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Gen Y, Gen Z und Zillennials - Wo gehöre ich hin?

 
Ich glaube, jeder hat schon mal etwas von den beiden Begriffen Millennials und Generation Z gehört. Vor allem der letztere Begriff ist derzeit irgendwie in aller Munde. Aber was genau steckt dahinter? Und wo gehöre ich hin, die 1993 geboren wurde?



Beide Begriffen beschreiben verschiedene Generationen. Millennials sind Personen, die zwischen 1981 und 1996 geboren wurden. Die Generation Z umfasst diejenigen, die zwischen 1997 und 2012 zur Welt kamen.

Was Gen Z und Gen Y ausmacht
 
Millennials waren bei der Entstehung neuer Technologien und Innovationen, sowie digitaler Medien und sozialen Netzwerken dabei. Und lernten, mit ihnen umzugehen. Gen Z sind Digitale Natives, die also von Anfang an in einer digitalen Welt geboren und aufgewachsen sind. Für sie ist es einfach selbstverständlich, sich in sozialen Netzwerken und mit digitalen Medien zu befassen. Sie unterscheiden nicht mehr wie die Millennials zwischen offline oder online, für sie ist der Alltag auch online, alles ist miteinander verbunden. 

Millennials sind mit E-Mails und Handys ohne Internet sowie CDs, DVDs und MP3 und Fernsehen aufgewachsen, während diese Dinge bei der Gen Z keine Rolle mehr spielen.
Millennials kennen auch eine Zeit, bevor es Online-Dating gab. Da blieb nur noch persönlich ansprechen und nach der Telefonnummer fragen. Gen Z dagegen sind auf verschiedenen Dating-Apps unterwegs oder lernen potenzielle Partner*innen über Social Media kennen.

Hier gibt es noch weiterführende interessante Fakten über beide Generationen:
https://simon-schnetzer.com/vergleich-generation-y-und-generation-z/

Interessant ist, dass Millennials eher darauf gepolt sind, ernst gemeinte Entscheidungen zu treffen, die verbindlich sind. Das sieht bei der Gen Z anders aus: Es werden Entscheidungen getroffen, die aber nicht verbindlich sind. Sie können jederzeit widerrufen werden, wenn bessere Optionen möglich werden.  Es fällt ihnen generell sehr schwer, Entscheidungen zu treffen.

Sie stehen unter enormen Leistungsdruck, da sie sich dauerhaft online auf Social Media mit anderen vergleichen. Ihre wichtigsten Werte sind Familie, Gesundheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Sicherheit. 

Die Millennials dagegen legen Wert auf Verbindlichkeit. Eine der wichtigsten Ziele sind, ist, eine Familie zu gründen. Außerdem legen Millennials großen Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Ihre wichtigsten Werte sind Gesundheit, Zuverlässigkeit, Familie, Freiheit und Gerechtigkeit. 

Millennials werden auch als Gen Y bezeichnet, also Y = why. Sie hinterfragen und analysieren alles, streben aber auch nach Selbstverwirklichung und sind offen und flexibel. 


Die vergessene Generation
 
Vor Kurzem bin ich auch auf die sogenannte "Micro-Generation" gestoßen: die sogenannten Zillennials.
Damit sind die Menschen gemeint, die am Ende und am Anfang der zwei genannten Generationen stehen. Also diejenigen, die zwischen den frühen 1990ern und den frühen 2000en geboren wurden. Also quasi die, die zwischen den Generationen geboren wurden und damit also in beiden Generationen groß geworden sind. Zwischen 1993 und 1998. Es ist die Generation, die zu jung ist, um sich als Millennial zu bezeichnen, aber auch zu alt, um sich als Gen Z zu bezeichnen. 

Es ist die Generation, die bereits mit einigen Widrigkeiten zu tun haben wie die Terroranschläge am 11. September 2001 auch die Bedrohung durch Terrorismus und die Covid-Pandemie zählen laut Forscher*innen dazu.

Ganz besonders unterscheiden sich sie sich im Umgang mit neuer Technik von den beiden anderen Generationen. Die Zillennials sind nicht so selbstverständlich mit Smartphones und Social Media aufgewachsen wie die Gen Z, gehörten aber auch nicht mehr zu den Millennials, die mit Ipods und MySpace groß geworden sind. 

Die Zillennials werden auch als vergessene Generation bezeichnen, obwohl so viele zu ihr gehören. Auch ich. Es wird ihnen nachgesagt, dass sie beide Generationen gut verstehen, aber auch differenziert voneinander betrachten können. 


Wo gehöre ich hin?
 
Warum beschäftige ich mit all diesen Begriffen? Weil ich selbst noch einmal ergründen will, in welche Generation ich passe. Wo gehöre ich hin? Das ist ein urmenschliches Bedürfnis, sich irgendwo einzuordnen. Auch wenn ich doch vorsichtig bin, Menschen in Schubladen zu stecken, sehne ich mich gleichzeitig doch irgendwie nach Struktur und Ordnung und will Klarheit. Doch diese Klarheit finde ich nicht immer im Leben. Vieles bleibt im unklaren, vieles braucht mehrere Jahre, bis ich es verstanden habe.
Also welcher Generation fühle ich mich zugehörig? Ganz objektiv betrachtet würde ich eher zu den Zillennials tendieren, aber so richtig fühlt es sich für mich auch nicht an. Aber als Anhängerin der Gen Z würde ich mich auch definitiv nicht zählen. Warum? Weil ich einfach nicht so jung bin und vor allem nicht von Anfang an mit der digitalen Welt aufgewachsen bin.

