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Machen Vorsätze für 2021 überhaupt Sinn?

Das Jahr 2020 liegt also fast hinter uns. Ein Jahr voller Veränderungen, ein ganz besonderes Jahr. Was nehmen wir daraus mit? Und wie gehen wir mit 2021 um? Sollen wir uns überhaupt in dieser unsicheren und schwierigen Zeit, in der sich stets alles ändern kann, etwas vornehmen?


Ich bin der Ansicht, dass es schon Sinn macht, wenn wir uns Ziele setzen und uns etwas vornehmen. Manche Menschen nehmen sich vor, sich nichts vorzunehmen, jedes Jahr aus Gleiche. Das nimmt einen den Druck, man lebt entspannt in den Tag hinein. Doch auf Dauer, denke ich, ist es nicht so gut, wenn wir das Leben nur so dahin plätschern lassen, uns immer nur treiben lassen, ohne Ziel und Richtung.

Ich bin jemand, der eigentlich total gerne etwas plant und sich auch immer wieder Ziele setzt. Vielleicht übertreibe ich es auch und muss mich nicht wundern, wenn ich am Ende frustriert bin, weil ich nur die Hälfte der Ziele geschafft habe.

Ich denke, der goldene Mittelweg ist am besten: Sich schon etwas vornehmen, nach etwas streben, aber auch nicht zu viel. Und es auch entspannter sehen, wenn man es doch nicht geschafft hat.

Doch wie soll es jetzt 2021 weitergehen, wo wir doch mitten in einer Krise sind, sich so viel plötzlich ändern kann? Bringt das etwas, wenn wir uns etwas vornehmen? Werden unsere Ziele nicht schnell mal zunichte gemacht?

Ich denke, es kommt darauf an, was wir uns vornehmen. Vieles können wir vielleicht nicht ändern. Aber wie wir die Welt sehen und wie wir sie bewerten und mit äußeren Einflüssen umgehen, das liegt in unserer Hand. Wenn wir uns etwas vornehmen, dann sollte es auch etwas sein, was wir ändern können.

An sich selbst, seinen Gedanken, seinem Verhalten, Gewohnheiten und Gefühlen zu arbeiten, das sollte nicht von äußeren Umständen wie dem Coronavirus abhängen. Mag sein, dass sich unsere Lebensumstände durch den Virus verändert haben. Und auch wir selbst wurden dadurch geprägt. Doch wie wir damit umgehen, das kann uns keiner vorschreiben und und aufzwingen. Denn das können wir kontrollieren. Auch wenn viele denken, dass uns die Umstände glücklich oder unglücklich machen. Nein, es sind nicht die Umstände, sondern es ist unsere Bewertung und Sichtweise, die in uns Freude oder auch Leid hervorrufen.

Für mich ist es gerade in so einer unsicheren Zeit wichtig, in etwas Halt zu finden. Sei es in der Liebe, der Familie oder Freunden. Aber ich möchte auch an mir selbst festhalten. Und Vorsätze oder besser gesagt Ziele oder auch Gewohnheiten etablieren helfen mir dabei, doch etwas Sicherheit zu gewinnen. Damit mein sonst so chaotisches Leben doch wieder in vertrauliche Bahnen verläuft.

Ich mag das Wort „Vorsätze“ nicht so sehr, es hat den negativen Klang, dass es Vorhaben sind und auch bleiben. Dass wir sie selten mal in die Tat umsetzen. Wie oft konnte ich von anderen hören, dass sie sich etwas vorgenommen haben, es aber nie umsetzen konnten. Vorsätze sind eben doch nur Vorsätze geblieben.


Ziele statt Vorsätze

Lasst und uns doch besser von Zielen sprechen. Ich finde, dass allein die Umformulierung vieles macht. Ziele klingen für mich greifbarer, realisierbarer. Mit denen kann man besser arbeiten. Ziele kann man nochmal in Teilziele unterteilen. Sie wecken in mir die Assoziation, dass sie mir eine Richtung geben, mir eben das Ziel verdeutlichen.

Da auch das Jahr 2021 von Unsicherheit geprägt ist, finde ich, macht es Sinn, wenn wir versuchen nicht an materiellen oder äußeren Umständen zu arbeiten. Die können sich eben sehr leicht verändern, außer Kontrolle geraten. Wir können sie nicht so leicht beeinflussen. Also vielleicht nicht zu sehr auf die Gehaltserhöhung, das Traumhaus, die große Weltreise, der neue Traumjob und den Mann fürs Leben hinarbeiten. Natürlich kann man all das bekommen, aber es besteht leider auch eine große Chance, dass es nicht passiert. Das hängt sehr von den äußeren Umständen ab und ist auch dem Zufall überlassen.

Lasst uns lieber an uns selbst arbeiten und wie wir denken, fühlen und handeln. Das haben wir am besten im Griff oder sollten wir zumindest. Klar, können auch äußere Umstände uns verändern und uns zum Wanken bringen. Aber ich denke, dass alles, was meine Persönlichkeit betrifft, ich gut selbst beeinflussen kann. Wenn ich denn auch will. Es sind Dinge, die Corona nicht so leicht über den Haufen werden werfen kann.


Warum Ziele gerade jetzt wichtiger sind denn je

Ich denke, dass solche Ziele gerade jetzt wichtiger denn je sind, um durch diese Zeit zu kommen. Sie zeigen mir, dass es auch trotz Corona weitergeht. Dass es nur eine Phase ist und wir sie überwinden können. Und wir bekommen ein Stück Selbstwirksamkeit zurück. Vielleicht haben wir uns alle 2020 wie Opfer der Umstände gefühlt. Doch wenn wir uns etwas vornehmen und es auch Stück für Stück erreichen, merken wir, dass wir doch etwas ändern können. Und das so leicht nicht mal Corona etwas daran beeinflussen kann. Wir können unabhängig der Umstände selbst etwas an uns und unserem Leben ändern. Corona hat uns nicht vollkommen gefangen. Wir sind immer noch die Hauptakteure in unserem Leben und lassen uns nicht von so einem doofen Virus das Leben vermiesen. Also raus aus der Opferrolle, rein ins Leben!

Ziele geben uns auch Hoffnung, dass irgendwann diese Phase enden wird und wir daraus gestärkt wieder hervorgehen. Sie geben uns den Mut zurück, unser Leben wieder selbst zu gestalten. Ziele geben uns Halt und einen Kompass in die Hand, wo das Leben auch trotz Corona hinführen wird. Ziele geben uns Sinn in unserem Leben, im besten Fall orientiert sich unser Verhalten und Leben an unseren Zielen, damit wir sie umsetzen können. Auch das schafft Sicherheit in dieser unsicheren Zeit.


Gewohnheiten für das Jahr 2021

In meinem Beitrag am Jahresanfang bin ich bereits auf 12 Gewohnheiteneingegangen, die uns 2020 glücklicher machen können. An diesen Beitrag möchte ich gerne anknüpfen. 

Denn das, was da drinnen steht, hat auch für 2021 nichts an Bedeutung verloren.


Positiv denken und dankbar sein

Gerade jetzt ist es so wichtig wie nie zuvor, dass wir die Hoffnung nicht aufgeben und nicht anfangen nur noch schwarz zu sehen, zu jammern und zu meckern. Es ist leichter gesagt als getan, das weiß ich. Die Medien überfluten uns mit negativen Schlagzeilen, es scheint kaum mehr etwas Positives zu geben. Doch wenn wir genau hinschauen und unseren Blick auf das Positive richten, werden wir es finden. Es gibt sicherlich genug positive Dinge in unserem Leben, wir müssen nur dafür sensibel sein. Schauen wir auch zu den Menschen, die das Kulturleben trotz Corona erhalten haben, all die kreativen Ideen, die Menschen, die das Leben in dieser Zeit wieder schön machen und anderen durch die Krise helfen. Und nicht zuletzt sollten wir auch das sehen, was wir noch haben. Unsere Familien, Freunde und Partner und uns selbst, dass wir gesund sind, dass wir keinen Krieg und Hunger erleben müssen. Schon der Sonnenschein oder ein paar Minuten Entspannung sind Dinge, die wir mehr wertschätzen sollten.


Sinn finden

Die Krise hat auch für uns wichtige Erkenntnisse gebracht, viele positive Veränderungen geschaffen. Und ich denke, dass alles irgendwie auch einen Sinn hatte. Es war nicht alles schlecht. Wenn Corona nicht gewesen wäre, wäre alles so weitergegangen wie bisher. Doch jetzt hat in vielen Bereich ein Umdenken stattgefunden. Zeit für Reflexion und Veränderungen. Und auch wir selbst haben uns in der Krise verändert und das ist gut so. Ich denke, dass Corona uns auch zeigen wollte, dass wir eben anders denken und handeln sollten. Dass wir mehr auf die Umwelt achten sollten. Dass wir die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen und wie wir leben überdenken sollten. Die Krise ist wie eine Art Herausforderung, die uns innerlich stärker machen soll. Nur wenn wir solche Hindernisse überwinden, entwickeln wir uns weiter.

Vielleicht finden wir 2021 auch etwas, was uns Sinn gibt, damit wir diese harte Zeit besser überstehen können. Sei es in uns selbst, unserem Tun, in unseren Mitmenschen. Wenn wir das gefunden haben, wird es leichter, mit solchen Krisen zu leben.


Achtsam im Augenblick leben

Mehr denn je, wurde mir das 2020 bewusst, dass wir das Hier und Jetzt genießen sollten. Denn man weiß nie, wie schnell sich alles ändern kann. Wie schnell sich das Leben ändert oder wir einen wichtigen Menschen verlieren. Darum ist es vielleicht gar nicht so schlecht, sich an dem Satz „Memento mori“ – gedenke, dass du sterben wirst zu orientieren. Denn Verluste und Tod waren 2020 so allgegenwärtig wie nie zuvor. Es konnte so leicht passieren. Also lasst uns die Momente mehr genießen, weniger in der Vergangenheit schwelgen oder in die Zukunft schauen. Das alles kann uns genommen. Nur nicht das Hier und Jetzt, diese Momente gehören uns, da spielt sich das Leben ab.


In Akzeptanz üben

Es war und ist eine schwierige Zeit voller Einschränkungen und eben auch Verlusten. Damit zu hadern ist vollkommen normal und menschlich. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem es unerträglich wird. Darum lasst uns doch damit Frieden schließen, dass es Dinge gibt, die wir nicht ändern können. Es ist wie es ist. Je mehr wir uns dagegen wehren, desto schwerer wird es damit zu leben.

Wir können manche Dinge wie eben den Virus und den damit verbundenen Schwierigkeiten, Verlusten und Einschnitten nicht ändern. Was wir jedoch ändern können, ist unsere Sichtweise. Wie wir damit umgehen. Wir können lernen das Positive oder etwas Sinnvolles darin zu sehen. Und zu hoffen, dass es noch eine unbeschwerte Zeit danach gibt.


Veränderungen zu lassen

Eng mit der Akzeptanz verbunden ist auch eine wohlwollende Sicht auf Veränderungen. Natürlich mögen wir keine Veränderungen, weil wir Gewohnheitstiere sind. Wir mögen die Routine, das gibt uns Halt und Sicherheit. Und die haben wir gerade nicht.

Aber auch da hilft es, den Fokus zu ändern und umzudenken: Veränderungen, ob positiv oder negativ, sind für uns und unsere Entwicklung wichtig. Sie prägen uns und machen uns stärker. Veränderungen lassen neues entstehen. Um sie in unser Leben zu lassen, müssen wir sie akzeptieren und lernen, das Alte und Geliebte auch loszulassen.

Vielleicht könnten wir besser damit umgehen, wenn wir öfter mal in unserem Leben kleine Veränderungen vornehmen. Oder wir einfach Neues ausprobieren. Es muss nichts Großes wie ein neuer Partner oder ein Umzug sein. Es reichen kleine Dinge wie mal auf Fleisch und Süßigkeiten zu verzichten, statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren oder täglich spazieren gehen. Das kann man dann steigern und sich irgendwann die großen Veränderungen vornehmen. Dann ist man später gelassener, wenn auch unvorhergesehene Veränderungen kommen.


