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Wie Medien und das Internet mich geprägt haben

Zwischen online und offline – Ich bin ein Kind der 90er, habe noch eine Kindheit mit erlebt, in der sich nicht alles um Social Media drehte. In der das Internet noch absolutes Neuland war. Und doch haben mich von Kindesbeinen an Medien ein Leben lang begleitet. Noch heute spielen sie eine große Rolle in meinem Leben. Zeit, einmal zurückzuschauen und das mit einem kritischen Blick.

Sich mit der eigenen Biografie auseinanderzusetzen, gehört zur Selbstreflexion dazu. Teil davon ist auch, sich mit der eigenen Medienbiografie zu befassen. Eine Methode, die ich erst durch meinen aktuellen Job kennengelernt habe. Zuvor wäre es mir im Traum nicht eingefallen, darüber wirklich tiefsinnig nachzudenken.

Aber wenn ich doch mal in meinen Erinnerungen herumkrame, sehe ich, dass Medien, vor allem auch die digitalen und das Internet einen großen Stellenwert in meinem Leben hatten und haben. Sie haben mich in vielen meiner Lebensbereiche nachhaltig geprägt, haben mir viele Erfahrungen – positiver wie negativer Art – verschafft. Ohne sie wäre ich vermutlich nicht der Mensch, der ich heute bin. Sie haben zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen. Da ist es doch umso wichtiger, sich die Verwebungen meines Lebens mit Medien genauer anzuschauen.


Fernseher als Trostspender

Die ersten Medien, mit denen ich als Kleinkind zu tun hatte, waren der Fernseher und Bücher, anfangs noch Bilderbücher oder Bücher, die mir meine Mutter vorgelesen hatte. Als ich dann lesen konnte, habe ich mir Bücher, vor allem jene über Märchen, zu Gemüte geführt. Wurde zu einer richtigen Leseratte.

Doch noch viel mehr gefesselt hatte mich der Fernseher. Das Medium Nummer eins meiner Kindheit. Der Fernseher lief eigentlich ununterbrochen, selbst beim Abendessen, die ganze Zeit. Ich glaube, dass ich als Kind wirklich die meiste Zeit vor der Glotze verbracht hatte, anstatt auch mal rauszuschauen. Für mich war es ein fester Bestandteil meines Alltags, früh morgens den Fernseher anzuschalten. Und sobald ich von der Schule wieder zurückkam, war das erste auch: die Glotze anmachen, meine Lieblingsserien schauen. Und das eigentlich sogar bis zum Schlafen gehen. Selbst beim Lernen für Tests lief der Fernseher unentwegt. Als ob ich immer Hintergrundgeräusche brauchte, weil mir die Stille nicht behagte. Ganz besonders geliebt habe ich Zeichentrickserien und vor allem Anime. Damals habe ich dadurch meine Leidenschaft zur japanischen Popkultur entwickelt.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war mein Fernsehkonsum alles andere als gesund. Ich hätte mir rückblickend gewünscht, meine Zeit mit sinnvolleren Dingen zu verbringen. Rausgehen, Freunde treffen, mehr lesen, Musik machen. Was weiß ich. Aber da ich meiste Zeit über allein war (meine Eltern waren beide voll mit ihren Jobs beschäftigt), war das für mich meine liebste Beschäftigung allein. Vielleicht fühlte ich mich damals auch einsam. Und um das nicht zu fühlen, brauche ich eben die Stimmen aus dem Fernseher, die mich etwas trösteten.

Es war auch eine Art Realitätsflucht. Schon damals als Kind hatte ich nicht wirklich den Anschluss zu gleichaltrigen Kindern gefunden, war eigentlich nur allein und in mich gekehrt. Das Fernsehen war für mich eine Art der Lebensbewältigung. Eine gute Ablenkung, weil mich die Realität anscheinend nicht so wirklich interessierte. Mir war es lieber, in irgendwelche fiktiven Fantasiegeschichten einzutauchen. Noch heute überkommt mich ein Nostalgiegefühl, wenn ich daran denke. Auch wenn ich mittlerweile weiß, dass es anders besser gewesen wäre.

Später wurde das Fernsehen dann, als es Internet gab, von Youtube und noch viel später von Streamingdiensten wie Amazon Prime und Netflix abgelöst. Youtube war übrigens damals schon sehr früh meine liebste Plattform, um Filme und Videos zu schauen, Videos vor allem von meinen liebsten Künstler*innen, die ich vergötterte.


