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Experiment Offene Beziehung: Zwischen Eifersucht, Freiheit und Liebe

Ich bin hin- und her gerissen. Ich will es so sehr und gleichzeitig habe ich schon ein wenig Angst davor. Wie öffnet man eine Beziehung, wenn man selbst wahnsinnig eifersüchtig ist?

 
Mein Partner und ich sind sehr transparent, was unsere Gefühle und Bedürfnisse betrifft. Wir haben in den anderthalb Jahren, die wir mittlerweile zusammen sind, schon einiges zusammen erlebt. Von MMF (Dreier) über Swingerpartys aller Art und Partnertausch, bei dem wir nebeneinander Sex mit anderen Menschen hatten.

Schon vor einem Jahr habe ich mich mit meiner Eifersucht, mit Verlustangst und der eigenen Verletzlichkeit, meinem niedrigen Selbstwertgefühl auseinandergesetzt. Mehr oder weniger erfolgreich. Es gab Momente, in denen ich überrascht war, wie viel einfacher es war als gedacht. Aber auch Momente, die mich emotional sehr hart getroffen haben.

Doch das, was wir jetzt wagen, das ist schon echt next Level: eine offene Beziehung.

Alles davor war quasi nur Spielerei, noch in einem sicheren Rahmen. Wir waren Swinger, die bisher wenige Male etwas mit anderen hatten. Unter der Prämisse, dass wir es auch zusammen in einem Raum taten.

Doch jetzt wagen wir uns in ein anderes unbekanntes Terrain. Das hier wird etwas ganz anderes sein, etwas ganz großes. Es wird unsere Beziehung, unsere Liebe und das Vertrauen zueinander auf eine noch größere Probe stellen.

Eine offene Beziehung läuft nicht einfach so nebenbei. Es bedeutet nicht, dass wir einfach andere Menschen vögeln dürfen wie wir wollen. Es ist kein Freifahrtschein fürs Fremdgehen. Es ist komplizierter.

Was das von unseren bisherigen Erfahrungen unterscheidet, ist, dass wir quasi unabhängig voneinander agieren, der andere eben nicht dabei ist.

Das bedeutet für mich eine klassische offene Beziehung: Wir treffen unabhängig voneinander andere für uns interessante Menschen, daten sie und gehen mit ihnen ins Bett. Ob nur einmalig, paar Mal oder doch längerfristig.


Wenn ein Mann alles durcheinanderbringt

Wie kommt es nun, dass gerade eine so eifersüchtige Person wie ich, sich auf so etwas einlässt? Und das obwohl ich bis vor Kurzem noch ganz anders gedacht habe. Es war mein Freund, der gerne Partnertausch machen wollte. Und zwar so einen richtigen, mit einem Paar und nicht mit Solo-Menschen, wie wir es bisher getan haben.

Es bereitete mir Unbehagen, dass er das wollte und fragte mich: Reicht ihm unser Sex nicht? Bin ich nicht begehrenswert? Ist es ihm zu langweilig? Ich wertete mich und unseren Sex ab. Dabei hat sein Bedürfnis danach rein gar nichts mit uns zu tun oder sagt etwas über die Qualität aus.

Ich hatte seit unserem letzten Mal auch nicht mehr das Bedürfnis, mit einem anderen Mann zu schlafen. Ich war und bin einfach sehr sehr glücklich in unserer Beziehung. Wir haben den besten Sex ever und er könnte echt nicht besser sein. Ich liebe es. Und weil ich auch noch so verliebt in ihn bin, wie ganz am Anfang, habe ich auch gar nicht so wirklich Augen für andere Männer. Das dachte ich zumindest.

Bis Christian kam und sich alles änderte. Wir lernten uns beim Deep Talk kennen, den ich vor einigen Wochen veranstaltet habe. Damals ist er mir schon von seiner sehr reflektierten Art aufgefallen. Attraktiv fand ich ihn auch. Aber es war jetzt nicht so, dass ich mich zu sehr zu ihm hingezogen fühlte. Er wahrscheinlich mehr. Nach dem Deep Talk tauschten wir Nummern aus und er fragte mich, ob wir nicht mal einen Kaffee zusammen trinken wollen.

