des Zufall sehr wohl anders damit umgehen und das Leben
wieder in die Hand nehmen. Zufälle sind zwar auch eine Konstante,
die nicht mehr wegzudenken sind, aber sie lassen sich zu unseren
Gunsten verwenden, während das Schicksal uns aber fremdbestimmt.
Auf
der anderen Seite glaube ich aber auch, dass sich alle Dinge
gegenseitig beeinflussen und das der Auffassung von Zufällen
widerspricht. Für Zufälle haben wir meist keine Erklärung, sie
geschehen aus dem heiteren nichts. Doch nur weil wir das nicht
erklären können, muss das nicht bedeuten, dass es nicht doch etwas
mehr dahinter steckt. Die Welt ist so komplex, dass wir gar nicht
alles durchschauen können. Ich habe also zu den beiden Begriffen
eine recht indifferente Ansicht.
Wo
sind inhaltliche und persönliche Bezüge zu Schicksal oder Zufall?
Eine
der frühesten Bezüge für mich liegt in meiner Kindheit. Ich
erinnere mich an ein Gespräch zwischen meiner Mutter und mir. Sie
erzählte mir immer wieder, dass sie irgendwie an das Schicksal
glaubt und sich sicher ist, dass dem niemand entkommen kann. Schon
damals hielt ich es als Kind für unsinnig, wollte es einfach nicht
hinnehmen. Schon damals wusste ich, dass jeder Mensch über sich
selbst bestimmen kann. Schon komisch, dass meine Mutter daran glaubt,
sie ist ja nicht einmal irgendwie religiös. Aber das ist einfach
ihre Weltanschauung und ihr persönlicher Glaube. Ich habe es
akzeptiert, dass sie so denkt, aber für mich selbst wollte ich es
nicht akzeptieren.
Im
meinem bisherigen Leben gab es aber immer wieder Ereignisse, die ich
als besondere Zufälle für mich auserkoren hatte. Dinge, von denen
ich glaubte, dass es so unwahrscheinlich war, dass sie überhaupt
eintraten. Dennoch glaubte ich nicht, dass das Schicksal dahinter
steckte. Es waren einfach nur glückliche Zufälle. Beispielsweise,
die Art und Weise, wie ich damals meinen Freund über ein
Onlineportal kennenlernte. Ich war jahrelang nicht dort und nachdem
ich mich endlich mal wieder einloggte, bekam ich eine Nachricht von
ihm. Wie wahrscheinlich ist das schon, dass man sich ausgerechnet auf
so einem Portal trifft? Und auch, dass wir uns so super gut
verstanden hatten von Anfang an und wie füreinander geschaffen
waren, erschien mir wie ein glücklicher Zufall. Aber vielleicht war
es doch das Schicksal, was uns zusammengeführt hat? Immer wenn sich
solche glücklichen Zufälle häufen, glauben Leute schnell an so
etwas wie Schicksal. Sie können sich sonst diese Vorfälle nicht
erklären, sie haben so etwas Mystisches an sich.
Gab
es Schicksalsschläge, die Euren Weg beeinflusst haben?
Für
mich war wahrscheinlich eine Art Schicksalsschlag der frühe Tod
meines Vaters. Ich erinnere mich kaum an ihn, weil ich damals noch 3
Jahre alt gewesen bin. Doch sein Tod hat irgendwie alles verändert.
Wäre er noch am Leben, hätte meine Mutter damals nicht meinen
Stiefvater geheiratet, der sich als Alkoholiker entpuppt hat und dann
wären uns bestimmt einige Qualen erspart geblieben. Das ist übrigens
auch für mich ein weiterer Schicksalsschlag gewesen. Einen
Alkoholiker als Vater zu haben war verdammt hart und hat mich
psychisch fertig gemacht. Und es hat mich bis heute auch
charakterlich geprägt. „Schicksalsschlag“, das klingt so als
würde das Schicksal einem absichtlich Steine in den Weg legen und
einen auf die Probe stellen.
Spielt
Ihr mit dem Zufall? Spielen Schicksal und Zufall eine Rolle in Eurem
Berufsleben?
Ich
bin wirklich kein Mensch, der gerne dem Zufall alles überlassen
will. Im Gegenteil: Ich möchte am liebsten keinen Zufall erlauben,
alles selbst in die Hand nehmen und plane deswegen mein Leben bis ins
kleinste Detail vor. Ich bin da sehr rational, weiß, welche Schritte
ich gehen um, um meine Ziele zu erreichen.
Es
ist töricht, das weiß ich auch, weil der Zufall einem immer in die
Quere kommt. Insofern sehe ich den Zufall öfter mal auch als eine
Art Feind an, der meinen liebevollen Planungen einfach zunichte
macht. Ich möchte einfach mein Leben unter Kontrolle haben und es so
lieben, wie ich es will. Aber das geht eben nicht immer. Denn Zufälle
funken immer mal wieder dazwischen und bringen mein Leben
durcheinander. Besser wäre es, Zufälle eher als eine Chance zu
sehen. Sie bieten ja auch positive Möglichkeiten, an die ich nicht
gedacht habe. Sie lassen mich aus meinem selbst gebauten Käfig
heraus, stellen mich vor neuen Herausforderungen, an denen ich
wachsen kann. Zufälle können mich weiterbringen, aber sie können
mich leider auch behindern oder im Leben zurückwerfen. Wie man es
nimmt.
Das
Schicksal spielt in meinem Berufsleben an sich keine wirkliche Rolle.
Zufälle dagegen schon eher. Als Journalistin bin ich immer wieder
von neuen Ereignissen und Neuigkeiten, Veränderungen abhängig, das
ist es ja, worüber ich andere informieren möchte. Wobei das
vielleicht keine Zufälle sind, denn sie haben ja auch eine bestimmte
Ursache. Zufälle finde ich dann, wenn ich Menschen kennenlerne, die
mich dann auf ein bestimmtes Thema bringen oder mir eine brandheiße,
neue bisher unbekannte Information zustecke. Das ist für mich reiner
Zufall und gewissermaßen auch Journalistenglück. Oder wenn ich
durch Zufall bei einer Recherche auf ein interessantes Thema stoße.
Wobei auch das kein richtiger Zufall ist, denn ich hatte ja die
Absicht, ein interessantes Thema zu finden. Außerdem muss ich nicht
nur schreiben, sondern auch Fotos schießen. Ich bin nun wirklich
nicht die beste Fotografin, doch manchmal gelingt mir doch ein toller
Schnappschuss, auch wieder Zufall. Wobei all die Zufälle doch eher
Glück sind. Ich finde zwischen Zufall und Glück haben gibt es auch
eine Verbindung.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen