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[Blogparade] Gewohnheiten für mehr Ausgeglichenheit und Wohlbefinden

Das Genugteam hat auf seinem Blog zu einer Blogparade zu Gewohnheiten und wie diese die Ausgeglichenheit und Wohlbefinden sorgen können. Ein Thema, das gerade jetzt aktueller denn je ist, denn viele von uns wollen erfolgreichere Menschen werden und sich selbst optimieren. Also Zeit, sich auch mal kritisch mit Gewohnheiten auseinander zu setzen.

Gewohnheiten sind die Dinge, die regelmäßig tust. Die du fest in deinem Alltag integriert hast und die du vor allem ohne große Anstrengung machst. Gewohnheiten automatisieren unsere Tagesabläufe, helfen uns ungemein weiter, entlasten uns, weil wir nicht großartig viel über sie nachdenken muss. Sie verlaufen fast wie von selbst. Wir müssen uns darauf gar nicht mehr konzentrieren und sie helfen uns, Energie zu sparen. Noch besser: Positive Gewohnheiten machen unser Leben einfacher und bringen uns mehr Lebensqualität. Das sind positive Gewohnheiten, die uns nützlich sind und uns voranbringen

Doch Gewohnheiten können auch ein zweischneidiges Schwert sein. Verfallen wir in diese Routinen, denken wir kaum mehr großartig über unser Handeln nach. Das kann natürlich Energie und auch Nerven sparen, aber andererseits geben wir ein Stück weit damit auch Kontrolle ab, wir verfallen in den sogenannten Autopiloten, schauen nicht mehr nach links und rechts, sondern funktionieren einfach nur noch. Handlungen verlaufen ganz wie von allein und es kostet uns Überwindung und Anstrengung zu pausieren oder die Gewohnheiten abzustellen. Das ist besonders dann kritisch, wenn es sich eben um schlechte Angewohnheiten handelt: Fast Food essen, rauchen, zu viel Alkohol trinken, zu viel Internetkonsum, zu viel Geld verzocken und all die anderen Süchte, mit denen wir zu kämpfen haben. Sucht und Gewohnheit – zwei Dinge, die nicht mehr voneinander zu trennen sind.

Aber nicht alle schlechten Gewohnheiten müssen unbedingt Süchte sein. Es geht hier einfach um Verhaltensweisen, die uns nicht gut tun, die uns Zeit, Geld, Energie und mehr rauben, die uns nicht weiterbringen. Solche Gewohnheiten lassen sich nicht von heute auf morgen abstellen. Es kostet viel Ausdauer und eben auch Zeit, bis wir diese unterlassen. Am besten wäre es, solche Gewohnheiten durch bessere zu ersetzen. Also sich nicht als Ziel zu setzen: „Ich will keine Schokolade mehr essen“, sondern „Statt Schokolade möchte ich bei Heißhunger ab sofort etwas Gesundes wie Obst oder Gemüse essen“. Denn Nicht-Aussagen versteht das Gehirn nicht beziehungsweise wandelt es so um, dass das „Nicht“ verschwindet. Und schon glauben wir, das zu wollen, was wir gar nicht wollen, wenn ihr versteht, was ich meine.


Welche Ziele verfolgst du mit Gewohnheiten?

Mit Gewohnheiten möchte ich mich selbst und auch mein Leben optimieren. Ich möchte damit ein besserer Mensch werden, an meiner Persönlichkeit feilen. Ich möchte mit meinen veränderten Gewohnheiten auch einfach größere Zufriedenheit erlangen, ich möchte mich besser fühlen, besser im Einklang mit mir selbst sein, gesünder und nachhaltiger leben. Ich strebe auch ein nachhaltigeres, umweltbewussteres Leben an. Darum nehme ich mir pro Monat jeweils eine nachhaltige Gewohnheit vor, die ich möglichst danach auch weiter praktiziere: Darunter fallen Sachen wie weniger Auto fahren, mehr regional und saisonal einkaufen, Kräuter ziehen, Körperpflegeprodukte selbst herstellen, mehr leihen und tauschen, weniger Strom verbrauchen und mehr.