Wie ich mich in die Musik verliebte

Ich hatte damals auch ein altes Radio in meinem Zimmer, was sogar noch Schallplatten abspielen konnte. Zu blöd, dass ich nie welche besessen hatte. Das Radio war so alt, dass es sogar Kassetten abspielen konnte. Kassetten! So etwas kennt die Jugend von heute überhaupt nicht mehr. Ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, was aber in mir eine große Sehnsucht weckt. Damals gab es noch kein Spotify, man konnte nicht jederzeit und überall seine Lieblingsplaylists erstellen. Das musste ich in mühsamer Kleinarbeit und zeitaufwendig selbst machen. Radiosender waren meine Bezugsquelle zu meiner Lieblingsmusik. Ähnlich wie der Fernseher lief auch das Radio teilweise mehrere Stunden am Tag. Immer in der freudigen Erwartung, dass endlich DAS Lied gespielt wird. Das Lied, was noch in meiner Playlist fehlte. Und das wurde dann eben aufgenommen und ergänzte meine liebgewonnenen Playlists. Ich hatte im Gegensatz zu heute nur eine begrenzte Auswahl an Liedern. Im Radio wurde ja alles möglich gespielt, öfter aber auch die immer gleichen Lieder, was mir aber nicht so viel ausmachte.

Ich glaube, dass ich in der Zeit auch meine Liebe zur Musik und zum Singen entwickelt habe. Beides habe ich dann aber erst Jahre später wirklich weiter verfolgt.

Nach den Kassetten kamen dann die CDs und ich bekam auch einen CD- bzw. DVD-Spieler geschenkt, mit dem ich die Alben meiner Lieblingskünstler*innen anhören konnte. Auch der wurde rege benutzt. Und dann der Durchbruch: mein erster eigener MP3-Player. Jetzt musste ich nicht zu hause sein, um meine Musik zu hören. Ich konnte sie jederzeit mitnehmen und hören, wann immer ich wollte! Das, was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war für mich damals eine Sensation. Den MP3-Player mit all den Songs besitze ich noch heute, auch wenn ich ihn inzwischen nicht mehr brauche. Aber es würde mir das Herz brechen, ihn zu verschenken oder zu entsorgen. Zu viele Erinnerungen hängen daran.

Heute besitze ich einen Ipod, der aber auch mittlerweile mehr als 10 Jahre ist. Zwar hält der Akku nicht mehr so lang, aber er funktioniert noch immer. Das ist mein größter Schatz überhaupt. Tausende Songs sind darauf gespeichert, alle mit ganz unterschiedlichen und wertvollen Erinnerungen verbunden. Es ist wie eine Art Reise in mein bisheriges Leben, wenn ich die Musik höre, verbunden mit ganz vielen Emotionen. Meine ganzen Erinnerungen auf einem kleinen Gerät gespeichert sozusagen.


Internetplattformen als Offenbarung

Und irgendwann in der fünften oder sechsten Klasse hatte ich dann tatsächlich mal stabiles Internet. Ich kenne noch Zeiten, in denen es nicht per Klick schnell da ist. Man musste sich mühsam ins Internet einwählen. Und selbst dann konnte man nicht schön surfen. Die Verbindung brach gern ab, das Internet war arschlangsam. Richtig Freude hatte ich damals nicht daran. Aber irgendwann wurde es dann doch besser und ich stürzte mich ins große WWW.

Alles fing damals mit dem Erstellen meiner ersten E-Mail-Adresse an. Ich landete nach kurzer Zeit auf der Chat-Plattform Knuddels, in der ich seitdem eigentlich ununterbrochen war. Ich lernte so erstmals Leute außerhalb meiner Stadt und Bubble kennen, schloss Freundschaften, hatte Kontakt zu Jungs, wenn auch nur digital. Das Chatten mit wildfremden Leuten über alles mögliche war für mich damals großartig. Zumal ich damals noch unter sozialer Phobie gelitten hatte und in der „realen“ Welt kaum mit anderen zu tun hatte.