Meine erste Reaktion: Auf keinen Fall! Ich bin doch vergeben und habe kein Interesse daran, andere Männer kennenzulernen. Ich war erst einmal skeptisch, mir war klar, dass es um mehr ging als nur einen Kaffee.

Aber irgendwie ließ er mich nicht los. Ich fand ihn schon sehr interessant und glaubte, dass wir auf einer Wellenlänge waren. Also gab ich dem ganzen unter der Prämisse eines freundschaftlichen Treffens eine Chance.

Wir trafen uns nur eine Stunde, aber diese Stunde reichte, um dann doch das Feuer in mir zu entfachen. Ganz sicher lag es auch daran, dass wir uns nur zu zweit in einem Café trafen. Aber plötzlich änderte sich meine Wahrnehmung und ich fand ihn spannender denn je und auch noch sehr attraktiv. Ich weiß noch, dass ich damals schon überlegte, wie es wohl wäre, wenn wir uns auch körperlich näher kamen. Ich war es, die nur eine Stunde vorschlug, aber am Ende länger bleiben wollte. Er war es, der mich daran erinnerte und mich quasi ein wenig von ihm wegstieß. Ab da hatte er mich.


Sehnsucht nach dem Neuen und Fremden

Voller Euphorie kam ich nach Hause, erzählte meinem Partner von dem Treffen. Ich war schon ein wenig high und habe vermutlich vor mich hingegrinst. Da ahnte ich schon, dass sich etwas anbahnte, was nicht freundschaftlich bleiben konnte. Ich wollte auch mehr als das.

Ich war ein wenig verwirrt, weil ich einerseits ganz klar meinen Partner liebe, begehre und verliebt in ihn bin. Gleichzeitig löste der andere Mann aber auch leidenschaftliche Gefühle in mir aus, machte mich an und ich spürte Euphorie. Es geht durchaus beides, man kann Gefühle für mehrere Partner haben, aber sie sind eben verschieden.

Ich war aber auch hin- und hergerissen, ob ich das meinem Partner sagen sollte. Was wird er davon halten? Wir hatten schon einige Male darüber gesprochen, er ist da auch sehr offen und probiert vieles aus. Aber eine offene Beziehung kam für ihn nicht in den Sinn, war das für ihn einfach zu viel Aufwand und er wusste, dass ich es als Frau leichter haben würde, an Partner*innen zu kommen.

Doch ich konfrontierte ihn mit meinem Bedürfnis: Da war plötzlich ein Mann, der unglaublich spannend war und mich anzog. Ich wollte ihn kennenlernen, aber eben nicht nur freundschaftlich. Ob wir nicht mal eine offene Beziehung probieren können?

Obwohl ich sehr glücklich bin und den Sex mit meinem Partner liebe – habe ich doch Augen für andere Männer. Das war mir vorher schon klar. Aber davor gab es keine Männer, die mich so anzogen und dieses Bedürfnis nach mehr weckten.

Und da wurde mir auch klar, dass es nicht darum ging, etwas zu suchen, was in meiner Beziehung fehlt oder schlecht ist. Es ging darum, etwas anderes zu finden und es zu erleben. Da war ein neuer Mann, den ich kaum kannte. Alles noch unbekannt. Der mich neugierig machte. Und da wusste ich, was auch mein Partner meinte, warum ihn Sex außerhalb der Beziehung reizen würde: das Neue entdecken, das Unbekannte erforschen. Und vor allem auch der Weg vom ersten Treffen bis hin zum Sex.

Es ist einfach so, dass der Sex mit dem Partner irgendwann nicht mehr so aufregend ist wie am Anfang. Das ist normal und geht mit der Entwicklung der Beziehung einher. Je mehr Vertrautheit kommt, desto mehr Routine, die Aufregung lässt natürlicherweise nach.

Was früher Abenteuer war, wird irgendwann mal Alltag. Und das wonach ich mich jetzt sehne ist das andere, das Fremde, eben das aufregende, was ich noch nicht kenne. Nichts, was mir mein Partner jemals wieder geben könnte. Weil wir uns einfach viel zu vertraut geworden sind. Und daran ist gar nichts schlimm. Wir haben den vertrautesten und tollsten Sex miteinander. Aber er mag eben nicht mehr so neu sein wie damals.