Für jeden erdenklichen Lebensbereich habe ich mir etwas vorgenommen, was ich dauerhaft verändern will. Derzeit bin ich dabei meine Ernährung umzustellen, mit dem Ziel ein paar Kilos abzunehmen. Ich versuche nun wesentlich weniger Kohlenhydrate, dafür mehr Eiweiße zu mir zu nehmen und lege dann eine lange Intervallfasten-Pause von etwa 16 bis 18 Stunden ein. Aber Ernährungsumstellung allein finde ich nicht ausreichend. Weiterhin treibe ich jeden Tag Sport, mit Fokus auch auf Intervall- und Krafttraining. Täglich mindestens 30 Minuten Sport machen ist eine Gewohnheit, die ich bereits seit 10 Jahren intus habe. Darum fällt mir das auch nicht mehr schwer.

In Sachen soziale Kontakte nehme ich mir vor, mich jede Woche mit anderen zu treffen, um die Beziehungen zu vertiefen. Außerdem melde ich mich auch immer mal bei anderen und erkundige mich, wie es ihnen geht. Das ist mir sehr wichtig, dass man regelmäßig voneinander hört. Mit meinem Freund unternehme ich auch wenigstens zwei Mal die Woche etwas zusammen, sogenannte Quality Time nennt sich das.

Weiterbildung ist für mich auch super wichtig. Darum lese ich schon seit Jahren pro Tag immer eine Stunde in einem Sach- oder Fachbuch. Pro Woche kommt damit meist ein eines Buch zusammen. Ich liebe es einfach, neues zu erfahren und lernen, es macht Spaß auch mal über den Tellerrand zu schauen, indem ich mich in Themen einlese, von denen ich keine Ahnung habe.

Nun auch mal zu den Gewohnheiten, die ich gerne ablegen würde. Auch da scheint die Liste endlos zu sein. Ich würde gerne mal weniger auf Heißhungerattacken anspringen und besser damit umgehen lernen. Ich möchte gerne künftig nicht mehr immer so lange aufbleiben und mehr schlafen. Außerdem wäre ich gerne etwas spontaner und flexibler und wünsche mir, dass ich einfach weniger planen und mehr im Moment leben könnte. Ich möchte jemand werden, der weniger wütend wird, jammert und meckert, sondern einfach gelassener wird.


Gewohnheiten brauchen Zeit

Nun habe ich so einige Gewohnheiten aufgezählt. Doch nicht alle konnte ich wirklich etablieren, auch bei mir gibt es immer wieder Phasen, in denen es nachlässt. Und dann gilt es, sich deswegen nicht fertig zumachen. Es ist nämlich verdammt schwer, etwas, was man nicht gewohnt ist, plötzlich öfter oder täglich zu machen. Jede Veränderung kostet uns enorm viel Kraft, wir müssen uns erst einmal darauf einstellen. Und dafür brauchen wir Geduld. Manche Sachen fallen leichter, manche schwerer, das ist normal. Und wenn wir es mal nicht schaffen, sollten wir nicht gleich aufgeben. Das ist doch nicht das Ende. Wir sollten es immer und immer wieder versuchen, vielleicht klappt es beim nächsten Mal länger. Es gibt immer mal Tiefpunkte und Tage, an denen gar nichts geht. Wir sind schließlich auch keine Maschinen, die immer nur tolle Leistungen erbringen. Auch Maschinen haben mal Aussetzer und Defekte. Menschen sind eben fehlbar und wir dürfen auch mal etwas nicht schaffen. Das ist nicht schlimm, Schlimmer wäre es, wenn wir dann sagen, dass wir es sowieso nicht schaffen und endgültig aufgeben.

