Derzeit
ist es besonders wichtig, sich auch um sich selbst zu kümmern. Die
ganze Krise macht vielen zu schaffen. Das kann ganz schön aufs
Wohlbefinden gehen. Aber auch so, haben wir jetzt ungemein viel Zeit
gewonnen. Und auch wenn wir jetzt keine Freunde mehr treffen, können
wir den Fokus nun auf uns richten und wieder mehr Zeit mit uns
verbringen. Das muss nicht langweilig sein, sondern kann auch richtig
viel Spaß machen.
Selfcare
oder auch zu Deutsch Selbstfürsorge ist überall präsent und
wichtiger denn je, damit wir in dieser Krise und in Selbstquarantäne
nicht durchdrehen. Aber was bedeutet das denn? Für mich bedeutet
Selbstfürsorge, dass ich mich um mich kümmere, meine Bedürfnisse
wahrnehme und auf sie eingehe. Ich selbst stehe im Fokus, weil ich
mir wichtig bin.
Selbstfürsorge
darf nicht mit Egoismus verwechselt werden. Ich bin immer noch
rücksichtsvoll gegenüber anderen und respektiere es, wenn sie Dinge
anders sehen oder anders machen als ich. Und ich setze dabei auch
nicht meinen Willen durch. Bei Selbstfürsorge stehe ich zwar im
Mittelpunkt, aber ohne damit anderen zu schaden. Im Gegenteil: Wenn
ich dafür sorge, dass es mir gut geht, wirkt sich das auch auf mein
Umfeld und meine Mitmenschen positiv aus. Nur wenn es mir gut geht,
kann ich mich auch um andere kümmern.
Selbstfürsorge
meint für mich, dass ich für mich selbst da bin. Ich nehme mich
wichtig, schaffe mir Zeit für mich selbst. Es ist die sogenannte
„Me-Time“, also das selbst gewählte Alleinsein, das wir alle ab
und zu auch mal brauchen. In dieser Zeit tue ich das, was mir gut
tut, was mir Spaß macht, was mich erfüllt und glücklich macht. Ich
sorge dafür, dass ich mich sowohl körperlich als auch seelisch und
geistig gut fühle. Ich pflege mich selbst, verwöhne mich, genieße
und sorge für ein gutes Wohlbefinden. Es geht dabei vorwiegend um
Entspannung und gutes Wohlbefinden, aber es geht noch um mehr. Für
mich ist auch Persönlichkeitsentwicklung in Selbstfürsorge drin.
Dass ich mich auch fordere, aus der Komfortzone rauskomme und meinen
Horizont damit erweitere.
Selbstfürsorge
geht auf mehreren Ebenen, wie ich bereits erwähnt habe. Das fängt
beim Körper und der Gesundheit an, geht weiter zum Denken bis hin zu
den Gefühlen. Selbstfürsorge hat also viele Aspekte.
Tipps,
wie du dich um dich selbst mehr kümmern kannst
Ich
habe mal einige Anregungen und Ideen zusammen gestellt, wie wir
Selbstfürsorge in unseren Alltag einbauen kann. Vielleicht ist auch
etwas für dich dabei.
Tanzen
Tanzen
ist für mich einfach ein absoluter Gute-Laune-Bringer. Kaum fängt
die Musik an, kribbelt es mir schon in den Beinen. Tanzen wirkt sich
gut auf meinen Körper und meine Laune aus. Ich kann gar nicht
anders, als mich dabei gut zu fühlen. Schließlich komme ich leicht
in den Flowzustand, vergesse leicht meine Sorgen, bin in Bewegung,
höre gute Musik, die mich anspricht und kann meinen Gefühlen freien
Lauf lassen. Das geht übrigens auch allein ganz gut, wenn mich
keiner sieht, dann tanze ich einfach wild herum und fühle mich
glücklich.
Belohnen
Ich
kann mich mit Dingen, die ich kaufe belohnen, aber auch mit leckerem
Essen, spaßigen Aktivitäten, die Liste könnte endlos sein. Wenn
ich etwas erreicht habe oder ein Hindernis überwunden habe, belohne
ich mich selbst. Weil ich es mir wert bin und ich meine Leistung auch
würdigen will.
