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Fragen, die das Leben verändern


Ich liebe es, anderen Fragen zu stellen. Und mindestens genauso sehr liebe ich es, mir selbst Fragen zu stellen. Es geht nicht um alltägliche Fragen. Es sind Fragen, die unter die Haut gehen. Fragen, die das Leben verändern können. Sie können wahnsinnig aufschlussreich sein, sind existenziell, aber nicht immer leicht zu beantworten. Warum wir sie trotzdem stellen sollten, darum soll es in dem Artikel gehen.


Fragen haben eine faszinierende Wirkung auf uns Menschen. Schon seit Beginn unserer Zeit, haben Menschen nachgedacht, über sich, andere, aber vor allem auch über die Welt. Fragen regen dazu an, auf die Suche nach Antworten und Wahrheiten zu gehen. Das betrifft nicht nur die Gesellschaft, sondern jeden Einzelnen von uns. Jeder von uns trägt etwas anderes in sich, was wertvoll ist und herausgeholt werden sollte. Und dabei können uns Fragen helfen.

In einem meiner vorherigen Beiträge habe ich darüber geschrieben, wie wichtig Selbstreflexion ist und warum gerade Fragen dabei helfen können.


Wir haben das Fragen verlernt

Fragen üben auf mich schon eine faszinierende Wirkung aus. Sie begleiten mich schon ein Leben lang. So geht es vermutlich jedem von uns. Als Kinder hatten wir noch keine Ahnung von der Welt, wussten so vieles noch nicht. Wir waren so neugierig und fingen automatisch an, Fragen zu stellen. Immer und immer wieder. Wir suchten Antworten auf diese Fragen, um Orientierung zu finden. Wir wollten mehr über die Welt wissen, verstehen, wie das alles zusammenhängt, wie die Welt und das Leben funktionieren.

Mit den Fragen gingen wir vermutlich sehr vielen Eltern und Erwachsenen auf die Nerven. Die hatten keine Zeit, sich mit Fragen zu beantworten. Oder vielleicht fehlten ihn auch einfach die Antworten. Vielleicht war es ihnen peinlich, nicht zu wissen, was sie sagen sollten? Weil sie sich bestimmte Fragen einfach nicht stellten?

Mit den Jahren wird man erwachsen, man lernt viel dazu, aus der Schule und vom Leben. Wenn man erwachsen ist, weiß man ja schon sehr viel. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Fragen ab, es wird immer weniger gefragt. Fragen – das ist doch ein Zeichen von Schwäche und Unkenntnis. Wer fragt, zeigt doch ganz offen, dass er etwas nicht weiß. Wer will das schon offen zugeben? Also wird lieber geschwiegen, obwohl man zu gern etwas wissen möchte, aber sich nicht traut, zu fragen. Als Kind war das so schön leicht, da haben wir uns nie für unsere Fragen geschämt. Wichtig war immer: Antworten zu finden. Die eigene Neugier zu stillen.

Warum nur, haben wir diese wichtige Fähigkeit, Fragen zu stellen, verloren? Und warum schämen wir uns nur dafür? Dabei ist es doch gar nichts schlimmes, Fragen zu stellen. Wer nicht fragt, bleibt dumm, heißt es doch so schön. Und es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Fragen zu stellen kann doch nur hilfreich sein. Denn dadurch öffnen wir uns für neues Wissen, für neue Informationen und Erkenntnisse, die uns weiterbringen. Das zeigt doch auch, dass da eine gewisse Neugier und Lernbereitschaft da ist. Eine Bereitschaft, Dinge, die einem noch nicht ganz klar sind, besser zu verstehen.


Doch es ist nicht zu spät, wieder damit anzufangen. Anderen Fragen zu stellen. Vor allem sich selbst und dann Antworten zu finden.


