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Oberflächliche Freundschaften sind total in Ordnung


Ich habe viele lockere Freundschaften und habe mich immer gefragt: Warum habe ich so viele oberflächliche Freundschaften? Sind das denn auch gute Freundschaften? Sollte ich sie nicht vertiefen? Warum bin ich damit auch zufrieden? Diese und noch mehr Fragen in meinem Kopf. Zeit, mal die Antworten ein wenig zu sortieren...

Vor etwa mehr als einem Jahr habe ich mich bereits mit meinen aktuellen Freundschaften befasst und festgestellt: Mir fehlt die Tiefe indiesen Freundschaften.

Und trotzdem war und bin ich immer noch mit diesen Freundschaften zufrieden. Auf der einen Seite wäre es zwar schön, wenn sich diese lockeren Freundschaften so wie in meiner Kindheit und Jugend vertiefen würden. Aber auf der anderen Seite, bin ich auch total zufrieden damit, gar nicht traurig. Woher kommt diese Diskrepanz?

Mit mehr als einem Jahr Abstand und viel Reflexion über das Thema wird mir bewusst: Es ist okay, dass viele meiner Freundschaften nicht so deep sind. Warum also setze ich mich selbst so unter Druck, auf Teufel kommt raus, die Freundschaften zu vertiefen, wenn ich eigentlich gut damit leben könnte? Müssen Freundschaften immer so deep sein? Wer sagt überhaupt, dass es sein MUSS? Wieder einmal ein Schlüsselwort, dass sich wie ein roter Faden durch mein Leben zieht.


Ist es Freundschaft oder weniger als das?

Einige Monate zuvor stellte ich meine Freundschaften, die ich jetzt pflege, immer wieder in Frage: Wieso kann ich mit vielen meiner Freundinnen nicht mal über Probleme und ernste Themen reden? Wieso erzähle ich ihnen nicht von meiner düsteren Vergangenheit? Warum kommen unsere Gefühle und intimsten Gedanken bei den Gesprächen nie zum Vorschein? Ist das denn überhaupt eine „wahre“ Freundschaft, wenn man sich nicht immer alles erzählt? Wenn man sich so selten sieht? Wenn sich der andere so gut wie nie meldet? Wenn man zwischendurch nichts voneinander hört? Und wenn man im Endeffekt gar nicht so wirklich viel voneinander weiß.

Es gab diesen einen Moment, wo ich inne hielt und mich fragte: Wie gut kenne ich meine Freundinnen wirklich? Was weiß ich denn wirklich über sie? Über ihr Leben, ihre Vergangenheit? Die Antwort darauf gefiel mir so gar nicht: Eigentlich nicht so viel. Aber auch sie wissen nicht alles von mir, nur Bruchstücke. Eigentlich nur mein aktuelles Ich, und davon trotzdem nicht mal alles. Und dann spürte ich da so eine Leere und begann zu zweifeln: Kann man das ehrlich als Freundschaft bezeichnen, was mich mit so vielen verbindet? Sind wir nicht irgendwie nur gute Bekannte? Doch wer legt das fest? Fragt man verschiedene Menschen, kriegt man auch ganz verschiedene Definitionen von Freundschaft. Entscheidend ist, wie ich das sehe, was andere als Freundschaft definieren sollte egal sein.


Die perfekte Freundschaft

Davon abgesehen hielt ich meine lockeren Freundschaften auch nicht mal für besonders wichtig und wertvoll. Wenn man sich nicht alles anvertraut, nicht authentisch und ehrlich ist, wenn der andere nicht mal meine ganzen Macken, Fehler, Schwächen und Abgründe kennt – dann kann das doch keine gute und wahre Freundschaft sein. Da ist so ein bestimmtes Bild von einer idealen Freundschaft in meinem Kopf. Geprägt von der gemeinsamen Zeit, die ich mit meiner damals besten Freundin aus Kindertagen hatte. Seitdem stelle ich diese Freundschaft, die längst ihr Haltbarkeitsdatum erreicht hat, auf ein Podest. Seitdem vergleiche ich alle meine Freundschaften mit dieser einen für mich mittlerweile unerreichbaren Freundschaft. Genau so sollte eine Freundschaft sein, so sollte die perfekte Freundschaft sein. Alles andere ist weniger gut, weniger wichtig. Eine Freundschaft, die Höhen und Tiefen bewältigt. Bei der man sich auch mal streitet. Wo man sich alles anvertraut. Wo man immer füreinander da ist, wenn man sich braucht. Wo man sich eben alles anvertrauen kann. So eine Freundschaft wollte ich immer haben, doch seitdem glaube ich, hatte ich nie wieder eine.

