Auf
dem Blog "dangerbananas" ich
zufällig auf den Beitrag "Sex mit einer Asiatin" gestoßen
und möchte auch meine eigene Ansicht zu den Gründen mitteilen, was
hinter diesem Fetisch steckt.
Naekubi
geht dabei auf drei Gründe ein, warum sie als Asiatin eine
Sex-Fantasie sein kann:
Aussehen
So
bezieht sie sich darauf, dass Asiatinnen als schlank und klein
gelten. Und dadurch wahrscheinlich Männer anlocken könnten, die
eine pädophile Neigung haben. Das Klischee der kleinen Asiatin
könnte wiederum in Männern die Fantasie wecken, sich ihr zu
bemächtigen. Als kleine Asiatin ist man ja nicht besonders stark, im
Gegenteil. Eher schwach, braucht Hilfe und vor allem einen starken
Beschützer.
Wenn
ein Mädchen, egal ob Asiatin oder nicht, eben so klein und zierlich
ist, gilt sie eher als kleines Mädchen, wirkt kindlich wie eine
Lolita. Und wenn sie dann aber unschuldig wirkt, reizt das womöglich
auch einige Männer, ihr die Unschuld zu nehmen. Klingt banal, ist
aber wahrscheinlich so. Oder wie eben bei der Lolita aus dem Roman,
verbinden sich Unschuld, Kindlichkeit, mit sexueller Verspieltheit.
Eigentlich ist Lolita ja nicht unerfahren, im Gegenteil, sie hat
schon allerlei sexuellen Kontakt mit Jungs gehabt.
Ich
stimme Naekubi zu, dass das „typische“ Aussehen von Asiatinnen
durchaus den Beschützerinstinkt einiger Männer wecken könnten.
Asiatinnen sehen niedlich und kindlich aus, müssen also beschützt
werden, nicht, dass ihnen etwas passiert. Auf der anderen Seite
könnten Männer darin ihren eigenen Vorteil sehen und sie
dominieren, weil sie sich angeblich nicht wehren kann. In beiden
Fällen stellt sich der Mann aber mehr oder weniger über ihr, weil
er sich als stärker ansieht, eben nur mit unterschiedlichen Folgen.
Aber
das niedliche Aussehen täuscht! Auch wenn ich zugeben muss, dass
viele Asiatinnen doch schlank und klein und niedlich aussehen, sie
brauchen ganz bestimmt keinen Beschützer. Was sie an Größe nicht
haben, machen sie mit ihrer Persönlichkeit wett. Viele strotzen nur
vor Selbstbewusstsein und haben ein großes Mundwerk. Es gibt
natürlich auch so ruhige Asiatinnen wie mich, bei denen das nicht so
ist. Aber ich würde mich nicht als schwach ansehen, ich mache genug
Sport und Muskeltraining und könnte mich auch gut verteidigen.
Wieder einmal ein Klischee!
Exotismus
Der
zweite Punkt ist ihrer Ansicht nach Exotismus. Denn auch wenn wir
inzwischen in einer recht multikulturellen Welt leben, ist es nach
wie vor für die "Deutschen" etwas anderes, wenn sie eine
Asiatin treffen. Klein, schlank, Mandelaugen, schwarze Haare. Und
überhaupt die Gesichtszüge sind ganz anders als die der Europäer.
Die Bloggerin geht davon aus, dass dieses Fremde abschrecken, aber
auch faszinieren kann. Es ist exotisch und insofern auch wiederum
etwas Besonderes, wenn man eine Asiatin für sich gewinnt.
Auch
da kann ich nur zustimmen. Asiatinnen stechen eben doch aus der Masse
der Deutschen heraus, die so ziemlich das Gegenteil sind. Noch heute
habe ich auch persönlich das Gefühl, dass ich besonders viele
Blicke auf mich ziehe. Nicht weil ich sonderlich hübsch bin, ich
sehe mich als durchschnittlich aussehend an, sondern, weil ich anders
aussehe. Manchmal nervt mich das sehr, weil ich so eine
Aufmerksamkeit nicht leiden kann und am liebsten unsichtbar wäre.
Manchmal
bin ich aber auf mein besonderes Aussehen dann doch stolz, weil ich
mich irgendwie gerne von anderen abgrenze und nicht so sein will, wie
alle anderen. Das ist schon sehr widersprüchlich, aber so ist das
eben. Mit diesen Widersprüchen muss ich wohl leben.
Und
das Besondere macht Asiatinnen wohl auch begehrenswert. In eine
Richtung wäre es vielleicht in Ordnung, wenn sich ein Mann auch für
die kulturellen Hintergründe und Wurzeln interessiert und daher eine
Asiatin kennenlernen will. Aber bei einigen anderen steht
wahrscheinlich nur auf der To-Do-Liste, mal eine Asiatin ins Bett zu
kriegen, praktisch als eine Art Trophäe, die sie sammeln. Und das
ist dann doch sehr sexistisch.
Außerdem
kritisiert sie, dass dieser Fetisch bezüglich Asiatinnen nur daher
zustande kommt, weil Mann sich vorstellt, dass der Sex so anders und
besser wäre, weil exotisch. Ziemlich bescheuert oder?