Manche Antworten können nur wir selbst finden

Heute ist es ja leider so: Wenn wir etwas nicht wissen, denken wir nicht zu lange darüber nach, sondern fragen das Internet. Wir googeln nach Antworten. Anstatt unsere eigenen Antworten zu finden. Doch es gibt gewisse Fragen, auf die selbst das scheinbar allwissende Internet keine Antworten liefern kann. Die Antworten dazu kann nur eine Person beantworten: Und das sind wir allein.

Viele neigen dazu, Antworten immer erst im Außen zu suchen. Wenn wir nach dem Schulabschluss herausfinden sollen, was wir danach machen wollen. Dann wird im Internet recherchiert, Stellenangebote gesucht, eine Berufsberatung gemacht und was weiß ich alles. Das ist an sich nicht per se schlecht. Aber statt sich immer im Außen zu orientieren, sollten wir vielleicht erstmal uns selbst fragen: Was will ich eigentlich? Was kann ich eigentlich? Immer wenn es um die eigene Selbstfindung und das eigene Leben geht – dann sind wir die erste Quelle, die befragt werden sollte.

Denn eigentlich sollten wir uns am besten kennen, nicht wahr? Und da sind wir wieder beim Thema Selbstreflexion. Viel zu oft wird das vernachlässigt oder absichtlich weggeschoben. Es ist ja zu unangenehm und anstrengend, sich mit sich selbst zu befassen. Lieber sich mit anderen Menschen und Tätigkeiten ablenken. Bis dann irgendwann die Krise kommt und man nicht mehr länger davor weglassen kann. Und dann muss man sich eben doch mal mit sich selbst beschäftigen. Sonst bleibt alles beim alten.

Ich weiß, es ist nicht leicht. Vielleicht ist da die Angst, dass man sich mit den eigenen Abgründen beschäftigen muss. Vielleicht will man auch nicht erkennen, dass da einfach zu viele Baustellen sind. Wahrscheinlich hat man auch Angst, sich mit der Wahrheit zu befassen, die wehtut. Oder dass da einfach nur Leere herrscht, die man mit anderen Dingen und Menschen versucht hat, zu füllen. Aber auf Dauer klappt das eben nicht. Die innere Stimme, die gehört werden will, wird mit der Zeit immer lauter. So laut, dass wir sie nicht mehr ignorieren können. Und dann drängen sich all die existenziellen Fragen auf, die wir uns die ganze Zeit nicht stellen wollten und konnten.

Aber muss es erst so weit kommen? Muss der Leidensdruck erst so groß werden? Muss erst etwas Schlimmes passieren, bevor wir über uns und unser Leben nachdenken?


Warum Fragen wichtig sind

Nein, ganz sicher haben wir auch eine andere Wahl. Wir haben immer eine Wahl. Die Frage ist nur, wofür wir uns entscheiden. Ich weiß inzwischen für mich, dass es nie zu früh sein kann, sich wichtige Fragen zu stellen. Fragen, deren Antworten das Leben verändern können.

Es sind Fragen, die so banal klingen, aber so eine große Wirkung haben. Sie lassen uns innehalten, wir verlassen den Autopiloten, steigen mal für kurze Zeit aus dem Hamsterrad aus. Sich diese Fragen zu stellen, hilft, mal im Alltag zu stoppen und einfach über alles, was jetzt ist, nachzudenken.

Diese Fragen richten den Fokus auf das wirklich Wichtige im Leben. Sie regen dazu an, über sich selbst nachzudenken, darüber, wer man ist, wer man sein will, was man kann, was man will, was man im Leben noch erreichen will. Die Fragen dienen als Kompass im eigenen Leben. Immer wenn man glaubt, dass man nicht mehr auf dem richtigen Weg ist, helfen uns die Fragen, wieder die richtige Richtung zu finden. Zu schauen, ist das das Leben, was ich führen will? Ist das die Richtung, in die ich gehen will? Fragen dienen also zur Orientierung, sie helfen, den Ist-Zustand mit dem Wunsch-Zustand abzugleichen.