Etwas für mich tun

Gerade in dieser Zeit ist es so wichtig, dass wir uns um uns kümmern, dass wir darauf achten, dass es uns gut geht. Sowohl körperlich als auch seelisch. Wir können auch für andere nur da sein, wenn es uns gut geht. Ich denke, dass es auch 2021 wichtig sein wird, dass wir weiterhin auf uns achten sollten. Wir werden vermutlich wieder viel Zeit haben und sollten diese auch für uns selbst für unsere Me-Time nutzen, die so oft vernachlässigt wird aufgrund der Arbeit, dem Haushalt, Termine und anderes.

Wir könnten uns mal Zeit nehmen, etwas zu tun, was uns Spaß macht, worauf wir Lust haben. Wir reflektieren über uns und unser Leben, finden heraus, was uns wichtig ist. Wir setzen uns mit uns selbst auseinander, entdecken immer mehr Seiten von uns, wir konzentrieren uns auf unsere Stärken und Fähigkeiten, gehen unseren Hobbys nach. Wer bin ich eigentlich? Was will ich? Was mag ich? Bin ich gerade glücklich? Und wenn nicht, was fehlt mir? Wo sind meine Baustellen, was muss ich ändern?


Entschleunigung

Stichwort: Zeit. 2020 hat uns gezeigt, dass es auch mal gut ist, wenn wir uns nicht so viel vornehmen, sondern auch einfach mal spontan sind, nicht immerzu auf Achse sein müssen. Es ist auch mal schön, wenn wir nichts großartiges machen. Das war für mich eine der schwierigsten Hürden, weil ich sonst immer unterwegs bin und etwas mache. Aber einfach mal eben keine To-Do-Liste abhaken, tausenden Terminen nachgehen – das kann so unglaublich entspannend sein. Und das könnten wir auch 2021 umsetzen, indem wir uns auch mal bewusst Zeit für Entspannung und Nichtstun reservieren. Eine Not-to-Do-Liste erstellen oder unsere To-Do-Liste einfach entrümpeln und auf das Wesentlichste reduzieren. Nur das tun, was wichtig ist und was uns gut tut. Und uns mehr Spielraum geben für Überraschungen, Zufälle und Spontanes im Leben.


Digital Detox

Unser Sozialleben und generell unser Alltag hat sich ins Internet verlagert. Es ist erstaunlich, wie viele Kontakte man doch auch einfach digital pflegen kann. Ich finde es super, dass es möglich ist. Aber ich denke, dass wir auch immer mal Auszeiten vom Internet und dem Digitalen brauchen. Also nehme ich mir vor, 2021 auch einfach mehr draußen zu sein, öfter mal analoge Medien wie Bücher zu nutzen, mich mit Freunden zu treffen, anstatt nur mit ihnen zu schreiben. Eben auch ein Leben außerhalb der digitalen Welt zu pflegen. Oder eben auch kreativen nicht digitalen Hobbys nachgehen und mich um mich kümmern.


Kontakte reduzieren und vertiefen

Ich finde die Idee, sich auf wenige Menschen zu fokussieren und sich nur noch um diese Beziehungen zu kümmern gar nicht so schlecht. Das möchte ich gerne weiter behalten. Weniger ist eben mehr. Statt in die Breite mehr in die Tiefe gehen. 2020 hat uns gezeigt, was wirklich wichtig ist und welche Menschen wir wirklich in unserem Leben brauchen. Und genau diese Beziehungen zu diesen Menschen sollen auch 2021 weiter gepflegt und vertieft werden.


Gutes tun

Wie nie zuvor haben wir so viel Solidarität und Gemeinschaftsgefühl gesehen wie 2020. 2021 können wir das fortsetzen: Jeder kann dazu einen Beitrag leisten und anderen eine Freude machen. Ich denke, das Wichtigste wird sein, dass wir unsere Kontakte reduzieren und anderen zuliebe auf Abstand gehen und vielleicht doch öfter mal Zuhause bleiben. Für das Wohl aller. Aber auch mit kleinen Gesten, Nachrichten und Geschenken können wir anderen Gutes tun. Öfter mal unsere Hilfe anbieten oder auch helfen, wenn wir gefragt werden. Und den Menschen, die uns wichtig sind, zeigen, wie sehr wir sie lieben und wie wichtig sie sind.


Was habt ihr euch für 2021 vorgenommen? Habt ihr noch andere Ziele für dieses Jahr?

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