Hier geht es nicht darum, mit wem ich den besseren Sex habe. Es geht darum, mal anders Sex zu haben, mit einer anderen Person. Die eigenen Erfahrungen zu erweitern und den geistigen Horizont.

Mein Freund war etwas überrumpelt, aber stimmte dem ganzen zu. Jedoch war es dann die Tage danach schon ein Auf und Ab. Er überlegte es sich auch wieder anders, weil er es unfair fand, dass ich jemanden hatte, mit dem ich sofort Sex hatte, während er weiter suchen musste.

Doch relativ schnell fand er auf Tinder auch andere Frauen und so beließen wir es dabei. Wir fingen an, Regeln aufzustellen. Das war vor allem auch mir sehr wichtig, um einen sicheren Rahmen zu haben. Auch wenn ich weiß, dass es keine Garantie ist, dass alles gut laufen wird für die Beziehung.


Unsere Regeln für die offene Beziehung

Eine Regel, die ihm wichtig war: Wir haben nur gleichzeitig etwas mit anderen. Wenn der eine gerade niemanden hat und trifft, ist auch für anderen erst einmal Pause angesagt. Damit es nicht ungerecht wird.

Wir erzählen uns, wann wir uns wo mit wem treffen. Wir wollen transparent und offen sein und erzählen uns auch von unseren Dates. Nur wenn einer von beiden wirklich will, dann auch detailliert. Ansonsten bleibt es dabei. Eine „Don´t ask, don´t tell“-Devise würde für mich mehr nach Vermeidung klingen. Aber wir wollen uns schon damit auseinandersetzen und das, was die offene Beziehung mit uns macht.

Eine weitere Regel war, dass es nur um reinen Sex geht. Klar, anfangs kann man paar Dates zum Kennenlernen haben. Aber wenn es dann um Sex geht, wünsche ich mir, dass es dabei bleibt. Man trifft den anderen nur für Sex, nicht um etwas zusammen zu unternehmen.

Das hat für mich den Hintergrund, dass ich dadurch das Risiko minimiere, mich zu verlieben.

Sobald wir anfangen, Gefühle für unsere Dates bzw. Affären zu entwickeln, distanzieren wir uns und brechen es ggf. auch ab. Wir wollen das Körperliche strikt vom Emotionalen trennen. Auch wenn ich genau weiß, dass man es nicht steuern und es passieren kann. Derzeit will ich das für uns beide nicht, weil sonst die Gefährdung der Beziehung schon krass wäre.

Mir war wichtig, dass es niemand aus dem engeren Freund*innen- oder Kolleg*innenkreis ist.

Anfangs hatten wir noch vereinbart, dass Sex niemals bei uns zu Hause stattfindet. Aber aus logistischen Gründen, weil es einfacher war, darf es sein, wenn der andere gleichzeitig nicht da ist und auf einem anderen Date.

Eine wichtige Regel ist, dass wir nur ein Sexdate pro Monat haben. Einfach, um das auszutesten und zu schauen, wie es uns geht. Ich habe es offen gelassen, ob es mehr werden kann. Ich denke, dass es tendenziell möglich wäre, auch zweimal pro Monat. Aber für den Anfang und um mich sicherer zu fühlen, sollte es erstmal so sein.

Darauf aufbauend haben wir uns verständigt, dass wir immer einen festen Tag nehmen, beispielsweise einen Freitagabend und dann beide gleichzeitig ein Date haben. Ob beide außerhalb oder einer auch bei uns zu Hause. Aber mir war wichtig, dass nicht einer allein zu Hause sein muss. Für ihn wäre das kein Ding, für mich schon.

Außerdem keine Übernachtungen und natürlich gehört Safer Sex dazu. Nach dem Date sollte es ein Ritual sein, sich zu duschen und dann zusammen zusitzen und zu kuscheln.

Unsere Beziehung hat immer Vorrang, darauf liegt der Fokus. Sollten wir etwas vorhaben oder jemand von uns beiden mehr Liebe und Zärtlichkeit und Trost braucht, wird ggf. auch das Date abgesagt.

Jeder von uns beiden hat jederzeit ein Veto-Recht und kann sagen: Stopp, ich brauche eine Pause, wir beenden das erst einmal.