Fragen entführen uns auf eine innere Reise zu unserem wahren Ich. Wir finden auf der Suche nach den Antworten immer wieder ein Stück mehr über uns selbst heraus. Da wir uns stetig weiter entwickeln, werden die gleichen Fragen immer mal andere Antworten produzieren. Und gerade deswegen lohnt es sich, die Fragen immer wieder und regelmäßig zu stellen.

Fragen zeigen uns auf, womit wir zufrieden sind und womit eher weniger. Die Antworten dazu sind die Grundlage für Veränderungen. Nur wenn wir wissen, womit wir nicht zufrieden sind, wissen wir, wo wir etwas verändern müssen und was wir verändern müssen. Ausgehend von den Antworten können wir weiter planen: Was können wir tun, um dies und jenes zu verändern? Und vor allem: Was muss erreicht werden, um wieder zufriedener zu sein? Nur wenn wir wissen, wann wir wirklich zufrieden sind, können wir darauf hinarbeiten.


Lange Rede, kurzer Sinn. Hier kommen einige wichtige Fragen, die unser Leben verändern können.


Wie fühle ich mich?

Eine sehr wichtige Frage, um wieder zu sich selbst zu finden. Im Alltag geht es oftmals nur darum, zu funktionieren. Vielleicht dreht sich dann auch nur alles darum, die nächste Sache auf der To-Do-Liste zu machen. Wir schuften und schuften, aber vergessen dabei, uns um unsere Bedürfnisse zu kümmern. Vielleicht übersehen wir dabei auch, wie sehr uns das seelisch und körperlich mitnimmt, bis wir irgendwann merken, es geht einfach nicht mehr.

Wie oft fragen wir eigentlich andere: Wie geht es dir? Aber so selten stellen wir uns die Frage selbst. Doch unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit sind genauso wichtig wie die der anderen. Viel zu oft schweifen wir mit den Gedanken woanders hin, sind dabei nicht bei uns selbst. Und da setzt diese Frage an. Sie lenkt den Fokus wieder auf uns, auf unser Wohlbefinden. Und sie hilft uns vor allem, wieder unseren Körper zu spüren und zu erfassen, welche Gefühle gerade in uns sind. Wir kommen mit uns selbst wieder in Verbindung, können so für mehr inneres Gleichgewicht sorgen. Und gleichzeitig lernen wir dadurch, mehr wieder im Augenblick zu sein. Stichwort: Achtsamkeit. Im Hier und Jetzt leben, den Augenblick zu spüren und uns zu spüren. Was geht da gerade in mir vor? Was arbeitet in mir selbst? Spüre ich gerade Spannungen in mir? Und wenn ja, woher kommen diese? Wie löse ich sie? Das wären dann noch Fragen, die man im Anschluss stellen könnte.


Bin ich glücklich?

Auch eine Frage, die viel zu selten gefragt wird, aber so mächtig und wichtig ist. Hier geht es um die eigene Zufriedenheit. Natürlich zielt die Frage auch auf mein eigenes Wohlbefinden ab. Sehr oft stellen wir uns diese Frage eben nicht, weil wir unbewusst Angst vor der Antwort haben. Vielleicht erahnen wir schon, dass etwas nicht stimmt, dass wir nicht richtig glücklich sind. Sich das einzugestehen, fällt schwer. Es fühlt sich wie Versagen an. Und dann müsste man ja ergründen, warum man nicht glücklich ist und etwas daran ändern. Ihr seht, da hängt viel dran. Und darum verschließen viele ihre Augen davor. Wollen das nicht wahrhaben, betäuben sich, lenken sich ab, um das eigene Unglück nicht zu sehen und zu akzeptieren.