Massage
Gerade
wenn wir die ganze Zeit krumm vor dem Computer hocken, kann eine
Massage echt heilsame sein, sich wieder zu lockern und dabei zu
entspannen. Und sämtliche Blockaden wieder loszuwerden. Es braucht
nicht mal unbedingt einen Partner, man kann sich auch einfach leicht
selbst massieren
Bad
nehmen
Das
mag ich zwar nicht unbedingt so sehr, aber manch anderer schwört
darauf. Einen ähnlichen oder noch besseren Effekt hat dann noch ein
Sauna-Gang. Die Hitze regt die Durchblutung an und unser Körper kann
mal entspannen.
Leckeres
essen
Ich
liebe es, leckere Gerichte zu essen, es ist für mich ein wahrer
Genuss. Dabei üben wir uns auch in Achtsamkeit: Wir riechen, sehen,
schmecken und genießen einfach.
Ausreichend
schlafen
Für
unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist es wichtig, dass wir so
viel Schlaf bekommen, wie wir brauchen. Um das herauszufinden, kann
man einfach mal im Urlaub oder am Wochenende den Wecker ausstellen
und schauen wie man schläft. Die Nacht zuvor sollte man wirklich ins
Bett gehen, wenn man Zeichen von Müdigkeit merkt und nicht länger
aufbleiben, als man sollte.
Power
Nap
Gerade
im Berufsalltag und nach einem üppigen Mittagessen, fährt unser
Körper dann herunter und braucht Ruhe, um zu verdauen. Viele
versinken dann in ein Mittagstief, können sich nicht konzentrieren
und schlafen vielleicht sogar ein. Schon 10 bis 20 Minuten Schlaf,
länger sollte es nicht dauern, können helfen, damit wir uns wieder
fitter und leistungsfähiger fühlen.
Pausen
machen
Generell
sollten wir uns im Alltag einfach mehr Pausen gönnen. Es ist eher
kontraproduktiv immer durchzuziehen und ständig unter Strom zu
stehen. Unsere Batterien müssen sich auch zwischendurch mal
aufladen. Und wir müssen nicht warten, bis wir komplett
zusammenbrechen und nicht mehr können. Pausen sind wichtig, damit
wir leistungsfähig bleiben, aber auch einfach, um zu entspannen und
uns auszuruhen. Schließlich sind wir auch keine Maschinen, die
ständig durcharbeiten können.
Gesund
kochen und essen
Was
du isst, ist was du isst. Und es ist tatsächlich so. Unsere
Ernährung wirkt sich sehr auf unsere Gesundheit und unser
Wohlbefinden aus. Deswegen sollten wir darauf achten, möglichst viel
Gesundes zu uns zu nehmen. Viel Obst, Gemüse, Getreide,
Hülsenfrüchte und unverarbeitete Lebensmittel. Möglichst wenig
Alkohol, Süßes und Fertiggerichte. Man sollte sich die Zeit auch
einfach im Alltag nehmen, um frisch zu kochen. Die meisten hauen sich
nur Fertiggerichte rein, schauen nicht, was sie da eigentlich essen
und was alles drin ist. Aber gerade beim Essen sollte man nicht
sparen und auch schauen, dass man genug Nährstoffe und Vitamine zu
sich nimmt. Wer gesund ist, hat weniger Probleme mit der Verdauung
und Gesundheit und fühlt sich auch einfach dadurch besser.
Naschen
Ich
bin allerdings nicht jemand, der sich etwas verbietet und manchmal
darf man sich eben auch mal etwas gönnen. Es kommt eben immer auf
das Maß an und ab und zu mal eine leckere Schokolade, ein Glas
Rotwein oder ein Bier schaden nicht. Und dauerhaft nur gesund
ernähren, hält wahrscheinlich keiner durch. Deswegen sage ich:
Schlemmen ist erlaubt, aber eben in Maßen.
Gutes
Buch lesen
Gerade
jetzt haben wir endlich mal Zeit, um viel zu lesen. Meist
vernachlässigen wir das, eben, weil wir noch andere wichtige Dinge
zu tun haben. Dabei ist Bildung extrem wichtig, wir tun damit unserem
Geist und Denken etwas Gutes, indem wir uns immer weiter belesen. Das
ist für die Selbstfürsorge sehr wichtig. Wir bekommen neue Ideen,
erweitern unseren Horizont, kriegen neue Denkanstöße und
Informationen.
Serien
und Filme schauen
Abschalten
muss auch mal sein. Und sich gelegentlich mal berieseln und
unterhalten lassen, finde ich in Ordnung. Es muss halt eben im Rahmen
sein, dann geht das schon.