Und
ich finde es auch unglaublich komisch, dass manche denken, dass Sex
mit einer Asiatin besonders sein soll. Warum denn? Nur weil sie
anders aussieht, soll es anders sein? Ich glaube kaum. Vielleicht
steckt dahinter eben auch die Fantasie mit der Asiatin alles machen
zu können, was man will und das bringt noch mehr Spaß im Bett. Auch
sehr abwertend. Oder sollen Asiatinnen andere Techniken drauf haben,
nur weil sie eigentlich aus einem anderen Land kommen? Die sind weder
besser noch schlechter als andere, auch das ist wieder höchst
individuell.
Ich
glaube da treffen zwei unterschiedliche Sex-Fantasien aufeinander.
Einerseits die unerfahrene Asiatin, die sich nicht wehrt und an der
Mann sich austoben kann. Und dann wäre da vielleicht auch die
erfahrene Asiatin, die Besonderes im Bett leisten kann. Warum sonst
fänden es wohl einige Männer als erregend von Asiatinnen massiert
zu werden? Haben Asiatinnen so etwas besser drauf? Eher nicht. Weil
sie sich davon erhoffen, mehr als nur eine Massage zu bekommen. In
dem Zusammenhang dann auch immer die Anspielung auf den weißen Mann,
der sich im Thailand-Urlaub mit jungen Asiatinnen vergnügt. Auch da
wieder das Klischee: Asiatinnen sind doch leicht zu haben und machen
alles mit. Das bekräftigt wiederum das Klischee, dass Sex mit
Asiatinnen besonders sein muss. Und wieder bestätigt sich, dass
wiederum eine Allmacht-Fantasie bei Männern aktiv wird.
Was
mich daran stört ist wieder einmal, wie Asiatinnen nur auf ihrer
Äußeres reduziert werden, ohne dabei auch das Innere
miteinzubeziehen. Da ist auch jede Asiatin anders, egal ob sie von
hier kommt oder eben nicht. Und ich spreche da vor allem von mir als
Deutsche mit asiatischem Ursprung. Ich unterscheide mich
charakterlich nicht krass von den anderen. Es ist nur mein Aussehen,
was mich so hervorstechen lässt.
Persönlichkeit
Als
drittes und letztes geht sie auf die Vorurteile bezüglich der
Persönlichkeit ein. So gelten nach ihr asiatische Frauen als nett,
zurückhaltend und anspruchslos. Und das zeigt sich auch in der
Erziehung vietnamesischer Mädchen, die am besten immer freundlich
sind und sich nicht mit Jungs oder Männern anlegen sollen. Und
tatsächlich sind es wohl nach wie vor die Männer in Vietnam, die
eher das Sagen haben. Die Gleichberechtigung ist da noch nicht so
weit wie in Deutschland. Und daraus zieht Naekubi die Erkenntnis,
dass man mit der Asiatin, die so nett und freundlich ist, auch alles
machen kann, was man will. Sie ist willig, würde sich nicht wehren.
Und vielleicht übt es auch auf einige Männer eine magische Wirkung,
eine so stille Asiatin, die man nicht durchschaut, zu erobern. Und
auch da sind wir wieder einmal dabei, dass Asiatinnen als Sexobjekte
reduziert werden. Sie nennt es eine Mischung aus Rassismus und
Sexismus.
Generell
störe ich mich an dem Vorurteil, Asiatinnen seien immer ruhig und
schüchtern. Von wegen! Ich kenne zwar nicht viele, aber die aus
meiner Familie und Bekanntenkreis sind nicht unbedingt ruhig und
immer nur freundlich. Meine Cousinen und Tanten und selbst meine
Mutter sind recht extrovertiert, nehmen kein Blatt vor den Mund und
können laut und allesamt nicht damenhaft sein. Ich bin da
wahrscheinlich die Ausnahme und recht zurückhaltend. Bei mir würde
das stimmen. Aber da sieht man mal wie viel eigentlich an diesem
Vorurteil wirklich dran ist. Es eben doch wiederum nur ein Klischee,
das einfach nicht stimmt, weil es wieder alle Asiatinnen in eine
Schublade steckt. Individualität wird da komplett ignoriert. Typisch
Vorurteil eben.
Ich
fand das Thema sehr spannend, zum einen, weil ich ja selbst Asiatin
bin und zum anderen auch ab und auch mal darüber nachgedacht habe.
Ich bin jetzt nicht unbedingt der Typ Frau, der ständig angemacht
wird, insofern bin ich ganz froh, dass ich keine Anmachen in der
Richtung erlebt habe.
Ich
weiß nur, dass ich immer mal wieder davon höre, dass asiatische
Frauen besonders „eng“ sein sollen. Und da wird wie Naekubi schon
verdeutlicht, Asiatinnen wieder einmal auf ihre Anatomie reduziert.
Weil Asiatinnen klein und zierlich sind, müssen sie dementsprechend
auch „enger“ sein als andere Frauen. Inwieweit das stimmt, kann
ich nicht sagen. Ich denke mal, dass man das sowieso nicht
verallgemeinern kann. Es ist ein dummes Vorurteil mehr auch nicht. Es
gibt davon mal abgesehen ganz unterschiedliche Asiatinnen mit
unterschiedlichem Körperbau. Und auch da kann man nicht unbedingt
daraus schließen wie sie ansonsten unten herum gebaut sind. Das ist
doch auch individuell! Wieder einmal eine Sex-Fantasie. Aber was
steckt dahinter? Je enger, desto besser wahrscheinlich für Männer.
Das verspricht maximalen Lustgewinn. Und auch da werden Asiatinnen
wieder einmal nur als Sex-Objekte reduziert gepaart mit ein wenig
Rassismus.
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