Doch diese Frage ist der Schlüssel für unser eigenes Glück. Nur wenn wir ehrlich zu uns sind, die Wahrheit nicht verdrängen, können wir daran arbeiten, glücklicher zu werden. Nur wenn ich weiß, wo ich in Sachen Zufriedenheit stehe, kann ich etwas daran ändern. Wenn ich die Frage bejahe, ist alles gut, dann kann alles so bleiben, wie es ist. Doch verneine ich die Frage, weiß ich, dass etwas verändert werden muss.


Und wenn nicht: Warum ist das so? Was fehlt mir?

Sich einzugestehen, nicht glücklich zu sein, ist schon sehr hart. Das muss erstmal verarbeitet und akzeptiert werden. Doch danach geht die wahre Arbeit los. Dann geht es an die Sachen, die eventuell fehlen oder eben geändert werden müssen. Und da setzen diese zwei Fragen an. Mit ihnen finde ich heraus, was mich vom Glücklichsein abhält.

Es geht ans Eingemachte, an die Baustellen im Leben, die so zahlreich und unterschiedlich ausfallen können: Liegt es an meiner Beziehung, haben mein Partner und ich uns auseinandergelebt? Streiten wir nur noch? Oder kann ich ihm nach einem Treuebruch nicht mehr vertrauen? Dann gilt es, herauszufinden, was man machen kann, um das zu ändern.

Oder macht mir mein Job keinen Spaß mehr? Weil ich mit dem Chef oder den Kollegen nicht klarkomme? Zu viel geschuftet wird? Oder sind es die Aufgaben, die mich unterfordern oder überfordern? Brauche ich mehr Abwechslung oder einen ganz neuen Job? Entweder ändere ich etwas an meinem Job oder ich kündige.

Fühle ich mich einsam? Habe ich keine Freunde? Fühle ich mich einfach nicht wohl in meinem Zuhause? Würde ich gern woanders wohnen? Dann muss Veränderung her.

Ihr seht: Man kann mit weiteren Fragen weitermachen. Sich Fragen zu stellen lädt zum inneren Dialog ein, regt dazu an, immer weiter im Inneren zu graben und nach Antworten zu suchen.


Ist das das Leben, was ich führen will?

Eine Frage mit ähnlicher Intention, ist diese hier. Dabei gleiche ich mein aktuelles Leben mit dem Leben ab, was ich mir wünsche. Und da kann es schon einige Unterschiede geben. Je größer sie sind, desto unzufriedener bin ich wahrscheinlich auch mit meinem Leben. Desto weniger bin ich im Einklang mit mir selbst. Vielleicht merkt der eine oder andere auch, dass er so gar nicht das Leben führt, was er gerne hätte. Man lebt vielleicht ein Leben, was die Gesellschaft sich wünscht. Oder man lebt so, wie es die Eltern von einem erwarten. Aber eben nicht so, dass man damit glücklich ist. Der Fokus geht mit der Frage also automatisch zu meinen eigenen Bedürfnissen und meiner Vorstellung von einem idealen Leben.


Was soll sich in meinem Leben ändern?

An die vorherige Frage schließt sich diese Frage an. Wenn ich weiß, wo die Unterschiede zwischen meinem aktuellen Leben und meinem Wunsch-Leben liegen, muss ich herausfinden, was sich ändern muss, damit ich mehr in Richtung erträumtes Leben bewege.


Wer bin ich?

Eine Frage, mit der ich mich neulich auch befasst habe:  Und wahrscheinlich mit die schwerste Frage, die einen ein Leben lang begleiten kann. Diese Frage hilft ungemein, sich selbst zu finden, zu erfahren, wer man eigentlich ist, was einen wirklich ausmacht und von anderen unterscheidet. Die Frage bietet ungemein viel Raum für Selbstreflexion und jede Menge Erkenntnisse.


Was für ein Mensch will ich sein?

