Worauf kommt es im Leben eigentlich wirklich an? Ist es wirklich Geld oder gibt es da nicht viel mehr?
Ich wurde von Jani von "grunesfamilienleben" gefragt, ob ich denn nicht gerne bei der Blogparade "Das wirklich Wichtige im Leben" mitmachen würde. Und natürlich freue ich mich über jede Einladung, einen Text zu einem bestimmten Thema zu schreiben. Besonders, wenn es um ein Thema geht, das uns alle angeht und zu dem wir uns alle mal Gedanken machen sollten.
Was ist eigentlich wirklich wichtig im Leben? Eine so einfache, aber auch schwierige Frage zugleich. Denn mal ehrlich: Wann setzen wir uns damit mal wirklich auseinander? Umso trauriger ist es, dass wir uns diese Frage viel zu selten stellen, obwohl sie doch so wichtig für uns ist. Denn erst wenn wir wissen, was wirklich wichtig für uns ist, können wir unser Leben darauf ausrichten und Zeit schaffen, für diese wichtigen Dinge.
Ich habe mir darüber immer mal Gedanken gemacht, aber meine Gedanken nie wirklich kompakt in einem Text niedergeschrieben. Deswegen bin ich echt sehr dankbar über diese Blogparaden-Einladung. Denn nun habe ich auch einen Anlass, um darüber intensiv zu reflektieren.
Geld ist nicht alles im Leben
Das erste, was mir einfällt ist, dass das wirklich wichtige im Leben meist nicht materieller Art ist. Und das dürfte so einige von uns wachschütteln. Denn wenn wir ehrlich sind, dreht sich doch oftmals in der Welt vieles nur um eines: Nämlich Geld.
Natürlich ist Geld wichtig, wir brauchen es, um unsere Grundbedürfnisse nach Essen, Trinken, eine Wohnung, Kleidung und mehr zu befriedigen. Und Geld sichert uns ein Leben ohne (finanzielle) Sorgen. Das ist schon viel wert. Das eigentliche Problem ist für mich der zu starke Fokus auf Geld. Schon wenn wir zur Schule gehen, später studieren oder eine Ausbildung machen, dreht sich alles nur ums Geld: Dann heißt es meist: „Lerne etwas Vernünftiges, gehe einem sicheren Job nach, mit dem du genug Geld verdienst.“ Sicher ist gut, wenn wir genug Geld haben oder eben auch mehr Geld anhäufen, damit wir uns etwas leisten können.
Aber mal ehrlich: Macht uns das glücklich? Wenn wir ständig dem Geld hinterherlaufen, etwas machen, was uns keinen Spaß macht, uns überarbeiten, körperlich und geistig fertig machen, nur um am Ende mehr und mehr Geld zu haben – das macht doch niemanden glücklich. Was machen wir meist mit dem Geld? Ja, wir geben es für Luxus aus, für das neueste Smartphone, für ein neues Auto, fürs Haus oder auch für den teuren Urlaub. Aber so richtig glücklich macht es nicht. Denn wir verschwenden wertvolle Lebenszeit für etwas, was uns nicht wirklich zutiefst glücklich macht. Urlaube lasse ich mal außen vor, auf die komme ich später zu sprechen. Aber alles andere sind nur materielle Dinge, die vielleicht bequem, nützlich und toll sind. Anfangs. Aber mit der Zeit nutzen sie sich ab, wir gewöhnen uns daran und haben damit nicht wirklich eine Freude.
Und jetzt spanne ich mal den Bogen zu der Frage, was wirklich wichtig ist: Es sind nicht die materiellen Dinge und auch nicht das viele Geld, die uns wichtig sind im Leben und uns erfüllen. Es sind im Gegenteil: Die vielen Dinge, die man eben nicht mit Geld kaufen kann.
Lebenszeit
Und da wären wir schon bei dem ersten: Zeit, unsere Lebenszeit, die erbarmungslos immer mehr schwindet, je mehr wir leben. Und die wir leider Gottes mit so vielen Dingen wie sinnlos Geld ansammeln, durch Jobs, die uns unglücklich machen und mit anderen Dingen, die uns nicht wichtig sind, verschwenden. Für mich ist Zeit das wichtigste im Leben, denn ohne sie, gibt es logischerweise kein Geld, ist klar. Wir brauchen Zeit, um unser Leben zu leben und zu gestalten. Und leider vertrödeln wir wie schon geschrieben zu oft unsere Zeit. Eigentlich könnte man auch schreiben, dass Zeit gleich Leben ist. Denn wenn unsere Zeit abgelaufen ist, ist es auch unser Leben.
