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Meine ersten Erfahrungen mit Partnertausch

Vor wenigen Monaten war das Thema „Partnertausch“ bereits auf diesem Blog und in meinem Leben ein großes Thema. Damals hatte ich mich intensiv mit dem Für und Wider bezüglich einer Öffnung unserer Beziehung und einem Partnertausch beschäftigt. Das Ergebnis: Ich steckte in einem echten Dilemma. 


Es waren zwei Stimmen in meiner Brust präsent. Einerseits sträubte ich mich so sehr gegen eine Öffnung, hatte große Angst und Hemmnisse, meinen Partner auch sexuell mit anderen Frauen zu teilen. Allein die Vorstellung, wie er eine andere nur anfasste oder gar mit ihr Sex haben könnte, ließ mich rasend für Eifersucht werden. Ein Partnertausch oder ein Dreier mit einer Frau waren für mich insofern einfach unvorstellbar.

Andererseits gab es gleichzeitig auch eine drängende Stimme, die sich irgendwie doch sehr nach einer Öffnung der Beziehung sehnte. Je lauter meine Angst davor wurde, desto lauter wurde gleichermaßen auch diese Stimme, die sich nach Freiheit und Unabhängigkeit sehnte. Eine Freiheit von Ängsten, einem sich Stellen von Ängsten und dem Hinterfragen der Monogamie als Erfolgsrezept für Beziehungen. Es war die Stimme des Wachstums und der Veränderung. Bloß nicht mit dem Mainstream mitschwimmen, immer wieder mal was Neues ausprobieren, eigene Grenzen austesten und mal überschreiten. Sich auch mal den unangenehmen Gefühlen wie Eifersucht, Verletzlichkeit, Verlustängsten und Minderwertigkeitsgefühlen stellen. All das, was ich eigentlich nur vor mir wegschieben und verdrängen wollte, indem ich mich in das Korsett der Monogamie zwängte.


Es gibt nicht DAS Beziehungsmodell

Versteht mich nicht falsch, ich finde weder dass offene Beziehungen, Polyamorie oder Monogamie DIE Beziehungsmodelle schlechthin sind. Ich hatte es schon an verschiedenen Stellen auf meinem Blog erwähnt: Es gibt nicht das EINE Modell, was perfekt ist und für jeden geeignet. Jede*r für sich muss herausfinden, was für sie/ihn am besten funktioniert.

Und diese zweite Stimme drängte danach, herausfinden, welche Beziehungsform nun am besten zu mir passt. An sich eigentlich eine schöne Idee, wären da eben nicht all die Zweifel und Ängste, die mich immer wieder zögern ließen. Gedanken wie: Was ist, wenn er den Sex mit anderen mehr genießt als den mit mir? Was ist, wenn er eine andere Frau besser findet? Wenn er merkt, dass es mit uns doch nicht so toll ist? Wenn er sich doch in eine andere verliebt und mich deswegen verlässt?

Das waren eine Menge „Wenns“, die allerdings nur Szenarien in meinem Kopf waren. Alles Hirngespinste meines Gedankenkarrusells. Dinge, die mich laut meiner experimentellen Seite eigentlich nur einengen. Mich an meiner eigenen Entfaltung behindern sollten.

Und so ging es immer wieder hin und her. Irgendwann musste ich eine Entscheidung treffen. Klar, dass keine Entscheidung für immer ist und auch jederzeit verändert werden kann. Nichts ist in Stein gemeißelt. Doch für eine bestimmte Zeit sollte und mussten wir uns doch festlegen. Mein Partner und ich brauchten eine Gewissheit, etwas, woran wir uns festhalten konnten. Und gleichzeitig wollten wir aber auch alles irgendwie doch flexibel wie möglich halten.


Der erste Partnertausch

Und so kam es, dass wir beide doch relativ spontan nach unseren etlichen Diskussionen zu einer halb kommerziellen Swingerparty nach Berlin fuhren. Eine Party der besonderen Art, eine WG-Party der Liebe. Ein Format, was auch für meinen Partner, der mehr Swinger-Erfahrung hat als ich, etwas neuartiges war.