Eben weil jede Freundschaft anders ist. Keine gleicht der anderen. So wie jeder Mensch total einzigartig ist, ist es auch jede Freundschaft zu einer Person. Und nur weil eine Freundschaft anders ist, heißt das nicht, dass sie weniger oder mehr wert ist. Oder dass es eine bessere oder schlechtere Freundschaft ist. Genau genommen sollte man Freundschaften gar nicht miteinander vergleichen. So wie man den Vergleich zwischen Menschen am besten auch über Bord werfen sollte. Nützt ja alles nichts, wir sind alle unverwechselbar und unvergleichlich.


Oberflächlich“ ist ja nicht gleich „schlecht“

Einbestimmter Artikel hat mir dann die Augen geöffnet.

In dem Artikel beschreibt die Autorin, wie sich ihre lockeren Freundschaften anfühlen, sie geht auf verschiedene ein und verdeutlicht, warum ihr gerade auch diese lockeren und oberflächlichen Freundschaften wichtig sind.

Ich hielt oberflächliche Freundschaften immer als nur schlechter als diese innigen, die ich früher einmal gehabt hatte. Mag auch an dem Wort „oberflächlich“ liegen, das ja schon eher eine negative Bedeutung hat. Was oberflächlich ist, ist nichts Wahres, kann nicht gut sein. Früher pochte ich immer darauf, dass ich wenige, dafür enge Freunde haben will. Ich lehnte oberflächliche Kontakte ab und genauso Menschen, die sich über so etwas definierten. Das waren auch für mich oberflächliche Menschen, denen die Tiefe in vielerlei Hinsicht fehlte. Damit wollte ich nichts zu tun haben.


Das Verständnis von Freundschaften ändert sich

Doch mit den Jahren veränderte ich mich – und damit auch meine Freundschaften. Ich wurde offener, gewann mehr Freunde. Heute hat sich mein Verständnis von Freundschaft grundlegend geändert. Ich bin nicht mehr so auf dem Trip, dass ich meine Freundschaften unbedingt total deep haben will. Würde auch gar nicht gehen, weil mir die Zeit fehlt. Ich habe mittlerweile so viele Freunde, dass ich es leider nicht mal schaffe, jeden meiner Freundinnen monatlich zu sehen. Und so werden es immer mehr Monate, bis ich mich mal mit einer verabrede. Aber bin ich deswegen traurig, vermisse ich etwas? Nein. Das klingt vielleicht hart, aber ganz ehrlich: Ich fühle mich wohl damit. Zwischendurch schreibt man sich ab und zu mal auf Whatsapp, was es Neues gibt. Aber es macht mir auch gar nichts aus, wenn wir für Monate nichts voneinander hören. Ich lebe mein Leben trotzdem weiter, treffe mich dann in der Zeit mit anderen Freunden.

Es ist irgendwie ein Phänomen geworden. Ich treffe jede Woche jemanden, aber immer jemand anderen. Die Vorstellung, eine meiner Freundinnen jede Woche einmal oder noch öfter zu sehen: Das muss echt nicht sein. Und selbst wenn ich mir vorstelle, eine Freundin öfter als einmal im Monat zu sehen, was ja immer noch nicht viel ist: Nein, das will ich nicht unbedingt. Dann denke ich mir: Warum schon WIEDER treffen, wir haben uns doch gerade erst gesehen, vor ein paar Wochen. Was sollen wir uns erzählen?