Mich
selbst lieben und wertschätzen
Selbstfürsorge
heißt auch, dass ich mich selbst als liebenswerten Menschen ansehe
und mich so behandle. Ich sollte mich wie einen besten Freund
behandeln und mich selbst lieben und mich liebevoll behandeln. Das
geht vor allem, wenn ich mir meine liebenswerten Eigenschaften vor
Augen halte. Unsere positiven Eigenschaften, Stärken und Talente
können wir mal notieren und verinnerlichen. Wir können einen
Liebesbrief an uns selbst schreiben. Wir können uns im Spiegel
betrachten und uns liebevoll selbst umarmen.
Kuscheln
Auch
wenn das jetzt momentan nicht so gut wäre, können wir uns zumindest
Körperkontakt von unserer Familie und unseren Liebsten oder auch
Haustieren holen. Das ist Balsam für die Seele und entspannt
ungemein.
Bewegung
und Sport
Wer
gerade in Quarantäne ist, muss nicht auf Sport verzichten. Zuhause
können wir uns Workout-Videos ansehen und auch mit unserem eigenen
Körpergewicht trainieren. Und Sport ist draußen immer noch möglich,
sodass Joggen und Fahrradfahren noch als sportliche Betätigung
draußen in Frage kommen. Sport hält gesund und fit, wer trainiert,
fühlt sich wohler in seinem Körper, hat mehr Selbstbewusstsein. Und
Sport steigert auch unser Körperempfinden und wir fühlen uns
dadurch besser.
Spazieren
gehen
Spazieren
gehen ist glücklicherweise noch erlaubt und wir sollten das schöne
Wetter auch nutzen, um frische Luft und Sonnenlicht zu tanken. In der
Natur unterwegs zu sein, kann sehr heilsam für uns sein. Wir fühlen
uns danach wie neu geboren.
Achtsam
sein
Wir
können derzeit nichts planen, sondern eigentlich nur im Hier und
Jetzt bleiben. Eine gute Sache, die wir öfter mal tun sollten. Lasst
uns den Augenblick genießen, wahrnehmen, was gerade ist, was um uns
ist und wie wir uns fühlen. Es ist erwiesen, dass wir uns einfach
besser fühlen, wenn wir im Augenblick verweilen und nicht ständig
in die Vergangenheit oder Zukunft schauen.
Meditieren
Eine
tolle Sache, um mit uns ins Reine zu kommen. Wir ruhen in uns, kommen
herunter und fühlen,was uns gerade bewegt. Wir schauen in unser
Inneres, nehmen aber auch gleichzeitig wahr, was um uns herum ist.
Die Achtsamkeitsübung Nummer ein. Dabei lassen wir unsere Gedanken
einfach an uns vorbeifliegen und beobachten nur, ohne zu bewerten.
Mandala
ausmalen
Zurück
in die Kindheit! Ausmalen kann auch für Erwachsene ein Genuss und
pure Entspannung sein. Wir malen einfach die Mandals aus, wie es uns
gerade einfällt. Dabei konzentrieren wir uns darauf, sie möglichst
schön und ordentlich auszumalen, alles anderes blenden wir dabei
aus.
Tagebuch
schreiben
Schreiben
kann wie eine Therapie sein und wenn wir jetzt mit viel Ballast zu
kämpfen haben, dann muss das einfach raus. Vielleicht haben wir
niemanden, dem wir das mitteilen können oder wollen. Das Tagebuch
bietet eine gute Alternative, auch mal die tiefsten Abgründe zu
ergründen und geheime Geheimnisse, Gedanken und Gefühle
loszuwerden. Das Schreiben hilft, das Negative, was uns prägt, zu
verarbeiten und auch loszulassen.
Dankbar
sein
Es
ist eine schwere Zeit, aber wir müssen uns nicht auf das Negative
konzentrieren und sollten das auch nicht tun, weil das Gift für uns
ist. Stattdessen sollte der Blick auf das Positive gelenkt werden:
Was ist momentan gut? Wofür kann ich dankbar sein? Was gibt es Gutes
in der Welt? Was könnte positiv an der Krise sein? Es gibt vieles,
wofür wir dankbar sein können, solange wir gesund sind und es uns
an nichts fehlt.
In
den Flow kommen
Flow
ist der Zustand, bei dem wir alles um uns herum vergessen und in dem
Moment aufgehen, während wir etwas machen, was uns komplett erfüllt.
Das kann ganz unterschiedlich sein. Die einen sind kreativ, andere
machen Sport. Das kann jeder für sich selbst herausfinden, was ihn
in den Flow bringt.