Während der Autofahrt sprachen wir ausgiebig über die „Regeln“ für diese Party. Wir wollten es langsam angehen lassen. Küssen und Fummeln sowie Oralsex waren erlaubt, aber Penetration erst einmal nicht. Wobei ich noch hinzufügte, dass das kein absolutes No-Go war. Wenn es die Situation zulässt, wir uns beide damit gut fühlen, könnten wir durchaus auch weitergehen.

Beide recht nervös fuhren wir hin, ohne zu wissen, was auf uns zukommen wird. Im Vorfeld hatten wir auf „Joyclub“ mit einem Pärchen geschrieben, was wir dort auch antreffen sollten. Recht schnell erkannten wir uns und kamen ins Gespräch. Wider Erwarten war es eine recht kleine und übersichtliche Party, recht familiär sogar. Schnell knüpften wir auch Kontakt zu anderen Pärchen, die uns sofort sympathisch waren. Und im Nu waren wir eine kleine Gruppe von 4 Pärchen.

Wir verstanden uns auf Anhieb mit den Pärchen und auch ich konnte mich recht schnell gut öffnen, was für mich mit Schüchternheit eigentlich sonst ein Problem war. Vielleicht lag es am Alkohol, vielleicht aber auch an den sehr offenen Menschen und der ungezwungenen und schönen Atmosphäre. Nach ausgiebigen und unterhaltsamen Gesprächen ging es in den Keller der „WG“, der Spielwiese, in der schon viele Paare und Singles miteinander zugange waren. Das war wieder einmal ein total surreales Bild, etwas, was so fernab des Alltags lag.



Explosion der Eindrücke

Auch wir suchten uns dann ein Bett auf, auf dem es zu einem sehr wilden Durcheinander kam. Dabei wurde ich auch mit einem anderen Mann intim, während mein Partner mit einer anderen Frau anbandelte. Von Anfang an hatte ich die beiden genau Blick, konnte meine Augen nicht von ihnen abwenden. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was sich da genau in mir abspielte, ich glaube, dass ich in dem Moment nicht richtig bei mir war, weil mein ganzer Fokus auf den beiden lag. So sehr, dass ich mich gar nicht so richtig auf das Miteinander mit dem anderen Mann konzentrieren konnte. Es versetzte mir aber definitiv einen kleinen Stich im Herzen, ihn so mit einer anderen zu sehen. Es war ungewohnt für mich, vielleicht war ich davon und der ganzen Party einfach so überwältigt, dass ich nicht wirklich reflektieren konnte, was da eigentlich abging. Ich war nicht wirklich aktiv dabei, eher passiv, Beobachterin aber Bühnenrand, ohne wirklich aktiv am „Spiel“ teilzuhaben. Ich beobachte die beiden genau, ließ es irgendwie geschehen.

Mein Freund hatte auch mich immer wieder im Blick, versicherte sich, dass es mir damit gut ging, ganz ohne Worte. Alles nur über den bloßen Blickkontakt. Er sah mich fragend an. Ich verstand sofort: „Wäre es für dich okay, wenn ich weiter gehe? Wenn ich die Grenze, die wir uns auferlegt haben, überschreite?“ Prompt nickte ich. In dem Moment schien ich damit okay zu sein und ließ es geschehen. Und bekam Bilder zu sehen, die ich nie wieder vergessen werde. Bilder, von denen ich mir manchmal wünschte, ich könnte sie aus meinem Gedächtnis verbannen.


Wenn die realen Bilder zur Qual werden

Es heißt, dass das eigentliche Kopfkino, was man sich ausmalt, schlimmer ist, als das, was man dann eigentlich erlebt. Aber in dem Moment, als es passierte, war es rückblickend für mich genau andersherum. Die Bilder davon, wie er in diese Frau eindring, sie von hinten nahm, seine Mimik und Gestik, wie er sie anfasste, wie sie stöhnte – all das, sind Eindrücke, die ich schmerzlicher Weise nie wieder vergessen werde und die mich vielleicht noch ewig weiter verfolgen werden.

Was passierte in mir, als ich diese Bilder sah? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht wirklich, ich kann es nicht mehr sagen. Es war einfach eine Explosion von Eindrücken, die mich überwältigten und überforderten. So sehr, dass ich einfach nicht die Kapazitäten hatte, das wirklich an mich heranlassen und herausfinden, was ich da eigentlich fühlte. Fakt ist jedoch, dass Eifersucht im Spiel war. Aber nicht in dem Ausmaße, wie ich es erwartet hatte. Natürlich tat es weh, aber nicht so sehr, dass es nicht mehr auszuhalten war.