Ich treffe mich mit Freundinnen, habe eine schöne Zeit, wir erzählen uns, was gerade im Leben läuft und was uns beschäftigt. Und dann geht jede wieder ihrer Wege. Ich bin dann zufrieden, habe auch echt nicht das Verlangen, die entsprechende Freundin in kurzer Zeit wiederzusehen. Dieses eine Treffen pro Monat, wenn es hoch kommt, das reicht mir absolut. In mir ist da kein Verlangen, die Person öfter zu sehen. Nicht mal, ihr unbedingt zwischendurch zu schreiben. Mir reicht es, wenn ich sie einmal im Monat anschreibe und frage, wie es ihr geht und ob wir uns wiedersehen können. Ich halte ohnehin nicht so viel davon, in der Zwischenzeit sich immer wieder hin und her zu texten. Dann gäbe es ja noch weniger Gesprächsstoff, wenn wir uns dann persönlich treffen. Um Gottes Willen!

Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich bewusst keine Nähe zulasse, dass ich bewusst einfach auf Abstand gehe, sowohl zeitlich als auch räumlich. Ich will niemanden zu oft sehen, weil mir das dann auch zu viel wird. Lieber viele Leute um mich herum haben, das ist mir lieber als zu wenige. Das könnte eintönig werden, dann könnte es auch eben zu eng werden in der Freundschaft. Und irgendwie will ich das gar nicht. Sehr merkwürdig.


Sehnsucht nach Nähe versus Sehnsucht nach Freiraum

Da frage ich mich manchmal: Warum ist das so? Wieso will ich mich nicht öfter mit der Person treffen? Ich glaube, es liegt einfach daran, dass ich sozial einfach gut gesättigt bin. Mein Bedürfnis nach Sozialem ist nicht mal auf bestimmte Personen beschränkt. Solange ich jede Woche einen meiner Freunde treffe, reicht mir das. Dann bin ich zufrieden. Das reicht mir auch total. Ich muss dazu sagen, dass ich sowieso jeden Tag irgendwie etwas mit Leuten mache, meist in der Gruppe. Ob beim Swing tanzen, bei Greenpeace oder der Selbsthilfegruppe. Ich treffe täglich in meiner Freizeit Menschen, ob Bekannte oder Freunde. Da ist tatsächlich gar kein Platz und keine Zeit, noch mehr Freunde zu sehen. Und ich will auch nicht eins meiner Hobbys loslassen, um einen zusätzlichen Abend Zeit für Freunde zu haben. Das mag jetzt für den einen oder anderen sehr komisch und unverständlich klingen, aber so ist es eben. Mir reicht das. Und solange mir das reicht, ist doch alles schick, oder?

Aber irgendwie fühlt es sich nicht stimmig an, da ist noch so ein Unbehagen. Ich hinterfrage das ja immer mal, warum ich so und nicht anders handle. Tief in mir drinnen ist da eben der innere Kritiker, der meine Vorstellung von Freundschaft abwertet, weil er eben immer noch an diesem Bild der perfekten Freundschaft hängt. Er gleicht das eben mit meinen lockeren Freundschaften ab, sieht die Diskrepanz und kritisiert meine Freundschaften, wertet sie ab. Obwohl ich an sich sehr gut mit diesen Freundschaften klar komme. Es sind gewissermaßen zwei Seelen in meiner Brust: Das Ich, was gar kein Problem darin sieht und das andere alte Ich, das immer noch nach der besten Freundin sucht, sich nach den innigen Freundschaften aus Schulzeiten sehnt. Zwei Ichs, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Und darum auch immer dieses Hinterfragen meiner Freundschaften. Es scheint so als würde mein früheres Ich nicht loslassen können von der Vorstellung einer idealen Freundschaft.