Die Frage richtet sich wieder auf die Zukunft und auf ein wichtiges Ziel: Wer will ich künftig sein? Wohin will ich mich entwickeln? Es geht also darum, an sich selbst zu arbeiten, sich weiterzuentwickeln und zu entfalten. Doch davor müsste ich für mich herausfinden, welche Eigenschaften und Fähigkeiten ich später haben will. Wie möchte ich sein? Was habe ich bereits und was fehlt mir noch? Was müsste ich an mir ändern, um der Mensch zu sein, der ich sein will? Auch diese Frage kann uns ein Leben lang verfolgen.


Wofür brenne ich?

Jeder Mensch strebt ja irgendwann danach, etwas zu finden, was ihn vollkommen erfüllt. Ob es sich nun um den Job handelt oder ein Ehrenamt oder anderes Hobby. Wir sind fasziniert von dem Gedanken, etwas zu tun, was uns so bereichert und uns so viel gibt. Wo wir uns komplett entfalten können. Es geht um eine oder mehrere Leidenschaften, Dinge und Aktivitäten, die mir so viel Spaß machen, dass ich dabei in den Flow komme und die Zeit vergehe. Dinge, die mir leicht fallen und bei denen ich vielleicht viel lernen kann. Und dann gilt es, diese Dinge noch öfter in mein Leben zu integrieren.


Wenn Geld keine Rolle mehr spielen würde: Was würde ich dann tun?

Eine sehr beliebte Frage, um die eigene Berufung zu finden. Oftmals machen wir bestimmte Dinge nicht, weil uns das Geld fehlt oder wir sonst finanzielle Sicherheit nicht hätten. Genug Geld fürs Leben zu haben, ist für viele eben entscheidend bei der Berufswahl. Dann geht es nicht mehr um die Jobs, die Spaß machen würden, die uns erfüllen würden. Es geht nur um die Berufe, die viel Sicherheit und Geld bringen. Doch glücklich machen sie dabei meist nicht. Wenn also das Geld nicht wichtig wäre, dann würde man herausfinden, was man wirklich machen will. Es steckt auch der Gedanke dahinter, dass man Geld nicht überbewerten sollte. Dass Geld eben nicht alles ist und schon gar nicht glücklich macht.


Wer oder was ist mir im Leben am wichtigsten?

Einen Kompass fürs Leben zu haben, bedeutet auch, seine eigenen Werte zu kennen, also zu wissen, was ist mir eigentlich wichtig im Leben. Oder auch welche Menschen mir wichtig sind. Wenn ich das weiß, kann ich meine Zeit viel gezielter dafür nutzen, möglichst viel mit diesen Dingen zu machen oder Zeit mit den Menschen zu verbringen, die mir am Herzen liegen. Die Frage hilft uns, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden, Prioritäten zu setzen und unser Handeln auf das Wichtige auszurichten.


Was würde mir fehlen, wenn es nicht mehr da wäre?

Die vorherige Frage, nur eben etwas anders formuliert. Auch hier geht es darum, wichtige Menschen und Dinge sowie Tätigkeiten klarzustellen. Welche Menschen und Dinge will ich nicht mehr im Leben missen?


Was will ich noch lernen?

Wir lernen ein Leben lang. Es gibt so viel, was wir noch nicht wissen, auch wenn wir erwachsen sind. So viel, was wir noch erfahren und erleben wollen. Dabei geht es nicht darum, so viel Wissen und Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Entscheidend ist dabei, was mir wichtig ist, noch zu erfahren. Auch das gehört zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung dazu.


Was würde ich tun, wenn ich nur noch ein Jahr zu leben hätte?

Das ist eine Frage, die wirklich alles im Leben verändern kann. Wir leben vor uns hin und glauben, unglaublich viel Zeit zu haben. Und weil wir glauben, diese Sicherheit zu haben, lassen wir vieles im Leben schleifen, anstatt endlich mal anzupacken und etwas zu verändern. Dann bleiben wir ewig in Beziehungen, in denen wir nicht glücklich sind, in Jobs, die nur noch Geld einbringen, keinen Spaß machen, wir bleiben in unserer Komfortzone und da, wo wir uns nicht wohl fühlen. Aus Angst vor Veränderungen. Immer vom Gedanken getragen: Das geht ja noch, ich mache das noch eine Weile und irgendwann werde ich damit schon aufhören, habe ja noch genug Zeit.