Und als es dann vorbei war, war ich eher erleichtert und froh darüber, dass wir es beide geschafft haben, dass ich es vor allem geschafft habe. Ich wurde von Glückshormonen überflutet, war unglaublich stolz auf mich, dass ich es durchgezogen hatte. Ohne abzubrechen, ohne in einen Eifersuchtsanfall zu verfallen. Euphorie packte mich, dass ich doch glatt überschwänglich vorschlug, dass wir es gern nochmal machen können. Dass es mir nichts ausmacht. Dass es viel schlimmer war, als ich es mir vorgestellt hatte. Gleichzeitig hatte ich noch viele weitere denkwürdige Erlebnisse und Eindrücke gesammelt, Kontakte geschlossen, einen wundervollen Abend gemacht. Alles viel besser als gedacht. Mit einem guten Gefühl fuhren wir dieselbe Nacht nach Hause.



Der Absturz

Doch je höher man fliegt, desto tiefer kann man auch fallen. Und so war es dann auch am nächsten Morgen. Es fühlte sich an, als wäre ich verkatert aufgewacht, willkommen in der nüchternen und harten Realität! Von der Euphorie vergangene Nacht war kaum mehr etwas zu spüren. Wo war sie nur hin? Ich glaube, dass wir einfach vergangene Nacht in eine andere Welt gereist sind. Eine Art Parallelwelt, in der alles möglich erschien, in der wir nicht wir selbst waren. So fernab von dem Alltag, den wir kennen. Wir waren nicht mehr die mutigen Abenteuer*innen in der exotischen Swingerwelt, die komplett darin aufgehen. Wir waren wieder das ganz gewöhnliche Pärchen mit den gewohnten Ängsten und Zweifeln.

Die Realität holte mich schneller ein als ich gedacht hatte. Irgendwie ahnte ich schon, dass diese Nacht zu schön war, um wahr zu sein. Dass sie verheerende Folgen für mich haben wird. Das Erste, woran ich dachte, waren nicht die schönen Gespräche mit unseren neuen sympathischen Bekannten, nicht der Genuss der exotischen Swingerwelt. Nein, es waren die Bilder, wie mein Mann eine andere Frau vögelte. In meiner Vorstellung bekam dieser nüchterne und doch so bedeutungslose Akt eine größere Bedeutung, als er haben sollte.

Wie in Dauerschleife tauchten immer dieselben Bilder vor meinem inneren Auge auf. So sehr ich mich auch dagegen wehrte, es gab kein Entkommen. Immer und immer wieder wurde ich daran erinnert. Es war fast wie ein Zwang. Je mehr ich versuchte, nicht daran zu denken, desto mehr konnte ich es nicht vergessen. Mit jedem Mal brannten sich meine eigenen konstruierten Bilder mehr in meinen Kopf ein. Mit jedem Mal fühlte ich mich dabei schlechter, jedes Mal zog es mich mehr herunter. Eifersucht überfiel mich. Ich fühlte mich verletzt, vernachlässigt und irgendwie verlassen, obwohl ich ja meine Zustimmung gab.

Da war nichts mehr von der Leichtigkeit und Euphorie der schicksalhaften letzten Nacht da. Nur noch die Trümmer meines Selbstwertgefühls und die Erkenntnis, dass ich mich wohl doch überschätzt habe.

Sofort suchte ich das Gespräch mit meinem Partner, auch wenn es mir sehr fiel, die Wahrheit auszusprechen. Er reagierte sehr verständnisvoll, gleichzeitig aber auch etwas enttäuscht, wirkte ich doch in der Nacht zuvor anders.


Woher dieses emotionale Chaos?