Hobbys
nachgehen
Gibt
es Hobbys, die ihr schon länger links liegen gelassen habt? Oder
Hobbys, die ihr schon immer mal probieren wollt? Dann ist jetzt die
richtige Zeit, sich mit diesen Tätigkeiten zu befassen. Das macht
glücklich, wenn wir etwas tun, etwas erschaffen und produktiv sind.
Telefonieren
Social
Distancing heißt nicht, dass wir jetzt keinen Kontakt mehr zu
anderen haben können und sollen. Wir können anderen immer noch nah
sein. Wozu gibt es sonst Internet und Telefone sowie Handys? Einfach
mal Freunde, Bekannte und Familie anrufen und wieder stundenlang
miteinander sprechen.
Psychohygiene
Die
Krise kann ganz schon fertig machen und macht vielen auch Angst.
Deswegen sollten wir uns jetzt besonders um unsere Gefühle kümmern
und Psychohygiene betreiben. Das bedeutet, dass wir uns mit Ängsten,
Sorgen und negativen Gefühlen befassen, sie zulassen, akzeptieren,
aber auch wieder loslassen. Auch negative Gefühle haben ihre
Berechtigung, wir sollten sie nicht wegdrücken, sondern uns aktiv
mit ihnen befassen und ergründen, warum sie da sind.
Lachen
Auch
wenn vielen nicht nach lachen zu Mute ist, sollten wir das nicht
aufgeben. Es wird immer auch etwas Positives und Gutes existieren,
egal wie schlecht die Situation gerade aussieht. Einmal am Tag
beispielsweise Witze lesen, lustige Videos schauen oder einen
lustigen Film ansehen oder mit anderen telefonieren und Spaß haben.
Das muss auch sein, besonders jetzt in dieser Krisenzeit.
Entspannungstechniken
üben
Für
aktive Entspannung sorgen, ob mit Yoga, Autogenem Training,
Progressive Muskelentspannung oder Meditation. Hauptsache wir halten
auch mal Abstand von dem ganzen Trubel, Stress und der
Reizüberflutung und kommen endlich mal runter.
Tee
oder Kaffee trinken
Wie
wäre es mal mit einer Pause zwischendurch. Wir sitzen einfach nur
da, genießen unser Getränk, lassen den Blick in die Ferne schweifen
und geben uns unseren Gedanken hin.
Nichtstun
Für
viele bedeutet Nichtstun Faulheit oder auch der blanke Horror. Wir
müssen nicht immer etwas tun,wir können auch einfach mal aktiv
nichts tun und schauen, was passiert und was das mit uns macht.
Digital
Detox
Natürlich
wollen wir mit anderen Kontakt haben, am besten nur online, immer
erreichbar und alles wissen, was in der Welt passiert. Aber dieser
stetige Medienkonsum kann uns auch überwältigen und stressen.
Deswegen sollten wir auch mal das Handy weglegen, das Internet
ausschalten und einfach mal etwas anderes machen. Lieber nur maximal
zwei Mal am Tag die Nachrichten checken und nicht dauernd mit anderen
Leuten schreiben.
Musik
hören
Für
mich ist Musik wichtig, um mal zu entspannen, mich abzulenken und
meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Wir können dadurch auch
leichter in Erinnerungen versinken oder eben auch in einen
Flowzustand.
Etwas
Neues lernen
Jetzt
ist auch die beste Zeit, um mal aus der eigenen Komfortzone zu
kommen, neues zu entdecken und zu lernen. Es gibt unzählige
Tutorials sowie Online-Seminare im Internet, die kostenlos sind und
mit denen wir unser Wissen erweitern können. Außerdem macht es auch
Spaß, wieder neues zu probieren und zu experimentieren.
Ziele
reflektieren
Selbstfürsorge
heißt für mich auch, dass ich mir Zeit nehme, um über mein Leben
zu reflektieren und zu schauen, ob mein innerer Kompass richtig ist:
Was sind meine Ziele? Wie läuft es derzeit? Bin ich auf dem
richtigen Weg? Wie steht es um meine Lebensbereiche? Ist es da
ausgeglichen? Bin ich zufrieden? Gibt es etwas, was ich verbessern
will? Wenn ja, wie mache ich das?
Ich
hoffe, die Tipps können euch weiterhelfen und haben euch Anregungen
für eine bessere Selbstfürsorge gegeben.
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