Höher,
weiter, schneller, besser! Selbstoptimierung ist in aller Munde und
auch an mir geht es (leider) nicht vorbei. Stets versuche ich mich zu
verbessern, ein besserer Mensch zu werden. Diesen Monat wollte ich
mal schauen, wie ich das Beste aus meinem Körper herausholen kann.
Ich habe mich der Challenge gestellt, jeden Tag einen Biohack
auszuprobieren. Hier mein Fazit.
Jetzt
fragt ihr euch bestimmt. Was ist denn bitte "Biohacking"???
Noch nie davon gehört? Ich bis vor kurzem auch nicht. Das Wort
besteht aus zwei Bestandteilen, aus denen man sich die Bedeutung
eigentlich recht leicht wieder herleiten kann. "Bio"
bezieht sich auf das Natürliche, den Körper und die eigene
Gesundheit. "Hacking" ist so gemeint, dass wir in etwas
eingreifen. Ihr kennt sicherlich die Hacker, die sich in digitale
Systeme einhacken und diese auch manipulieren können. Insofern meint
also "Biohacking", bewusst und gezielt in die eigenen
biologischen und genetischen Prozesse einzugreifen und diese zum
eigenen Nutzen zu verändern und zu manipulieren.
Klingt
erst einmal etwas schräg. Und ich bin während meiner Recherche
eigentlich auf zwei sehr unterschiedliche Ansätze gekommen. Da gibt
es auf der einen Seite, die ganz extremen Biohacker, die mithilfe von
recht fragwürdigen Hilfsmitteln wirklich an ihrem eigenen Körper
experimentieren. Das ist schon etwas riskant und wäre für mich eher
gefährlich.
Glücklicherweise
meint Biohacking aber nicht nur diese extreme Form der Veränderung
der eigenen Gene und des Körpers, sondern es fängt schon im Kleinen
an. Sobald wir bewusst etwas mit unserem Körper anstellen, ihm
bestimmte Lebensmittel zuführen oder unsere Fettverbrennung
ankurbeln, betreiben wir schon Biohacking.
Biohacking
bedeutet sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. Ihn zu
erforschen, zu entdecken und die biologischen Prozesse zu verstehen
und mit diesem Wissen auch vorteilhaft zu nutzen. WIr gewinnen die
volle Kontrolle über unseren Körper. Mit dem Wissen, können wir
unsere sportlichen und geistigen Leistungen verbessern und damit auch
unser Wohlbefinden steigern.
Biohacking
ist nicht nur einfach für diejenigen, die bereits topfit sind und
sich noch mehr steigern wollen. Gerade Menschen, die gewisse Probleme
haben, können davon profitieren. Bist du müde oder motivationslos?
Schläfst du schlecht, fühlst du dich unausgeruht? Hast du eine
bestimmte Erkrankung, Allergien oder
Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Hast du Entzündungen oder
Übergewicht? Möchtest du deinen Körper entgiften? Profuktier sein
im Alltag? Möchtest du fitter werden und gelassener und einfach
gesünder leben?
Wenn
das auf dich zutrifft, dann ist Biohachking genau das Richtige für
dich.
Biohacking
betrifft aber nicht nur den reinen Körper und die Gesundheit,
sondern noch andere Bereiche. Beim Biohacking spielen auch die
Ernährung, der Schlaf, das Denken und Fühlen eine Rolle. Biohacking
umfasst also auch, wie wir Stress vermindern, uns entspannen, mehr
Serotonin bilden und besser schlafen können.
Biohacker
verstehen es, gesund abzunehmen, auf der Arbeit fokussierter zu sein
und auch besser zu schlafen. Sie wissen, wie sie mit ihrem Körper
ein besseres Leben führen und glücklicher werden können. Denn sie
werden auch selbst aktiv, greifen ja bewusst in ihre Biologie ein.
Biohacking
machen wir irgendwie alle, wenn auch unbewusst, im Alltag. Trinkst du
nicht auch jeden Morgen einen Kaffee, um wach zu werden? Lässt du
dir ein entspanntes Bad ein oder trinkst Tee, um zu entspannen? Hast
du nicht auch mal während einer Diät gefastet, um besser
abzunehmen? Und meditierst du, um den ganzen Stress loszuwerden?
Dann
hast du eigentlich schon mal Biohacking gemacht, wenn auch eben nicht
bewusst.