Ich konnte mir die Verwirrung meines emotionalen Wechsels zu dem Zeitpunkt nicht erklären. Gleichzeitig versuchte ich, meine verletzten Gefühle und Eifersucht wegzurationalisieren und sagte mir: Es war doch nicht so schlimm, ich denke zu viel darüber nach. Es gibt keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Er liebt dich und genießt den Sex mit dir am meisten. Nur weil er eine andere Frau fickt, hat das nichts zu bedeuten. Er hat ohnehin da nur halb so viel Spaß mit ihr als mit dir. Solche Aussagen schusterte ich mir zusammen, um mein Gewissen zu beruhigen, um mein verletztes Ego zu heilen, mich selbst zu trösten. Ich wollte mich und unsere Beziehung dadurch besonders hervorheben. An beides kommt keine andere Frau heran. Und obwohl ich vom kognitiven her wusste, dass keine Gefahr bestand, dass es keinen Grund gab, Verlustangst und Eifersucht zu verspüren – beides war nun einmal da. Und es musste einen Grund geben.

Gefühle sind dazu da, gefühlt zu werden. Es bringt nichts, sie zu verdrängen. Wichtiger denn je ist, ihnen Raum und Zeit zu geben, ihnen auf den Grund zu gehen, sie offen zu empfangen. Es ist okay, so zu fühlen. Es ist okay, dass ich eifersüchtig bin. Nur weil wir unsere Beziehung ein wenig geöffnet haben, bedeutet das nicht, dass die Eifersucht von heute auf morgen verschwunden ist. Das ist ein Trugschluss. Selbst polygame Paare verspüren ab und zu mal Eifersucht. Solange sie im Rahmen bleibt, alles okay. Entscheidend ist, wie man mit Eifersucht umgeht und nicht, dass man sie einfach wegrationalisiert.

Objektiv gesehen hat mein Freund Sex mit einer anderen Frau gehabt. Und es hat beiden nichts bedeutet. Die beiden kennen sich nicht, Gefühle waren nie im Spiel. Es ging nur um reine Triebbefriedigung und das Stillen der Sensationslust, das Neue zu erkunden war das Aufregende. Etwas, was ich ihm nicht geben kann und brauche. Und nicht muss, denn der Partner ist nicht dafür verantwortlich alle Bedürfnisse zu befriedigen. Kann er auch einfach nicht.



Vom romantischen Besitzanspruch

Obwohl ich das wusste, fühlte ich das. Gedanken und Gefühle sind zwar schon miteinander verbunden, doch beides kann sich eben doch ausschließen. Auch wenn ich weiß, dass keine Sorge besteht, dass er mir wegrennt, versetzte es mir einen Stich in der Brust, ihn mit einer anderen zu sehen. Warum? Ich glaube, dass tief in mir das Verlangen besteht, meinen Partner irgendwie doch für mich zu beanspruchen. Körperliche Exklusivität ist noch immer tief in meinem Liebesmodell verankert, auch wenn ich versuche, mich davon zu lösen.

Vielleicht steckt dahinter auch einfach eben große Verlustangst und damit verbunden Besitzanspruch. Der andere ist mein. Und ich fühlte mich ausgeschlossen, war nicht Teil von dem Ganzen. Er hatte Spaß mit einer anderen, aber ohne mich. Ich glaube, dass ich mich vernachlässigt gefühlt habe und verglich mit gleichzeitig auch mit der anderen Frau. Sie bekam etwas, was ich in dem Moment nicht bekam. Ich wollte es ihr auch nicht gönnen. Ganz schön kindisch nicht wahr? Das sind jetzt alles auch irgendwie nachträgliche Spekulationen. Aber ich glaube, dass alles zusammen das große Bild ergibt.

Nachdem ich das meinem Partner erklärte, einigten wir uns darauf, dass wir es erstmal bei dem einen Mal belassen. Doch ein Teil von mir, wieder einmal der freiheitsliebende und entwicklungsfreudige Teil wollte nicht aufgeben. Behaarte darauf, es noch einmal zu probieren.

Ich wollte mich nicht gänzlich dagegen wehren, sah ich doch so viel Potenzial hinter dem Partnertausch. So viel Potenzial, mich mit unangenehmen Ängsten und Glaubenssätzen zu befassen, daran zu arbeiten, zu verbessern und mich zu verändern.

Und so blieb ich wieder einmal mit gemischten Gefühlen zurück, unfähig zu sagen, was nun das wirklich Richtige ist. Immer wieder seine Grenzen auszutesten und darüber hinaus zugehen oder doch auch mal in der Komfortzone zu bleiben? Es gibt vielleicht auch einfach kein richtig oder falsch. Vielleicht ist es immer wieder auch eine Gradwanderung.


