Pascal
hat eine Blogparade "Warum bloggst du eigentlich" ins Leben gerufen. Auch ich möchte darüber schreiben, wie ich zum Bloggen kam und warum ich das eigentlich mache.
Wie
bist du zum Bloggen gekommen? Wann hast du angefangen? Wie hast du
dich damals gefühlt?
Ich
bin mittlerweile schon seit 2013 in der Blogger-Community tätig. Und
kann mich noch genau daran erinnern, wie es angefangen hat. 2013
lernte ich eine Freundin kennen, die mich in vielen Bereichen
inspiriert hatte. Sie ist Künstlerin, wollte sich beruflich
selbstständig machen und hatte auch ihren ganz eigenen privaten
Blog, auf dem sie ihre Kunstwerke präsentierte. Sie war damals mein
größtes Vorbild, ich wollte es ihr nachmachen. Damals war ich auf
der Suche nach einem kreativen Hobby, habe unzählige schon
ausprobiert. Lange Zeit war Zeichnen meine Leidenschaft, inzwischen
ist diese aber deutlich zurückgegangen. Und da überlegte ich mir:
Wieso nicht mal mit Schreiben anfangen? Es war eine Art Experiment,
ich bin da total naiv herangegangen, habe mir nicht viel dabei
gedacht. Einfach nur probieren.
Doch
über was sollte ich schreiben? Und sofort kam mir in den Sinn: über
japanische Populärkultur, sprich alles, was mit Japan, Manga und
Anime zu tun hat. Die Idee hat mich sofort gefesselt und ich kam
schnell dazu, mir einen Blog zu erstellen. Heutzutage ist das so
leicht und auch kostenlos möglich. Zunächst habe ich auf jimdo.de
meine erste Webseite erstellt. Ich habe mich damals richtig
hineingesteigert, war hochmotiviert unzählige Beiträge zu
schreiben. Anfangs war ich auch voll drin, konnte nicht mehr mit dem
Schreiben aufhören.
Dann
wechselte ich aber zur Plattform Blogger.com, der ich seitdem auch
bis heute treu geblieben bin. Wordpress hatte ich auch in Erwägung
gezogen, fand es umständlich, dann wirklich umzusetzen. Dagegen fand
ich die Handhabung auf Blogger.com sehr intuitiv und leicht.
Jedenfalls hatte mich der Eifer fest im Griff. Mir schwebten so viele
Ideen, die ich umsetzen wollte. Anfangs ist das immer leicht, voller
Euphorie etwas Neues zu starten. Ich habe mich also wirklich sehr
motiviert gefühlt, hatte Durchhaltewillen, jede Woche etwas zu
schreiben und richtig viel Freude daran.
Was
gefällt dir am Bloggen? Was motiviert dich? An was denkst du gerne
zurück?
Ganz
besonders denke ich an die Zeit zurück, als ich voller Motivation
und Leidenschaft meine Texte geschrieben habe. Am Bloggen gefällt
mir, dass ich selbst bestimmen kann, worüber ich schreibe und vor
allem meine eigene Meinung, Ansichten, Erlebnisse und Gefühle mit
einbringen kann. Derzeit schreibe ich auch für die Zeitung und das
ist eine komplett andere Art, Texte zu veröffentlichen. Dort
schreibe ich eher sachliche Berichte, die Nachrichten gehen vor.
Klar, gibt es auch meinungsbetonte Texte, aber die kommen doch
seltener vor. Mir gefällt am Bloggen, dass ich alles aus meiner
subjektiven Sicht schreiben kann, ganz offen und ehrlich sein kann.
Ich muss nicht neutral bleiben oder alles objektiv betrachten. Ich
kann ganz Persönliches offenbaren.
Für
mich ist das Schreiben eine Art Selbstoffenbarung, eine Möglichkeit,
mich selbst auszudrücken. Mit Schreiben wird mir vieles klares, es
hilft mir beim Denken weiter und auch bei Problemen, andere
Sichtweisen, Ideen und Lösungen zu finden.
Mir
gefällt es, kritisch über bestimmte Dinge zu schreiben. Auf meinem
ersten Blog habe ich vor allem über Manga und Anime geschrieben, die
ich gelesen und geschaut habe. Dabei ging es nicht nur um die
positiven Seiten, sondern auch über negative Aspekte. Ich übte mich
im kritischen Denken, Reflektieren und lernte, auch Dinge, die ich
gut fand, kritisch zu sehen.
Außerdem
stand für mich immer der Austausch mit anderen Bloggern und Lesern
ganz oben auf der Prioritätenliste. Ich wollte in Dialog mit anderen
kommen, ihr Ansichten hören, was sie für Meinungen vertreten. Denn
das ist für mich wahnsinnig interessant, es erweitert meinen eigenen
Horizont. Es macht auch einfach Spaß, mit anderen über meine
Lieblingsthemen zu schreiben und dadurch auch Gleichgesinnte zu
finden. Ich weiß noch, wie sehr ich mich über die ersten Kommentare
freute. Über jeden einzelnen! Ich fand es toll, wenn ich Feedback
von Lesern und anderen Schreiberlingen bekam. Toll war auch, wenn
sich daraus auch größere Diskussionen entwickelten.
Für
mich ist das Bloggen der erste Schritt gewesen in Richtung berufliche
Karriere. Hätte mich damals meine Freundin nicht damit in Berührung
gebracht, würde ich nicht da sein, wo ich gerade bin. Ich hätte
niemals meine Leidenschaft fürs Schreiben gefunden und würde nicht
mein Geld mit Journalismus verdienen.