Noch
mal auf die einzelnen Bereiche von Biohacking einzugehen. Mit
Biohacking stellen wir bewusst infrage, was wir zu Essen zu uns
nehmen. Es geht dabei um eine gesunde, ausgewogene Ernährung, bei
der wir alle Stoffe bekommen, die wir brauchen. Wir vermeiden
Zusatzstoffe, schlechte Fette und natürlich Zucker. Wir sorgen
dafür, genug Energie zu bekommen. Außerdem entgiften wir uns von
schlechten Stoffen.
Natürlich
steht beim Biohacking auch das Training des Körpers im Fokus, mit
dem wir zu mehr Energie und besserer Gesundheit kommen. Hier habe ich
für mich entdeckt, dass ich ausreichend Bewegung brauche, viel
frische Luft und regelmäßig ausreichend Sport. Am besten wären
verschiedene Aktivitäten, mit denen wir Kraft, Ausdauer,
Koordination und Beweglichkeit trainieren, um uns fit zu machen und
zu halten. Schließlich wollen auch viele von uns abnehmen, wissen
aber nicht wie. Wenn wir aber unsere körperlichen Vorgänge genau
kennen, können wir das anwenden, um überschüssige Pfunde
loszuwerden. Nicht Diäten sind der Schlüssel, sondern eben auch
genug Sport. Mehr Kalorien verbrennen als wir aufnehmen. Und vor
allem viele Muskeln mit Krafttraining aufbauen, die dann noch mehr
Energie verbrauchen. HIIT als Trainingsmethode, mit der wir in kurzen
aber harten Intervallen unsere Muskeln zur Erschöpfung bringen, soll
ganz gut sein.
Nicht
zuletzt können wir auch unseren Geist umprogrammieren. Dabei ist
entscheidend ein gesundes Mind-Set zu entwickeln, Stress zu vermeiden
und damit achtsamer zu werden. Denn die Denkweise bestimmt
wesentlich, wie wir uns fühlen und wie wir handeln. Es gibt viele
ungesunde Gewohnheiten, die wir aber mit bewussten Denken verändern
können. Wichtig ist eben auch Stress zu vermeiden, denn der belastet
unsere Gesundheit enorm. Es gibt genug Entspannungsmethoden wie
Meditation, Yoga, Tai Chi, Qi Gong, progressives Muskeltraining und
autogenes Training oder einfach Atemübungen, mit denen wir herunter
fahren können. Immer mal im Alltag inne halten, im Hier und Jetzt
sein, entspannt auch sofort. Wir brauchen Ruhe, Pausen, Entspannung
und Momente des Nichts-Tun, um einfach wieder zu uns zu kommen,
bewusst zu leben und neue Energie zu schöpfen.
So
viel zur Theorie. Ich habe mir den vergangenen Monat jeden Tag einen
Biohack vorgenommen, den ich mehr oder weniger befolgt habe.
Wahrscheinlich werden solche Biohacks nur etwas bringen, wenn man sie
auch kontinuerlich und öfter macht, aber ich wollte einfach mal
ausprobieren, was dann bei mir auslöst.
1.
Gehe öfter raus und spazieren: Echt super vor allem, wenn die Sonne
scheint. Ich fühle dadurch viel entspannter und auch glücklicher,
Bewegung draußen ist immer gut.
2.
Praktiziere Dankbarkeit: Auch eine schöne Routine, weil ich mich
dann mehr auf das Gute und was ich schon habe konzentriere. Das macht
mich zufrieden und fördert das bewusste Denken.
3.
Öfter aufstehen: Habe ich gemacht und es ist echt super, vor allem
wenn man wie ich jeden Tag im Büro sitzt. So kommt mein Kreislauf
wieder in Schwung und es tut gut, sich mal zu bewegen, ist auch
gesünder.
4.
Iss weniger Zucker: Ich habe ein generelles Problem mit Zucker, esse
gerade zu viel davon. Als ich es mal einen Tag nicht gemacht habe,
hat es mir echt gefehlt. ABer ich bin mir sicher, dass es besser
wird, wenn ich es öfter weglasse oder reduziere.
5.
Löse Verspannungen mit Rollen: Wir haben seit neuestem eine
Blackroll, mit der wir Faszientraining machen. Es ist super
entspannend und löst auch Verspannungen, schon nur 5 Minuten
reichen, um sich lockerer zu fühlen.