Loslassen kann so leicht sein

Ich mag ja meine lockeren Freundschaften, jede ist einzigartig. Und gleichzeitig denke ich mir aber auch: Wäre jetzt auch nicht schlimm, wenn ich diese eine Freundin nicht mehr in meinem Leben hätte. Ja, es wäre schon schade und etwas traurig. Aber ich würde deswegen nicht wirklich trauern, sie nicht richtig vermissen und relativ schnell über den Verlust hinweg kommen. Ich bin gerade sehr erstaunt über meine eigenen Worte und Gedanken. So etwas hätte ich früher nie gesagt. Fast klingt es so, als wären mir diese Freundschaften gar nicht so wichtig. Zumindest nicht so, wie es eigentlich doch sein sollte, oder? Ich hänge einfach nicht mehr so an meinen Freundschaften wie früher.

Damals als ich nur diese eine Freundin hatte, sonst niemanden, da war ich abhängig, da glaubte ich, nur diese eine Person in meinem Leben zu brauchen. Und das hat schließlich auch dazu geführt, dass ich mich vor anderen verschlossen habe, einfach damit ich nur für eine Person da war. Und am Ende wurde ich bitter enttäuscht und verletzt. Vielleicht habe ich mir dann unbewusst geschworen, nie wieder so abhängig von jemand anderen zu sein wie damals. Damit ich nicht mehr so verletzt werden kann.

Aber ist denn das so schlimm, wenn man nicht mehr so an Freunden hängt? Muss es denn so sein, dass ich große Verlustängste habe und mich so abhängig von jemanden mache, damit es überhaupt eine richtige und enge Freundschaft ist? Es ist doch im Gegenteil total befreiend, wenn ich sagen kann: „Hey, wir hatten eine schöne Zeit miteinander, aber jetzt ist es vorbei. Danke trotzdem für deine Freundschaft!“ Wenn es einen nicht mehr so umhaut, wenn ein Freund einen ghostet oder man sich auseinanderlebt. That´s life! Gibt auch noch andere Freunde, die toll sind. Auch das klingt gemein, als ob Freunde eben doch leicht auszutauschen und zu ersetzen wäre. Obwohl ich noch vorhin geschrieben habe, dass jede Freundschaft einzigartig ist. Ja, das ist und bleibt sie auch. Aber sie ist eben nicht mehr mein Ein und Alles. Ich weiß, dass ich eben mit vielen Menschen kompatibel sein und wieder neue Freundschaften schließen kann. Mit der Einstellung gehe ich inzwischen viel entspannter mit Freundschaften um als es damals war.

Es klingt total widersprüchlich: Ich bin viel offener geworden, was neue Menschen und Freundschaften betrifft, schließe viel schneller Freundschaften. Aber gleichzeitig habe ich mich dann auf der emotionalen und tieferen Ebene mehr verschlossen, lasse eben besagte lockere Freundinnen nicht an mich heran. Ich teile ihnen weder meine Sorgen, Probleme, Gefühle, Ängste und intimsten Gedanken mit. Meine Geheimnisse bleiben bei mir, meine Vergangenheit verborgen. Sie kennen mich nur so, wie ich jetzt bin. Und dann nicht mal komplett. Aber das ist okay. Ich habe nicht unbedingt das Verlangen, ihnen alles preiszugeben. Bei manchen Freundinnen will ich das einfach nicht und kann ich mir nicht vorstellen. Das passt halt einfach nicht, da ist eben nicht das Vertrauen da. Bei anderen Freundinnen ginge das schon leichter, über so ernste Themen zu sprechen. Aber wenn ich nicht darüber spreche, ist trotzdem alles gut zwischen uns. Mir fehlt es nicht an etwas, auch wenn ich vor einem Jahr noch etwas anderes geschrieben habe. Ich habe mich irgendwie damit arrangiert, es akzeptiert, weil ich heute weiß: Auch lockere Freundschaften sind vollkommen okay, sie dürfen sein. Sie müssen nicht deeper werden.

Ein weiterer Grund, weswegen meine Freundschaften eben so locker sind wie sie sind, ist, dass ich einfach schon zwei Menschen in meinem Leben habe, die mir sehr nahe stehen. Mein Bedürfnis nach Vertrauen, Geborgenheit, Nähe, Deep Talk und sich vollkommen öffnen können – das wird durch diese zwei Menschen, von denen einer mein Mann ist, befriedigt. Ich brauche nicht noch mehr Menschen, denen ich mein wahres Ich zeige, denen ich mein Herz öffne. Diese zwei Menschen reichen mir komplett aus, das sind sozusagen meine zwei besten Freunde, zwei sehr wichtige Menschen, ohne die ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen kann.