Es war für mich die große Chance, jemand anderes zu sein. Oder der Mensch, der ich eigentlich sein wollte. Ich hatte keine Hemmungen mehr, konnte mich selbst entfalten, mich den Leuten, mit denen ich schrieb, mehr öffnen. Ich lernte, auf andere zuzugehen, mit ihnen zu kommunizieren. Es fiel mir immer leichter. Auch wenn es alles nur digital geschah, half es mir doch ein Stück weit, meine eigenen Mauern der Ängste einzureißen.


Selbstinszenierung und Selbsterforschung auf Social Media

Ab dann ging das auch los, dass ich mich auf sozialen Netzwerken herumtrieb, so wie alle anderen in meinem Alter auch. Ich war natürlich auch auf „schuelervz“ und „schueler.cc“, vernetzte mich mit anderen. Das war für mich auch eine Art Meilenstein. Endlich hatte ich das Gefühl, dazuzugehören. Auch wenn es im realen Leben nicht so war. Im digitalen Leben war ich einer von denen, ich war Teil eines großen ganzen. Ich fühlte mich durch das Internet und diese Plattformen zugehörig, konnte am digitalen Treiben mitmachen.

Gleichzeitig hatte ich den großen Drang, mich selbst auf diesen Plattformen darzustellen, gut da zu stehen. Nach außen hin schüchtern, wurde ich im Internet viel offener. Vielleicht etwas zu offen, gab ich auch sehr intime Dinge von mir preis. Ich wollte so sein wie alle anderen und mich durch mein „digitales Ich“ auch ein Stück weit aufwerten.

Vielleicht erinnern sich einige von euch: Damals war es auch üblich, im eigenen Profiltext ganz viel über sich zu schreiben. Den eigenen Beziehungsstatus, Interessen und Hobbys. Aber auch lange Auflistungen der besten Freund*innen und Liebesbekundungen durften nicht fehlen. Dass man dadurch eben seine eigene Privatsphäre und den Datenschutz aufs Spiel setzt, war mir damals noch nicht klar. Ich postete wie alle anderen munter drauf los, ohne mir Gedanken über die Folgen zu machen. Auch ich schrieb Romane in meinen Profil rein. Musste aus eigenem Geltungsdrang auch alle meine Freund*innen aufzählen und umfangreich über sie und unsere Freundschaft schreiben. Freunde wurden öffentlich gerankt. Ich schrieb überschwänglich viel öffentlich mit Freund*innen. Jede*r konnte alle Konversationen mitverfolgen, total viel über mich erfahren.

In dem Zuge kam auch eine Art Kompensation zum Tragen. Eigentlich war ich sehr unzufrieden mit mir selbst, optisch wie auch persönlich. Und trotzdem: Seitdem ich ein Handy hatte, musste ich ständig Selfies von mir machen. Das ging teilweise stundenlang so. Am Ende hatte ich hunderte Fotos, von denen ich gerade mal 1 oder 2 gebrauchen konnte. Es klingt schon paradox. Obwohl ich doch so wenig mit mir zufrieden war, lichtete ich mich ständig ab. Als ob ich mir selbst beweisen musste, dass ich doch irgendwie „schön“ bin? War ich vielleicht doch etwas egozentrisch? Wer weiß? Jedenfalls landeten viele dieser heute echt peinlichen Fotos auf Social Media. Auch darüber machte ich mir lange Zeit keine Gedanken.

Ich nutzte diese sozialen Plattformen, um mit Freund*innen wie Bekannten zu interagieren, aber auch um neue Leute kennenzulernen. Doch ganz besonders wichtig waren sie, um die Jungs zu stalken, in die ich verliebt war. Und ihnen am Ende auch noch zu schreiben. Das ist ja an sich auch total legitim, aber gewissermaßen doch etwas cringe, wenn ich heute zurückblicke. Ich habe alle möglichen Infos über diese Jungs gesammelt. Das war schon teilweise Wahnsinn. Lieber stalken, als in echt ansprechen.


Die erste große Liebe im Forum entdeckt

Mit 15 war ich dann auch noch in einem Anime und Manga Forum sehr aktiv. Ich glaube, dass ich damals anfing, wirklich viel zu schreiben. Das könnte man auch als Ursprung für meine spätere Bloggerkarriere ansehen. Das Forum war für mich damals wichtig, um Gleichgesinnte zu treffen, mich mit ihnen über mein damals liebstes Hobby auszutauschen. Ich hatte zwar auch Freund*innen, die sich ähnlich dafür interessierten. Aber so richtig viel drüber fachsimpeln, konnten wir dann doch nicht. Für mich wird das Forum auch aus dem Grund in Erinnerung bleiben: Ich habe dort meinen ersten Freund und späteren Mann kennengelernt. Mit dem Forum fing alles an.