Aber was ist, wenn wir eben nicht mehr so viel Zeit haben? Dann sitzt uns der Zeitdruck im Nacken und wir wollen keine Zeit mehr verschwenden, uns mit Menschen, Jobs und Dingen herumzuschlagen, die uns mehr schaden als glücklich machen. Denn die Zeit wird dann so kostbar und wichtig, dass wir sie so gut wie möglich nutzen wollen. Dann wollen wir das Leben nochmal so leben, wie wir es gern hätten. Bevor es zu spät ist und wir alles nur bereuen.

Aber es muss ja nicht soweit kommen, dass wir erst dem Tode geweiht sein müssen, um unser Leben zum Positiven zu verändern. Wir haben jeden Tag die Wahl, wir haben es in der Hand. Und da passt auch der Spruch sehr gut dazu: Lebe jeden Tag so, als wäre es dein letzter. Dann würde sich vermutlich so einiges täglich ändern.


Was soll auf meinem Grabstein stehen?

Hier geht es auch um die eigene Vision, um das, was man sich am Ende des Lebens aufbauen will und woran sich andere erinnern sollen. Dinge, die man unbedingt mal im Leben erreicht und geschafft haben will. Und woran andere Menschen denken sollen, wenn sie sich nach meinem Tod an mich erinnern.


Was will ich im Leben noch erreichen?

Anders formuliert, aber vom Kern her ähnlich wie die vorherige Frage. Der Blick richtet sich gen Zukunft, es geht um die großen Ziele im Leben. Da kann durchaus auch die Löffel-Liste helfen. Eine Liste, auf der man all das notiert, was man im Leben mal machen, gesehen und erlebt haben will.


Was ist der Sinn des Lebens?

Dasist für mich auch eine Frage, die mich nicht mehr loslässt. Und wahrscheinlich gibt es darauf wirklich viele Antworten. Es geht hierbei nicht um irgendeinen Sinn des Lebens, sondern um meinen ganz persönlichen Sinn des Lebens. Wofür bin ich auf dieser Welt? Warum macht meine Existenz einen Unterschied? Was ist meine Mission?

Keiner will einfach nur sinnlos und für nichts gelebt haben. Jeder will Spuren von sich hinterlassen. Oder zumindest ein Leben führen, was sich lohnt und lebenswert ist. Doch was macht ein Leben erst erfüllend und lebenswert? Die Antworten dazu kann nur jeder Einzelne für sich finden.


Zum Schluss...

Hilfreich kann es durchaus sein, sich diese Fragen aufzuschreiben, vielleicht auch irgendwo hin zu hängen, wo man sie immer sehen kann. Beim Beantworten der Fragen kann es sinnvoll sein, das alles zu notieren, als nur im Kopf durchzugehen. Das sorgt nochmal mehr für die Ordnung eigener Gedanken und hat einen noch nachhaltigeren Effekt. Es bleibt dadurch mehr hängen. Außerdem kann man sich die Antworten dann auch immer mal wieder durchlesen und beobachten, wie sich im Laufe der Zeit ändern. Doch alle Fragen bringen nichts, wenn wir sie nur durchlesen und dann wieder beiseite legen. Also ran an den Computer oder die Stifte und los geht es mit den Fragen. :)

Das war nur eine Sammlung bestimmter wichtiger Fragen. Es gibt sicherlich noch viel mehr, die wir uns stellen können. Vielleicht habt ihr ja noch einige auf Lager, die ihr gerne teilen wollt? Ich würde mich sehr über weitere Anregungen und Feedback freuen. :)

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