Derjenige, der sich unsicherer fühlt, der gibt auch die Richtung und das Tempo an, an den orientieren wir uns. In dem Falle wäre das ich.

Wir kommunizieren offen und ehrlich über unsere Beziehung und wie wir uns fühlen. Es werden alle Gefühle angesprochen und darüber geredet. Kommunikation ist gerade bei solchen Beziehungsformen wichtiger denn je.

Ich denke, dass diese Regeln einen guten Rahmen bilden. Mir ist aber auch bewusst, dass sie nicht starr sind, sondern, dass sie im Laufe der Zeit verändert werden können. Ich habe diesen nur sehr strengen Rahmen gesetzt, eben weil ich den leichten Einstieg brauche, um zu schauen, wie weit ich emotional gehen kann, ohne, dass es mich sehr fertig macht. Wenn ich merke, dass noch mehr geht, dann gerne.

 

Beziehung für sich selbst definieren

Wir sind dabei, unsere Beziehung neu zu definieren und zu schauen, wie wir sie so hinbekommen, dass unsere Bedürfnisse damit im Einklang sind. Bei vielen anderen Paaren ist es ja eher so, dass sie sich kaum Gedanken über ihre Beziehung und Regeln machen. Es ist so viel leichter, sich damit nicht auseinanderzusetzen, wenn man monogam ist. Das ungeschriebene Gesetz ist, dass wir uns sexuell treu sind und uns auch nicht fremdverlieben. Doch das passiert eben doch. Doch wir sind dann nicht ehrlich mit uns, dem Partner und vertuschen das, lügen und betrügen, um das Ideal der Monogamie aufrechtzuerhalten.

Statt sich einer Beziehungsform anzupassen, auf Teufel komm raus, der wir auf lange Sicht nicht entsprechen, wäre es nicht besser, zu schauen, was wir uns wünschen, welche Beziehung wir wollen und unsere eigenen Regeln zu definieren?

Ich glaube, dass diese Beziehung wirklich sehr Chancen bringt, an denen wir wachsen können, individuell, aber auch als Paar. Der Sex mit anderen kann wieder mehr neue Impulse für unseren Paarsex bringen und auch die Leidenschaft wieder entfachen.


Wieder auf dem Tinder-Markt

Ich fing an, wieder fleißig Tinder und Co. Zu nutzen. Es war schon ein eigenartiges Gefühl, wie damals zu swipen, obwohl man in einer Beziehung ist. Aber auch mit Erlaubnis des Partners. Und sich gegenseitig Kandidat*innen und Matches zu zeigen, den anderen zu fragen, ob ihm diejenige oder derjenige gefällt – sehr lustig und irgendwie absurd.

Es hat schon echt mehr Aufregung und Spannung in unser Leben gebracht. Das ist es auch gewesen, was ich so spannend am Onlinedating fand. Andere neue Menschen kennenlernen und schauen, wie die so ticken. Ich schrieb fleißig mit verschiedenen Männern und hatte recht schnell mein erstes Date klargemacht.

Meine ersten Dates

Derjenige, den ich traf, war eigentlich ein Bekannter von uns. Wir kannten ihn schon über Joyclub und über eine andere Bekannte. Aber das erste Mal, dass ich ihn persönlich traf.Wir gingen spazieren und unterhielten uns ganz gut über alles Mögliche – vom Job, über Ehrenämter, Hobbys und zum Schluss auch über meine offene Beziehung. Und wonach ich suche. Also ONS wären okay, aber eigentlich fände ich es auch reizvoll, eine Affäre zu haben. Ich hatte schon mal eine, aber eben eine mit Gefühlen und bei der ich wollte, dass es eine Beziehung wird. Es war keine klassische Affäre eher etwas zwischen dem und einer Beziehung. Wir tauschten uns über unsere Vorlieben und ich machte auch den ersten Schritt und fragte, ob wir uns einhaken können beim Spazierengehen. Zum Abschied küssten wir uns. Leider hat es für mich so gar nicht gefunkt.