Aber warum sehen wir das oftmals nicht und konzentrieren uns lieber aufs Geld und glauben ständig, dass Zeit Geld ist. Nein, Zeit ist viel viel mehr wert als Geld. Und die Formel geht ohnehin nicht auf. Während man Geld verliert, aber auch gewinnen und vermehren kann, trifft das auf Zeit nicht zu. Und jeder hat eigentlich täglich gleich viel Zeit und zwar nur 24 Stunden. Und wenn Zeit verloren geht, ist sie das für immer. Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, mehr Zeit gewinnen oder Zeit vermehren, auch wenn uns das angebliche Zeit- und Selbstmanagement vorgaukelt. Wir müssen lernen, besser mit unserer Zeit umzugehen, um das Beste aus den 24 Stunden zu machen. Also keine sinnlosen Sachen machen, sich nicht zu lange mit Menschen und Dingen befassen, die uns unglücklich machen uns unsere Zeit vergeuden. Sondern unseren Fokus eben auf die Dinge und Menschen legen, die uns glücklich machen und uns wichtig sind.
Zeit mit Lieblingsmenschen verbringen
Was wirklich wichtig ist, ist also vor allem Zeit mit den Menschen und Dingen verbringen, die uns zufrieden machen und die uns am Herzen liegen. Ich finde ja, dass vor allem unsere Familie, Freunde und Liebespartner an aller erster Stelle stehen. Ohne andere wären wir ganz schön einsam. Beziehungen sind das, was uns ausmacht, wir brauchen andere Menschen, mit denen wir reden, mit denen wir Zeit verbringen, mit denen wir Spaß haben und noch mehr. Wir lieben es in Gesellschaft zu sein und erleben in Beziehungen große Intimität und eine Bandbreite an Emotionen. Mit anderen Menschen schaffen wir wertvolle Erlebnisse, verbringen die schönsten Augenblicke zusammen.
Aber schon komisch, dass wir in der heutigen Welt eigentlich die meiste Zeit unseres Leben gar nicht Zuhause bei der Familie, mit Freunden oder dem Partner verbringen. Sondern mit den Kollegen auf Arbeit, mit denen man vielleicht nicht mal befreundet ist oder die man nicht sonderlich leiden kann. Und dann geht man vielleicht auch noch einem Job nach, der nur zum Geldverdienen taugt und nicht viel Spaß macht. Ist es das, was wir am Ende unserer Lebens als Fazit haben wollen: Ich bereue es, zu wenig Zeit mit meinen Liebsten verbracht zu haben, weil ich zu viel arbeitet habe. Ich glaube, dass das schon einige Menschen am Ende sagen werden. Und das ist doch mehr als traurig. Da wäre es doch mal überlegenswert, warum wir eigentlich unbedingt 40 Stunden die Woche arbeiten müssen und nicht mal kürzer treten, um mehr Zeit mit den Liebsten zu haben. Natürlich denken sich einige, dass dann das Geld nicht mehr ausreicht für die liebe Familie und den ganzen Luxus. Aber braucht man denn so viel, um glücklich zu sein und damit es auch die Familie ist? Würden wir nicht auch mit weniger Geld auskommen? Und könnten wir nicht statt mehr Geld, einfach den Fokus auf mehr Lebenszeit setzen? Denn die geht verloren, so oder so. Es ist eine Sache der Einstellung der Prioritätensetzung. Und bekanntlich macht viel Geld nun auch nicht unbedingt glücklicher.
Berufung finden
Statt viel Geld zu verdienen, was so viele als wichtig erachten, finde ich eher wichtig, etwas zu tun, was ich liebe, was mich erfüllt, worin ich Sinn sehe, eine Arbeit, die zu mir passt, mir liegt und in der ich mich einfach weiterentwickeln kann. Meinetwegen muss es kein gut bezahlter Job sein, ich brauche damit nicht reich zu werden. Hauptsache es macht mir Freude, was ich tue und mit was ich meine Brötchen verdiene. Und auch das scheint oftmals so gar nicht der Konsens in der Gesellschaft zu sein. Nur etwas vernünftiges machen, was dein Einkommen sichert. Das ist das Lebensziel vieler, worüber ich nur den Kopf schütteln kann. Was bringt mir das? Wirklich Lebensfreude kommt da kaum auf, wenn nur das Geld mein Hauptgrund fürs Arbeiten ist. Und wir verschwenden auch da wieder sinnlos Lebenszeit mit einer Sache, die uns nicht erfüllt.