Gefangen in der Gamingsucht

Parallel dazu verbrachte ich neben im Internet surfen und chatten viel Zeit damit, Games zu zocken. Ich hatte nur meinen Computer bzw. Laptop und später dann auch einen Nintendo DS und alle weiteren Nachfolger. Das ist bis heute meine Lieblingskonsole geblieben.

Das Zocken war und ist für mich Entspannung pur, auch eine Art positive Realitätsflucht. Damals habe ich teilweise 3 bis 6 Stunden am Tag gespielt, vor allem wenn es ein neues heiß ersehntes Game war. Heute sieht es mit dem Spielekonsum anders aus. Ich spiele nicht mehr täglich und stundenlang, sondern eigentlich nur noch 1 bis 2 Mal die Woche, aber dann auch nicht mehr als 1 bis 2 Stunden, sehr moderat.

Das sah vor etwa zehn Jahren anders aus. Im Studium lernte ich das erste Mal ein MMORPG kennen, „Aion“. Eine alte Schulkameradin legte es mir ans Herz. Und auch mein Freund sowie mein bester Freund fingen zeitgleich an, das Spiel zu spielen. Was anfangs wirklich nur ein Spiel war, wurde mit der Zeit ein sehr zeitfressendes Hobby und am Ende eine Sucht.

Ich glaube, ich war damals wirklich süchtig danach. Denn es gab eigentlich kaum etwas anderes, was ich in meiner Freizeit tat. Das war Anfang meines Studiums und ich hatte keine wirklichen Freunde gefunden. Auch hier half mir das Zocken mit meinen Freund*innen, mich von dieser Tatsache abzulenken. Gleichzeitig erfüllte es auch mein Bedürfnis nach Kontakten, spielte ich ja nicht allein, sondern mit meinem Freund zusammen in einem Zimmer. Wir redeten dabei auch viel und meisterten gemeinsam Challenges.

Auch wenn ich heute weiß, dass es nicht wirklich gut war, dass das Spielen so Überhand genommen hat, bin ich froh über diese Zeit. Ich erinnere mich noch heute mit Sehnsucht daran. Glücklicherweise hatte ich nicht länger als ein Jahr gespielt und in der Uni strengte ich mich ja dennoch an. Aber alles andere in meinem Leben litt eben darunter. Es war eine spaßige Zeit, aber irgendwie auch etwas verschwendet. Ich hätte in der Zeit auch sinnvollere Dinge tun können. Aber vielleicht sollte es auch so sein.


Wie eine Datingapp alles verändert

Eine Zeit lang nutzte ich eine gewisse Datingplattform sehr intensiv. Das war für mich eine echte Offenbarung, fiel es mir in echt schwer, andere Männer kennenzulernen. Und dann eröffnete sich mir eine komplett neue Welt. Nur mal paar Fotos von mir rein gestellt, schon kamen die ersten Likes. Mit jedem Match stieg mein Dopaminspiegel an. Das Swipen und schreiben mit potenziellen Dates machte mich süchtig. Plötzlich wandelte sich auch mein Selbstbild. Anscheinend war ich gar nicht so unattraktiv. Es gab Männer, die sich für mich interessierten, unglaublich! Meine Datingphase hat mir damals echt einen Ego-Schub gegeben und einige neue und spannende Dates und Erfahrungen gebracht.

Auch wenn Datingapps immer wieder belächelt werden und manche sehr in Verruf sind. Sie sind schon eine sehr nützliche Erfindung. Vor allem um neue Leute kennenzulernen, denen du sonst nie begegnen würdest. Mir half das auch, mehr aus mir herauszukommen, mich zu öffnen, selbstbewusster zu werden und vor allem auch zufriedener mit mir zu werden. Mit Datingapps ist es leicht geworden, ONS, Affären, F+ oder auch Beziehungen zu finden. Oder eben auch Freundschaften. Ich bin heute wirklich sehr froh darüber, diese Datingapp für mich entdeckt zu haben. Ohne sie hätte ich auch meinen aktuellen liebsten Freund nicht kennengelernt. ;)


Was ich aus meiner Medienbiografie lerne

Rückblickend ist es spannend, zu sehen, welch unterschiedliche Medien mich begleitet haben. Mir ist auch klar geworden, dass es gar nicht so direkt um die Medien geht, die sich wandeln und von neueren ersetzt werden, sondern, dass wir mit der Nutzung immer bestimmte Ziele verfolgen, gewisse Bedürfnisse befriedigen wollen.