Kurze Zeit später fragte er mich, wie es weitergeht. Ich musste ihm leider eine Abfuhr erteilen, obwohl ich ihn schon sehr sympathisch fand, aber eben auf platonischer Ebene. Das fällt mir noch heute echt schwer, jemanden „Nein“ zu sagen, aus Angst, Gefühle zu verletzen. Aber ich wollte ihn nicht ghosten und ehrlich mit ihm sein.

Einen Tag später traf ich dann Christian und wir sprachen ausführlich über unsere offene Beziehung und all die Regeln. Er selbst führt auch eine offene Ehe, ist seit 10 Jahren mit seiner Partnerin zusammen und seit 4 Jahren haben sie auch die Beziehung geöffnet. Für mich unglaublich spannend, mich mit ihm darüber auszutauschen, weil die beiden sich nichts von ihren Dates erzählen. Er war sehr happy, dass es dann doch zwischen uns klappte, hatte ich anfangs noch gesagt, dass zwischen uns nichts laufen wird, weil monogame Beziehung. Wir fingen an herumzuknutschen und es war so viel schöner als mit dem anderen zuvor. Wie Teenager machten wir rum, mitten in der Öffentlichkeit, aber das war uns egal. Und es war echt schön und aufregend. Ich glaube, er freut sich schon sehr auf mehr und ich mich auch.

Es ist unglaublich, wie aufregend und befreiend es sein kann, wenn man quasi wie als Single wieder Dates hat. Es ist so erfrischend und spannend, so viele Freiheiten zu haben. Ich glaube, dass es mit Christian sehr gut klappen wird, ist er ja selbst in einer offenen Beziehung.

Nagende Eifersucht

Doch auch eine offene Beziehung kann Schattenseiten haben. Ich war anfangs sehr auf mich und meine Freiheit fokussiert und habe mich weniger mit dem auseinandergesetzt, was es mit mir macht, wenn mein Partner andere Frauen trifft.

Ich war schon immer vor seinen Dates nervös und leicht gereizt, bin da schnell an die Decke gegangen und währenddessen auch, wenn ich schon vor ihm zu Hause war. Da wurde ich schon mit meinen Verlustängsten und der Eifersucht konfrontiert. Das tat dann auch sehr weh, weil das Kopfkino einfach so durchdrehte. Und das obwohl es ganz klar keinen Sex gab, es ging nur um reines Kennenlernen. Aber selbst das machte mich eifersüchtig.

Es half, wenn wir vorher darüber sprachen, was passieren wird und wann er spätestens zu Hause sein wird. Und danach nochmal drüber zu reden, was war. Ich brauchte einfach noch mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge als sonst. Auch wenn ich dann gerade unerträglich nervig war. Einmal habe ich dann auch irgendwie ziemlich überreagiert und in seinen Armen geweint. Aber das musste einfach raus. Danach fühlte ich mich besser.

Ich lese derzeit den Klassiker „Schlampen mit Moral“ und habe da auch sehr viel drüber gelesen, was einem helfen kann, mit Eifersucht zurechtzukommen. Das Gefühl anzunehmen und zu hinterfragen, woher das kommt. Während man eifersüchtig ist, sich auch ablenken, beziehungsweise sich etwas Gutes tun oder auch mit anderen Menschen zusammen sein kann helfen. Selbstfürsorge ist da wirklich richtig wichtig. Mit dem Partner überlegen, was er tun kann, um einen zu beruhigen. Und sich vor allem klar machen, dass es okay ist, eifersüchtig zu sein und dass man aber auf diese nicht reagieren muss. Und nur weil man eifersüchtig ist, bedeutet das nicht, dass man das wegschieben und gleich abbrechen muss. Eine offene Beziehung hat das große Potenzial, dass wir daran wachsen und auch lernen, mit unangenehmen Gefühlen zurechtzukommen, sie auszuhalten oder zumindest so damit umzugehen, dass sie nicht mehr so schmerzhaft sind.

Ich bin gespannt wie es weitergeht und wie es für uns sein wird, das erste Mal Sex mit anderen zu haben, unabhängig voneinander. Ein wenig Sorge habe ich, spüre aber auch voll die Neugier und Spannung. Wir werden also sehen wie es weitergehen wird. Wird es bei einem einmaligen Experiment bleiben oder tatsächlich eine Beziehungsform, mit der wir länger spielen werden?

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