Der innere Reichtum
Für viele scheint der Lebensweg so zu verlaufen: Schule, Studium/Ausbildung, Job, Hochzeit, Haus, Kinder und Rente. Oder zumindest glauben viele, dass es so laufen sollte. Das sind für mich schon wieder so oberflächliche Sachen, wo bleibt da Platz für persönliche Selbstentfaltung beziehungsweise Persönlichkeitsentwicklung? Das wird meist überhaupt nicht erwähnt. Dabei finde ich das viel viel wichtiger, als ein Haus zu haben und einen vernünftigen Job, der mir viel Geld bringt, weil mich das nicht erfüllen würde. Ich bin der Ansicht, dass wir auch auf der Welt sind, um uns weiterzuentwickeln. Und damit meine ich nicht nur erwachsen zu werden und eben die oben genannten, doch oberflächlichen Stufen zu durchlaufen nach Schema F. Nein, ich meine, dass wir einfach innerlich wachsen als Menschen. Und da denke ich auch daran, dass wir auf der Welt sind, um unseren inneren Reichtum zu vermehren. Damit eingeschlossen sind viele Erinnerungen, Erlebnisse, Eindrücke, Gedanken, Weisheiten, unser Wissen, unsere Träume, unsere Gedanken, Verbindungen zu anderen Menschen, unsere Empfindungen und Emotionen, unsere Fähigkeiten und noch mehr. Eben auch wieder all das, was wir nicht allein durch Geld bekommen. Für mich ist im Leben wirklich wichtig, dass ich zu dem Menschen werde, der ich sein möchte, dass ich an mir selbst arbeite, um mein Wunsch-Ich zu erreichen. Als wäre ich mein eigenes Kunstwerk, an dem ich lebenslang arbeite, so stelle ich mir das vor. Ich möchte wachsen, ich möchte mich selbst finden, herausfinden, wer ich sein will und wohin meine Reise gehen soll. Ich möchte meine Stärken und Schwächen finden, an beiden arbeiten, lernen mich auch mit Fehlern zu akzeptieren. Und ich möchte natürlich ganz viel erleben, ganz viel lernen, daran wachsen an all den Höhen und Tiefen im Leben.
Ein erfülltes Leben leben
Sowieso denke ich, dass es im Leben auch wirklich auf Erlebnisse und Erfahrungen ankommt, die wir sammeln, die uns prägen und an denen wir wachsen. Und da komme ich auch gern auf Urlaub zurück, der mit Geld gekauft wird, aber der uns immaterielle wertvolle Dinge wie Erlebnisse, Erfahrungen und Erinnerungen zurückgibt. Und da ist ein wenig Geld also nicht verkehrt, solange wir es nutzen, um damit unseren inneren Reichtum zu vermehren. Aber es braucht manchmal nicht viel Geld, viele Dinge sind auch einfach kostenlos, weil einfach. Wir müssen nicht die extravagantesten Dinge und den teuersten Urlaub haben, um innerlich zu wachsen. Es reichen schon die einfachen Dinge im Leben, wie ein Spaziergang im Wald oder das Entspannen am See, um sich glücklich zu fühlen.
Minimalismus
Und da wären wir bei dem nächsten wichtigen Punkt im Leben: Minimalismus. Weniger ist mehr, das stimmt in vielerlei Hinsicht. Wir brauchen meist nicht so viel, obwohl es in unserer Gesellschaft immer darum geht, höher, schneller, weiter und besser zu werden. Klar ist es auch wichtig, Ziele zu haben, mehr zu wollen, um sich weiterzuentwickeln. Aber mit dem Maß. Und wir sollten trotzdem lernen, mit wenigen Dingen zufrieden zu sein, denn die reichen meist aus. Wir sollten uns frei machen von zu vielen Möglichkeiten, die uns auch belasten und überfordern können. Minimalismus schafft Klarheit und auch Orientierung. So auch die Frage: Was ist wirklich wichtig im Leben? Wir können eher Frieden mit uns schließen, wenn wir akzeptieren, wer wir sind, was wir haben. Wir können lernen, die einfachen Dinge im Leben wertzuschätzen, die wir oftmals als so selbstverständlich sehen. Ich glaube, wir sollten einfach auch dankbarer für vieles im Leben sein. Dass wir überhaupt leben dürfen, dass wir ein ganzes Leben vor uns haben und so viele Möglichkeiten, um es zu gestalten, Dass wir so vielen Menschen begegnen und Verbindungen schaffen können, dass wir fühlen, hören, sehen, riechen, schmecken und sprechen können. Wir können denken, Emotionen empfinden, wir sind frei in unserem Denken, Fühlen und Handeln. Und es gibt noch so viele tausend weitere Dinge, für die wir dankbar sein können. Jeden Tag aufs Neue.