Wer viel im Internet und auf Social Media unterwegs ist, ist nicht unbedingt süchtig oder begeht Realitätsflucht. Es geht um andere Dinge: Sich mit anderen vernetzen, austauschen, Teil einer Community sein, unterhalten werden, Spaß haben, sich selbst ausprobieren und entfalten.

Es kommt eben immer darauf an, wie intensiv man das betreibt und da denke ich auch, dass Eltern heutzutage einfach weniger mit dem erhobenen Zeigefinger rumfuchteln sollten. Stattdessen lieber hinsetzen, sich mal fragen, warum gewisse Medien so gern von Kindern genutzt werden, die Motive dahinter verstehen. Zusammen mal Medien kennenlernen und ausprobieren. Und dann vor allem auch die eigene Medienbiografie reflektieren und damit vergleichen. Da werden einige spannende Erkenntnisse herauskommen. Die Medien wandeln sich, aber die Bedürfnisse, die hinter der Nutzung stecken, nicht.


Wie ich heute zu Medien und Internet stehe

Wie sieht mein Medien- und Internetkonsum heute aus? Ich würde sagen, relativ moderat. Ich spiele nicht mehr viel, höre nach wie vor viel Musik. Mein Fokus hat sich mehr aufs Schreiben von Texten, im Internet surfen und Blogs lesen verlagert. Damit verbringe ich teilweise schon mehrere Stunden am Tag. Aber wesentlich weniger als noch damals zu Schul- und Unizeiten, da ich ja nun Vollzeit arbeite und nach Feierabend viele andere Hobbys habe. Neben dem digitalen Lesen, verbringe ich auch viel Zeit damit, Bücher zu lesen. Das habe ich jetzt wieder für mich entdeckt.

Heute nutze ich meinen Laptop vor allem für Recherchezwecke, aber auch um Texte zu schreiben. Ich bin als ehrenamtliche Beraterin auf der Seite „Mein-Kummerkasten“ aktiv und versuche, Probleme anderer zu lösen und ihnen beizustehen. Ich nutze heute Medien vor allem auch, um damit kreativ und produktiv zu sein, etwas eigenes zu schaffen. Das war früher nicht so, da habe ich vor allem viel konsumiert. Und wenn ich heute konsumiere, tue ich das doch gewissenhafter, oftmals auch, um mich zu informieren und weiterzubilden.

Ich bin nicht mehr auf Knuddels oder den alten sozialen Plattformen, sondern mehr auf Facebook und Whatsapp unterwegs. Wenn ich neue Bekanntschaften suche, nutze ich die Seite „Beste Freundin gesucht“, durch die ich auch einige tolle Freundinnen gewinnen konnte. Neu dazu gekommen ist die sexpositive Plattform Joyclub, die eigentlich eher mein Freund bespielt, aber über die wir eben immer wieder auch an neue Kontakte und Swingerpartys kommen.

Natürlich darf das Handy nicht fehlen, was inzwischen für so viele Dinge für mich wertvoll geworden ist. Natürlich zur Kommunikation und fürs Internetsurfen und Fotografieren. Aber tatsächlich für ganz andere Dinge: Mein Handy ist mein Notizbuch, Tagebuch und mein Kalender in einem. All Termine und Aufgaben, die ich zu erledigen habe, sind auf dem Handy gespeichert. Ich schreibe nicht so gern handschriftlich, weil ich eine Sauklaue habe. Deswegen habe ich stattdessen immer mein Handy dabei, um alles Mögliche zu notieren und dort reinzuschreiben. Meine Notizen sind mir das Heiligste. Mit dem Handy reflektiere ich auch das, was ich so erlebe. Für mich ist das Handy in der Hinsicht ein unverzichtbarer Alltagsbegleiter geworden.

Mein Medienkonsum hat sich gewandelt, die Medien, die ich bevorzuge ebenfalls. Und doch denke ich, werden mich Medien auch noch bis an den Rest meines Lebens begleiten und immer eine wichtige Rolle einnehmen.

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