Kleinkinder schaffen es schließlich auch nicht sofort, zu laufen. Das ist ein Prozess, der gerne auch Zeit in Anspruch nehmen kann. Was lange währt, wird endlich gut, heißt es ja so schön. Es ist wichtig, dass man sich sein Ziel vor Augen hält und die eigene Motivation verinnerlicht: Warum ich will diese Gewohnheit unbedingt umsetzen? Was wird sich dadurch verändern und verbessern? Wieso will ich das unbedingt? Welchen Gewinn habe ich dadurch? Wenn man sich das alles noch mal richtig vorstellt, immer und immer wieder, dann kann das schon helfen, durchzuhalten. Ich denke, dass man Gewohnheiten auch so konkret wie möglich machen sollte, so wie bei Zielen auch. Man sollte sich einen genauen Plan machen, wie sie aussieht und wie lange man sie praktizieren will. Ich denke, dass es gut wäre, sich immer vorzunehmen, eine Sache einen Monat durchzuziehen. Denn so lange kann es dauern, bis sie dann zu einer Gewohnheit wird. Es ist wichtig, eine Regelmäßigkeit einzubauen. Und wenn man mal aussetzt, kein Problem, einfach den nächsten Tag weiter machen.

Mir hat es geholfen, einfach fest dran zu glauben, nicht aufzugeben, sondern einfach weiterzumachen. Bei mir ist es gerade so, dass ich wie oben beschrieben versuche abzunehmen. Paar Kilos habe ich geschafft, aber derzeit stagniert mein Gewicht gerade und das ist schon echt frustrierend. Aber Aufgeben kommt für mich nicht in Frage. Es ist nur eine Phase, die ich überwinden kann, wenn ich weiter dran festhalte, bin ich mir sicher. Darum versuche ich mich von solchen Tiefpunkten nicht entmutigen zu lassen, sondern weiterzumachen. Ich habe ja gesehen, dass mein Verhalten etwas bringt und auf diese Erfolge werde ich aufbauen. Ich muss einfach dran bleiben.

Ich denke auch, dass es wichtig ist, sich dafür zu belohnen, wenn man eine Gewohnheit für eine bestimmte Zeit beibehalten konnte. Sich einfach mal etwas gönnen, sich verwöhnen, stolz auf sich sein und loben. Hauptsache man feiert diese kleinen Erfolge. Denn Gewohnheiten bestehen ja nur aus vielen kleinen Schritten und jeder einzelne trägt dazu bei, dass etwas regelmäßiger machen. Ein positiver Reiz verstärkt das Gefühl, dass wir das beibehalten sollten. 


Was hast du dir zur Gewohnheit gemacht, um deinen Alltag zu erleichtern?

Für mich ist beispielsweise meine Morgenroutine etwas, was mir super hilft, in den Tag zu starten. Ich stehe tatsächlich jeden Tag um die gleiche Uhrzeit auf. Sobald der Wecker klingelt, stehe ich auf. Manche würden das als stressig bezeichnen. Aber es würde mich eher schlapp machen und in den Schlafmodus bringen, wenn ich noch einmal fünf Minuten liegen bleiben würde, nur um zu entspannen. Außerdem ist es umso verlockender einfach liegen zu bleiben, anstatt aufzustehen. Also lieber kurzen Prozess machen.

Ich stehe außerdem wesentlich früher auf, als es sein sollte. Weil ich eben nicht Stress am Morgen will, sondern den Tag doch entspannt angehen will. Widerspricht das dem, was ich gerade geschrieben habe? Ich finde nicht. Denn so habe ich genug Zeit um mich auf den Tag vorzubereiten. Und mich den Dingen zu widmen, die mir Freude und Energie für den Tag geben.

Es hilft ungemein auch immer zur gleichen Zeit aufzustehen, damit sich der Körper daran hält und sich nicht ständig umgewöhnen muss. Das kostet ja auch Energie und Zeit.

Bevor ich mit dem Frühstück anfange, mache ich tatsächlich jeden Tag Sport. So werde ich richtig wach und kann gleich mal einen Erfolg auf meine Liste setzen. So starte ich voller Energie in den Tag, bringe meinen Kreislauf in Schwung. Dabei mache ich vor allem Fitnessübungen: Liegestütze, Kniebeuge, Sit-Ups, Training für Bauch, Beine und Po. 

Außerdem nehme ich mir Zeit für meine Weiterbildung. Ich lese dann gerne ein Fachbuch meiner Wahl, lerne Neues dazu und rege damit auch mein Gehirn an, aktiv zu werden.

