Die liebe Elisa hat eine Blogparade zum Thema „Nachhaltige Weihnachten“ gestartet. Dazu auch einige Anregungen und Tipps von mir, wie ihr Weihnachten ohne schlechtes Gewissen und mit Umweltschutz feiern könnt.
Weihnachten
ist für viele alles andere als eine besinnliche Zeit. Im Gegenteil:
Eigentlich ist es eine der stressigsten Zeiten im ganzen Jahr. Das
fängt schon bei der Suche nach Geschenken an, geht über zur
Vorbereitung von Weihnachtsessen bis hin zu den eigentlichen Feiern,
die mehr oder weniger gar nicht so besinnlich sind.
Hinzukommt,
dass Weihnachten einfach nur das reinste Konsumfest geworden ist. Es
geht nur noch darum, irgendetwas zu kaufen, damit man nicht ohne
Geschenke da steht. Ich weiß, einigen macht das viel Spaß, andere
quälen sich da durch, weil es zu einer Pflichttradition geworden
ist. Dass es darum geht, an den anderen zu denken und ihm eine Freude
zu machen, geht oftmals eher unter. Für mich ist es auch schon zu
einer Art Belastung geworden, obwohl ich sehr gerne anderen etwas
Gutes tue.
Zum
anderen kommt während der Weihnachtszeit einfach zu viel Müll auf,
indem wir immer zu viel kaufen und die Verpackung natürlich in den
Müll landet. Das muss doch nicht sein! Und es muss doch auch nicht
sein, dass wir ständig etwas Neues kaufen müssen, obwohl das
Gebrauchte auch noch geht.
Lange
Rede, kurzer Sinn: Ich mag Weihnachten, aber dieser ganze
Konsumwahnsinn macht mich verrückt. Ich muss den Kopf schütteln,
wenn ich durch das Einkaufszentrum gehe und die Leute mit ihren
riesigen Tüten vollgepackt mit neuen Sachen sehe. Und das jedes Jahr
aufs Neue.
Geht
es denn auch anders? Weihnachten ohne Stress und mehr mit
Nachhaltigkeit verbringen? Ich denke schon.
Das
fängt schon beim Adventskalender an, der viel Müll produziert. Man
kann auch mal einen umgedrehten Adventskalender gestalten. Statt sich
jeden Tag etwas aus dem Türchen zu nehmen, legt man jeden Tag etwas
in eine „Give-Box“, was weg muss oder man nicht braucht. Am Ende
hat man 24 Dinge, die man verschenken und somit anderen eine Freude
bereiten kann. Geben, statt nehmen, das nenne ich doch mal
Nächstenliebe!
Eine
alternative Idee wäre auch, sich jeden Tag vorzunehmen, anderen eine
Freude zu machen. Egal wie, hauptsache wir denken an andere und tun
ihnen Gutes. Die Liste ist endlos: Komplimente machen, loben,
Liebesbrief schreiben, Hilfeanbieten, zuhören, die Tür aufhalten,
den Sitz anbieten, beim Einkauf helfen, dem anderen eine Nachricht
schreiben, sich melden, Danke sagen, andere anlächeln, eine Umarmung
schemken, Zeit schenken, zusammen etwas machen, füreinander da sein
und noch mehr.
Und
jedes Jahr einen Weihnachtsbaum neu zu kaufen ist auch nicht gerade
nachhaltig. Die landen nach dem Fest direkt im Müll, was ich
wirklich traurig finde. Es muss kein neuer Baum sein, sicherlich kann
man mit handwerklichem Geschick auch etwas aus Holz bauen, was man
auch im nächsten Jahr wieder benutzen kann. Und was die
weihnachtliche Dekoration betrifft: Kann man doch auch mal in der
Natur nach Zapfen, Ästchen schauen und daraus etwas Nettes basteln.
Also statt immerzu Geld für Plastikkram zu benutzen, lieber selbst
mal kreativ werden und eigene Deko machen.
Ein
großes Thema sind ja immer noch die Geschenke zu Weihnachten. Da
wird immer auf neue Produkte zurückgegriffen, irgendetwas geschenkt,
damit man überhaupt etwas hat. Dabei gibt es auch viele
Secondhand-Sachen wie Kleidung oder vom Flohmarkt, was auch gut zu
gebrauchen ist. Es muss nicht immer neu sein und man gibt den Dingen
wieder ein zweites Leben.