6.
Meditiere fünf Minuten am Tag: Eine gute Übung, um sich auf sich
selbst zu fokussieren und im Hier und Jetzt zu bleiben. Anfangs
schweifen die Gedanken ab, aber man sollte sie einfach ziehen lassen.
Sehr entspannend.
7.
Dusche kalt für 30 Sekunden: Das kostete mich Überwindung, war aber
echt erfrischend und gut für die Stärkung des Immunsystems.
8.
Trainiere kurz aber intnsiv: Das erwähnte High Intensity Interval
Training mache ich inzwischen drei Mal die Woche für etwa 30
Minuten. Es powert mich auch nach Monaten immer wieder aus, der
Schweiß fließt in Strömen, es ist echt hart. Aber ich bin stolz
darauf, wenn ich es immer wieder schaffe.
9.
Mache Yoga: Das tut mir auch sehr gut. Ich merke, dass ich das öfter
machen sollte, ich bin einfach super unbeweglich. Aber Yoga hilft mir
dagegen was zu machen und lässt mich zur Ruhe kommen.
10.
Entgifte dich digital: Einfach mal abends das Handy ausmachen und
alle sozialen Medien den Rücken kehren. Nicht einfach, weil ich mich
öfter dabei ertappe, wie ich bei Langeweile einfach mal auf Facebook
bin. Das kostet Zeit und Nerven, und überflutet mich mit Reizen. Es
ist echt mal gut wenigstens Abends mal nicht erreichbar zu sein,
nicht ständig ans Handy zu gehen, sondern sich auch mal analogen
Hobbys wie Buch lesen zu widmen.
11.
Faste intermittierend: FÜr mich heißt das, einfach 16 Stunden lang
nichts zu essen. DIe letzte Mahlzeit war gegen 20 Uhr und dann esse
ich erst 12 Uhr frühestens mein Mittag, lasse also einfach das
Frühstück ausfallen. Manchmal gar nicht so einfach, weil ich sehr
gerne frühstücke und ich habe auch mit Magenknurren und einem
Schwächegefühl zu kämpfen gehabt. Aber umso mehr freute ich mich
über mein Mittagessen. Es tut dem Körper gut, auch mal länger mal
nichts zu essen, zu fasten und soll auch beim Abnehmen helfen.
12.
Supplementiere zielorientiert: Ich als Veganerin muss sowieso
wenigstens Vitamin B12 zusätzlich zu mir nehmen, wir haben auch
allerlei andere Nahrungsmittelergänzungen wie Vitamin D, Zink,
Magnesium, die ich auch zu mir nehme.
13.
Mache Gehirnjogging: Es macht ziemlich viel Spaß und mit der Zeit
wird man auch besser. So kann ich auch mal wieder Kopfrechnen und
meine grauen Gehirnzellen trainieren. Ich liebe ja sowieso solche
Rätselspiele, insofern war es mehr Spaß als Arbeit für mich.
14.
Benutze Blaulichtfilter: All unsere digitalen Geräte senden blaues
Licht, was das Melatonin, was uns müde macht, blockiert, wodurch es
auch zu Einschlafstörungen kommt. Deswegen am besten lieber so einen
Filter benutzen, der auch die Augen schont. Meist kann man diese
anschalten oder sich eine entsprechende App dazu herunterladen. Es
macht schon einen Unterschied und belastet meine Augen nicht so sehr
als Blaulicht.
15.
Ölziehen: Einen Esslöffel Öl im Mund für einige Minuten hin- und
her spülen und danach ausspucken. Das soll angeblich Gifte
herausziehen. Ob es was bringt, keine Ahnung, aber es ist sehr
komisch Öl im Mund länger zu behalten und hat auch einen nicht so
schönen Nachgeschmack.
16.
Geh mal früher ins Bett: Habe ich auch gemacht und ich fühlte mich
den Tag danach auch etwas besser. Sollte ich öfter machen, aber ich
sträube mich dagegen, weil ich gerne länger aufbleiben will um mehr
vom Tag zu haben.
17. Tracke
dich selbst: Ich habe eine Fitnessarmbanduhr, mit der ich
aufzeichnen kann, wie viele Schritte ich gehe, wie gut ich schlafe,
wie viele Kilometer ich gelaufen bin, wie viele Kalorien ich
verbrannt habe. Das habe ich mal einen Tag lang gemacht, aber das
ständig zu machen, würde mich stressen. Für Hardcorebiohacker
sicherlich sinnvoll, da sie anhand dessen sich besser kontrollieren
können. Aber es ist auf alle Fälle eine gute Motivation, um sich
noch mehr zu pushen.
