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Die Leere in meinem Kopf


Heute mal kein klassischer Beitrag zu einem bestimmten Thema. Ich dachte mir, heute schreibe ich einfach mal das auf, was mir spontan in den Sinn kommt. Herausgekommen ist das hier...

Manchmal macht mir das Schreiben Angst. Manchmal verspüre ich einen seltsamen Druck. Immer dann, wenn sich das leere Schreibdokument auf meinem Bildschirm einfach nicht füllen will. Wenn ich es nicht füllen kann. Ich habe eigentlich dutzende Themen in Petto. Und doch gibt es gerade keins, was mich so wirklich triggert. Worüber ich gerade unbedingt schreiben will. Das stürzt mich in eine kleine Krise, die womöglich nur Schaffende wirklich verstehen werden. Eine Schreibblockade, wie sie im Buch steht.

Leere in meinem Kopf, Leere im offenen Schreibdokument. Ich weiß einfach nicht, worüber ich schreiben soll, was ich schreiben soll. Obwohl ich viele Themen habe, gibt es da gerade, bei dem ich denke: „Ja, das ist es! Darüber will ich schreiben, darüber kann ich jetzt etwas schreiben!“

Darum jetzt auch der Versuch, dennoch etwas zu schreiben, ohne zu erwarten, dass etwas sinnvolles und anspruchsvolles bei rauskommt. Einfach nur das schreiben, was bei mir spontan präsent ist.


Woher dieser Druck?

Es ist nicht so, dass ich unbedingt etwas schreiben müsste. Keine Deadline, kein Lektor, der unbedingt etwas Schriftliches von mir haben will. Ich bin frei, kann entscheiden, was ich schreiben will, wann, wo und überhaupt. Warum mache ich mir nur manchmal diesen Druck? Der nimmt mir jegliche Lust am Schreiben. Nicht gerade produktiv.

Es ist nicht so, als würde ich dauernd damit zu kämpfen haben. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ich wirklich nicht weiß, was ich schreiben soll und wie ich anfangen soll. Letzte Woche habe ich noch etwas geschrieben. Aber auch da fiel es mir schwer, mich mit dem Thema so auseinanderzusetzen, wie ich wollte. Der Text war am Ende auch nicht das, was ich erhofft hatte. Ich war unzufrieden. Und diese Unzufriedenheit zieht jetzt ihre Kreise.

Ich forsche nach, was dahinter steckt. Der Druck, immer etwas zu schaffen, etwas auf die Beine zu stellen. Ich muss meine Zeit kreativ und produktiv nutzen. Ich muss etwas leisten. Doch für wen? Und für was? Seit wann ist es so, dass ich mich immer und immer wieder dazu aufraffen muss, etwas zu schreiben? Seit wann starte ich mit einem etwas mulmigen Gefühl? Seit wann habe ich die Leichtigkeit dabei und die Lust auf das Schreiben verloren?


Muss ich wirklich?

Seitdem ich mir selbst diesen Druck mache. Den Druck, etwas schreiben zu MÜSSEN. Und den Anspruch verfolge, dass dieser Text einfach gut werden MUSS.

Ich glaube, dass dahinter noch mehr steckt. Die Angst, zu versagen. Befürchtung, dass der Text nicht so wird, wie ich es geplant haben. Angst, mich selbst zu enttäuschen.

Das ist ein Symptom eines viel größeren Problems, fürchte ich. Wie sehr bestimmt mich das MÜSSEN in meinem Leben, was ich mir selbst auferlege. Niemand sonst verlangt es oder zwingt mich dazu. Das bin ich selbst.

Wie viel von den Dingen, die ich täglich tue, tue ich auch aus Überzeugung oder weil ich dafür brenne? Wie viel davon ist nicht eher etwas, was ich aus Pflichtbewusstsein mache. Weil es gut ankommt. Weil es sinnvoll ist. Weil es mich angeblich weiterbringt. Wie sollte das Gleichgewicht zwischen dem, was wir WOLLEN und dem was sinnvoll wäre sein? Immer nur das zu tun, worauf man Bock hat, kann doch auch nicht alles sein, oder?


Es geht nicht um Leistung

Es gilt, eine Balance zu finden.

Und so ist es mit dem Schreiben auch. Es ist okay, wenn ich nicht jede Woche abliefere. Wenn nicht jede Woche ein Text rauskommt. Und schon gar nicht ein Text, der immer voll meinen Ansprüchen genügt. Es geht nicht um Perfektion. Es geht um das kreativ sein, unabhängig davon, was bei rauskommt. Es muss keine Meisterleistung. Es ist aber etwas besonderes, jedes Mal, wenn ich etwas zu Papier bringe.

Wenn es Tage gibt, an denen ich nicht wirklich Lust zum Schreiben habe, keine Motivation finde oder einfach kein Thema. Dann muss ich es auch nicht erzwingen. Es soll schließlich auch Freude machen. Es geht hier nicht um Leistung. Es ist dann auch okay, einfach loszulassen. Zu akzeptieren, dass es nicht immer gelingt, den inneren Schweinehund zu überwinden. Ich bin deswegen nicht schlecht im Schreiben. Es wird wieder Tage geben, an denen ich produktiver bin. Einfach gelassener an die Sache herangehen. Liebevoller mit mir umgehen. Dem inneren Kritiker die Stirn bieten. Und mir gegenüber einfach verständnisvoll sein.

Ich MUSS GAR NICHTS. Ich kann, wenn ich will. Niemand zwingt mich, auch ich selbst nicht. Es ist okay, wie es ist.

Den Sinn in dem Schreiben wiederfinden. Nicht einfach nur schreiben, weil ich schreiben muss. Was ist mein eigentlicher Grund? Schreiben ist für mich ein Weg in die Selbstfindung, Selbsterkenntnis und Reflexion. Das Verarbeiten von dem, was ich erlebe, denke und fühle. Es geht um etwas höchst persönliches, nicht um Leistung. Vielleicht sollte ich mir das öfter mal vor Augen führen.

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