Derzeit
konzentriere ich mich besonders auf meinen Blog
„lebenskunst-einfach“, auf dem ich über
Persönlichkeitsentwicklung, Liebe, Beziehungen, Selbstfindung,
Schüchternheit, Lebensgestaltung, Gefühle, Ängste,
Selbstbewusstsein, psychologische und philosophische Themen schreibe.
Das ist mein Herzensprojekt, das ich ganz sicher noch sehr lange
weiter pflegen werde. :)
Was
stört dich am Bloggen? Was demotiviert dich? Hast du schon darüber
nachgedacht aufzuhören?
Der
Beginn des Blogs war das allerschwierigste für mich. Anfangs hat es
mich sehr demotiviert, als ich neu anfing und meine Beiträge nur
wenige Klicks bekommen haben. Oder einfach keiner meine Texte
kommentiere. Anfangs konnte ich Motivation aus dem Schreiben
herausziehen, doch mit der Zeit war es schon frustrierend, wenn alles
nur zu einem Einwegkanal würde und nichts zurückkam. Sich erst
einmal eine Leserschaft auszubauen, viele Kontakte zu anderen
Bloggern zu knüpfen, sich um Werbung zu kümmern, damit der Blog
bekannter wird. Das kostet viele Nerven und viel Zeit, aber ich
denke, es lohnt sich, Durchhaltewillen zu zeigen. Man muss eben dran
bleiben, sonst wird es nichts.
Ich
versuche möglichst viel vorzuplanen und Ideen für zukünftige
Beiträge zu sammeln. Aber manchmal habe ich nicht so richtig Lust
auf ein Thema, das ich vorgeplant habe. Manchmal habe ich auch
Probleme, mich selbst zu motivieren. Oder mir fällt einfach nichts
ein oder ich weiß nicht, mit was ich eigentlich anfangen soll.
Einerseits
ist es schon gut, dass man bis an sein Lebensende bloggen kann, aber
leider gehen mir dann doch irgendwann die Ideen aus und ich weiß
nicht, was ich noch schreiben soll. Bei einem Buch ist es so, da hast
du eine begrenzte Anzahl an Seiten und dann ist Schluss. Aber beim
Blog ist das anders, da geht es immer nur darum, immer
weiterzumachen. Es gibt kein Ende, nichts wo du sagen kannst, so es
reicht jetzt, das ist genug, ich kann aufhören. Es fühlt sich an,
als würde ich scheitern, als wäre es eine Niederlage, wenn ich
einen Blog beende.
Den
Blog über Manga und Anime habe ich auch nach etwa drei Jahren
beendet, weil ich nicht mehr tief genug in den Themen steckte und
auch nicht mehr genug Stoff zum Schreiben hatte. Als wurde der Blog
inaktiv, ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihn zu schließen.
Er ist mein erster Blog, den ich gerne am Leben erhalten möchte.
Doch meine Leidenschaft für Manga und Anime bleibt, auch wenn ich
nicht darüber blogge. Derzeit schreibe ich außerdem ein Buch über
Manga, bin also immer noch damit verbunden, nur eben nicht mehr über
das Bloggen.
Mich
stört direkt am Bloggen manchmal doch sehr hitzige Diskussionen
zwischen denjenigen, die alles zu kritisch sehen und welche, die
alles in den Himmel loben. Da prallen zwei grundverschiedene Welten
aufeinander. So generell wenn Leute über ihre Geschmäcker
diskutieren.
Beim
Bloggen zählt es, viel zu netzwerken und auch bei anderen Blogs zu
kommentieren. Das weiß ich auch, aber es kostet unglaublich viel
Zeit und Energie. Und das ist eben der große Knackpunkt. Damit ein
Blog erfolgreich wird, gehört so viel dazu, aber man muss eben auch
viel Zeit und Kraft investieren, damit er läuft. Ich bin eigentlich
jemand, der schnell die Interesse verliert und lieber viele Dinge
ausprobiert. Andererseits bin ich erstaunt, dass ich immer noch
blogge. Auch wenn es eben nicht mehr die gleichen Dinge wie am Anfang
sind.
In
den 6 Jahren Bloggen habe ich einige Blogs ins Leben gerufen, von
denen ich aber nicht alle gleichsam pflege. Und dennoch denke ich,
dass das Bloggen meine Leidenschaft bleibt, sonst hätte ich längst
damit aufgehört. Es sind eben immer andere Themen, die mich
interessieren und in meinem Leben präsent sind, über die ich gerne
schreiben will. Aber die Luft auf Schreiben wird bei mir immer
bleiben.
Wie
sieht deine Blogger-Zukunft aus? Was planst du mit deinem Blog? Auf
was dürfen sich deine Leser freuen?
Einen
richtigen Plan habe ich nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich denke, dass
ich auf jeden Fall weiterschreiben werde. Ich möchte noch mehr
Beiträge schreiben, die noch mehr Mehrwert für meine Leser haben,
mehr Ratgeber sind und Tipps geben. Derzeit schreibe ich vor allem
Texte zu meinen Erlebnissen und direkt aus meinem Leben, was mich
gerade beschäftigt. Ich versuche zukünftig, mich mehr auf anderen
themenverwandten Blogs einzubringen, mehr Kontakte zu knüpfen, damit
ich mich mehr in die Community einbringe und der Blog noch weitere
Kreisen ziehen kann. :)
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