18. Esse
clean: Also kein Zucker, keine Zusatzstoffe, ungesunde Fette. Das
ist ganz einfach gewesen, bis auf den Zucker, weil ich sonst immer
gesund esse und ungesunde Stoffe vermeide.
19. Esse
ketogen oder low-carb: War für mich nicht einfach, habe es auch
nicht hinbekommen, weil ich sonst auf Brot, Haferflocken, Reis,
Nudeln und Kartoffeln verzichten musste. Als Veganer bleiben einem
nicht so viele sättigende low-carb-Sachen. Ich finde es auch auf
Dauer nicht praxis- und alltagstauglich.
20. Mache eine schöne Morgenroutine: Habe ich auch gemacht. Das gehört bei mir einfach dazu, jeden Tag mache ich frühs gleich mein Workout, lese in einem Fachbuch, habe dann meditiert und esse ausreichend. Außerdem erstelle ich mir meine To-Do-Liste für den Tag. Das hilft mir, strukturiert und voller Energie in den Tag zu starten.
21. Übe mich dem Fitnessband: Wir haben so ein flexibles Band, mit dem man sämtliche Kraftübungen machen kann. Das ist echt eine super Sache, sollte ich öfter mal machen.
22. Mache Neurolinguistisches-Programmen (NLP): Damit ist gemeint, aktiv Glaubenssätze und Denkweisen umzustrukturieren und positiv zu verändern. Dazu gehört unter anderem, negative Glaubenssätze loszulassen und durch positive zu ersetzen. Oder auch positiver mit sich zu sein und mehr positive Wörter zu verwenden. Gar nicht so einfach, und vor allem nicht von heute auf morgen zu verändern. Aber eine gute Routine, die ich beibehalten sollte. Ich weiß, dass mich das zufriedener machen kann.
23. Ernährungstagebuch führen: Halte ich für sinnvoll, um zu schauen, was man alles auch Ungesundes isst und auch um die Kalorien und Nährstoffe festzuhalten. So habe ich einen besseren Überblick, über das, was ich zu mir nehme.
24. Binaurale Musik hören: Das soll angeblich Musik sein, die das eigene Gehirn stimuliert. Klingt etwas seltsam und müsste ich länger ausprobieren, um genaueres sagen zu können.
25. Frische Luft atmen: Auch kombiniert mit Spaziergängen eine tolle Sache, um sich mehr zu bewegen, das Immunsystem zu stärken. Es tut gut, rauszukommen und nicht immer nur drinnen zu sein.
26. Richtig atmen: Fiel mir echt schwer, weil ich im Alltag viel zu flach atme und auch sonst nicht darauf achte, richtig zu atmen. Aber mit der richtigen Atemtechnik kriegt man auch viel mehr Energie.
27. Autogenes Training: Entspannt auf jeden Fall und wenn ich das öfter mache, würde es auch mehr bringen.
28. Progressive Muskeltraining: Das Gleiche, auch hier merke ich, wie ich mich richtig entspanne, wenn ich erst die einzelnen Muskelgruppen anspanne.
29. Fettverbrennung anregen: Da gibt es einige Lebensmittel wie Kaffee, grüner Tee, Chili, Ingwer und mehr, die das machen. Ich merke zumindest, dass sie einen aufrütteln und auch die Verdauung anregen.
30. Einfach mal nichts tun: Fällt mir extrem schwer, weil ich jemand bin, der ständig etwas machen will und Nichtstun als Zeitverschwendung ansieht. Aber es ist auch mal gut, nicht immer diesem Druck zu folgen und so die Gedanken schweifen zu lassen.
Das
war also mein Rückblick zu Biohacking. Einige Sachen haben mehr,
andere weniger etwas gebracht. Aber ich finde es eine tolle Sachen,
die ich unbedingt weiterverfolgen werden. Dieses Mal werde ich mir
bestimmte Biohacks aussuchen und diese dann aktiv in meinen Alltag
einzubauen.
Was
meint ihr? Wie findet ihr Biohacking? Was davon habt ihr schon mal
probiert?
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