Warum lockere Freundschaften auch okay sind, wie sie sind

Davon mal abgesehen, sind lockere und oberflächliche Freundschaften gar nicht so schlecht wie ihr Ruf ist. Sie sind so federleicht, so unbeschwert. Keiner hat große Erwartungen, man muss sich nicht für irgendetwas verpflichtet fühlen. Wenn ich meine lockeren Freunde sehe, dann haben wir meist viel Spaß, wir unternehmen etwas, probieren neue Sachen aus, reden über Gott und die Welt, ohne zu ernst zu werden. Wir müssen nicht mal unbedingt Deep Talk machen, können wir, aber es ist eben kein Muss. Und trotzdem sind diese Freundschaften schön. Es besteht kein Zwang, sich komplett zu öffnen, meine düstere Vergangenheit offen zu legen. Ich kann die ernsten Seiten in meinem Leben, meine Sorgen und Probleme auch einfach nur vergessen. Würde man jetzt anfangen und über Probleme reden, würde alles zu kompliziert und zu schwer werden. Dabei wollen wir doch einfach nur Spaß haben, viel lachen und das Leben genießen. Wir haben eine schöne Zeit und leben unser Leben weiter. Da ist kein Druck, sich ständig beim anderen zu melden, sich gegenseitig immer wieder zu bestätigen, wie wichtig man dem anderen ist. Und da macht es absolut nichts, wenn wir uns erst wieder drei oder vier Monate später sehen. Das nehmen wir uns nicht übel, es ist total okay, weil es eben keine Verpflichtungen gibt, sich ständig und immer wieder zu sehen. Kein Drama mehr, alles total entspannt.


Erwartungen klären

Entspannt kann es aber natürlich nur bleiben, wenn beide ähnliche Ansichten haben. Wenn einer von beiden sich doch mehr von der Freundschaft erhofft oder es anders sieht als man selbst, wird es kritisch. Ich habe das bei einer Freundin gemerkt, von der ich dachte, sie würde ähnlich locker mit unserer Beziehung umgehen. Ich traf sie bis dato auch nur alle paar Monate, es war also für mich keine enge Freundschaft, auch wenn wir uns schon länger kennen. Als ich ihr dann davon erzählte, dass ich heiraten und das auch feiern werde, ging sie automatisch davon aus, dass ich sie einladen werde. Habe ich dann aber nicht gemacht, ich habe nur meine engsten Freunde aus Schulzeiten eingeladen. Und dazu gehört sie eben nicht. Sie war schon ziemlich enttäuscht, das ließ sie mich auch spüren. Aber mir machte es eben nichts aus, weil ich mir dachte: So wirklich enge Freunde sind wir nicht, also muss ich sie auch nicht einladen. Es tat mir etwas leid, weil sie wohl dachte, wir wären engere Freunde. Aber wir haben halt nie über unsere Freundschaft geredet. Anders als bei Beziehungen redet man mit Freunden auch nicht darüber. Aber vielleicht wäre es doch ganz angebracht, wenn man merkt, dass beide unterschiedliche Erwartungen und Ansichten haben. Um eben Verletzungen und Enttäuschungen vorzubeugen.


Ich habe nach all den Monaten endlich begriffen: Lockere Freundschaften dürfen sein. Und sie sind auch richtig und wichtig, auch wenn sie nicht deep sind. Freundschaften sind deswegen nicht weniger wertvoll. Sie haben andere Vorzüge, bereichern mich und mein Leben trotzdem, aber eben in anderer Hinsicht. Sie dürfen locker sein, wenn beide es wollen, wenn beide damit zufrieden sind, ist doch alles in Ordnung. Man muss keine Tiefe erzwingen,wo eben keine ist. Und das ist absolut okay.

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