Achtsamkeit leben
Mit Dankbarkeit üben wir uns auch darin, achtsamer zu sein. Für mich ist das schon so eine Art Lebenseinstellung: Mit offenen Augen und Ohren und Gedanken durch die Welt gehen, alles mit vollen Sinnen aufnehmen, wirklich uns auf den Moment konzentrieren und nicht ständig in der Vergangenheit und Zukunft sein. Denn das Leben spielt sich im Hier und Jetzt ab und nicht erst in der Zukunft. Darum gilt es für mich, jeden Augenblick so intensiv wie möglich zu erleben und zu genießen. Denn selbst der schönste Moment geht vorbei und was bleibt ist meist nur eine kleine Erinnerung daran. Natürlich denke ich, dass auch mal in Erinnerungen schwelgen und Planen wichtig sind. Aber wir sollten uns darin nicht zu sehr verlieren, sondern in der Gegenwart bleiben.
Sinn im Leben finden
Für mich ist es auch das Wichtigste im Leben, einen Sinn zu finden, mit dem man selbst die größten Krisen überstehen kann. Wenn ich das „Was“ gefunden habe, ertrage ich auch jedes „Wie“. Ich glaube, dass wir alle irgendwie auf die Welt gekommen sind, um eine Mission zu erfüllen. Und die gilt es ein Leben lang zu suchen und zu erfüllen. Der Lebenssinn ist für mich auch wie eine Art Kompass im Leben, genauso wie auch meine eigenen Werte, denen ich folge und nach denen ich auch handle.
Kreation statt Konsum
Wirklich wichtig im Leben finde ich auch, dass wir als Menschen aktiv sind, dass wir unser Leben in die Hand nehmen und auch etwas eigenes schaffen. Heutzutage sind wir ja leider meist nur am konsumieren, wenn wir Feierabend haben, ob nun Musik, Netflix, Bücher, Videos oder Internetsurfen. So wichtig kreativ und produktiv sind wir meist nicht. Da werden einige einwenden, dass wir das bereits auf Arbeit tun. Und dass man nach Feierabend einfach abschalten und sich regenerieren muss. Das stimmt soweit schon, aber ich denke schon, dass wir trotzdem kreativ und produktiv sein können und sollten und das uns das eher wieder mehr Energie gibt und am Ende mehr erfüllt, als sich nur berieseln zu lassen.
Die Welt verändern und verbessern
Das wirklich Wichtige im Leben ist für mich auch, dass ich selbstwirksam bin, dass ich etwas erreichen kann. Es geht einerseits auch um eigene Ziele, Wünsche und Träume, denen ich nachgehe. Aber es geht vor allem auch um meinen Platz in der Welt, meinen Einfluss auf andere Menschen. Ich finde es sehr erfüllend und bedeutsam meinen Beitrag in der Welt zu leisten, sie zu einem besseren Ort zu machen. Und da spielt für mich unter anderem mit rein, mich ehrenamtlich zu engagieren, anderen Menschen zu helfen, mich nachhaltiger zu verhalten, etwas für den Umweltschutz im Alltag zu tun. Ich möchte auch etwas in der Welt hinterlassen, meine eigenen Spuren, die nicht mal unbedingt materieller Art sind. Klar denke ich da auch an eine eigene Familie, aber eben auch an mein eigenes Schaffen, was so vielfältig sein kann. Ich kann anderen helfen, besser im Leben zurechtzukommen, ich kann Müll sammeln geht, um die Natur wieder schöner und sauberer zu machen. Ich kann hier auf dem Blog schreiben, um auch andere zu inspirieren und zum Nachdenken anzuregen.
Das wirklich Wichtige im Leben ist meist etwas, was wir nicht direkt anfassen oder kaufen können. Es ist etwas, was uns erfüllt, was unser Leben lebenswert und erfüllend macht. Wir sollten vor allem mehr Zeit finden für diese wirklich wichtigen Dinge und Menschen in unserem Leben.
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