Der zweite Versuch

Nach drei Monaten ergab sich dann wieder eine Chance auf einen Partnertausch. Wir waren zu einer Dinner Party mit dem einen Pärchen verabredet, was wir bei der Berliner WG-Party kennengelernt hatten. Mit dabei war auch wieder die Frau, mit der mein Partner geschlafen hatte. Wieder einigten wir uns, es erst einmal bei Oralsex und Fummeln zu belassen. Und wieder einmal überschritten wir diese Grenze. Doch es war diesmal anders als beim ersten Mal.

Denn ich war auch gleich von Anfang an sehr intensiv mit einem anderen Mann zugange, was mir das Fallenlassen sehr erleichterte. Mein Partner wurde von der anderen Frau aufgesucht, die es scheinbar kaum abwarten konnte. Diesmal wollten wir es einfacher machen, indem einer von uns beiden ein anderes Zimmer aufsucht. Ich hatte die Hoffnung, dass es mir dann damit besser geht, wenn ich so wenig wie möglich mitbekomme.

Leider ging unsere Idee nicht auf, denn es gab außer dem Wohnzimmer kein anderes Ausweichzimmer. Und so waren wir mehrere Paare, die sich an verschiedenen Stellen im Zimmer vergnügten. Ich war nur heilfroh, dass mein Partner nicht so wirklich in meiner Sichtweite war. Dass er nicht direkt neben mir war, machte es erträglicher. Leider konnte ich die beiden nicht komplett ausblenden, hörte ich sie lauthals dabei stöhnen, was mich und ihn wohl auch sehr irritierte.

Doch im Vergleich zum ersten Mal war es diesmal wirklich viel viel besser, das habe ich sofort gemerkt. Selbst den Tag darauf und Tage später war es für mich nicht annähernd so wie beim Mal zuvor. Es existierten keine Bilder in meinem Kopf, nichts, woran mein Gehirn sich festbeißen musste, was es immer wieder abspulen konnte. So konnte ich das Mal viel besser verarbeiten und am Ende auch gut loslassen. Das zweite Experiment war somit also doch ein Erfolg. Klar, war ich währenddessen und danach nicht sonderlich nicht erfreut. Ich werde wohl nie Spaß daran haben, wenn mein Freund eine andere Frau beglückt. Aber ich akzeptiere es und bin dabei und danach hoffentlich wesentlicher entspannter und fein damit.



Blick in die Zukunft

Es wird also ein weiteres Mal geben. In Zukunft dann aber am besten nicht direkt nebeneinander, sondern jede*r für sich, am besten in getrennten Zimmern. Partnertausch ist eben nicht Partnertausch. Am Ende kommt es darauf an, was wir daraus machen.

Ich habe für mich gelernt, dass es sich lohnen kann, Gefühle und Ängste ernst zu nehmen, über Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen, zu experimentieren und nicht sofort aufzugeben. Es ist ein Prozess, herauszufinden, was sich am besten für uns beide gut anfühlt. Und es ist total normal, dass ich mich dabei nicht immer gut fühle. Das muss aber nicht ein Grund sein, das komplett abzubrechen. Es lohnt sich, tiefer einzusteigen, den negativen Gefühlen auf den Grund zu gehen. Sich seinen Ängsten zu stellen. Und dann individuell zu schauen, wie man die Sache so gut angeht, dass beide damit einverstanden sind. Konsens ist ohnehin das A und O.

Gut ist, dass wir damit schon recht früh angefangen haben. Das hat das Vertrauen zum anderen enorm gestärkt. Außerdem wissen wir beide, dass wir uns so sehr vertrauen, dass wir uns gegenseitig Freiheiten zugestehen. Die Freiheit sich auch mit anderen sexuell zu entfalten. Den eigenen sexuellen Horizont zu erweitern. Wir gewähren uns beide die Freiheit, mit anderen Menschen zu schlafen, unser Bedürfnis nach sexueller Abwechslung und dem Neuen zu stillen. Das ist auf jeden Fall für uns beide echt viel wert.

Es ist okay, wenn es nicht von Anfang an total gut ist, es wird mit jedem Mal besser. Ich sehe da viel Potenzial für unser eigenes Wachstum und als Paar. Mit der Zeit werde ich gelassener damit umgehen, Sex und Liebe besser zu trennen.

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