Wer
kreativ ist, kann auch selbst etwas machen: Basteln, Schal stricken,
etwas Nähen, etwas kochen, Gedichte oder Geschichten schreiben und
noch viel mehr. Das braucht Zeit und Mühen, keine Frage, aber es ist
das Persönlichste, was man schenken kann. Und ist durch Geld nicht
zu kriegen.
Das,
was eigentlich am glücklichsten macht, ist kostenlos, aber so
unglaublich wertvoll und selten geworden: Die eigene persönliche
Zeit. Besonders zu Weihnachten scheint sie rar zu sein. Stattdessen
verbringen wir lieber viel Zeit damit, materielle Geschenke zu finden
und kommen nicht auf die Idee, Zeit zu schenken. Warum ist das so
verpönt? Warum scheint das dagegen nichts wert zu sein, warum immer
nur etwas kaufen, wenn man etwas direkt geben kann? Zeit miteinander
verbringen ist das persönlichste überhaupt und das, was einfach
länger im Gedächtnis bleibt als so manches Geschenk. Zusammen essen
gehen, zusammen ins Theater oder Kino gehen, dem anderen etwas
beibringen, auf eine Veranstaltung gehen, bei etwas helfen. Die Ideen
sind unbegrenzt.
Wenn
man dann doch etwas kaufen will, finde ich, sollte es etwas
Praktisches oder Nützliches sein. Ich denke mir so, dass sich alle
außer Kinder und bedürftige Menschen, die Dinge, die sie brauchen,
selbst kaufen können. Aber wenn man wirklich weiß, was der andere
braucht und was ihn glücklich machen könnte, dann kann man das auch
mal holen. Oder wenn man weiß, dass sich der andere das selbst nicht
holen würde.
Wenn
wir unser Geld wirklich nützlich einsetzen wollen und für
Nachhaltigkeit sorgen wollen, wären Spenden super gut. Also eine
Organisation oder ein Projekt suchen, das uns am Herzen liegt und was
wir gerne unterstützen wollen. Dann wissen wir, dass das Geld auch
wirklich hilfreich sein kann.
Bei
Weihnachten scheinen wir gerne mal über die Stränge zu schlagen, ob
nun beim Trinken oder Essen. Da wird unmässig viel Glühwein
getrunken, zu viel Fleisch und zu viel Zucker. In Maßen kein
Problem. Ich will niemanden dazu verdonnern, sich immerzu einzuengen,
solange man es nicht übertreibt. Aber es endet doch meist in einer
Völlerei. Wie wäre es denn mal andersherum? Oftmals war die Zeit um
Weihnachten herum auch eine Zeit des Fastens. Wie wäre es mal, statt
dem ganzen Süßkram, Fett und Fleisch, mal was Gesundes zu essen?
Mal als eine Herausforderung, die nicht leicht zu bewältigen ist.
Schließlich warten überall Versuchungen auf uns. Statt viel Fleisch
zu essen, einfach mal ein vegetarisches oder veganes Essen zu kochen.
Statt dutzende Plätzchen mal mehr Obst oder gesunde Süßigkeiten
selbst machen wie Energie Balls oder zuckerfreie Süßigkeiten, die
nur mit der Süße von Obst auskommt? Dann müssen wir uns auch keine
Sorgen um die Pfunde nach Weihnachten machen, die plötzlich auf der
Waage sind.
Für
mich bedeutet Weihnachten auch leider eine Zeit des besonderen
Tierleids. Wie an fast keiner Zeit im Jahr essen die Leute so viel
Fleisch, weil es einfach dazu gehört. Ein richtiges Weihnachtsmenü
kommt ohne nicht mehr aus. Darunter leiden umso mehr Tiere ohnehin in
der Massentierhaltung. Doch inzwischen gibt es so viele vegetarische
und vegane Gerichte, die man auch zu Weihnachten essen kann. Einfach
mal was Neues austesten! Wie wäre es mit einem Tofu-Gulasch, Rotkohl
und Klößen? Das kann richtig zubereitet echt gut schmecken, man
muss sich einfach mal trauen, es zu testen.
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