Für mich gehört zur Morgenroutine auch unbedingt ein entspanntes und ausgiebiges Frühstück. So trinke ich ein bis zwei Gläser warmes Wasser mit Limettensaft, weil das die Verdauung anregt und die Giftstoffe aus meinen Körper schwemmt. Außerdem braucht der Körper unbedingt viel Wasser nach dem Schlaf. Ich esse sehr gerne am Morgen einen Apfel, denn "an apple a day, keeps the doctor away." Dann trinke ich auch gerne mal einen Kaffee, um die letzte Müdigkeit zu vertreiben und esse meinen leckeren warmen Porridge aus Haferflocken und Joghurt. Auf den freue ich mich besonders. Mit leerem Magen das Haus zu verlassen und zu arbeiten, geht für mich gar nicht.

Mir ist es wichtig, meine Aufgaben über den Tag im Blick zu behalten und zu strukturieren. Ganz besonders hilft mir das auf Arbeit. So schreibe ich mir anfangs immer auf, was heute die wichtigsten Aufgaben sind, die ich erledigen muss. Dann arbeite ich sie Schritt für Schritt ab und hake sie auch wirklich ab. Das gibt mir dann ein gutes Gefühl. Wenn mir zwischendurch noch etwas einfällt, was zu tun wäre, notiere ich mir das. Zum einen, damit ich es nicht vergesse und zum anderen, um mein Gehirn zu entlasten. Dann muss ich daran nicht permanent denken. Außerdem versuche ich stets anstrengendere Aufgaben auf den Vormittag zu legen, weil ich da meine Arbeitshochphase habe. Nach dem Mittag versuche ich Dinge zu tun, die weniger intensiv sind.

Für mich ist es auch eine Gewohnheit geworden, mein Essen für die ganze Woche vorzubereiten, sodass ich nicht jeden Tag in der Küche stehen muss. Ich koche also immer für zwei bis drei Tage vor, koche also nur einmal und den Rest lagere ich im Kühlschrank. Das spart Zeit, Geld und auch Nerven.


Gewohnheiten für mehr Entspannung

Da ich jemand bin, der sehr gerne mal in Stress verfällt, brauche ich natürlich im Alltag auch Gewohnheiten, mit denen ich entspannter werde. Da wäre zum einen der Sport als guter Ausgleich auch zur Arbeit, da ich da vorwiegend nur im Büro sitze. Morgens absolviere ich mein Sportprogramm und denke dabei auch nicht an anderes, sondern konzentriere mich nur auf den Sport und auf meinen Körper. Mir hilft es auch abends, mich zu dehnen und mit der Faszienrolle zu massieren, um herunterzukommen. Gelegentlich lege ich auch eine Pause ein und meditiere. Auch Fahrradfahren und Spazierengehen hilft mir dabei, um mal herunterzukommen. Ich spiele auch gerne Klavier und singe, beides Gewohnheiten und Hobbys, die mich in das Hier und Jetzt bringen.


Wie ergänzen sich Minimalismus und Gewohnheiten ideal?

Ich denke, dass es auch bei Gewohnheiten wichtig ist, zu priorisieren und nur wenige auf einmal zu etablieren. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass man sich übernimmt und dann vieles nicht schafft. Am Ende ist man nur frustriert und gibt zu schnell auf. Weniger ist eben mehr, das gilt in vielen Lebensbereichen, auch bei Gewohnheiten. Bevor wir uns etwas vornehmen, sollten wir schauen, was uns wirklich wichtig ist und was wir unbedingt erreichen wollen. Was würde ich gerne weniger machen und was dafür öfter? Und dann sollten wir uns vielleicht immer nur eine Gewohnheit aussuchen, die wir mal einen Monat lang ausprobieren wollen. Und wenn wir etwas gefunden haben, sollten wir nicht zu viel auf einmal wollen, sondern uns eine Gewohnheit nach der nächsten vornehmen. Jede Gewohnheit braucht Zeit und die sollten wir auch jeder einzelnen zugestehen. Selbstoptimierung braucht Geduld und Zeit, es ist ein sehr langer Prozess, der sich am Ende aber sehr positiv auf uns und unser Leben auswirken kann.

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