Ich kenne noch eine Zeit, in der es kein Smartphone gab, in der nicht alles digital durchzogen war. Damals, als man noch bei Freund*innen anrief oder klingelte und fragte, ob man zusammen spielen will. Ich kenne auch den guten alten Discman, aber auch den MP3-Player und das IPod als Symbole für die Übergangszeit zwischen den beiden Generationen. Und ja, ich bin auch mit Radio, Video- und normalen Kassetten aufgewachsen. Habe auch noch viel am Fernseher gehangen. Insofern tendiere ich tatsächlich doch eher dazu, mich der Gen Y zuzuordnen. Auch wenn ich ganz sicher nicht die ganz alten Sachen kenne, mit denen vielleicht Menschen selbstverständlich umgegangen sind, die in den 80er Jahren geboren worden sind. 


Zwischen objektiven Einordnungen und Gefühlen

Objektiv gesehen, wäre ich wahrscheinlich ein Zillennial, aber vom Gefühl her doch eher ein Millennial.
Womit ich mich definitiv nicht identifizieren kann, ist die Gen Z. Da fühle ich mich eindeutig zu alt für. Für mich sind alle Menschen Gen Z, die mindestens 10 Jahre jünger sind als ich. Mit meinen 30 komme ich mir ohnehin nicht mehr so jung vor. Es ist immer wieder spannend mit der Gen Z Kontakt zu haben, arbeite ich ja viel mit Kindern und Jugendlichen und kenne deren Lebenswelt. Während ich noch recht viel Facebook und Insta nutze, sind die Gen Z eher auf TikTok unterwegs. Sie hängen tatsächlich total viel am Handy, als ob sie damit zusammengewachsen werden. Für sie gibt es nur noch online, ein Dauerzustand.

Doch ich dagegen kann mit TikTok nicht viel anfangen und leider auch nicht viel mit der Unverbindlichkeit, nach der sie leben. Und ich kenne eben auch eine Zeit, in der sich nicht alles digital abspielte und man nicht dauer online war. Ich komme auch mal für paar Stunden oder Tage ohne Internet und Handy aus. Das wäre bei der Gen Z nahezu unvorstellbar. 

Und ich lege viel Wert darauf, dass man sich an Termine und Absprachen hält. Bin immer pünktlich und sage so gut wie nie einfach so ab. Das erwarte ich auch von meinen Mitmenschen. Schmerzlicherweise erlebe ich das leider bei vielen Jugendlichen der Gen Z, dass sie da anders ticken. Komme ich heute nicht, komme ich vielleicht morgen -- oder gar nicht. Man kann sich darauf nicht mehr verlassen. Wenn wir sie fragen, ob sie an Veranstaltungen teilnehmen wollen, kommt meist kein eindeutiges "Ja" oder "Nein", sondern eher ein "Ich weiß noch nicht" oder "vielleicht". 


Zu alt für die Gen Z?
 
Ich komme mir in Gegenwart von jungen Menschen der Gen Z immer etwas alt vor. Wenn ich mal wieder von irgendwelchen Jugendwörtern höre, mit denen ich beispielsweise nichts anfangen kann. Ich versuche, ihre Lebenswelt zu verstehen und mit ihnen dahingehend Kontakt aufzunehmen. Ob das immer gelingt? Wer weiß. Es ist schwierig. Das macht mir immer klar, dass ich eindeutig nicht mit der Gen Z auf einer Wellenlänge bin. Dafür umso mehr mit der Gen Y sympathisiere. Und das macht mir doch deutlich, dass ich mich nicht mehr so jung fühle, wie ich es oftmals trotz meines Alters behaupte. Und das tut manchmal etwas weh. ;-)
Aber ganz so alt und so fern von der Gen Z fühle ich mich auch nicht, wie das etwa bei den Boomern oder der Gen X wäre. Da bin ich schon eindeutig näher an der Gen Z dran, als die anderen Generationen, was ja auch irgendwie logisch ist. Von den älteren Generationen grenze ich mich klar ab, mit Konservatismus, Konsumgeilheit und zu viel Sicherheit und Wohlstand kann ich so gar nichts anfangen. Dann doch lieber eher sinnsuchend und flexibel und frei wie die Gen Z.

Zillennials als Bindeglied der Gen Y und Gen Z
 
In gewisser Weise würde ich aber dann doch auch dazu tendieren, mich als Zillennial zu bezeichnen, eben weil ich doch immer offen bin auch für die Trends der Gen Z und versuche, mich in deren Lebenswelt zurechtzufinden. Ich werde diese Werte und vor allem auch nicht die Generation leben. Aber ich kann es schon irgendwie verstehen, warum die Gen Z so tickt wie sie tickt. Und vielleicht ist es daher umso wichtiger, in meiner Funktion als Jugendbildungsreferentin, mich stärker auf die Gen Z einzulassen und zwischen ihr und allen anderen Generationen zu vermitteln.
Schließlich sind wir Zillennials quasi Bindeglied, um beide miteinander zu versöhnen, da es nicht selten zu Spannungen kommt. Darin sehe ich eine große Chance.

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